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Dresdner Nachrichten : 24.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187006247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-24
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1870
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chrlos, > durch istckxn tt bri ch. > Ketin,. rbeittr nkadrt- Stadt. nzrmtz, IL. twrrlv Chiffre >» andre Halbc vie a>„ oofc. iS, «8» I. nöplatz. kicacn nckokin vettere» acemein lr zrötzerr» die Er ik 8 ie Et„ truö. ist ziehbar mödtittr tr.11.ll. Lachsen XX) Ein- x sieden- »ft Wer in rtick, üiX» lich oder Höhe in >ph Ontrctcn »«1t u Stunde > Gcdäu »klaffe 1 , 8 Kühe, Etande, t werden, sie Etage um Per- »r Ätcub ichii; n: gesucht. »sser eine sehr Vcräntc nzalituug ädere Ist Lcknibctt, u Haupt- che damit angcn zu kluvän 2!» >» qualitü 1« mi «In '-«In l'allo- '« lactura In« olö- 88NN paar I 80U8 >08 roau Ü08 stellt n assc I I. »e. 8 Tisgtrch früh 7, Uhr- Anserate «erden «»genommen: bi« Abends 8,Gon» - tag» bi« Mitt.gü IS llbr: Marienstraße IS. Sozeigin dies. Blatte finden eine erfolgreiche Berbreitung Auflage: 19,000 Exemplare Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch öc Neichardt. — Verantwortlicher Redacteur: IÜIlUS Atkchardt AitoerlsShrlich! bei mttntgtldlijber^ strunz tn'S Durch die stßmzl, Psst »ierleljährl. Ä'/üRgr. Einzelne Nuinmeru 1 Ngr. Inseratenpreises Für den Raum einer gespaltenen Zeile: e 1 Ngr. Unter „Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. Rr. 17S Fünfzehnter Jahrgang. Mitredactenr: Theodor Droölsch. Freitag, den 21. Juni 1870. Dresden, den 24. Juni. . — Gestern Mittag hat Se. Maj. der König im hiesigen Nefidcnzschlosse den seil «migen Tagen hier anwesenden Präsi denten der Justizprüfnno. omnnssion, Herrn Geh. Rath Dis Friedberg aus Berlin, in einer Audienz empfangen, welcher Nachmittags mit Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister Dr. Schneider und Herm Generalstaatsanwalt Dr. Schwarze zrir ländlichen Tafel in Pillnitz geladen war. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 22. Juni. Die vom deutschen Protestantenvereine aus gehende Ansprache an das deutsche Volk, sowie Karten zur Johannisfeier im hiesigen Stadtwaisenhausc gelangen zur Der theilung. Das Einnehmerhäuschen am Pillnitzer Schlage ist schon oft der Gegenstand der Erwähnung im Stadtverordneten- saale gewesen Der Fiskus, als Besitzer, will gegen Gewährung von 1576 Thlr. nichts gegen den Abbruch ciuwendcn. Der Stadtrath meint aber, die Kreuzkirchenparochie solle dicß zahlen, weil das Areal hinter demselben zum Bau einer Kirche ange kauft ist und das Areal des Einnchmerhauschen jenes Areal arrondirt. Dian beschließt, den Stadtrath zu ersuchen, weitere Mittheilungen zu machen, wenn die weitere Erklärung des Kreuzkirchenvorstandes vorliegen wird. — Zur Erbauung einer Schleuste auf der Ammonstraße zwischen der Faltcnstraste und dem Mühlgraben werden 071 Thlr. verlangt. — Die neue polytechnische Schule soll bekanntlich jenseits des böhmischen Bahnhofs am Prager Platze erbaut werden. Die nölhigen Arealankäufe sind bereits abgeschlossen und ist das Ministerium nicht abgeneigt, den vom Rathe geforderten Preis für 2558 Quadratellen u 1»/., Thlr. zu gewähren, es hat aber durchblicken lasten, daß eine Ermäßigung auf 1 Thlr. 4 Ngr. für die Quadratelle eintretcn möchte, ein Preis, der anderen Eigen., thümern gezahlt worden sei. — Hinsichtlich der Neubauten im Stadtkrankenhause bittet der Stadtrath, zum Baue der projek lirten Gebäude sofort ohne Vorlegung specieller Pläne verschrei tcn zu dürfen. — Vom Ctadtv. Adv. Heubner wird in klarer und übersichtlicher Weise Bericht erstattet über die Erweiterung des Eentralgüterbahnhofs und die dadurch bewirkten Verände rungen in den projektieren Straßenanlagen. Referent gicbt zu vorderst einen geschichtlichen Abriß der vielfachen Abänderungen, welche durch Anlegung des Eentralgüterbahnhofs im Gcneral- vebauungsplane und in der Straßen.'.nlage in dem Stadttheilc zwischen Falten- und Löbtaucrstraße sich nothwenoig geinacht haben. TaS Resultat, wie es jetzt sich darstelle, sei, daß die Bebauungspläne bei diesem Terrain weggcfallen seien, und daß es sich jetzt nur um die Verbindungen zu demselben handle. Vier Straßen kommen jetzt noch in Frage, I) der Zell'sche Weg bis zur Löbtauer Brücke mit Ueberbrückung des Mühlgrabens: 2, die Fortsetzung der Tharandtcr Straße; 3 die Fortsetzung der Falkenstraße bis nach Plauen uitd 4 die Fortsohung des Rosenwegs. Die drei erstgenannten Straßen will der Stadt rath sofort ausführen lasten. Die Deputation stimmt dem zu und schlägt weiter vor, zu erklären, da das Finanzministerium die Kosten für eine Ueberbrückung des Eentralgüterbahnhofs von sich ab und der Stadt zuzuwälzen beabsichtigt, daß mit einem Beschluß über die Straßenanlagen in keiner Weise ein Zugeständnis; der Uebcrtragung des Aufwandes über die lieber brückung des Bahnhofs und der Bahn gemacht werde, indem zur Tragung dieses Aufwandes der Staatssiskus allein ver pflichtet sei. Zur Erweiterung des Güterbahnhofs soll die Stadtgemcinde 15,850 Qu.-Ellen :> l 7 0-, Ngr. abgeben. Da der Stadtrath diesem Preise nicht zustimmte, beantragte die Bahnverwaltung die Expropriation, worauf ein Vergleich nbge schlossen wurde, daß 20 Ngr. für die Qu.-Ellc gewährt werde, daß aber die Stadtgemeinde unentgeldlich Areal zu Wegen ab trete, welchem Vergleiche das Collegium einstimmig beitral. — Protok. Adv. Schanz berichtet über die Anträge, welche um Errichtung eines Gcwerbegerichts von, Gewerbeverein gestellt worden sind. Durch die Norddeutsche Gewerbeordnung ist die Errichtung besonderer Schiedsgerichte zwischen Arbeitsgebern und Arbeitsnehmern, zwischen Prinzipalen, Gehilfen, Gesellen, Lehr lingen u. s. w. nachgeiasseu. Diese Schiedsgerichte haben nur Streitigkeiten aus Lehrverträgen zu entscheiden und sollen ans Vertretern der Stadträthe, Stadtverordneten und aus Arbeils gcbcrn und Arbeitsnehmern zusammengesetzt werden. Tas Eol legium tritt diesem Vorschlag gegen 4 Stimmen bei. — Ein weiterer Gegenstand der Berichterstattung betraf den theilweisen Anfall des Nachlasses des verstorbenen Kaufmanns Kegler an die Stadtgemeinde. Das nach Auszahlung von Legaten, Leib renten übrig bleibende Vermögen soll der Stadtgemcinde zu fließen und zu Verschönerungszwccken und zu gemeinnützigen Unternehmungen verwendet werden. Das Stadtverordneten Collegium, indem cs von dem gemeinnützigen Sinne des Ver storbenen mit besonderer Befriedigung Kenntnis', nahm, gab zur Ertheilung des Actoriums an Stadtrath Dr. Minckwitz seine Zustimmung. — Protok. Adv. Schanz nahm sodann weiter das Wort, um die Verhältnisse der bedrängten Annen Parochic vor zutragen. Er erwähnte, daß die Schulden im Betrage von 39,566 Thlr. aus der Zeit hcrrührten, wo im 7jährigen Kriege die Annenkirche eingeäschert worden sei. Dieser Summe ist dem Acrar theils aus der Stadttaste 3058 Thlr., theils aus dem Gottcskasten zum heiligen Kreuz 4413 Thlr., theils aus dem Sophienärar 2261 Thlr., theils aus dem geistlichen Brücken amt 3700 Thlr., und der Rest vom Maternihospital zugcflossen. Der Kirchenvorstand der Annenparochie will den Vergleichsvor schlag des Stadtratbs, die Posten durch Rückzahlung von 1000 Thlrn. nebst Verzinsung der ganzen Summe von 1870 an zu tilgen, nicht annehmen. Um die Sache in friedlicher Weise zu erledigen, macht der Stadtrath den anvcrweiten Vorschlag, nur die Summe von 25,231 Thlr., welche das Maternihospital zu fordern hat, zurückzufordcrn, welche mit jährlich 1000 Thlr. und Zinsen zu zahlen seien, den Rest aber dem Äirchcnärar zu erlassen. Dieser Vorschlag findet einstimmige Annahme. — Von Seiten der Finanzdeputation erstatten die Mitglieder Klepperbcin, Walter, Schulze, Beck, Grüner, Hartwig und Strunz Bericht. Hinsichtlich der Erbauung der 2. Bürgerschule auf der kleinen Plaucnschengasse ist das Collegium mit dem zuletzt aufge stellten Plane einverstanden, sieht den Kostenanschlägen entgegen und giebt dem Stadtrath anheim, zu erwägen, ob nicht das ganze Project um 20 Ellen zurückzurücken, (Antrag Hartwig) und ob nicht ein zweiter Zugang zur Schule von der Lilien gaste aus herzustcllen sei. (Antrag Henkler.) Zur Erbohrung von Vcrsuchsbrrumen behufs Gcivnmung von Grundwasscr unter dem Elbspiegel bei der Saloppe werden 3000 Thlr. be willigt. flies. Walter bezieht sich auf die günstigen Erfolge, welche die Stadt Halle durch Erbohrung von Grundwasscr er langt hat. Bei dem niedrige;; Wasserstande, den die Elbe jetzt habe, sei es geboten, solche Versuche, welche das zu erlangende Quantum feststelle« sollten, zu machen. Glücke der Versuch, so brauche man nicht zur künstlichen Filtration des (Abwassers zu schreiten, sobald das Mank'sche Project zur Ausführung komme. Ingenieur Saalbach in Halle wird die Arbeiten lei ten. — Ter bis jetzt noch nicht erledigte 'Antrag des Collegi ums wegen der Verunreinigung des Weißeritzwassers und die Zunahme derselben, so daß dasselbe kann; zum Straßcnsprengen, geschweige zu gewerblichen Zwecken, brauchbar ist, hat die Finanz- Deputation veranlaßt, den Antrag zu stellen, der Stadtrath möge ermitteln, in welcher Weise auf dem Rechtswege die Verunreinigung der Weißeritz lind namentlich durch die Fab riken des Plauenscheit Grundes beseitigt werden könnten. Adv. Krause spricht gegen die Annahme dieses Antrags aus, man solle ;n guter Nachbarschaft leben und nicht die Industrie im Plaucnschen Grunde schädigen. Adv. Grüner und namentlich Stadtv. Anger sprechen gegen Krause. Stadtv. Anger nennt die Verunreinigung gradezu Giftmischung, dagegen wüste sich Dresden wehren. Die kleinen Leute ini Plaucnschen Eirunde klagten auch, dürften aber, weil sie von den Fabrikctablisscments abhängig seien, Nichts sagen. Schließlich wird der Antrag der der Deputation gegen I Stimme angenommen. — Die Ab tretung eines Stücks Eommunareal am äußern Pirnaischcn Thor an den Fiscus, die Gewährung einer monatlichen Unter stütnmg an den Easienboten Krumholz, die Gewährung von Gehaltszulagen an Beamte dein; Stadtkrankenhause, sowie das Postulat von 3lX) Thlr. zu Anschaffung eines zweiten Geld- schranks und zu baulichen Eriveiterungcn in der Altftüdter Sparkasse wurden genehmigt. — Der früher gestellte Antrag auf Durchbruch der Terrasse von der Münzgassc nach der Elbe wurde angelegentlichst in Erinnerung gebracht, und die Beding ungen genehmigt, unter welchen die Ueberbrückung des Bahn übergangs an der Fallenstraße von Seiten der Bahnverwaltung ausgefuhrt werden soll. Nachdem die Sitzung 5 Stunden gedauert hatte, erfolgte deren Schluß um 10 Uhr Abends. — Die Friedrichstadt zu Dresden kann den 25. Juli dieses Jahres das ziveihundertjährige Jubiläum ihres Bestehens feiern, denn das kurfürstliche Patent zu.; Anlegung der Friedrichstadt dalirt von diesem Tage. In de»; Patent, welches namentlich an Handmerksleute in den kursächsischen Landen gerichtet ist, wird der Wunsch ausgesprochen, „zur Verstärkung und Vcr mehrung der Mannschaft in der Residenz und Festung Dresden" von der Ostracr Brücke an bis an das Vorwerk auf beiden Leiten neue Häuser entstehen zu sehen. Dian solle, heißt es weiter, die Grundstucke an Aeckern und Wiesen auf eine gewisse Distanz anwcisen, auch sie mit sonderlichen Privilegien versehen. Alle, die nun Lust hatten, sich hier anznbaucn, wurden ange wiesen, sich bei de»; Oberamtmann und Secretür Michael Leister zu melden und bei demselben wegen Erhandeln und Einräumen des Platzes, ungefähr 20 Ellen in die Breite und I 14 Ellen in die Länge, sich ferneren Besclnndes zu gewärtigen, ^cn Bauenden wurden gewisse Befreiungen zugesagt und nach Be finden jeder dabei betheiligten Handwerts Innung Privilegien und Freiheiten zugesichert. So wurde in de»; Patent auch ausgesprochen: einen jeden Handwerlsmann, gleichviel ob er in der Innung sei oder nicht, sofort znzulasseii." Es werden, so' viel möglichst, steinerne und mit Ziegeln bedeckte Häuser ge wünscht. Der dieses beabsichtige und Willens sei auszuführen, solle einen Platz, 20 Ellen in die Breite und 144 in die Länge umsonst haben. Aber dieses nicht allein, blos jährlich 5 bis 6 Gulden Erbzins, welcher an das Ostra-Vorwerk abzustatten, übrigens aber Befreiung von Beschwerungen aller Art, als an Land-, Handwerks , Quatember und andern Steuern, ingleichen der Einquartierungen, extraordinären Anlagen und sonstigen Diensten. — Das warm in der That herrliche Privilegien, und welcher Jubel, wenn z. B.scheute in dichter Nähe der Stadt jeder Baulustige einen so geräumigen Platz umsonst erhielte. Kein Kaufgeld, nur fünf Gulden Erbzins jährlich; keine Steuern, und wenn wieder einmal die Preußm cinrücken sollten, keine Einquartierung, nicht täglich an den Mann sechs Cigarren. — O, glückliche Zeit von 1670, wo die Friedrichstadt am 25. Juli ihren Geburtstag hatte und in der schönen blauen Weißeritz noch keine Abfälle aus den Fabriken das Wasser trübten. Wie gesagt: Anlaß zu einer zweihundertjährigen Jubiläumsfeier, was den größeren Restaurationen daselbst auch keine Fenster einwerfen würde. Vielleicht an der Brücke eine kleine Ehrenpforte, natür lich keine korinthischen Säulen, sondern etwas Tannenreiß. Im Manteufel'schen oder Bairischen Brauhaus ein Concert, Musik, ein Friedrichstüdter Jubiläumä-Marsch nach der Melodie: „Das waren mir selige Tage" oder: „Wenn s immer, wenn's immer, wenn's immer so war'". Abends etwas Illumination, s» ein kleines Transparent mit der Inschrift: Denkst Du daran, wie vor zweihundert Jahren — man so splendid hier noch in Dresden war. — Man kratzte sich damals nicht in den Haaren, — iveil Miethzinsgroschcn eine Mythe war. — Kurz und gut, ein Erinnerungssest, wenn es auch in den Anfang der Hundslage fällt; ein Untertauchen in den Strom der Zeit ohne Schwimm- lzosen; Wein, Bier, Festreden und Abends Sauerkraut mit Jubiläums-Würstchen, mit Liebe geht Alles. — In Dresden wird heute ein Institut eröffnet das sich als Vedürfniß für Stadt und Umgegend erwiesen hat. Es ist dieß die Errichtung eines sogenannten Tattersall, (Name des Gründers dieser Institute) eine Vereinigung aller auf Pferde zucht wie Ein- und Verkauf von Pferden bezügliche Interessen. Mit Einen; Wort: Alles, was auf Sport und Turf Bezie hung hat, wie dieses in Leipzig schon zu hoher Blüthe gekom men. Eine»; jungen und von Unternehmungsgeist beseelten Manne, Herrn Gustav Hillme, jetzigem Inhaber der Korne- mann'schen Reitbahn, ist es gelungen, die Sache in Ausführung zu bringen. Derselbe arrangirt in diesem Sinne heute die erste größere Auction die sich monatlich und nach Bedürfniß wöchentlich wiederholen soll. Wie wir hören, soll rege Bethei ligung in Angabe und Nachfrage stattfinden. Selbst Pferde händlern ist diese scheinbare Concurrenz nur günstig, inden; sich für selbige ein permanenter Markt und sonach eine feste Quelle für festen Absatz und Einkauf bietet. Diejenigen Käufer und Verkäufer von Pferden, welche dieselben nicht dem Tattersall übergeben wollen, werden mindestens gut thun, ihr Geschäft durch Vermittelung von Hillmes Tattersall zu bewirken, da nur durch allgemeine Betheiligung die gemeinnützigen Zwecke dieses Institutes zu erreichen und aufrecht zu erhalten sind. — Am Abend des vergangenen Montags fand sich au; dem Neustädter Friedhofe ein Geistlicher in; vollen Ornat ein, welcher den Segen der Kirche über den Sarg eines in der Blüthe des Lebens geschiedenen Mädchens sprechen sollte. Doch, ringsum öffnete sich noch kein Grab zur Aufnahme für den ewigen Schlummer und selbst ein anwesender Arbeiter des Todtenbettmeisters bedeutete den; Priester, daß er von einer Beerdigung für heute nichts wisse, nur für den Morgen sei die Beerdigung eine; männlichen Leiche angetündigt; es müßte denn auf dein alten Neustädter Kirchhofe eine derartige Be stattung angemeldet sein. Der geistliche Herr bestieg seine Droschke uni, begab sich nach dem oben bezcichneten Friedhofe, u»; dort sein heilig Amt zu verrichten. Jndeß, kaum hatte er sich entfernt, als dennoch die Landstraße entlang ein Leichen wagen daherschwankle, der allerdings den genannten Arbeiter stutzig machte und ihn veranlaßt«:, sofort ein Grab zu schaufeln. Der Leichenwagen barg in sich den Sarg eines 21 jährigen Mädchens von der Lärchenstraße, das jedenfalls der Geistliche erwartet hatte. Eine 'Menge Jungfrauen begleiteten den Eon- duet mit Kissen und Kränzen Nachdem der Arbeiter sich mit den Leidtragenden einigermaßen verständigt, wurde der Sarg ohne alle Feierlichkeit in ein Grab gesenkt, das ihn; gar nicht bestimmt, ja das erst annähernd fertig war; dann, man staune, am andern Morgen, nachdem erst eine neue Ruhestätte gegraben war, wurde die Leiche des Mädchens von den Arbeitern wieder herausgcholt und in das richtige Grab bestattet. Die ganze Bcerdigungsfeicr bestand darin, daß ein Arbeiter ein Vater unser betete. Es läßt sich denken, daß dieser Vorgang nicht block bei den Angehörigen, wie bei allen Leidtragenden einen peinlichen Eindruck hinterließ. ... MH — An; heutigen Johannisfeste findet in der Restauration zun; ..Feldschlößcken" ein Wohlthätigkeits-Eoncert für die durch das Unwetter am Abend des 17. d. M. so hart betroffenen
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