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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188908153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-15
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.08.1889
- Autor
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WMMckMWW Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich UchW-Anzeim sir Hshiiirs, Rttlitz, LnisUrf, Wkrf, St. ßOlen, HeiiriDort, Niritig» ni NSlse«. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. -— — —— ——— NN. Führ MAg. —— Nr. 189. Donnerstag, den 15. August 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- nnb Festtags) abends für den folgenden Tag. MerteliährUchee Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nuunner 5 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. PflMMeMsrjteigenmg. Die an der Mülsen St. Jacober Straße (Rennfeldweg) anstehenden Pflaumen sollen nächsten Sonnabend? den 17. dieses Monats, nachmittag von 6 Uhr an gegen Meistgebot und Barzahlung an Ort und Stelle versteigert werden. Darauf Reflektierende werden daher hierdurch ersucht, sich zu dem vorerwähnten Termine an der nach der Mülsen St. Jacober Straße führenden Eisenbahnbrücke hier einfinden zu wollen und alsdann des Weiteren gewärtig zu sein. Caßllnberg, den 14. August 1889. Der Stadtgemeinderat. Schmidt, Bürgermeister. HslMnktiom Im Lichtensteiner Revier sollen nächsten Montag, den 1Ä. August 188S, von vorm. Uhr an, Vers im Schwalbe'schen Gasthofe zu Heinrichsort, 16 Rm. Nadelh.-Brennscheite u. Rollens . c, 30 Whdrt. Laub- und Nadelh.-Reisig i Burg- und Neudorfler Wache, von nachm. 3 Uhr an, Vers, auf dem Holzschlage am Stänkermann, 33 Stück fi. Stangen von 10 bis 14 oin Unterstärke, 20 Rm. Laub- und Nadelh.-Brennscheite und Rollen und 200 „ dürre und grüne fichtne Aeste gegen sofortige Bezahlung und unter den weiter dort bekannt zu gebenden Be dingungen meistbietend verkauft werden. Die Fürstliche Forstverwaltung. UagesgeschichLe. *— Lichtenstein, 14. August. Die jetzt im Weltpanorama ausgestellten Bilder des Wettinfestes machen einen eigentümlich fesselnden Eindruck. Doch was reden wir von Bildern, die volle Wirklichkeit glaubt der Beschauer vor sich zu sehen. Daß über haupt das Panorama dem Publikum sehr entspricht, geht schon daraus hervor, daß der Besuch der Aus stellung fortdauernd ein reger ist. — Zeitiger als sonst treten dieses Jahr die Störche ihre Reise nach dem Süden an, was nach alter Beobachtung bekanntlich als ein Anzeichen eines früh eintretenden Herbstes angesehen wird. Ein größerer Flug Störche, 60 bis 70 Stück, wurde dieser Tage im oberen Elbthale beobachtet. — Was ein Vogelnest wert ist. Lieber Land mann, so schreibt das „Tierschutz-Correspondenzblatt", ein Knabe nimmt aus Langeweile ein Vogelnest, Grasmücken-, Spatzen-, Rotschwanznest oder ein anderes, sagen wir mit 5 Eiern oder Jungen aus. Jedes dieser Jungen brauchte täglich im Durschnitt etwa 50 Stück Raupen und andere Insekten zur Nahrung, die ihm die Alten zutragen ; macht täglich 250 Raupen. Die Aetznng dauert durchschnittlich 4—5 Wochen, wir wollen sagen 30 Tage; macht für das Nest 7500 Stück. Jede Raupe frißt täglich ihr eige nes Gewicht an Blättern und Blüten. Gesetzt, sie braucht bis sie ausgefressen Hat, auch 30 Tage, und frißt sie täglich nur eine Blüte, die eine Frucht abgegeben hätte, so frißt sie in 30 Tagen also 30 Obstfrüchte in der Blühte, und die 7500 Raupen zusammen fressen 225000 Stück solcher Blüten. Hätte der Knabe das Vogelnest in Ruhe gelassen, so hättest Dn und Deine Nachbarn um 225 000 Stück Aepfeln, Birnen, Pflaumen, Kirschen re. mehr geerntet. Frißt die Raupe aber mehr, als eben veranschlagt, so ist Euer Verlust noch größer. Jetzt wirst Dn wissen, daß die Zer störung eines Vogelnestes keine gleichgiltige Sache ist. — Es ist zur Kenntnis des Ministeriums des Innern gekommen, daß in jüngster Zeit in Chemnitz eine Denkmünze verausgabt worden, die, ans einer Neusilber-Compositivn angefertigt, nach Größe und Prägung äußerlich einem Drei-Markstücke sehr ähnlich ist, und welche auf der einen Seite das Bildnis Kaiser Wilhelms I. mit der Umschrift „Deutscher Kaiser", auf der anderen Seite das gleiche Bild mit der Umschrift „Erinnerung an. Bellachini" trägt. Mit Rücksicht darauf, daß diese Münze vor aussichtlich in einer Mehrheit von Exemplaren vor handen ist und nach ihrer Beschaffenheit die Gefahr eines Mißbrauchs zu betrügerischen Zwecken sehr nahe liegt, wird die Ausgabe und Weiterverbreitung derselben innerhalb des Königreichs Sachsen bei Geldstrafe bis zu Hundert Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen hiermit untersagt und ist über die Beobachtung dieses Gebots von den Polizeibehörden gehörig Aufsicht zu führen. — Das nächste deutsche Turnfest soll 1893 in Hamburg abgehalten werden. Die Hamburger sind nicht abgeneigt, dasselbe zu überuehmeu. — Während an der Wiederherstellung der von den heurigen Unwettern beschädigten Stellen am sächsischen Bahnkörper flott gearbeitet wird, ist man gegenwärtig auch damit beschäftigt, Vorkehrung zu treffen, welche Störungen des Eisenbahnverkehrs durch Schneeverwehungen verhüten sollen. Zu diesem Zwecke werden an einigen besonderen gefährdeten Stellen an der Dresdner Linie zwischen Flöha und Freiberg längs der Strecke Erdwälle aufgeführt. — Seit kurzem treibt in Leipzig ein höchst gefährlicher Gauner, der bei seinen Unternehmungen mit besonderem Raffinement zu Werke geht, sein Wesen. Es ist das ein ungefähr 23jähriger mittel großer Mensch mit dunklem Haar und bartlosem blassen Gesicht, der auf der Straße die Bekannt schaften von Lehrlingen und Lanfburschen zu machen sucht, welche aus den Geschäften zur Besorgung der Briefe nach der Post geschickt werden. Nachdem er sich deren Freundschaft durch kleine Geschenke und dergleichen erworben hat, weiß er sich bei einer späteren Gelegenheit leicht zu informieren, ob sich unter den Sendungen Geldbriefe befinden. Hat er dies in Erfahrung gebracht, so versteht er es mit großem Geschick, sich vorübergehend in den Besitz der Mappe mit den Briefschaften zn setzen, aus derselben die Geldbriefe zu entwenden und nach Rückgabe der Mappe in unverdächtiger Weise zu verschwinden. Erst vorgestern wieder ist ein dortiges Geschäft auf die angegebene Weise um einen Betrag von 480 Mk. geschädigt worden. — Dieser Tage gab ein Leipziger Geschäfts mann seinem 17jährigen Laufburschen drei Hundert markscheine, um dieselben einem Geschäftsfreund zu überbringen. Das Bürschchen hielt sich selbst für „Ge schäftsfreund" genug und behielt die Summe, egui- pierte sich schleunigst vollständig neu und dampfte nach der Reichshauptstadt, wo er flott darauf zu lebte. Die Freude Hütte nun bei 300 Mk. natürlich nicht lange gedauert, aber der Unbesonnene konnte dieselben noch nicht einmal ganz vermöbeln, da hatte ihn die Polizei schon. 40 Mk. hatte er noch im Besitz; diese und ihn selber lieferte man schleunigst wieder nach Leipzig zurück, und der jungeLebemann hat nun Ruhe, über seinen dummen Streich nachzu- denken. — Ein Baugewerke in Zwickau hatte ein vier stöckiges Haus in der Kasernenstraße erbaut. Das selbe entsprach jedoch nicht den baupolizeilichen Vor schriften und mußte deshalb völlig abgetragen werden. Jetzt wurde dieser Baugewerke auch noch zu 300 Mk. Geldstrafe verurteilt. Sein Geschäftsteilnehmer hatte cs vorgezogen, nach Amerika anszuwandern, nachdem er vorher in raffinierter Weise glaubhaft gemacht hatte, daß er sich in der Elbe ertränkt habe. — Am Montag hat sich in Oberlungwitz ein 77jähriger Mann aus seiner Wohnung entfernt, ohne seinen Angehörigen das Ziel seines Ganges mitzu teilen. Da dieser Mann an Altersschwäche leidet und noch nicht zurückgekehrt ist, sind die Angehörigen des selben in Sorge. — Meerane, 12. Aug. Heute tagte hier der 11. Berbandstag der Schneiderinnungen von Sachsen und Thüringen. Von 9 Uhr an versam melten sich im großen Saale von „Härtels Hotel" die Vertreter des im ganzen 62 Innungen umfas senden Verbandes, von denen die folgenden 30, nämlich Auerbach, Bautzen, Burgstädt, Chemnitz, Krimmitschau, Dippoldiswalde, Dresden, Glauchau, Hainicheu, Kirchberg, Kötzschenbroda, Leipzig, Lichten stein, Lommatzsch, Meerane, Meißen, Mylau, Penig, Pirna, Plauen i. V., Reichenbach, Waldheim und Zwickau aus Sachsen, und Altenburg, Apolda, Gößnitz, Gotha, Greiz, Ronneburg und Schleiz aus den thüringischen Staaten durch im ganzen 42 Ab geordnete vertreten waren. Den Vorsitz führte ver tretungsweise Herr Obermeister Barth-Dresden. Derselbe eröffnet gegen 10 Uhr vormittags die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf den hohen Förderer des Handwerks, Se. Maj. König Albert von Sachsen. Es schließt sich hieran der Vortrag des Jahresberichtes seitens des Vorsitzen den nud des Kassenberichtes seitens des Herrn Funke-Dresden, welche beide nach dem Bericht der Kasseurevisoren genehmigt werden. Hierzu wird beantragt und angenommen, daß in Zukunft die Kassenrevisoren schon vor Beginn des Verbandstages ernannt seien und ihres Amtes gewaltet haben, und daß etwa vorhandene Wertpapiere bei Zeiner Bank niedergelegt werden sollen. Der Jahresbeitrag wird sodann wieder auf 50 Pf. pro Verbandsmitglied festgestellt. Auf Antrag Dresdens wird im weiteren Verläufe beschlossen, daß Hinfort alle Innungen ihren ausgelernten Lehrlingen Lehrbriefe ausfertigen sollen. Die Anfragen der Innung zu Lichtenstein, wie man sich Nicht-Jnnungsmeistern gegenüber ver halten soll, welche den Titel Meister führten, wird dahin beantwortet, daß sich der Verband in dieser Frage für incompetent erklärt. Sodann wird beschlos sen, um die Wiedereinführung des Befähigungsnach weises beim Reichstage zu petitionieren. Lommatzsch wird einstimmig als Ort des nächsten Verbaudstages gewählt; die dortige Schueiderinnuug feiert im näch sten Jahre das 400jährige Gedenkfest ihres Bestehens. — Die große Esse bei Halsbrücke ist schon jetzt das Ziel vieler Schanlustiger aus der Umge bung von Freiberg. Das Riesenbauwerk, welches annähernd 6 Mill. Stück Ziegel erfordert, auf 136 Meter veranschlagt, vom Erbauer aber bis zu 140 Meter Höhe ausgeführt wird, ist gegenwärtig bis zn 82 Meter Höhe gediehen. — Am 19., 20. und 21. August wird in Wils druff eine Versammlung des Dresdner Hauptvereins
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