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Dresdner neueste Nachrichten : 22.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193103222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19310322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19310322
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 17: Textverlust am Rand
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-03
- Tag1931-03-22
- Monat1931-03
- Jahr1931
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.03.1931
- Autor
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sc5oc«e osetioke «, lumtage ci». °N 2Z45-77 lnctiuii »« »ttlx» mit «1er am clr mit 8« !«Ksr7.r! w rrsun öor- l^'niefi^ nscL ver» -i zszrrr ctniß« «» llk. bequem« mI«iei»oU« istr!>str. schön« nkil« ik««»«««» lnoNbiU.a»»- i.e»,«>»««» Stolle. mllrain E.' II ü«! Mel «do« irzahlung WMii Mm AlW AÜIW irSllle mm t. MM. >»»>« ' lljtzl nnö M IN Illeit tl> Ina sn o,t ,Sch,niII<t «Kinn» oo» 1 Rill tll M!M!« rs.LKNl» leostr. ir.1. »null ,«» ««I t .Il«t Dresdner Neueste Nachrichten «azelgeaprelse: vi» 2» MW önttt Ml« kosttt 0^5 stir auckoärtt üeio X-M. vi« Rekka-xzell, i» voschluß an redaküonell«, Tert, 79 mm breit, kvfiet 2 X-M.» für luöwLr« LZ0 R.-M. - Vl» Briefgebahr für »uchstabmanzeig« »etragi o^o R^M. - Itir Elnschattung an »«stimmte« Lag«« und Plätze« kann «In« S«wSH» nickt llbernvmmen «o«rb«a. Ltaabhängige Lageszeiiung mtt Handels , und Industrie. Zeitung WLN'LS 2,2» « .Ml d, der Tschecho-Slowokel monatlich e gr. 15. Postbezug färbet» Monat 2/2S RM. einschließlich 0,72 R.-M. 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Drahtbericht) Tie zwischen dem gleich uud Oesterreich getrofse. n«n Abmachnngen sind nun doch früher, als die Burcaulratie der Aemter es geplant hatte, bekannt geworden. In den letzten beiden Wochen sind zwischen teil Kabinetten in Berlin und in Wien Richtlinien über die neue Ausgestaltung der wirtschaftlichen Be. Ziehungen ausgearbeltet, beraten und gutgch:ißcn worden. Tiefe Richtlinien bedeuten, wenn man es so heißen will, eine Art Vorvertrag, der zwei Hauptpunkte euthäkt. Ter erste geht dahin, daß Deutschösterreich und das Reich sofort in k o u k re t e B e r ha n d l u n g e n über Leu Ab'chlusi einer Zollunion treten,- der andre sor. umliert die Feststellung der Bereitwilligkeit, mit allen «»dcrn Staaten, wenn sie cs wünschen, eine gleich. «M Regelung zu treffen. Man wird das, wie wir lereitL melden konnten, am Anfang nächster Woche Lurch unsre diplomatisch«» Vertretungen be» Nachbar staaten mitteilen. Der Vorvertrag leitet — das wird seßzuballen sein — lediglich ein Arbcttspro. gramm ein, nicht etwa eine neue Verhan-lnngs- phase. And dem Stadium der Besprechungen von Richtlinie» und Grundsätzen, mehr noch: aus der Zone »er Widerstände und Bedenken ist man endlich und endgültig heraus. Wir werden mit dem österreichischen Brudcrsta.it einen Zollunionsvertrag schlicken, der die Zollunion in reiner, typischer Form bringt. Tas heißt: alle Zwischenzölle im Warenverkehr zwischen dem Reich und Deutschösterreich fallen in Zu» kunst fort, die Grenzen werden unsichtbar, abgesehen «on einigen geringfügigen Ausnahmen, bei denen man aber auch nur noch auf kurze Zeit — auf drei oder fünf Jahre — Zölle zu erhebe» beabsichtigt. Allein in der staatsrechtlichen Form, in der diese Zoll union verankert werden soll, geht man neue Wege, die sich von den früheren «nd den be stehenden Zolluuionsabknmmcn «nterscheidcn. Neide Länder behalten völlige Selbständigkeit, keines wird das andre bevormunden, Zolltarif- und Han- »elöoertragsabschlüsse werden nach Form und Inhalt einheitlich, aber in getrennten Verfahren von den beiden Parlamenten in Berlin und Wien beschlossen Was man in Wie« sagi Telegramm unsres Korrespondenten kä. Wien, 21. Mär» In der gestrigen Sitzung des Hauptanöschusses des Nationalrates hat Vizekanzler vr. Schober «inen Bericht über die Verhandlungen erstattet, die mit dem deutschen Reichsaußenminister vr. CurtluS während seiner Anwesenheit in Wien geführt worden sind. An die Mitteilungen vr. Schobers knüpfte sich eine längere Debatte, in der alle Parteiführer und der leitende Beamte des österreichischen Außenamtcs bei allen internationalen HanbelSvertragSbesprechungen, SeklionSchef vr. Schüller, das Wort ergriffen. A m sts. März werden di« deutsch-österreichische« Abmachungen in einer offiziösen Kundgebung der beiden Regierungen »ur allgemeinen Kenntnis gebracht, wodurch eine »oraussichtlich langwährenbe Period» von Verhand lungen «ingeleitet werden soll, an der sich nicht nur Oesterreich und Deutschland, sondern auch andre Staaten beteiligen sollen. Diese Erklärung wird, wie man an hiesiger amtlicher Stelle erklärt, gar nichts Sensationelles" enthalten, sondern nur die Methoden bckanntgeben, nach denen die bereits osfizitll bekannt- lllgebenen Wünsche nach einer »«gleich»«, »er »oll. »nd handelspolitisch«« «ar, A v«rwirkltch»«g näher gebracht «««»«» solle«, hierbti wird e» sich aber «tcht um ein auf Deutschland Uick vesterreich beschränkte» Projekt handel«, sondern A Bestritt z« ähnlich«» Abmachung«» soll allen Ttaaten, die hierzu geneigt sind, freigestellt werben. Nus tieser Mrundiaa«, di« sich «na berührt mit dem werden. Jeder Staat kann gesondert Handelsver- tragSverhandlungen führen, nur muß er sich an das einheitliche Zollgesetz, die einheitlichen WarenverkehrS- oorschrtsten halten und der Zustimmung des Part ners sich versichern. Die Verhandlungen über den ZöllunionSvertrag werden, wie wir hören, unmittel bar nach Ostern ausgenommen. Man hofft, in zwei bis drei Monaten den Vertrag bann paraphieren zu könne». Der Vertrag wird aber, da fa die grund legende Umstellung des Warenaustausches zwischen be» beiden Ländern eine Reihe nicht ganz cinsacher Probleme aufwirft, erst sechs Monate nach seiner Unterzeichnung in Kraft trete«; das wäre Anfang 19«r. Die Zeit bis dahin soll mit der Umstellnngsarbcit bei den Zollbehörden, der Vorbereitung des Wegfalls der Zollgrenzen und der Angleichung der bestehenden, von Deutschland und Oesterreich geschlossenen Hendels- Verträge an den neuen Zustand ausgcfiillt werden. Einige» Kopfzerbrechen dürften auch noch die Ver einbarungen machen, die auf den Gebieten zu treffen sind, wo in dem einen Lande Monopol- oder Regie betriebe bestehen, im andern dagegen nicht, z. B. beim Tabak, bei den Zündhölzern, beim Branntwein und schließlich auch beim Bier, wo die Steuer noch höher und Ausbringnngsmodus im Reich und in Oesterreich wesentlich sich unterscheidet. Achnljch liegen die Tinge bei der Umsatzsteuer, wo beide Staaten völlig ver- schieden- Susteinc ausgebaut haben. Ter neue Wirt- schastüpakt stellt den ersten entschiedenen Schritt z« einer andern Form handelSvcrtraglicher Vereinbarungen zwischen den europäischen Völkern überhaupt dar, als der, die man seit Jahr und Tag in Gens betrieb. Dort versuchte man, was von vornherein eine Unmöglich keit war, 20 und mehr Mächte unter einen Hut zu bringen. Das deutsch-österreichische Abkommen ist entsprechend der von Schober vor einem Jahr in Genf gezogenen handelspolitischen Leitlinie der erste Regtonalvertrag. Seine Erweiterung und damit auch sein Wert sür den mitteleuropäischen Wirtschastöranm liegt in der Bereitwilligkeit Deutsch. landS und Oesterreichs, mit andern Staaten über den Anschluß an die Zollunion sich zu bereden. Paneu ropapla» BriandS, soll die Initiative zu Verhandlungen zwischen mehreren Staaten unter Einschluß aller Nachbarn Oesterreichs zur Anbahnung eines engen handelspolitischen Verhältnisses ergriffen werden, wobei an «in Regionalabkommen a»f breitester Gnmblage gedacht wird. Hierbei sollen unter Zustimmung der meistbegünstigten Staaten im Sinne der Empfehlungen der Pariser Tagung de» Europakomitees den europäischen Südoststaaten be dingte Vorzugszölle gemährt werden. Di« Wiener Blätter beschäftigen sich natürlich ausführlich mit den zollpolitischen Vereinbarungen -wischen dem Deutschen Reich und Oesterreich und betonen durchweg, daß eS sich bei den Abnrachungen um ausschließlich handels politische Gesichtspunkt« handele und in den Ver handlungen keinerlei Spitze gegen einen andern Staat zu erblicken sei. Die „Neue Frei« Presse" weist darairf hin, daß die beiden Staaten nichts andres wollten, als mit dem Briandschen Plan eines Panenropa den Anfang machen. Das Strecken der beiden Länder ging« dahin, gewissermaßen einen Kern, einen Mittelpunkt, zu schaffen. ES wäre nicht ausgeschlossen, daß sich aus der Initiative von Oesterreich und Deutschland burch verhandluugen mit Ungarn, Rumäuie«, Italie» «nb Jugoslawien ei« größere» Ganze» herau»kriftallifl«re, Im gleichen Ginn« äußert sich da» „Neu« Wiener Tagblatt*- Der Wiener „Tag" erklärt, daß zunächst eine Art deuifch-östevretchlsche» Zollbllndni» 1» Kraft treten würde, wenn sich außer den beiden Staaten kein andrer zum Vettrtit »n ein»w N»n»nrav<, evts«bNeb»n kiinnt«, " . < krisenstmiden des Weltkrieges Aus -en Erinnerungen -es Marschalls Koch NEruä »«rso«.« DieKriegSerinnerungendes französischen Marschalls Fach, der am Ende des Krieges Oberstkommaudiercnder aller alliierten Armeen war, erscheinen «««mehr auch in deutscher Sprache. Foch hat sich Zeit genommen, seine Erinnerungen nicderz«schreibcn. Sie sind auch i» England und Frankreich erst im vergangenen Jahre heranSgekommen. Die Memoiren des Marschalls find ein großer Rechenschafts bericht des klirzlich verstorbene« Feldherr«. Marschall Foch erkennt in ritterlicher Weise die ungeheuren Leistungen der dentschen Armee an. Politisch wird er selbstverständ lich der deutschen Sache nicht im geringsten gerecht, uud alles, was er über den Ein marsch i« Belgien, die «ricgsschuldsrage nsw. sagt, hält den Tatsachen nicht Stich. Aber daraus kommt es in diesem Buche auch nicht an, das im wesentlichen den stra tegischen Verlaus deö Krieges zu schildern versucht und ein Gegenstück zu den Memoiren Hindenburgs und Ludendorsfs ist. Ans dem Buche erkennt man den unbeirrbaren, stahlharten Siegeswillen dieses großen Soldaten, dessen Persönlichkeit im Jahre 1918 die wankende sranzöstsch-cnglifchc Front zusammenhiclt und dem «S dann der Glückssall der amerikanischen Hilfe gestattete, den Kamps zu einem sür Frankreich cr- solgreichen Ende zu führen. Wir geben im folgenden m t Erlaubnis deS Verlags K. F. Koehler (Leipzigs, der End« März die Buchausgabe hetausbriugt, einige besonders interessante Abläße aus dem «eilweise tagebuchartig gehaltenen Srinncrungswcrk des Marschalls wieder. Diese Abschnitte beschSstig«« sich mit den Schlußszene« der Marueschlacht und schildern einen ganz be sonder» kritischen Augenblick der ersten Vpernschlacht. Diese» leßtc Kapitel wird inSachscn ganz besonders interessiere«, denn aus ihm geh« hervor, wie nahe die sächsischen Krtegsfreiwilligeurcgimenter.die Mitt« Oktober nördlich und südlich Upern eingesetzt wnrden, gegen Ende des Monats einem durchschlagenden Ersolg gewesen sind. Viv tieckukNon Die Schlacht an der Marne ging zu Ende. Sie mar daü Meisterstück des einen Mannes, der sie seit dein 21. August vorbereitet und ihre Verwirklichung bis zum Ende durchgesetzt hatte, des Oberbefehlshabers Jofsre. Unmittel bar nach unfern Niederlagen an der Grenze hatte er den Kampf abgebrochen nüd nicht gezögert, seine Kröste anders zu verteilen, sich bin Westen eine Operationsarmee zu schaffen, die Führcrstellen neu zu besetzen und de» Rückzug bis zum rechten Augen blick fortzusetzen. Als aber dieser Augenblick ein trat, kommandierte er energisch kehrt, nun Angriff und Verteidigung klug verbindend. In einem wunderbaren Gegenschlag hat er dem Einbruch des Feindes den Todesstoß »ersetzt. Paris, das Herz des Landes, mar durch einen Sieg gerettet worden, zn dem der Gouverneur seine Truppen geschickt hatte, weil ex wohl begriff, daß er dort da» Schicksal der Hauptstadt entschied. Der deulsche Plan brach zusammen, und mit ihm der Zauber der deutschen Waffen. Der schnelle und un geheure Einbruch, der Frankreich außer Gefecht setzen sollte, war nicht nur ausgcsangcn, sondern auch zurückgebrängt, ja teilweise über den Haufen gc- morsen worden. Unter welchen Umständen sollte sich der Feind wieder festsrtzen' nnd seine Unter nehmungen auf der Westfront von neuem ansangcn? Konnte nicht inzwischen die Ostfront das Gewicht ihrer schweren Massen fühlbar machen? Würden die Zentralmächte einen Feldhcrrn von solcher Größe finden, baß er hinfort auf zwei Fronten einen Krieg mtt geteilten Kräften führen könnte, nachdem er schon gescheitert war, als er sich nur auf eine Front zu beschränken brauchte? Als ich am 28. August die Führung der 9. Armee übernahm, verkündete der Tagesbericht einen siegreichen Ein bruch be» Feindes „von der Somme bis zu den Vogesen". Der vom 10. September hieß: „Der Steg der Franzosen bestätigt sich . . ." Mich durchdrang ein hohes Glücksgefühl, daß ich an dem Umschwung unsre» Wasfenglücks einen ernsthaften Anteil ge- habt hatte. * Seht Belgien ganz verloren? Mitte Oktober 1911 In -en schwere» Stunden, die wir durchge macht haben, drängt sich ein« Entschei- düng von höchster Wichtigkeit aus: ES ist nicht nötig, daß die belgische Armee Belgien verläßt. Um dieses Ifnheil ahzuwenden, muß ihr Rückzug um jeden PreiSzumSteh«« gebracht werden; sie muß auf d«m Boden ihres Vaterland«» bleiben, mag sie auch noch so geschwächt sein. * . Herr v. Brocqueville ist »in kluger, klar sehender und entschlossener Staatsmanns er ist derselben Mei- m»iig und wird mein« Vorschläge unterstützen. Und wieder einmal müllen wir aus d«r Straß« von Dünkirchen nach FurneS dem grauennollen Wirr, warr der Bevölkerung begegnen, die vor dein SInsall der Feinde slieht. Eine dichtgedräsigt« Mass«, beson- der» von Frauen, Priester», Greisen, zieht in der Verwirrung einer übereilten Flucht dahin. Sie sind müde von einem Marsch ohne Rast, ohne Obdach: sic haben Nächte unter dem Sternenzelt oder nnter de» Regengnüeu deo Oktober hinter sich. Furnes ist voligeitopst von bet- giichen Truppen,- auch sic sind von der schweren Be schießung von Antwerpen und einem achttägigen Rück zug sehr mitgenvmmen. Ich begebe mich mit nnserm GcsandtschaftSchcs, Oberstleutnant Bröcard, in dae belgische Haupt quartier; Herr v. Brocqueville geht uno voran. Dort tress« ich die Generäle Hanolanr. den Ehes, und Wiele- mane>, den Svnechcs deo Generalstabo. Sic stehen noch inmitten der Verwirrung und Ansregnnch die steto mit einem langen und schwierigen 'Rückzug verbunden sind. Ich nenne ihnen die Gründe, die ein Anhalten dieses 'Rückzuges rechtfertigen, und die Mittel, die cs erlauben, dem Fcin-d wieder die Stirn zu bieten. Tie dentschen Truppen uns gegenüber gehören zum zweiten Aufgebot; es sind Reservckorps. Ihre Infanterie har nicht dieselbe Kampfkraft wie die Heere, die ivir in Frankreich aufgehalten und znrückgedrängt habe», aber sie hat siä>er «ine starke Artillerie bei sich. Wenn sich die belgische Alinco eingräbt, wird sie ihre Stöße parieren und eine Sperre bilden können, die bald von französischen Truppen verstärkt wird. Dixmuiden i>t schon von einer Marineinsantcriebrigade besetzt, und an -«ren Festigkeit ist nicht zn zweifeln. DaS ist ei» fester Punkt, an den die neue Verteidigung angcknüpst werden kann. Der König empfängt mich einige Augenblicke später. Er befindet sich in dem weiten, herrlich aus geschmückten Schössensaal mit seinem großen Kamin. Dort glänzt ein Feuer, das man bei der Kälte und Feuchtigkeit des Tages recht angenehm empfindet. E» ist das erstemal, daß ich dieser großen Persönlichkeit, dieser edlen Gestalt der Ehre und Pflicht gegenüber- trete. Nicht ohne «ine gewisse Verlegenheit wende ich mich an ihn, aber ich bin fest entschlossen, vor allen Dingen die gemeinsame Sache der Rettung Belgiens zu verteidigen und an einer Schlacht sestzuhalten, die von den Verbündeten geschlagen werden soll. Das Echo aus -icso Gedanken läßt nicht auf sich warten. Belgien ist nur noch ein Fetzen Landes, ans den sich seine Regierung und seine Armee geflüchtet haben. Wenn sto noch 29 Kilometer weiter -urückgehcn, dann hat -er Gegn«r einen Anspruch ans Belgien, er hat es vollkommen in seiner Gewalt, er kann darüber ver. fügen und «S verschwindet von dor Karte Europas. Wird eS am Tage des Friedens wieder erstehen? Gewiß ist die b^gische Armee sehr erschöpft, meint Lor König, aber auf -en Rus ihres Führers wsrd sis allo ihr« Tatkraft wiederfinden, nm d«n Rest ihres Vaterlandes zu verteidigen. Sis wird sich an die User anklammer», bis die verbündeten Truppen Zeit gewonnen haben, ihr zu Hilfe zu eilen. Seine Ent- schlösse und seine Maßnahmen werden das bezeugen. D«r König ist bereit, seit«! ganz« Armee zu opfern. Sein Entschluß steht in schroffem Gegensatz zu der Knnttosiakeit elnlaer seiner Untergebenen. Denn in
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