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Weißeritz-Zeitung : 19.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190709197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19070919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19070919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-19
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.09.1907
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Donnerstag, den 19. September 1907. Nr. 110. Die „Weiheritz-Zeltung Inserate werden mit 15 Pfg., solche aus unserer Ämtshauptmannschast mit 12 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. IO Psg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg. 73. Jahrgang. n-s—-7 HWMi MW Mit achtfeitigem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. erscheint wöchentlich Drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denMenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - 'Alle Postan- stalten, Postboten, sowie unsereAusträger nehmen Whmtz-Mung -n Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Umishauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. An Stelle des Wirtschaftsbesitzers Friedrich Heinrich Menzer in Seifersdorf ist der Eemeindevorstand Hermann Louis Dietrich als Standesbeamter und der Hausbesitzer und l. Gemeindeälteste Robert Julius Tietze daselbst, als stellvertreten der Standesbeamter für den zusammengesetzten Standesamtsbezirk Seifersdorf bestellt und in Pflicht genommen worden. Nr. 9683K. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 13. Septbr. 1907. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Brauereipächters Ernst Emil Weinrich in Possendorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 16. Oktober 1907, vormittags '/211 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Dippoldiswalde, am 17. September 1907. K. 9/06. Königliches Amtsgericht. England. Die Friedenskonferenz im Haag neigt sich ihrem Ende zu, aber noch bevor die Delegierten auseinander gegangen sind, kommt von jenseits des Kanals her eine Kunde, welche einen erneuten Beweis dafür bringt, wie wenig ernst es England mit seinem bekannten Abrüstungsantrage gemeint hatte. Vor Beginn der Konferenz war man an der Themse höchst indigniert, als auf die Kunde von dem englischen Abrüstungsvorschlage sich verschiedentlich im Aus lande Widerstand regte, insbesondere war man über Deutschland erbost, daß unsere Negierung eine Erörterung dieses Antrages von vornherein ablehnen wollte, und man begann selbstverständlich die gewohnte Deutschenhetze. Wie recht aber Deutschland mit seinem Standpunkte hatte, zeigte sehr bald die weitere Entwicklung der Dinge. Eng lische Staatsmänner erklärten schlankweg, daß England gar nicht daran denke, mit seiner Flotte abzurüsten, vielmehr stets dafür sorgen werde, daß seine Wehr zur See stärker wäre, als die Deutschlands und Frankreichs zusammen. Vielleicht waren diese Erklärungen nicht ohne Einfluß auf die lendenlahme und nichtssagende Abrüstungsresolution, welche schließlich auf der Haager Konferenz zustande kam, da selbst Deutschland einem derartigen Anträge ruhig zu stimmen konnte. Nunmehr aber stellt sich heraus, daß England gar nicht daran denkt, seine Streitkräfte zu Lande, wie man ursprünglich vorgegeben hatte, herabzusetzen, viel mehr meldet jetzt der Draht eine bemerkenswerte Rede des Kriegsminislcrs Haldane über einen neuen Heeresplan. Danach will man das Heer einteilen in eine Erpeditions- truppc, hauptsächlich aus regulären Truppen bestehend, welche vorgeschobene Posten nach fernen Reichsteilen aus sendet, und zweitens in eine Territmialtruppe, welche in der Hauptsache der Verteidigung des Heimatlandes dienen soll. Die freiwilligen Truppen sollen den regulären Truppen soweit als irgend möglich gleichgemacht werden und zwar, wie der Minister betonte, ohne daß ihnen lästige Bedingungen auferlegt werden. Wie man das aber machen will, ohne daß diese Truppe in ihrer Kriegstüchtigkeit leidet, vermied der Minister wohlweißlich anzugebcn; wollte man in der Praxis dieses Rezept be folgen, so dürste diese Territoriallruppe einen herzlich ge ringen Wert besitzen. Es ist also ein bischen Zukunfts musik, was da der Herr Haldane anslimmt, und das gleiche gilt von einer Mitteilung, daß auch in den Kolonien die dortigen Regierungen in ähnlicher Weise ihre lokalen Streitkräfte organisieren wollen, sodaß das britische Reich über „immense militärische Machtmittel" verfügen würde. Im ganzen sollen nach den Angaben des Kriegsministers 6 Divisionen regulärer Truppen und nicht weniger wie 14 Tenitorialdioisionen geschaffen werden, wobei man den Jnsanleriebataillonen eine Stärke von 1000 Mann auch für den Frieden geben will. Für die Terrkorialtruppcn sollen 3 Millionen Pfund Sterling ausgegebcn werden. Das alles macht sich auf dem Papier recht schön, aber die Wirklichkeit dürste dcch wohl ein wesentlich anderes Bild bieten. Tas scheint man sich selbst im Schoße des Kabinetts nicht zu verhehlen, denn Kriegsminister Haldane gab in seiner Rede selber zu, daß der neue Heeresplan vielleicht mit einem beträchtlichen Fehlbeträge an Mann schaften beginnen würde, daß er aber darauf vertraue, daß der Gemeinsinn seiner Landsleute ihn doch erfolgreich gestalten werde. Diese Hosfnung dürste sich wohl kaum erfüllen, denn die Vermehrung der englischen Bevölkerung ist eine ziemlich langsame; ebenso dürfte auch die Zuver sicht des Ministers kaum in Erfüllung gehen, daß Volk In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Holzstofffabrikanten Llull» vnrl Isimvrt in Svdlottvttr ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 16. Vktobvr 1807, vormittag 11 Mr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Dippoldiswalde, den 17. September 1907. K. 1/06. Königliches Amtsgericht. Die Sparkasse z« Dippoldiswalde verzinst vom I. Januar 1908 ab alle Einlagen mit SH2 jährlich. Dippoldiswalde, am 13. September 1907. Drucksachen jedweder Art fertigt in sauberer Ausführung Buchdruckerei Earl Jehne. m. b. H ) hielt Sonntag, den 8. September, ihre erste Generalversammlung im hiesigen Gasthofe ab. Die ein zelnen Punkte der Tagesordnung erledigten sich rasch. Zu erwähnen ist nur, daß bei dieser Versammlung die Stamm anteile eingezahlt und der Ankauf des Kleberschen Gutes beschlossen wurde. Dasselbe eignet sich in ganz vorzüg licher Weise zu dem Zwecke einer Jungviehweide. Es ist sehr anzuerkennen, daß die Interessen der Landwirtschaft auch in hiesiger Gegend solche Förderung finden. Kreischa. Eine Rodelschlittenbahn soll kommenden Winter im hiesigen Orte angelegt werden, da der im Vorjahre hiermit unternommene Versuch ein günstiges Resultat gezeitigt hat. — Die kürzlich hier ausgebildete freiwillige Sanitäts- und Krankenträgerkolonne ist durch die nunmehr erteilte Genehmigung zur Führung des roten Kreuzes in Funktion getreten. — Der hiesige Gemeinde rat hat beschlossen, einer Petition um Einführung der IV. Wagenklasse an Sonntagen auf den Staatsbahnen beizu treten. — Die bereits wiederholte Neuwahl von drei Ge meinderatsmitgliedern muß nochmals vorgenommen werden, da die Wahl mit Erfolg angefochten wurde. Quohren. Im Herbst d. I. vollendet sich ein Jahr hundert seit Gründung eines eigenen Schulwesens in hie sigem Orte. Diese 100jährige Wiederkehr des Gründungs- taaes gedenkt die Schulgemeinde in einfach würdiger Weise durch einen öffentlichen Festaktus zu begehen und zwar Freitag, den 4. Oktober d. I , nachm. 2 Uhr. Georgenseld. Zu einem argen Exzeß kam es am Sonntag abend 11 Uhr bei einer Tanzmusik im Erb gericht hier. Drei bei „Gnade Gottes" beschäftigte, in B- Zinnwald wohnhafte Bergarbeiter aus Graslitz, sowie ein solcher aus B.-Zinnwald, welche schon vor einiger Zeit in B.-Zinnwald eine blutige Rauferei in Szene gesetzt haben, waren auch hier die Angreifer. Ms sich der Wirt ihr slegelhaftes Betragen verbat, fielen sie über den schon älteren Mann her und singen eine Schlägerei an, in deren Verlauf der Wirt eine erhebliche Kopfverletzung, die sofortige ärztliche Hilfe erheischte, davontrug. Auch der Bruder des Wirtes wurde verletzt. Die Raufbolde hausten in den Lokalitäten wie die Vandalen, zerschlugen Gläser und Scheiben, Tische und Stühle und demolierten alles, was ihnen unter die Hände kam. Nicht genug damit, warfen die Unholde von der Straße aus eine Pfcrde- krippe, sowie leere Bierfässer durch die Fenster ins Gast zimmer, dabei alles zertrümmernd, was nicht niet- und nagelfest war. Der angerichtete Sachschaden ist ein ganz enornier. Leider ist es noch nicht gelungen, die Raufbolde festzunehmen, da sich dieselben schleunigst aus dem Staube gemacht haben. Dresden. Mit dem kürzlich aus dem Leben geschiedenen Generalleutnant z. D. Gustav v. Schubert, s ><-, suite des sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 28, ist der älteste Ritter des Militär-St. Heinrichsordens dahingegangen. Den genannten Orden erhielt General v. Schubert 1849, nachdem cs ihm gelungen war, trotz hefi ger Beschießung von den Elb-Ufern, für die in Dresden im Straßcnkampf beteiligten Truppen Munition von der Festung König stein mit Dampfschiff herbeizuschasfen. — Die „Deutsche Tageszeitung" in Berlin faßt die Punkte, bei deren Berücksichtigung in der sächsischen Wahl- rechtssrage ihrer Ansicht nach eine Verständigung vielleicht möglich ist, wie folgt zusammen: 1) Auf die Wahl durch kommunale Vertretungen wird die Regierung unbedingt verzichten müssen. Dafür wird sie weder in der jetzt ge- wählten, noch in einer nach einer etwaigen Auflösung und Heer infolge dieses Planes sich enger zusammen schließen würden. Im englischen Volke ist eben die Ab neigung gegen das Kriegshandwerk gar zu groß und dies wird sich auch trotz aller Schmeicheleien der Regierung in absehbarer Zeit kaum ändern. Die englische Heeresmacht auch zu Lande wirklich stark zu machen, wäre die Ein führung der allgemeinen Wehrpflicht wie in Deutschland und anderen Festlandsstaaten erforderlich und dies würde auch in Bezug auf den militärischen Geist der englischen Bevölkerung eine Änderung herbeisühren. Aber dazu mag kein Ministerium seine Hand geben, in der Furcht, daß man ihm den Stuhl vor die Tür setzt. So vermag das Zukunftsbild, welches Herr Haldane in seiner letzten Rede malt, nirgend ein Gruseln hervorzurufen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der kommandierende General des 12. Armeekorps, Erz. von Vroizem, ist am Dienstag in hiesiger Stadt eingetroffen und hat bis Sonnabend in, „Stadt Dresden" Wohnung genommen. — Anläßlich der Korpsmanöver des König!. Sächs. XIl. Armeekorps bei Dippoldiswalde verkehren am 19., 20. und 21. September d. I. auf der Linie Hainsberg— Kipsdorf folgende Personen-Sonderzüge mit II. und III. Wagenklasse: Hinfahrt: ab Dresden Hauptbf. 52! vorm., ab Hainsberg 5^1 vorm., an Dippoldiswalde 627 vorm. — Rückfahrt: ab Dippoldiswalde 122» nachm., an Hains berg 1'4 nachm., an Dresden Hauptbf. 144 nachm. — Bei Bedarf verkehrt ferner ein Vorzug von Dippoldis walde nach Hainsberg, Abfahrt in Dippoldiswalde 123 nachm., Ankunft in Hainsberg 2'5 nachmittag. — Die neuausgefcrtigtcn Besitzstandsverzeichnisse lagern noch zum größten Teile bei hiesiger Sparkasse und möchten doch von den beteiligten Grundstücksbesitzern unserer Stadt baldigst abgeholt werden. — Die fünfte Klasse der 152. Königlich Sächsischen Landeslotterie wird vom 2. bis mit 22. Oktober ge zogen. Vor dem 23. September müssen die Lose bei dem Kollekteur, dessen Name ihnen aufgedruckt ist, erneuert werden. — Für Rekruten. Die demnächst zur Ableistung ihrer Militärdienstpflicht eintresfenden Personen, die der Jnvalidenversicherungspslicht unterliegen und nach ihrer Entlassung voraussichtlich wieder hier in Stellung treten, können ihre Quittungskarten bei der Ortskrankenkasse liegen lassen. Damit solche Quittungskarlen nicht verfallen, emp fiehlt es sich, der Kasse die Einberufung zum Militär mittels Postkarte anzuzeigen und die Verlängerung der Karte nach 8 135 des Jnvalidcnverftcherungsgesctzes zu beantragen. Eine solche Anzeige muß über den vollen Namen, Geburtstag und letzten Arbeitgeber Ausschluß geben. — Ein schwerer Unfall ereignete sich Sonntag vor mittag aus der Straße bei Haselberg unweit Gottleuba. Der Gutsbesitzer Kessel aus Fürstenwalde wollte sich mit seincm Gespanne, auf dem Frau und Kinder Platz genommen hatten, nach Langenhennersdorf zur Kindtaufe begeben. In der Nähe von Haselberg scheute das Pferd und ging durch. Bei der tollen Fahrt wurde der Wagen umgeschleudert und die Insassen stürzten heraus. Der Geschirrsührer, Herr Kessel, fiel so unglücklich, daß er einen komplizierten Oberschenkelbruch davontrug. Nachdem von Gottleuba aus die erste ärztliche Hilse geleistet worden war, brachten Mitglieder des Samariter-Vereins Pirna den Verunglückten nach dem Krankenhause in Heidenau. Wendischcarsdorf. Die am 3. August d. I. ge gründete Weidegenojsenschaft zu Wendischcarsdorf (e. G.
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