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Weißeritz-Zeitung : 16.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189903160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18990316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18990316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-16
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.03.1899
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Die Meißrritz. Zeitung" scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Ai Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlrch 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Me Postan kalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Wchmtz-MilU Anzeiger für Dippoldiswalde Md Umgegend. Inserate, welch« bet d« bedeutenden Auflage des Blatter ein« sehr wirk same Verbreitung^ knd«^ «erden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder oerm Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzell« 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Kmishauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadkath zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Redactmr: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Mit achtfeittgem „Jllustrirteu Uuterhaltungtblatt".Mit land- und hautwirthschastlicher MouatSbeilagr. Nr. 30. Donnerstag, den 16. März 1899. 65. Jahrgang. Unter dem Viehbestände eines Gehöftes in Oberhäslich ist der Ausbruch der Maul« und Klauenseuche amtlich festgestellt worden. Dippoldiswalde, den 13. März 1899. Königliche Amtshauptnrannsehaft. 678 0. Lossow. Sg. - 7 MM» 1. 7''!^.. -Lokal« und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Sozialdemokratie Sachsens be - schästigt sich anläßlich der bevorstehenden Landtagswahlen wieder einmal mit dem unterhaltenden Frage- und Antwortspiel: Wählen oder Nichtwählen. Die alten Kämpen, die unter der Führung deS „Genossen" Echönlank die Frage angeschnitten haben, wollen auch diesmal nicht wählen; sie halten, wohl mit Recht, dafür, daß der unausbleibliche Mißerfolg den Muth der „Genossen" auch für die Zukunft schwächen werde; denn die Renommage ist bis jetzt immer die beste BundeSgenosstn gewesen; mit unzweifelhaften Nieder lagen zu renommirm ist aber selbst der sozialdemo kratischen Presse eine zu schwierige Ausgabe. Gleich wohl tritt der „Vorwärts" getreu seinem „Prinzip" für die Wahlbetheiligung ein, indem er an den be kannten sozialdemokratischen Lehrsatz mahnt: „DaS Ausschlaggebende ist, daß wir nicht nur um der Mandate willen an der Wahl theilnehmen: Wir wählen, um zu wühlen!" Weit mehr als die sozial demokratischen Abgeordneten im Parlament fürchte man, so meint das „Zentralorgan", die sozialdemokra tische Agitation unter den Massen ; darum liegen alle Elemente revolutionärer Taktik auf der Seite der An hänger der Wahlbetheiligung. Glücklicherweise ist aber dis Bewegung bei den LondtagSwahlen eine recht beschränkte und das „Wühlen" nicht so leicht aus führbar wie bei den RetchSlagswahlen. Mögen aber die „Genossen" wählen oder nicht wählen, darüber werde» sich vermulhlich die Mitglieder der Ordnungs parteien keine grauen Haare wachsen lasten. — Bis jetzt haben sämmtliche Turngaue Sachsens — bis auf einen — jegliche Theilnahme an den Nationalfesten abgelehnt, bevor nicht der deutsche Turntag seine Entscheidung getroffen haben wird. — Schlimme Folgen hat der Biß eines kleinen tollen Hundes in Frankenberg gezeitigt. Das tolle Thier biß vor mehreren Wochen ein Pferd in das Bein, ohne daß jedoch eine Wunde bemerkbar wurde. Nach Verlauf von ca. 4 Wochen wurde das Pferd von Tollwuth befallen, sprengte Kette und Halsband und raste sich in wenigen Stunden förmlich zu Tode. Der Besitzer deS Pferdes und sein Sohn, welche dem Thiere Beistand geleistet hatten, begeben sich nach Berlin in eine Spezialanstalt, um den Folgen der Gefahr einer möglicherweise erfolgten Uebertragung vorzubeugen. — Am Sonntag feierten die Gemeinden Leuters dorf in der Oberlaufitz ein eigenartiges OrtS- jubiläum. ES wurden in festlicher Weise die Er innerungen an den Moment aufgefrischt, in welchem vor SO Jahren durch einen Austausch die eine böh mische Enclave inmitten sächfiichen Grenzgebietes bil denden Gemeinden NiederleuterSdorf mit Neuwalde und NeuleuterSdorf sowie JosephSdorf in den säch sischen StaatSverband einverleivt wurden. Höckendorf. Herrn Oberförster EcaS hier ist von Sr. Majestät dem König Titel und Rang eines Forstmeisters verliehen worden. Dresden. Die Königin von Sachsen ist am 15. März zum Besuch ihrer Verwandten nach Sigmaringen gereist, während König Albert die Etrehlener Billa bezog. — Die öffentliche Beleuchtung soll hier wegen der allzu hohen Kosten eingeschränkt werden. Die elektrische öffentliche Beleuchtung soll nach einem Be schlüsse deS RatheS von Mitternacht ab durch GaS- glühlicht ersetzt werden. Hierdurch würden 41900 Mark jährlich erspart werden. Nrugrlma. Nachdem das königliche Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht» seine Ge nehmigung zu dem projektirten Zentralschulgebäude zwischen Alt- und Neugruna versagt hat und damit wiederum ein Hinderniß für den geplanten Anschluß NeugrunaS an vlasewitz beseitigt ist, hat der hiesige OrtSverein in seiner letzten Sitzung beschlossen, in allernächster Zeit beim Gemeinderathe von Gruna wiederholt um Lostrennung de» OrtStheileS Neu gruna einzukommen. Mügeln. Am vergangenen Sonnabend belagerten den ganzen Tag böhmische Bauarbeiter, meist Czechen, mit ihren Kisten und Kasten den hiesigen Bahnhof, und warteten bis die nach Arbeit auS- gesandten Boten mit zusagender Antwort zurückkamen. DaS Geschäft schien hier aber nicht recht gut zu gehen, denn Abends gegen 6 Uhr saßen sie immer noch auf derselben Stelle. Dahlen. Auf Kosten der Stadt sollen weitere zwei Bohrlöcher auf Braunkohle im Saugrunde und am Radegaster Wege auSgesührt werden. Kamenz. Seitens einer größeren Anzahl Laden- Inhaber unserer Stadt wird vom 1. April d. I. ab eine Abänderung der Sonntagsruhe-Be stimmungen dergestalt angestrebt, daß der Schluß der Geschäfte künftig Nachmittags 4 Uhr statt bisher 5 Uhr erfolgen soll. Die betreffende Eingabe an den Stadtrath hat bereits 62 Unterschriften gefunden. Döbeln. Von einem hiesigen Bauschüler wurde Sonntag Nachmittag eine räuberische Erpressung auf seine LogiSwirthin verübt. Der 18jährige Bau schüler Lehmann, «in Lehrerssohn aus Hohendorf (S.-A.) d-r als leichtsinnig und zu Tätlichkeiten geneigt be kannt ist, kam in die Küche der an der Staupitzstraße wohnenden Frau Schuster, bei der er als Garxon wohnt, verriegelte die Thür hinter sich und hielt der Frau einen geladenen Revolver entgegen mit den Worten: „Sie müssen mir Geld geben, sonst erschieße ich Sie!" Die erschrockene Frau gab dem Menschen 3 Mk., zeigte aber den Fall an. Der leichtsinnige Mensch wurde verhaftet. Waldheim. Ueber den hiesigen RathhauSbau, der bekanntlich im Vorjahre zn leidigen Differenzen zwischen dem Rathe und den Stadtverv dneten führte, ist nunmehr völliges Einoerständniß erzielt worden. Leipzig. Der Bau des neuen Leivziger Rath- hauses auf dem Pleißenburgareale wird noch in diesem Jahre begonnen werden, im Jahre 1904 soll eS seiner Bestimmung übergeben werden. — Da die Stadtverwaltung Leipzigs einer dritten elekrischen Straßenbahngesellschaft keine Konzession er- theilen wird, hat nunmehr die bestehende Leipziger Straßenbahngesellschaft um Genehmigung zum Baue einer elektrischen Bahnverbindung zwischen Leipzig und Merseburg nachgesucht. AuS dem Erzgebirge. Im EczgebirgS-Zweig verein Chemnitz ist angeregt worden, auf dem höchsten Berge unseres Landes, dem 1214 Meter hohen Fichtelbergs, einen Bismarckhügel zu errichten. Der Unterbau des Hügels soll aus Steinen auf geführt werden, die von den Er,gebirg»-Zweigvereinen aus den verschiedenen Theilen unseres Gebirges ge liefert werden könnten; auf ihm soll sich eine Säule mit dem Bilde des Fürsten Bismarck erheben. Der Gedanke hat bereits in einer Versammlung von Ver tretern deS Erzgebirgsvereines den freudigsten Anklang gefunden und wird jedenfalls bald zur Ausführung kommen. Stollberg i. V. Von dem herrschenden Lehrer mangel in Sachsen werden am schwersten die kleinen und mittleren Städte, sowie die nicht mit Kirchen einkommen versehenen Schulstellen der Landgemeinden betroffen. Bit Ausschreibung von Schulstellen findet sich ost kein einziger Bewerber. Da» ist der Grund für die oft ziemlich erhebliche Erhöhung der Lehrer gehalte in vielen sächsischen Städten und Landgemein den. Hier hat man nicht nur die Lebrergehalte er höht (die ständigen Lehrer beginnen jetzt mit 1500 Mark und erreichen mit dem 52. Jahre 3000 Mk. bei 30 Pflichtstunden), sondern auch eine Einheits schule geschaffen, indem man die einfache Abtheilung der Bürgerschule aushob und der mittleren gleichstellte, so daß nun alle Kinder des Städtchens die gleiche Bildung erlangen. Neustädte!. Die seit dem Jahre 1897 für die hiesige Stadt bestehende Fleisch beschau hat sich auch im vergangenen Jahre als eine sehr werthvolle Ein richtung erwiesen, denn bei 2018 kattgefundenen Schlachtungen wurde in 159 Fällen Beanstandung beantragt. Für gänzlich untauglich erklärt und ver brannt wurde ein Rind, der Freibank überwiesen acht Rinder und in 150 Fällen Lunge, Leber oder sonstige innere Theile für ungenießbar erklärt. Von 539 ge schlachteten Rindern wurden nicht weniger als 78 tuber kulös befunden. — Der vom hiesigen ErzgebirgSzweigSvsrein auf dem nahen GleeSberg erbaute, mit einem Unterstands haus verbundene steinerne Thurm, nach dem Gründer und Letter des sächsischen ErzgebtrgSvereinS Köhler- Thurm genannt, verursachte einen Kostenaufwand von ziemlich 8500 Mk. Hierzu gingen 1800 Mk. durch Schenkungen, 2000 Mk. in Darlehen und 3560 Mk. in Antheilscheinen ein. Da der Besuch des genannten Aussichtspunktes sehr stark ist, (wurden doch vom 1. Oktober bis 26. Dezember 1898 inSgesammt 3021 Stück Eintrittskarten verkauft), so macht sich die Er weiterung des UnterkunftShauseS nöthig, wosüt^die Hauptversammlung des ZweigveretnS 1500 Mk. be willigte. Meerane. Die Stadtverordnete» stimmten der Aufnahme einer Anleihe von 125000 Mk. zu und traten dann dem RathSbeschluffe bei, zwei Nachhilfe klaffen für geistig schwach veranlagte Kinder an den Bezirksschulen zu errichten. Derartige Klaffen bestehen jetzt in Sachsen in folgenden Städten: Dresden, Leipzig, Zwickau, Plauen, Zittau, Pirna, Glauchau, Reichenbach, Chemnitz und Freiberg. Tagesgefchichte. Berlin. Der Reichstag lehnte am 14. März mit 209 gegen 141 Stimmen die Erhöhung der Friedens präsenzstärke nach der Regierungsvorlage in nament licher Abstimmung ab. Mit Nein stimmten Sozial demokraten, Freisinnige und Süddeutsche Volkspartei, Centrum, Polen, Welfen, Elsässer und ron der Freis. Vereinigung vr. Hänel. In einfacher Abstimmung wurde dann Paragraph 2 in der Fassung der Kom mission ebenfalls abgelehnt. — Die dritte Lesung der Militärvorlage wird am Donnerstag erfolgen und wird die Zwischenzeit zu VerständigungSversuchen be nutzt werden; an eine Auflösung de» Reichstage» wird nicht geglaubt. — Zur Einführung des Bürgerlichen Gesetz buches in Preußen schreibt man: „Aus Anlaß des bevorstehenden Inkrafttretens deS Bürgerlichen Gesetz buches ist an die im Alter von 65 bis 75 Jahren stehenden Richter die Anfrage ergangen, ob sie auch nach dem 1. Januar 1900 noch im Dienste zu bleiben gesonnen seien. Dabei soll ihnen zugleich für den Fall eines freiwilligen Ausscheidens au» dem Amte die Weiterzahlung deS vollen Gehaltes auf 3 Jahre in Aussicht gestellt worden sein. Vor einiger Zeit war eine offiziöse Mttthetlung durch die Blätter ge gangen, daß zur allgemeinen Regelung dieser Ange-
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