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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185404298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-29
- Monat1854-04
- Jahr1854
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Wochenblatt Preis; vierteljäh rige Pränumeration v ngr. in'S -HauS, 8 ngr. bei Abho» lung >n der Expe dition. für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) InsertionSgedühren werden die Zeit «der deren Raum mit i ngr. 17. Sonnabends, den 29. April berechnet. 1854. Ein Zusammentreffen in der Grotte Balma. Wir entlehnen nachstehende Erzählung der „Gazette des Tribunaur." Sie wird uns lehren, welche schnelle Gerechtigkeit die Verschwörer vom 30. Oktober Frankreich verliehen haben würden. Wenn man sieht, was sich in der Grotte von Balma zugetragen, so kann man ungefähr erra- then, was in Frankreich geschehen wäre, wenn man gegen einen legitimen Widerstand zu käm pfen gehabt hätte. Der Eindruck, welchen diese Erzählung machen wird, wird ohne Zweifel mehr werth sein, als alle Betrachtungen, die wir selbst anstelle» können. Wir lassen daher die „Gaz. deS Trib." reden: „Im September 1833 begab ich mich von Genf nach dem Chamouni-Thal. Gegen Ende der ersten Tagreise, zwischen Cluse und Sal- lenches, trifft man die wunderbare Grotte von Balma, welche über der Arwa, die das Thal bewässert, 700 Fuß tief in das Gcbirg hin eingeht. Die sardinische Regierung, welche aus allen Merkwürdigkeiten dieses Landes Geld schlägt, hat den Gewinn, welcher sich aus dieser Grotte ergicbt, verpachtet; oder mit andern Worten, sie hat einer sardinische» Wittwe, die ihr jähr lich dafür eine bestimmte Summe liefert, das Monopol zugestanden, die Reisenden dahin zu führen. „Die Wittwe hat außerdem auf ihre Kosten bedeutende Arbeiten müssen auöführen lassen, um leicktbesteigbare Treppen an die Stelle einer schrecklichen Reihe von Leitern zu setzen, die man ehemals, um bei der Mündung der Grotte anzu langen. hinabsteigen mußte. „Nachdem ich mein Pferd in dem Thale zu rückgelaffen. machte ich mich fertig zu dem schwie rigen Hinaufsteigen des Berges , indem ich einem jungen Mädchen, der Aussprache und dem Kopfe nach eine Italienerin, nachfolgte, deren leichter Gang, schlanker Wuchs und olivenfarbiger Teint mich an die Fcnella Walter Scotl's erinnerte. Ich will hier keine Beschreibung dieser wunderba ren Höhle geben, dieses Schlundes, der sich wie ein Brunnen auf 3 oder 400 Schritte vom Ein gänge unter unfern Füßen öffnet und das Ge räusch des unterirdischen Wassers hören läßt, wel ches seine Tiefe durchwühlt. Nachdem ick alle Schönheiten und alle bizarren Spiele der Natur bewundert hatte, welche die Fackel meiner Führerin mit einem zweifelhaften Licht erhellte, schickte ich mich wieder an hinaufzusteigen, nachdem ich^auf rhre Einladung, meinen Namen einer großen Reihe von Namen der Reisenden, welche für die Nachwelt eine Spur ihrer Gegenwart zu hinter lassen suchten, beigefügt hatte. Ich blätterte ge dankenlos in dem Register umher, als ein auf eine sonderbare Weise ausgelöschter Name, dessen Buchstaben man aber noch errathen konnte, mir einen Ausruf entriß, der meine junge Gefährtin veranlaßte, zu mir heranzutrelen. „„Warum,"" fragte ich sie, „„scheint die ser Name gänzlich weggewaschen zu sein?,"" Sie sah mich mit dem Ausdruck einer außeror dentlichen Einsicht an, indem sie meine Gedanken in meinen Augen zu lesen suchte; darauf fügte sie nach einem Augenblick hinzu: „„Sie sind wohl ein Franzose, nicht wahr?"" Auf meine bejahende Antwort erwiederte sie: „„Nun, ich will Ihnen die Geschichte erzählen."" Wir traten aus der Grotte, und indem wir in's Thal Hinab stiegen, erzählte^ sie mir in einer lebhaften und bilderreichen Sprache, aus welcher ihre fremde Abstammung hervorleuchtete, Folgendes, das ich mich vergeblich bemühen würde, in seiner naiven, ungesuckten Form mitzutheilen. „„Vor einigen Monaten kam eine, aus drei jungen Reisenden bestehende Gesellschaft hieher, um die Grotte zu besuchen. Ich wurde, wie gewöhnlich beauftragt, sie zu führen. Kurze Zeit darauf kam noch ein anderer Schaulustiger mit einem Bedienten heran, und meine Herrin war genöthigt, ihnen zum Führer zu dienen. Als wir aus dem Innern der Höhle herauskamen, waren wir wohl den neuen Ankömmlingen begegnet, aber die Dunkelheit erlaubte uns nicht, ihr Gestckt zu erkennen, und meine Reisenden, die sehr heiterer Laune zu sein schienen, hatten nur auf sie Achs gegeben, um über ihren Accent zu lachen. Siff
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