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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188703056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-05
- Monat1887-03
- Jahr1887
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Wochenblatt 1887. für Ifchopa« und Hlmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint DIcnStag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. BlerteljahrSpret« 1 Mark exkl. Botengebühren »nd Postspesen. 5S. Jahrgang. Sonnabend den 5. März. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnetlund bis mittags 12 Uhr des^dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Gutsversteigerung. Auf Antrag der Erben soll das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Karl August Weißbach in Witzschdorf gehörige, daselbst gelegene Gutsgrundstück, No. 48 des Grundbuchs, bestehend aus Wohn-, Scheunen- und Stallgebäuden und aus ca. 22 Acker (12 da) Fläche haltenden Feldern, Wiesen und Wald, im Taxwerthe von 17000 Mark — Montag am 14. Mürz 1887, Vormittag 11 Nhr im Zimmermann'schen Gasthofe zu Witzschdorf um das Meistgebot versteigert werden. — Zahlungsfähige Kauflustige werden daher geladen, in diesem Termine zu erscheinen und ihre Gebote zu thun. Die Grundstücksbeschreibung und die Versteigerungsbedingungen, welche im Zimmermann'schen Gasthofe aushängen, können während der Ex peditionsstunden auch an Amtsstelle eingesehen werden. Zschopau, den 25. Februar 1887. Königliches Amtsgericht daselbst. Forken A u c t i o n. In der hier anhängigen Nachlaßsache des verstorbenen Gutsbesitzers Karl August Weißbach in Witzschdorf soll dessen Mobiliarnach laß an Vieh, Getraidevorräthen, landwirthschaftlichem Geräthe und andern Gegenständen den IS. März d. I. von Vormittags S Nhr an und nach Befinden den darauf folgenden Tag in dem Nachlaßgute an den Meistbietenden gegen baare Zahlung in cassenmäßigen Münzsorten durch die Ortsgerichten öffentlich versteigert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. König!. Amtsgericht Zschopau, den 22. Februar 1887. Forker. Aus Sachsen. Zschopau, 4. März. Nächste Woche werden im hiesigen k. Seminare die diesjährigen Reife prüfungen (auch Kandidatenprüfungen genannt) zu Ende geführt. Die mündlichen Prüfungen, welche öffentlich sind, finden künftigen Dienstag und Mittwoch von '/>3—V-7 nachm., und Don nerstag von 8—12 Uhr vorm, im Betsaale des Se minars statt. Neben diesen mündlichen Prüfungen laufen die (nicht öffentlichen) praktischen — jeder Abiturient hat eine Katechese und eine Probelektion zu halten — und die Prüfung in der Musik; vorausgegangen sind ihnen im Laufe dieser Woche schriftliche Clausurarbeiten im Lateinischen, in der Mathematik, in der Harmonielehre und in den Realien, sowie die Prüfung im Turnen. Auch eine pädagogische Arbeit und eine Katechese hat jeder Examinand im Laufe von 14 Tagen vorher zu fertigen. Den praktischen und mündlichen Prü fungen und der Prüfung in der Musik wohnt der 8up, Schaarschmidt aus Marienberg als Kommissar des ev.-luth. Landeskonsistoriums bei, der gesamten Prüfung steht als königlicher Kommissar der Schul rat Sem.-Dir. Israel vor. Den Abiturienten wollen wir wünschen, daß jeder zu dem Frohge fühle gelange, nach so „sauren Wochen" endlich das 6 Jahre lang erstrebte Ziel glücklich und in erwünschter Weise erreicht zu haben! — Das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium hat verordnet, eine zu würdiger Bußtagsfeier ermahnende Ansprache an den Sonntagen Jnvoka- vit und Reminiscere, den 27. Februar, und den 6. März d. I., von allen Kanzeln zu verlesen. Es geschieht dies aus Anlaß einer Verhandlung bei vorjähriger Landessynode, wobei die gegenwärtigen Verhältnisse der Bußtagsfeier offen dargelegt wur den. Die Ansprache wird nach der Predigt an Stelle des allgemeinen Kirchengebetes eingeschaltet. — Am Mittwoch hatte ein hiesiger Geschirrbe sitzer mit mehreren Freunden eine Spazierfahrt unternommen, welche für einige derselben ver hängnisvoll werden sollte. Bei der abendlichen Heimfahrt auf der am Bergeshange hinführenden Hohndorf-Zschopäuer Straße kam das von fünf erwachsenen Männern besetzte einspännige Gefährt an einer sehr steilen Stelle der Böschung derselben zu nahe und stürzte von der Straße herab. Hier bei erlitt der Geschirrführer, der unter das Pferd zu liegen kam, gefährliche Verletzungen am Kopfe, einer der Mitfahrenden brach ein Bein und ein zweiter fiel sich einen Arm aus, während die bei den anderen mit einer leichten Verletzung davon kamen. — Zu einem hiesigen Barbier kam am Mitt woch ein Handwerksbursche und wollte sich einen Zahn ausziehen lassen. Der Barbier verlangte jedoch, dem Burschen nicht recht trauend, vorher Zahlung, die dieser nicht leistete. Nachdem der Fremde das Lokal verlassen, schlug derselbe dem Barbier eine Fensterscheibe ein, was dessen Fest nahme veranlaßte. — Bei den Reichstagsstichwahlen in Sachsen erhielt im 1. Wahlkreis (Zittau) Häbler (nat.-lib.) 9901 und Buddeberg (d.-freis.) 10897 Stimmen. Buddeberg gewählt. — Im 5. Wahlkreis (Dresden- Altst.) erhielt Handelskammerpräsident Hultzsch (d.-kons.) 19656, Drechsler Bebel 10 077 Stimmen. Hultzsch ist demnach gewählt und der Sozialdemo krat unterlegen. — Es sind am 21. Februar in sämtlichen 23 sächsischen Wahlkreisen 517 850 Stimmen abge geben worden, gegen 333000 am 28. Oktober 1884. Von jenen 517350 Stimmen entfielen 161540 auf nationalliberale, 123986 auf deutsch konservative, 63931 auf freikonservative, 29 833 auf deutschfreisinnige und 148 560 auf sozialdemo kratische Kandidaten. Die nationalliberalen Kan didaten vereinigten sonnt von den abgegebenen Stimmen auf sich 31 Prozent, die deutschkonser vativen 24 Prozent, die freikonservativen lO Proz., die deutschfreisinnigen 6 Prozent, die sozialdemo kratischen 29 Prozent. Bei dm Wahlen im Jahre 1884 war das Verhältnis so- daß die National liberalen 82 000, die beiden konservativen Parteien 83000, die Deutschfreisinnigen 40000 und die Sozialdemokraten 128000 Stimmen hatten; das Prozentverhältnis war damals demnach National- liberale 25 Prozent, Konservattve 26 Prozent, Deutschfreisinnige 12 Prozent und Sozialdemo kraten 37 Prozent. — Nachdem der Rat der Stadt Chemnitz beschlossen, der Untertunnelung eines Teiles des dortigen Hauptbahnhofes behufs der Verbindung des östlichen und des nordwestlichen Stadteiles zuzustimmen, trat auch das Stadtverordnetenkolle gium diesem Ratsbeschlusse am Donnerstag bei. Ferner beriet das Kollegium auch eine Ratsvor lage, betreffend die Erhöhung der Gehalte der Volksschullehrer an den dasigen Volksschulen. Mit Einstimmigkeit beschloß das Stadtverordnetenkolle gium, dem Ratsbeschlusse beizutreten und zu ge nehmigen, daß 1. der Gehalt für alle Lehrer der ersten Gehaltsklasse auf 3000 Mark festgesetzt und dadurch die jetzt bestehende Klasse I b beseitigt wird, 2. der Gehalt für die zweite Gehaltsklasse von 2600 Mk. auf 2700 Mk. erhöht wird, 3. diese Aenderung mit dem 1. April d. I. eintreten zu lassen, und 4. den hierfür nötigen Aufwand für dieses Jahr aus den laufenden Mitteln zu verwilligen. — Das Opfer emer raffinierten Gaunerei ist seit einiger Zeit ein Kaufmann in Annaberg ge worden. Mehrere Angestellte eines anderen Geschäfts hatten mit Angestellten des betr. Kaufmannes ein förmliches Komplott zur systematischen Beraubung der Ladenkasse des letzteren gebildet. Der Schwin del wurde in der Weise gehandhabt, daß die nicht in dem Geschäft angestellten Verschworenen in den Laden traten und irgendwelche Ware forderten. Sie legten auf den Ladentisch zur Zahlung ein kleines Geldstück und erhielten von ihren im Geschäft angestellten Mitverschworenen größere Beträge zu rück, so daß beispielsweise auf ein Zehnpfennigstück 2 Mk. 90 Pf. herausgegeben wurden. Abends wurde der Raub dann gemeinsam verteilt und ver jubelt. Bis jetzt haben die Ungetreuen, welche übrigens nicht leicht bei ihren Gaunerstreichen ab zufassen waren, den Raub von ca. 1000 M. ein gestanden. Die ungetreue Gesellschaft ist zur straf rechtlichen Anzeige gebracht worden. — Ganz zweifellos verlockt durch anziehende Schilderungen über die neugewonnenen deutschen Besitzungen in Afrika (Kamerun re.), hatten vier unternehmungslustige junge Burschen im Alter von 15 bis 17 Jahren im vorigen Jahre beschlossen, heimlich auf uud davon zu gehen, um dem Reise ziele — Kamerun — zuzusteuern. Der 15'/,jäh- rige Musikerlehrling Alexander Schink aus Grim ma (von dort aus war die Reise unternommen worden) hatte den Reiseplan entworfen, nach wel chem man durch die Reichslande nach Frankreich gehen, dort die Rhone hinabfahrend gen Spanien hin sich wenden und in Gibraltar sich einschiffen wollte. Die Reisemittel wurden in der Hauptsache von Schink beschafft, der eine Sparkasseneinlage von 70 Mark hob, während von ihm und dem Musiker-
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