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Weißeritz-Zeitung : 16.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191812164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19181216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19181216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-16
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.12.1918
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Weißerih-Mling Nr. LS2 Montag den 16. Dezember im« abends 84 Jahrgang Mil „Illustriertem Anterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und cm bestimmten Tagen Wird leine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die erscheint täglich,mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am SasorMt werden mit 80 Pf., solche aus unser« Amrshcwptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez- 60 Pf. - Tabellarische nndkonrplizierteJnserate mit entsprechenden! Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 60 Pf. lich emschliehl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern lOPf-MlePostanstalten. ÄlßtWlKS M Wßtt str ApPMOe, Wiüettts «. ll Amtsblatt für die Amtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Kaffee-Ersatz für Selbstversorger. Bescheinigungen an Selbstversorger zum Bezüge von Kaffee Ersatz werden RUS Vl» zum IS. ds. Mts. im Rathause Zimmer Nr. 8 ausgestellt. Stadtrat Dippoldiswalde. Stadtrst Dippoldiswalde. Sch und S) werden Mittwoch ds« 18. ds. Mts. vormittags 11 Ahr im Rathause ausgegsben. KW" Ausweise zum Eintrag tu Ste Butterrund,nttste ltefert Earl Sehne. "WH sammlungen gewarnt. Glashütte. Die Neuwahl zum hiesigen Stadt gemeinderate findet, vorbehältlich der Genehmigung des hierüber errichteten Ortsgesetzes, Sonntag den 2d. Dezbr. von t I Ahr vormittags bis 6 Uhr nachmittags im Gast haus „Stadt Dresden" statt. Zu wählen sind 12 Ab- geordnete. Die Wählerschaft ist bereits zur Aufstellung von Kandidaten für diese Wahl in Aktion getreten und einige Ausschüsse haben Vorarbeiten dazu unternommen. Dresden, l 4. Dezember. Im Anschluß an die Kom- munistenversammlung im Saale der Kaufmannschaft wur den die Soldaten von unbekannten Rusern aufgefordert, sich zu sammeln. Ein Zug von etwa 4- bis 800 Mann zog nach dem Etadtinner». Bor Webers Hotel forderte die Menge die Beseligung der deutschen Fahne. Diese wurde heruntergelassen und von der Meng« zerrissen. Die Menge, die von kommunistischen Rednern aufgrputscht worden war, schien nun nicht zu wissen, was sie eigent lich wollte. Nur etwa 40 Mann zogen nach dem Alt markt, wo es zu Reibereien mit den berittenen Militär patrouillen kam. Durch Neugierige wuchs die Menge wieder auf etwa 800 Personen an. Sie zog nach dem Polizeipräsidium und zerstörte die Fensterscheiben durch Steinwürf«. Da dis Menge nicht zum Anreinandergehen zu bewegen war, überschüttete die dortige Wache die Lärmenden mit Wasser aus dem Feuerhydranten. Da auch das nicht half, gab dis militärische Wache Schreck schüsse in die Lust ab, Lie aus der Menge durch Gewehr schüsse erwidert wurden. Bei dieser Schiesserei wurden 3 Mann leicht verwundet. Die Tumulianien zogen darauf nach dem Etändehause, wo sie Waffen vermuteten. Ste drangen aber nicht in das Gebäude ein, sondern begnügten sich mit der Entwaffnung der eben anrückenden Wach- Verstärkung von 20 Mann und holten sich die scharfe Munition aus der Altstädter Hauptwache. Der Führer der Menge verteilte die Patronen und rüstete auch Zivil personen mit Vorgefundenen Gewehren aus. Die Menge zog dann nach dem Telegrsphenamte und entwaffnete die dortige Wache, die, wie alle Wachen, vom Sicher- heitsausschuß de« S. Rais« die strengste Weisung hatte, nur im äußersten Notfälle zu schießen. Nor dem Polizei präsidium lärmte die Menge etwa 2 Stunden lang um her, ohne daß es zu ernstlichen Ausschreitungen kam. Gegen zwei Uhr morgens wurde auf den Vorschlag be- sonnener Leute hin ein Ausschuß gebildet, der sich in das Gebäude begab und dem es gelang, nach halbstündiger Verhandlung den Streit zn schlichten und die aufgeregte Menge zu beruhigen, dis sich daraufhin zerstreute. In der Nacht zum Sonntag wiederholten sich, »om Altmarkt ausgehend, um 12 Uhr (die Zeit war uni ll Uhr von Matrosen verkündet worden) die Au-rschreitungen, die sich gegen das Konzerthaus in der Nritbahnstraße richteten, wo nach Lebensmitteln gesucht werden sollte. Es kam zu einem Zusammenstoß mit dem Militär, wo bei ein Soldat und ein Zivilist getötet wurden. Der Soldat wurde von einer Frau erschossen, die sine Schuß waffe aus dem Muff zog. Außerdem wurden 6 Soldaten und 3 Zivilisten verwundet, l4 Personen wurden als Rädel» sührer verhaftet. Die übrige Menge wurde van den Soldaten zerstreut. - Dresden. I 628 920 M. Umsatz im Dresdner Rats keller. Die jetzt hinter uns liegenden schweren Kriegsjahre haben den Besuch der großen Welnausschanklokale nicht zu beeinträchtigen vermocht. An der Spitze der am meisten besuchten Dresdner Weinlokale steht der Dresdner Nats- Weinkeller, der einen Rtesenumsatz von I 628 920 M. im Jahre 1917 erzielt hat. — Der Mitinhaber der Lampenfabrik Kretzschmar, Bösenberg L Co, Franz Kretzschmar, ist auf dem Heim wege von der Front nach Durchsahren de» Ortes Langen salza i. Th. von einem Militärposten, der weder durch Binde noch rote Fahne kenntlich mar, angehalten und, da Geflügelfutter ist eingetroffeu und bet Herrn Mendler, Talsperrenstraßs erhältlich. Stadtrst Dippoldiswalde. der Kraftwagen nicht sofort zum Stehen zu bringen war, durch einen Schuß zusammen mit seinem Chauffeur getötet worden. ' i Niederlössnitz. Das Elektrizitätswerk Lößnitzgrund ist wegen Kohlenmangrls gezwungen, die Stromlieferung für Kraftzwecke einzustelkn. Pirna- Der hiesige Soldatenrat teilt mit, daß d« Vorsitzende des Arbeiterratrs Kimmich sowie der frühere Reichstagsabgeordnete Rühle in Schutzhaft genommen worden sind. Durch Verteilung von Waffen war der - Verdacht entstanden, dass ein Putsch geplant sei. Um die Einwohnerschaft vor Blutvergießen zu schützen, haben die au« dem Felds heimgekehrten Soldaten diese Maßnahme E e rgriffen. Das Publikum wird vom koldatenrat vor An KMWW Mh WWWW- Dippoldiswalde. Aus dem Heere Entlassene seien wiederholt daran erinnert, sich auf dem Rathaus« zur Wahlliste anzumelden. — Richard Schiffel, ein Sohn des Tischler« Schiffel, Wassergasse hier, erhielt das Eiserne Kreuz 2. KI. — Die Kkrchgemeindeversammlung am morgenden Dienstag, die der Kirchenvorstand einberufen hat, wird, ähnlich wie es bei unseren kirchlichen Familienabenden der Fall ist, auch Unterhaltendes bieten. Gesänge der Kirchenchores und Vortrag von Gedichten werden der Stimmung des Abends angepaßt sein. Im Mittelpunkt des Ganzen steht der Vortrag über die Frage der Trennung von Kirche und Staat und der Beseitigung des Religions unterrichts aus der Schule, dis jetzt fast alle Gemüter be wegt, ste mögen dazu stehen wie sie wollen. Da es nicht möglich ist, in allen eingepfarrten Gemeinden der Kirch fahrt solche größeren Versammlungen zu halten, seien unsere ländlichen Gemeindeglieder noch besonders auf den Vortragsabend hingewlesen; möchten auch von ihnen sich recht viele dazu einjinden. — Die sogenannten „Tanz-Sonntage" (i. und 3. Sonn tag im Monat) werden abgeschafst. Das Tanzen wird auf die Sonn- und eventuell auch auf die Wochentage verteilt. Die Saalinhaber werden dazu einen Tanzplan vorher aufstellen, der der Genehmigung bedarf. Die Tanz lustigen dürften somit Gelegenheit haben, das während der Kriegezeit Versäumte nachzuholen, da ja eben an viel mehr Tagen «I« bieher getanzt werden wird; heute hier, morgen dort. Tanzen — oft, aber nicht im Uebermaß — fördert nach Bilz die Gesundheit. — Wie wir hören, ist es in den letzten Tagen wieder einmal gelungen, zwei Butter-Schleichhändler in unserer Nachbarschaft festzunageln, dis regelmäßig recht beträcht liche Mengen ergaunerten. Bi« 32 M. für das Pfund wurden bezahlt. Im Interesse de» Ansehens des ganzen Landwirtsstandes sollten hier die Bauernräts recht kräftig eingreifen. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 auf den qw) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den benachbarten Flußgebieten 1. Dekade Derember 1918. Vereinigte Weißeritz: beob. 20, norm. 14, Abwchg.-s-6, Wilde Weißeritz: beob. 22, norm. 19, Abwchg. -s-3, Rate Weißeritz: beob. 21, norm. 18, Abwchg. -s-3, Müglitz: beob. 21, norm. 18, Abwchg. -s-3. — Für die am heutigen Montag beginnende vierte Tagung Les Dresdner Schwurgerichts ist als Geschworener au» den zur Amtshauptmannschast Dippoldiswalde ge hörenden Amtsgerichten Gutsbesitzer Oswald Rehn in Löwenhain ausgelost worden. — Am 10. dieses Monats hat eine abermalige Aus losung sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die auf 3 v. H. herabgesetzten, vormals 4ztnsigen Staatsschulden »Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/ 59/62/66/ und /68 betroffen worden sind. — Gegenüber wiederholten Anfragen bei den Be hörden ist darauf hinzuweisen, daß rote Pferdekarten nur an kleine unbemittelte. Landwirte und Gewerbetreibende, Verwundet« usw. abgegeben werden. Hierüber hat da« Minisler'um für Militärwesen im Interesse der Volks ernährung nachgelassen, daß seitens der zuständigen Be- Hörden nach Prüfung jedes Einzelfalles rote Karten auch für solche Landwirte ausgestellt werden, di« Zugochsen zu Schlachtzwecken zur Verfügung stellen. Dabet kann aber einer weitergehenden Bevorzugung dieser Landwirte gegenüber den sonstigen Inhabern roter Pferdekarten keine,fall« zugemutrt werden, vielmehr würden sich die betreffenden Landwirte wie all« sonstigen Karteninhaber, an den öffentlichen Versteigerungen beteiligen müssen, ohne daß ihnen der Erwerb von Pferden gewährleistet werden kann. 8n«nnspii»iKusH«nIesn an die bezugsberechtigten Einwohner mit den Anfangsbuchstaben K und 8 (außer Zwickau. Der A-undS.Rat hat seine Verordnung über die Regelung der Ladengeschäftrzeit, gegen die der Bürgerrat Einspruch erhoben hatte, aufgehoben. — Mit Rücklicht auf die Kohlenknappheit ist hier die Polizeistunde auf 10 Uhr herabgesetzt worden. Meerane. Infolge der Kohlenknappheit hat der hio- sige A.- und S. Rat alle auf der Bahn ankommenden Kohlen gesperrt, außerdem ein Verbot betreff« Heizung der Säle ergehen lassen. Plauen. Nach neueren Mitteilungen wurden bet dem Unfall des Mil tärznges 672 zwischen Mehltheuer und Syrau gelötet: Leutnant Enke, Leutnant Malzhan. VizewachtmMer Trippe, die Gefreiten Treuber, Trurf und Bär und Telegraphist Sturm; schwer verwundet ist Leutnant Weiß, sowie nenn Mann, deren Namen noch nicht ermittelt sind. In dem verunglückten Zuge befanden sich der Stab des Armeeoberkommandos l- und der Stab der sechsten Division. Oelsnitz i. E. Sogenannte „siamesische Zwillinge" wurden der Familie Niklas hier geboren. Das Paar, 2 Mädchen, ist an der oberen Rumpfhälste ganz zusammen» gewachsen, hat sonst richtig ausgebildet 4 Arme, 2 Paar Beine und zwei Köpfe.! Aus dem VogtlLNde. Im Anschluß an die in Brambach i D vorgenommmen Haussnchungen war er neut die Vermutung ausgesprochen worden, in Bad Eister würden bei einer Durchsuchung noch viel größere Vorräte an Lebensmitteln gefunden werden. Diese An nahme hat sich nicht bestätigt. Beauftragte des Arbeiter- und Soldatenrates der Amtshauptmannschast Oelsnitz haben kürzlich drei Gasthöfe und etwa 15 Dermietshäuser nach Lebensmitteln durchsucht, dabei aber nirgend» Nahrungsmittel in solchen Mengen gefunden, daß sie hätten beschlagnahmt oder beanstandet werden können. Mschdmf. Drei Soldaten, die sich unrechtmäßige Ausweise verschafft hatten, sprachen vorige Woche bei der hiessen Ortsbehörde vor und verlangten die Unterlagen für Bestandsaufnahme. Da die der Ortsbehörde vor- geleglen Ausweise richtig erschienen, wurden ihnen die ver langten Unterlagen auch bewilligt. Daraufhin machte sich da« Kleeblatt daran, in verschiedenen landwirtschaft lichen Betrieben alles zu durchstöbern. Später stellte sich heraus, baß es zu solchen Maßnahmen durchaus keine Befugnis hatte. 8 H Bautzen. Ein eigenartiges Betragen legte hier ein j Schutzmann an den Tag. Während der Wildwaren. Händler Kubitz den Schulknaben Kern, welcher seinen Jungen geschlagen hatte, in schwerster Weise mißhandelt^ indem er ihn mit Händen und Füßen behandelte, bi» er bluiüberstrümt zusammenbrach, begnüg» sich der „Schutz- ' mann" damit, die Haustür vor hinzueilenden Leute« pe- zuhalten. Löbau. Wie sehr auch in der Gegend von Löb« die Füchse überhand genommen haben, beweist der Um stand, daß all.in auf dem Revier Spittel in diesem Jahre 14 erlegt werden konnte«, aus einem Nachbarrevier von
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