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Dresdner Journal : 09.10.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-10-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185510093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-10
- Tag1855-10-09
- Monat1855-10
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 09.10.1855
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaetnrr: I. G. Hartmamk.^- ^VS35 Dienstag, den 8. Oktober Erscheint mit Antnahme der Son», »nd Festige täglich Abend« »nd iß dnrch «lle Postnnftnlte, zn beziehen. PwW silr da« Mertelj«hr Thnler. Insertion«, »obthne, für den «am» «in« -«sdnttenen Seil« t Eengrosche». >!ß Amtlicher Theil. Dresden, 7. October. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Sidonie ist gestern Abend von Turin wie« der hier eingetroffen und hat Sich nach Pillnitz begeben. Dresden, 5. October. Seine Majestät der König Ha den dem Hofschauspieler Emil Devrient die erbeten, Er laubnis zur Annahme und zum Tragen der ihm von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein verliehenen goldenen Berdienstmedaille allergnädigst zu ertheilen geruhet. Nichtamtlicher Theil. Nedrrsicht. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten au» St. Petersburg und Berlin. — Dresden: Eine Telegraph,nstation in Pillnitz errichtet. SlaatSminister Dr. Zschinsky. — Freiberg: Der Besuch Sr. Majestät des Königs im Rorhschönberger Stölln.— Wien: Ueber die neuen Finanzoperationen. Den Getreidehandel auf dem asowschen Meere betreffend. Freiherr v. Prokesch angekommen. Vermischtes. — Linz: Die Kaiserin Witwe in Ischl angrkommen. — Berlin, Elberfeld und Brühl: Zur Reise der Königlichen Majestäten. — Koblenz: Die Prinzessin von Preußen zurück. — Kas sel: Austritt d,S KriegSministerS. — Weimar: Re- dactionSwechsel bei der Weimarischen Zeitung. Eine Fi lialbank in Pößnek. — Meiningen: Staat-Minister v. Wechmar in Disponibilität getreten. Zur Werra- Eisenbahnangelegenheit. Staatsschuldenrechnung. — Frankfurt: Herr v. Bismarck-Schönhausen zurück.— Paris:iMoniteurnachrichten. Weitere Truppensendungrn nach dem Oriente. Herr v. Bourqueney angekommen. Die Erhöhung deS DiSconto und deren Bedeutung. Der Moniteur über den Murat'schen Brief. — Brüssel. Abreise der Familie Orleans. Dem Grafen von Flandern der schwarze Adlerorden verliehen. — Rom: Ein gehei me- Consistorium abgehalten. — Neapel: Fürst Carini soll auf seine» Posten nach London zurückkehren. Die Oe- Corres», über die BeHpebmugen der Umflurzpartei. — London: Neu« Befiederungen ln der Armee. — Kopenhagen: Die Gesammtverfaffung publicirt. — Stockholm: Di« Königin-Witwe von einem Unfall betroffen. — AuSderKrim: Ergänzende Mitteilungen zu den neuern telegraphischen Depeschen. — Vom asiatischen Kriegsschauplätze: Die Lage bei KarS unverändert. Local- uud Provinzialangelegenbetten. Dresden: Amrsjubiläum deS KirchenrathS Mey. Sinken der Kar toffelpresse. Affentheater. — Löbau: Bauten. — All dem Landgerichtsbezirk Chemnitz: Gewaltthätig- keiten von Kartoffeldieben. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphisch« Nachrichten. St. Petersburg, Sonnabend, 8.October*). Fürst Gortschakoff meldet unter dem 4. October: Gestern «nd heute zeigte sich der Feind wieder im obern Bel- *) Eingkgangen Sonnabend Abend, nach Ausgabe unser« letzten Matte«. bekthale, kehrte jedoch zu Nacht wieder auf den Bal- dar Brrgkamm zurück. Nach Eupatvria steht man keine Bewegung der verbündete« Schiffe. Da- feind- ! liche Feuer gegen den Norde« do« Sebastopol ist da gewöhnliche. St. Petersburg, Sonntag, 7. Oktober*). Heute eingegangene Berichte deS Füllen Gortschakoff vom 8. October melden: Feindliche Schiffe bewegen sich in verschiedenen Richtungen Die Zahl der Kanonen- schaluppen der Verbündeten hat rugruommen. Da feindliche Lager zwischen der Tschcrnaja und Bala- klava ist vermindert worden. Heute ist der Feind von Neuem nach dem Belbek-Thale herabgestiege« und hat sich dann wieder zurückgezogen. *) Eingegangrn Sonntag Abend. St. Petersburg, Montag, 8. Oktober**). Fürst Gortschakoff meldet aus der Krim vom 7. Oktober (Sonntag) Abend-: Heute Morge» sah »an bei Kamiesch S Linienschiffe» 28 Dampfer und andere feindliche Fahrzeuge die Anker Uchte« und nach Nord- West steuern. ") Eingkgangen Nachmittag« S Uhr. Berlin, Montag, 8. Oktober, Mittag- HSUHrs). Bei den heutigen Abgeordnete»wablen stnd hier ge wählt worden: Graf Schwerin (drei Mal), Herr v Patow (zwei Mal), Geueralsteuerdirector Kühne, Generalmajor von Prittwitz, Oberregierung-rath Mathie-, Krieg-rath Fleck. -f) Eingegangen 3 Uhr 8 Mi». Dresden, 8. Oktober. Für bi« alljährlich« Dauer de» Königlichen Hoslager« in Pillnitz ist jetzt baselbst eine Telegraphenverein-station errichtet worden. Die Leitung ist von Dresden auS bis in die Wege«« »on Pillnitz auf dem linke» Ettufer geführt «ad der Kldäbergcmg outtetst eine unter dem Strome liegenden Telegraph,nsekleS von 430 Elle» Länge, IN Zoll Stärke und über 22Ctr. Schwere bewerkstelligt worden. Die Legung deS Tau,« und di, Eröffnung der Station hat am vergangenen Sonnabend in Gegenwart Sr. Majestät deS Königs und der Glieder der Königlichen Familie stattgefunden. Nach erfolgter direkter officieller Meldung über die Eröffnung der Station nach Wien, Ber lin rc. geruhten Se. Majestät sowohl über daS gelungene Versenkungsexperiment al« auch über die Einrichtung deS BureauS noch Allerhöchstihre besondere Befriedigung auszu sprechen und die mit der Leitung der Arbeiten beauftragten Herren, Geh. Rath v. Ehrenstein und Telegraphrndirector Preßler, hatten die Ehre, zur Königlichen Tafel befohlen zu werden. Die Station ist selbstverständlich auch für den Privatverkehr geöffnet und, wie wir vernehmen, der Preis einer einfachen Depesche (bis 25 Wort,) zwischen Pillnitz und Dresden auf 5 Ngr., für eine Depesche von 26 bi« 50 Worten aber auf 10 Ngr. und bei 51 bi« 100 Worten auf 15 Ngr. festgesetzt worden. — Nach dem heutigen ärztlichen Bulletin über das Befinden des Herrn Staat-Minister« vr. ZschinSky hat Sr. Errellenz in der vergangenen Nacht zwar etwa« ver mehrtes Rekz-Hüsteln gehabt, bi, Zufälle deS Klebers «nd der entzündlichen Affection sind indessen höchst «ubetzmetend. Freiberg, ü Oktober. Wie wir bereits geneeltz«, haben Sr. Majestät der König in Begleitung Sr. Köntgt. Hoheit de« Punzen Georg von Freiberg aus den Rochschönber- ger Stölln besucht. In Krummhennersdorf, in ReinSder-, wo ein Dejeuner auf dem Huthaus, bereitet war, in Neu- kirchen, so wie in Rothschönberg selbst waren Ehrenpforte, errichtet, al« Symbole der Verehrung d,S Königl. Hauses. Den Rothschönberger Stölln geruhten Se. Majestät Selbst zu befahren. Einen tiefen Eindruck «achte hier die mit Immortellen und Cypressen bekränzte und mit Grub,», lichtern erleuchtete Gedenktafel d,S hochseligen König« Fried rich August auf »aS Herz des durchlauchtigste» BrnderS. Se. Majestät geruhten darauf Selbst vor Ort zu arbeiten Al« Allerhöchstdieselben und der Prinz wieder zu Lage waren, ergriff der Oberberghauptmann v. Beust das Wort — Alle standen entblößten HaupteS u« Se. Majestät angefichtS einer zahlreichen Volksmenge — und dankt« dem geliebten Fürsten für dir Gnad, Seines Besuche«, den in aller Herzen Anklang findenden Wunsch «»-sprechend, daß Gottes schützende Hand Se. Majestät noch lang» de» Thron Sach sen« zieren lassen möge. Der König dankte hier »ochmal« mit allbekannter Güte für die Lieb« und Anhänglichkeit, die man Ihm und Seinem Haus« in den jüngsten Lage« bewiesen hab,. 88te», S. October. Der „Oest. Sorresp." »Wb ge schrieben: ES ist bekannt, baß bi« Finauzverwaltu», brr Bankdirertion die Eröffnung gemacht hat, daß die boßst Staate gemachten Vorschüsse durch Ütbergabe von Staats» domänen im Schätzungswerthe »o» beiläufig 155 Mtzstiowk» Gulden getilgt werden sollen und daß der Bank das Rtzch» zum allmählichen Verkauf« dieser Domäne« einaeoäm»- wirb. Zugleich wurde die Bank zur Emission »o« Aetie» im Wd» «rage von 20 Millionen Gulden Silber behbss der Gründung einer Hypothekenbank ermächtigt. Kein Nwbefangenor wird in Abrede stellen, daß dnrch dies« in ihre» allgemeinste« Grundzügen anqedruteten Operationen bi« finanziellen Schwie rigkeiten der Gegenwart in chner Weif« behoben Wertzoll, welche weder die Staatsverwaltung, noch di, Bank, noch endlich die Gesammtheit zu empfindlichen Opfern »erhält, uud wodurch namentlich nicht bl»S «edr Ssäonng der allge meinen Eredit- und LerkehrSverhältniff« hintangehalte«, M». fenber Operationen zunächst beseitigt wird. Die »an der Bank auSgegebenen Werthzeichen können nach erfolgter Feststellung der diesfalls erforderlichen Bestimmungen als genugsam fundirt angesehen werden; denn zu dem Baar- vvrrathe der Bank tritt sodann der ihr übergebene Reol- werth hinzu und repräsentirt ein große« Ganze«, «in Grund vermögen von solchem Umfangt, wie kaum ein solch,« von irgend einer andern ähnlichen Unternehmung besessen wird. Die Zuweisung d,S Hypolh,karg,schäft« an die Bank er scheint wohl in jeder Hinsicht paffend und nützlich, denn was da« Publikum betrifft, so sieht,S mit der Sehnsucht eine« dringenden Bedürfnisse« einer Belebung de« gelähmten Real kredit« entgegen, und die ausgezeichnete Wichtigkeit dieser Rücksicht ist so selbstredend, daß e« einer Erörterung dieser- halb gar nicht bedarf. DaS zur Gründung de« Hypotheken fond« bestimmte Capital von 20 Millionen Gulden Silber wird den jetzigen Baarvorrath der Bank namhaft vermehren. Gerade in den Händen der Bank ist da« Hypothekargrfchäft mit dem größten Maße von Sicherheit für alle Betheiligte» einer ebenso wohlthätigen al« großen Ausdehnung vermöge de« zweckmäßigen Zusammenwirken« aller ihr zu Gebote stehenden Creditelemente fähig. Die hohe Sicherheit, welche * Leipzig, 4. Oktober. Der officielle Anfang unsrer dies jährigen musikalischen Saison hatte mit dem ersten Gewand. hauSconcerte am vergangenen Sonntage statt und unsre Leipziger Kunstbestrebungen haben somit wieder ihren Ver- einigungS- und Gipfelpunkt gewonnen. DaS zahlreich ver sammelte Publikum wurde zuerst mit den Klängen der Schu- mann'schen Genoveva-Ouverture begrüßt, welches Werk sich einer vortrefflichen Erecutirung erfreute. Man beschuldige uns nicht der Mäkelei und sehe vor allen Dingen keine Animosität gegen daS Werk selbst, wenn wir gestehen, daß dieses als Ein leitung zu einer länger» Reihe von Musikgrnüssen unS nicht recht paffend erscheinen wollte; wir hätten an dieser Stelle lieber ein Orchesterstück gehört, da- mehr Gemessenheit und Solennität geboten hätte, daS mehr geeignet gewesen wäre, zu erheben, al» aufzuregen, und daS überhaupt die ruhigere Schönheit und den Planern GesühlSauSdruck mehr statuirt hätte, alS die zuckende Leidenschaftlichkeit und gedankliche Schroffheit. Doch, wie ge sagt, wir wollen mit dem Angeführten durchaus nicht« gegen da- Werk an sich aufbringen, unter den Schumann'schen Com- Positionen halten wir »« mit am höchsten, denn eS spricht sich eine bedeutende GemüthStiefe darin auS, der Ausdruck ist ein «nergischer und die Empfindung nicht so zugespitzt, wie in vielen andern Sachen de» Eomponisten. Als zweite- Orchesterstück gab man Beethoven'» Pastoral-Symphonie, und führte da- Orchester dieselbe mit den feinsten Nuancirungrn und dem präch tigste« Schwünge au». Den virtuostschen Theil d,S Abend» re- präsentirte Herr Henri Wieniaw»ki mit dem Vortrag« de» Men- tzelösohn'schen Vtolin-Loncertr- und einer Phantasie von Paga- Feuilleton. nini über das Rossini'sche „Vi tont, pnlpiti". In beiden Stücken elektristrte er die Hörer durch eine fabelhafte Bravour und durch einen leidenschaftlich erregten Vortrag. Eine mäßigere Wirkung brachte die Sängerin Frau Llotilde v. Holdorp hervor: sie be- wieS sich in der Arie „Auf starkem Fittig" auS der „Schöpfung" und in einem Duett auS der „Entführung", da» sie mit Herrn Professor Götze sang, als eine Dilettantin von nicht gewöhn licher Bildung. Ihr Material ist jedoch nicht mehr von erster Frische und fehlt ihr bei Ton und Vortrag etwas Poesie und Innerlichkeit. Herr Götze sang, wie immer, mit einem wohl- thuenden und verständigen künstlerischen Wesen. Musik. In München sind die beiden Concrrttage de» großen MusikfesteS vorüber. Die Aufführungen unter der vorzüglichen Direktion deS Hrn. Generalmusikdirektor« Lachner werden alS außerordentlich gelungen geschildert, die Theilnahme de» Publicum- war außergewöhnlich zahlreich. DaS Auditorium de- ersten ConcerteS wird auf >2,000, da- de» zweiten am L. d. M. auf 16,000 Personen geschätzt. Der Beifall gab sich enthufiastisch kund; vor Allem am zweiten Tage nach der O-moil-Gymphonie Beethoven'-, nach dessen Finale auS „Fidelio" und nach Händel'» „Hallelujah". Die Wirkung dieser Werke in so vollendeter Aus führung war begeisternd. — In Pari» hat der Kölner, au» 70 Mitgliedern be stehende Männergesangvereln bereit» sech» stark besuchte Concerte gegeben. Dagegen war Fel. David'» Concert mit der Auf führung seine» „Christoph ColumbuS" wenig besucht; man ist dieser phantastisch-musikalischen Experimente müde. Theater. In Witn am Hofoperntheater hat man Jsouard's komische Oper „Joconde" wieder gegeben, und zwar mit so außerordentlich günstigem Erfolg, daß diese Repertoirerwerbuug auS älterer guter Zeit andern Bühnen zu empfehlen ist. — Am 2. October fand in Pari» die Wiedereröffnung der „italienischen Oper" durch die Aufführung von Rossini'» „MoseS" statt. Auch die „große Oper" übt dasselbe Stück ein. Beide Theaterdirectionen haben sich, wie dem „Nord" geschrieben wird, lebhafte Mühe gegeben, Rossini zu bewegen, den Proben beizu wohnen, aber umsonst ; er erklärt immer von Neuem, seine zurück gezogene Haltung nicht aufgebea zu wollen. * Die „Presse" erzählt, daß in Frankreich Herr Raphael Pöriö durch Zufall eine neue Theepflanze entdeckt hnt, die der chinesischen nicht» nachgeben soll (?). Der Thee ist zuerst vom Kaiser und dann von einer wissenschaftlichen Untersuchung«, commisflon geprüft worden. Man fand, daß dieser The» i» Farbe, Aroma und Geschmack dem chinesischen gleich und tonisch und leicht adstringirrnd sei. Da» Kilogramm kann für 2 Frs. verkauft werden. * In Kalifornien wird allmählich eine Fruchtbarkeit d,S Boden», vom milden Klima begünstigt, offenbar, welche den dortigen Ansiedelungen auch ohne den Goldreichthum de» Lande» eine gedeihlickw Zukunft verspricht. E« gedeiht dir Baumwolle«, pflanze, bei Sonora der Tabak, dem virginischen an Güte gleich; mehrere Gegenden sollen zum Rri» sich eignen, Orangen «nd Feigen wachsen im Süden und auch Kaffee und The« hofft «an bauen zu können.
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