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Sächsische Elbzeitung : 24.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187401247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18740124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18740124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1874
- Monat1874-01
- Tag1874-01-24
- Monat1874-01
- Jahr1874
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 24.01.1874
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MGlche LlbMmi;. Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. 7. Schandau, Sonnabend, den 24. Januar 887^° wiederum dic Nothwcndigkeit einer Drückt recht deul- zem galt cS alö auSgcmach», daß km, Elbuferstaat so viel auf die Erhaltung eines guten Fahrwassdö in diesem Siromc verwende, als Sachsen. vkun bot aber im September v. I. der sächsische Schiffer- verein die Elbe von Schöna bis Riesa befabrn», allerwäris Peilungen vorgenommen und cruniicli, daß die Fahrtiefe nur an wenig Sielten eine wiiklicl, befriedigende ist. Sachlen Hot zwar von 1803—69 für dir Elbstromcorreclivn am meisten geiban, bat in dieser Zeit pro Jahr und Meile 4400 ThaOr ausgewende», wahrcno Preußen und Aiihali hicrfür nur 4200 und 2300 Thalrr verwendete. Seitdem Hal sich dies aber geändert. Prcusicn Hal dicsc Summe auf 6666 Thlr. erhöh! und gedenkt noch mehr in dieser Richtung zu »Hun, Anhalt hat für 1873 sogar 5500 Thlr. bewilligt. Nur Sachsin Hal den Elb- correkiionsplan von 1870/71 festgehalien, obwohl Materialien und stöhne, seitdem so beiräcvtlich ge stiegen sind. Infolge kessen und in Derlrelung der für die Lollöwiuhschaft so wichtigen Berkehromtcr- essen Hal sich der sächsische Schifferverein mil einer Petition an den Landlag geivendel, dasi die itn Bnd- get für Elbstrombauten geforderten jährlichen 70,000 Thlr. mindestenö ui» die Halste erhöht werden. AuS Leipzig wird unterm 15. Jan. geschrieben: Mil rem heutigen Tage erreicht die diesjährige Neu- jahromesse ihr Ende. Sie war eine der schlechtesten seit Jahren. Von Manufaclurwaaren, steinenzeugen, baumwollenen Strumpfwaaren, sowie voigiländischen Weißwaaren wurkc so wenig umgeseiu, dasi viele der Fabrikanten kaum auf ihre Spesen kommen. Manches Halle wohl umgeseht werden können, wenn > rie Fabrikanten einen länger»! Eredi» bewilligt hätten; . iudeß zaghaft und ängstlich in Folge der sich meh renden Fallissements, wollten sie die Waaren nur auf ganz kurze Fristen geben, wesihalb sich die Käufer meist unverrichteter Sache auS dem Markte zurück- zogen. Luxusartikel waren total vernachläisig». Von wollenen Strumpfwaaren gingen neue Phamasic- sachen in kleinen Partieen und zu sehr gedrückten Preisen um. Jacken blieben unbeachtet, da der laue Wmier keine Käufer für diesen Artikel zugeführt hatte. Die Kleinhändler, welche in Buden und an Stänke,, feilhallen, kommen zumeist nichk auf ihre Unkosten; die Klage, dasi kiese Neujahrsmeffe eine gänzlich schlechte, ist eine allgemeine. Viele der Fabrikanten und Händler hielten sich kaum acht Tage hier auf und verließen gern bei Zeiten unsere Stadt. Böh- mischc GlaSwaaren, die zu den Luxusartikeln zählen, fanden fast gar keine Beachtung. — In Folge der im vorigen Jahre in Leipzig statigefundenen Augustiumulle sind am 22. Januar von den 25 deü Aufruhrs bez. dcö Lankfnedens- brucheS Angeklagten durch Uribeil des Schwurgerichts fünf freigesprechen (Bruno Lorenz, Krüger, Lischke, Thurm, Thürmer), 13 zu Gefängnisistrafen bis auf 8 Monate herab und 7 zu Zuchthausstrafen von 4 Jahren und darunter verunheilt worden. AuS Zwickau, 19. Januar, schreibt man der ,,Dr. Pr." über einen schon kurz erwähnten Vorfall: Seit drei Tagen bildet folgender Vorfall das Tages gespräch unserer Stadt. Am vergangenen Freitag Vormittag sollten auf erstattete Anzeige hin in der Expedition deö Advokaten R. dessen sämmiliche Pa piere mit Beschlag belegt werden. Als der damit beauftragte Beamte sich das Schrcibpult von N. hatte aufschließcn lassen, benutzte Letzterer einen unbewach ten Augenblick, um sich mil Gifl, welches er bei sich trug, daö Leben zu nehmen. Sobald er das Gift verschluckt hatte, bemerkte eö der Bea,nie; es wurde oforl ärztliche Hülfe geholt, ein Gegenmittel gegeben und dieses wirkte so günstig, das N. heute noch lebt Tagcsgeschichte. Sachfett. Schandau. Am Mittwoch Abend '/r8 Uhr gab Herr Kapellmeister Schildbach im Saale des hies. Schutzenhauseö sein erstes Konzert. Lein Programm war ein reichhaltiges, und die ver. schiedenen Plötzen wurden von seinem wacker» Ehore mil großer Präcision ausgeführt. Herr Schildbach zeigte sich in verschiedenen Glücken nichl blos als tüchtiger Musikdiieklor sondern auch als Virtuos. In einem Eoncerlc für Clarinette von Iwan Müller tcrnlen wir Herrn Schröder als einen Künstler auf seinem Instrumente kennen. Ebenso können wir Herrn Spitzner unsere Anerkennung nicht versagen, der in einem Concerte für Posaune seinem doch ziemlich unfügsamen Jnstiumcnic Töne von solcher Weichheit und Zartheit und doch auch Wicker von solcher Stärke entlockte, daß sich die zahlreichen Zu hörer des Beifalls nicht enthalten konnten, lieber- Haupt sind wir von den Leistungen der Kapelle sehr befriedigt wordcn, und das Schandaucr Publikum mag sich Glück wünschen, solche Kräfte in seiner mal die Verhandlungen der eidgenössischen Näthc über die Revision schon jetzt zn Resultaten gediehen ist, angesichts deren die Allianz zwischen den Ultramon tancn und den radikalen Föderalisten sich aufgelöst «hat. Gerade diese Allianz brachte das erste Ncvisions- !wcrk zn Fall. Dieses neue Werk — die zweite große Aufgabe der Schweiz — wird ein Kompromiß zwischen Liberalen Inud Föderalisten sein, welches die NechtSciuhcit, die militärische Einheit und wahrscheinlich auch den Ucbcr- gang der Oberleitung dcö Schulwesens auf den Bund zwar der Zukunft Vorbehalt, im klebrigen aber wesent liche Fortschritte begründet, namentlich die Bundcs- gewalt der Kirche gegenüber mit großem Befugnissen auSrüstct. Die Liberalen in der Schweiz sind keine Priueipicurcitcr, sondern praktische Politiker, die recht wohl wissen, daß Nom nicht au einem Tage gebaut ist und die sich daher nöthigcufalls auch mit Ab schlagszahlungen auf principiellc Forderungen begnü gen. Bei dieser Praxis ist die Schweiz seit der Niederwerfung dcö Soudcrbuudcö vortrefflich ge diehen. Kein Staat Europas hat ruhigere und ge ordnetere Zustände, als sic. lind wenn cd im Augen blicke der „großen Nation" jenseits des Jura gefällt, die Schweizer in allerlei Weise zu chikauircn, so be unruhigt sic das nicht sondcrlich, wcil sic wissen, für ernstere Verwicklungen einen Schutz und Schirm am dcutschcu Reich zu haben. lich hcrauostcllte. Dresden. I. Majestäten der König und die Königin von Sachsen werken in den nächsten Tagen mehrtägigen Aufenthalt in Leipzig nehmen. ES ist bas erste Mal, daß der König Albert als solcher kiese Stakt beehrt. Von Seiten der städtischen Eol> legicn ist ein engerer Ausschuß von 10 Mitgliedern gebildet worden, der sich eingehend mit der Frage beschäftigt, welcher würdige Empfang unserem Kö- nigspaare bereite« werden soll. Man beabsichtig», eilten Fackelzug zu arrangiren, bei welchem die Stu- denienlchaft mit in Betheiligung kommen werbe, so- wie ein Ständchen der Gesangvereine, ebenso rech net man auf eine feierliche Einholung vom Bahnhof nach dem königl. Palais. — Die „Dr. Nachr." schreiben: Bis vor Kur Hat. Von diesem Grundsätze ausgehend, betrachten wir das Kirchcugcsetz als eine politische Nothwcndig- kcit und nehmen dasselbe unbedingt an. Wir allein sind aber zu schwach. Der Papst verdammt daö neue Kirchcugcsetz; wer für dasselbe stimmt, wird verflucht; die Bevölkerung wird förmlich tcrrvrisirt und ein solcher Druck auögcübt, daß daö Gesetz im katho lischen Jura verworfen werden dürfte. Helft Brü- tischcn Jura verworfen werden dürfte. Helft Brü- zu haben, und cü mag die Mühe, welche sich der im alten KantouSthcile! Von Euch hängt cö ab!Ivie Kapelle gicbt, durch zahlreichen Besuch der Kou- Zu Hause bleiben hieße diesmal das Vaterland ver- zeric belohnen. Schließlich bitten wir noch den Theil rathcn! Stimmt herzhaft Ja! Eö mnß sein! Wcnul^ues kunstsinnigen Publikums, welcher während der der Telegraph uuö daun die Kunde bringt, daö Gc- Musik sciue Nedefertigkei, erproben will, doch lieber setz sei angenommen, dann werden wir mit allcrlfjn Nebeuzimmer zum Schauplatz seiner Wirksamkeit Wärme uuscrö Hcrzcuö Euch Zurufen: Wir danken zu machen, da aufmerksame Zuhörer durch ihn ge Euch, werthc Mitbürger, Ihr habt uuö und daö Vater- stör, werden. ff) land gerettet!" — In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag O Die Schweiz. Eö ist wohl sehr natürlich, daß wir einem Staate erhöhte Aufmerksamkeit zuwcudc», der augenblicklich Mitkämpfer im Streite gegen Nom ist. Zwei be deutende Aufgaben, den Kirchcnstrcit und die Ncvision der Bundesverfassung, nahm die Schweiz aus dem alten in daö neue Jahr herüber. Die Energie, mit welcher die Bundcörcgicrung sowie die betroffenen Kantonöregicrnugcu gegen die Ucbcrgriffe Nomö von vornherein anfgctrclcn sind, hat bereits Früchte ge tragen, um welche wir das kleine Alpcnland beneiden könnten. Wenn die römische Kurie zuerst an der Schweiz vcrsuchcn wollte, was der moderne Staat sich bieten lasse, so sieht sic diesen Versuch vollkommen geschei tert. Dem Bischof Lachat sowie dem Pfarrer M c r- millod ist der Stuhl vor die Thüre gesetzt und der päpstliche Nuntius Agnozzi wurde auf die elegan teste Weise znm Lande hinauscomplimcutirt, indem die BnndcSbehörde ganz einfach bei ihm anfragcn ließ, wann er seine Neisc nach Nom anzntrctcn ge denke. Der Nuntius verstand den Wink und empfahl sich. Einzelne Kantone haben die gesetzliche Regelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche resolut I in die Hand genommen und mit rebellischen Pfarrern I kein Federlesen gemacht. Ganz im Stillen orgaui I sirtcn sich dabei auf allen Hanptpunctcn der Schweiz altkatholischc Gemeinden. Wenn auch die Wogen des kirchlichen Kampfes namentlich im Berner Jura noch hoch gehen, so strengen die dortigen liberalen Katho liken all' ihre Kräfte an, um das Feld zn behaupten. Die Abstimmung über daö ncne Kirchcngcsctz, welche! vorigen Sonntag erfolgte, ist eine Lebensfrage für sic. In richtigcr Würdigung dicscö Umstandes' er-1 ließen sic einen Aufruf an die Liberalen im alten! Knntonthcil, worin cS heißt: „Das neue Kirchcugcsetz I ist die nothwcudigc Ergänzung alles Dessen, was seit! einem Jahre gegen die aufrührerische Geistlichkeit im Jura zum Schutze der Bürger gcthau wordcn ist. Wird aber dcr durch dic biöhcrigcn Verordnungen! der administrativen Behörde geschaffene neue Zustand nicht für dic Zukunft gesichert, so füllt Alles zusam-I men, wie ein Gebäude, daö keine genügende Stützen! dcr Ausfall sein mögc, so viel steht fest, daß schon die Bildung altkatholischcr Gemeinden dem Papste schwer nnsö Herz gefallen ist. Denn daö schweizerische Volk, welches er hinter sich zu haben glaubte, ließ dies und viele andere Dinge, dic dem Vatikan cin Greuel sind, mit größter Äcmüthörnhe geschehen. Selbst dic ultramontane Negierung von Luzern schrieb dem Erzbischof Lachat einen Dcnkzcttel, den dieser würdige Mann schwerlich hinter den Lpicgcl gesteckt hat. Darum genießt dic Schweiz jetzt vcrhältnißmäßig! mehr Ruhe vor den Schwarzen, wie Deutschland. Nom steckt ein Loch zurück! Dic Bischöfe von St. Gallen, Chur, Freiburg und Sitten machen sich so klein als möglich. Dem Abschnitt der Verfassungs- rcvision, dcr die kirchlichen Verhältnisse regeln soll, wird dcr frühere Widerstand nicht mehr begegnen, zn-! Das Nesnltat der Abstimmung über daö ncnc! signalisincn Böllerschüsse die Ankunft des böhmischen Kirchcngcsctz licgt nun zwar in seiner Gcsammthcit Eises, welches so gedrängt ging, daß eine Zeit lang »och nicht vor, wcnigstcnö uns nicht in dcm Augen-!nicht übergefahrcn werden konnte, wodurch sich blickc, wo wir diese Zeilen schreiben; allein wie auch!wiederum die Nothwendigkeit cincr Brücke recht deut- und, wie man versichert, am Lebe» erhalten bleiben vird. Bei Tag und Nacht wird er streng bewacht. Lie eö allgemein heiß», ist N. der Veruntreuung on Mündel- und anderen »hin anvertraut gewesenen Geldern angeschuldig» und wird deren Beirag auf 3,000 Thlr. angegeben. Daö Nähere wird die Mersuchung erweisen. Wrcirßett. Durch eine am 20. Januar er-
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