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Dresdner Journal : 22.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-22
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 22.09.1868
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iro, s. S. 1, der 8« tiis« > 1868 ^220 Dienstag, den 22. September Idomremeat-nreiser DreMerÄumal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. chtau- ar. ra- ien Lag zu naeud. wurde ilrchter u ver- Äruch !U, der «den. Haut, dlagen m pr. i Ver- da ab uicht leine» pfiod- o Sie trägt, iderte, köu». kation bemerkbar gemacht, die vorzugsweise zwischen Frankfurt a. M. und Wiesbaden in eifriger Wechsel wirkung thätig ist. Aus dieser Quelle ist jetzt die »esund zu zusleUen; luden ist, schon die rtaßlicher »düng die Apache eleu unS wir zeit- IlUUI^o te sühreu io?6. chifffahrt ^vrlt, end: W» «kW,«,; 12. Novembrr 1». 2«. L Decembrr teudla,. Cajüte Iv, der unter « ledereinkuuk. Telegraphische Nachrichten Hamburg, Sonntag, 20. September, Abend«. (W. T. B.) Die Elbfahrt Sr. Majestät de« König» pa» Preußen begann heute Nachmittag 4 Uhr bei Regen und Gewitter. Der Dampfer „Hammonia" lief bei vlankeaese auf den Sand und der König und die vaste find statt um '^8 Uhr erst A10 Uhr (nach Altona) zurückgetehrt »ad zwar auf kleinen Elbdampsern, von Tausendeu voll Unruhe unter Regengüssen erwartet. E» ist jetzt zweifelhaft, ob der König heute Abend nach hierher kommen wird. Hamburg, Maatag, 21. September, Morgen». (W. T. B.) König Wilhelm ist gestern Abend 10 Uhr hier »iagetroffc«, jubelnd empfangen worden und hat die Soirse beim Senator Hayn besucht. Illumination und Feuerwerk find glanzend verlaufen. Hamburg, Montag, 21. September. (W. T. B.) Bei de« gestrigen Elbfahrtldinrr brachte der Bürger- «eister Sieveking den Toast auf Se. Majestät de» König Wilhelm al» deutschen Schirmherr« deutscher Einheit, die vom Fel» zum Meere begründet sei, an«. Drr König krwiederte in herzlichster Weife, nächst der Inseratenpreise: kve äe« einer x«»p»Iteveii Leit»; t K^r. Vut«r äis Leit«: S ltge. erscheinen: TLUtied, wie »««»»dm« äer Sono- onä k'elortoo», Ld«uä» kür äeo kolxeuä«» Tagtsgeschichtt. Dresden, 21. September. Sc. Exccllmz der Herr Staatsministcr Freiherr v. Friesen ist von seiner Urlaubsreife wieder nach Dresden zurückgetehrt. Karlsruhe, Montag, 21. September. (W-T-B) Dir Mittheiluna verschirvearr Zeitungen, Preußen un terhandle mit Baven wegen Abtretung drr badrnsche» Posten kann auf da» vrflimmtrstr al» völlig unbe gründet erklärt werden. Prag, Sonntag, 20. September. Abend». (W. T. B.) Die Mitthrilung einzelner Zeitungen über die bereit» rrfolgtr Versendung einer Denkschrift de» ehe maligen Kurfürsten von Hessen an die europäischen Höfe ist verfrüht. Pari», Sonntag, 20. September, Abrnd«. (W. T. B.) Dir „Agenre Hava»" mrldrt au» Madrid vom hrutigen Tage: Die Königin ist von San Se bastian nach drr Hauptstadt zurückgrkehrt. Eine Be gegnung mit dem Kaiser Napoleon hat nicht stattgr- funden. Madrid ist in BelageruugSzustano erklärt, die Stadt ist ruhig. Da» Gerücht, die vrrbanuteu Generäle hätten die kanarischen Insrlu verlassen, soll sich bestätigen. In Lad'x Hobe« infolge eine» pro- gresfistischrn Pronunciamrnto» Ruhestörungen fiottge- funden. Einzrlnheiten fehlrn. (Vgl. die „Tagesgc- schichte unter Madrid.) Die Nachrichten der Abendzeitungen aus Cpauicn sind größtenteils unsicher und beruhen auf Gerüchten. „France", „Opinion nationale" und „Pays" erwähnen das Gerücht, die Königin Isabella wolle abdanken. „Gaulois" zufolge wären an mehrern Punkten des Königreichs revolutionäre Bewegungen ausgebrochcn, welche indessen aus Mangel an einheitlicher Leitung im Keime erstickt worden seien. In Madrid und den Provinzen soll große Aufregung herrschen. „Figaro" hält die Bewegung für sehr ernst, da sich dieses Mal alle Parteien gegen die Königin verbunden hätten. „Tcmps" will wissen, daß eine große Anzahl spanischer Flüchtlinge Paris verlassen habe. Pari», Montag, 21. September. (W. T. B.) Der heutige „Moniteur" meldet, daß in Sadix eine von der Piogresststeupartei angestiftete Ruhestörung statt- dankc und dabei seiner früheru Anwesenheit in Schles wig gedenke. Damals, in dem Jahre 1864, war die Zukunft der Herzogtümer noch ungewiß, jetzt sei die selbe durch das Schicksal entschieden. Der herzliche Empfang verbürge ihm, daß die Gesinnungen jetzt an fangen, den Thatsachen zu entsprechen. Die Worte des Königs wurden mit stürmischer Begeisterung ausgenom men. Es erfolgte alsdann die Weiterfahrt nach dem Präsidialgcbäudc, eine kurze Revue über die Ehren wache, sowie die Vorstellung der Behörden und Beam- tencollegien. Die Stadt war prachtvoll mit Fahnen geschmückt und glänzend illuminirt. Am 19. Scptbr. haben große Manöver bei Idstedt stattgefundcn und nach eingenommenem Diner ist der König sodann Nach mittags '^6 Uhr von Schleswig über Reudsburg nach Altona abgereist. — In Altona erfolgte die Ankunft des Königs Sonnabend Abend 8 Uhr unter dem Ge läute der Glocken und Böllerschüssen. Auf dem Perron des festlich geschmückten Bahnb- ' war eine Compagnie mit Musikchor ausgestellt, zur Begrüßung Sr. Maj. waren die Spitzen der Behörden, sowie die Offizicr- corps der hiesigen, der Hamburger und Wandsbcckcr Garnison anwesend. Der Bürgermeister begrüßte den König mit einer Ansprache, in welcher er die Interessen der Stadt empfahl und welche mit dem Rufe schloß: „Gott schütze den König!" Se. Maj. erwiderte, er erinnere sich gern der Durchreise im Jahre 1864 und um so mehr, als die ihm damals bewiesene Sympathie tiges Vertrauen werde gesteigert werden. Hieraus fuhr Se. Maj. im offenen vierspännigen Wagen, von der dicht gedrängten Menschenmenge stürmisch begrüßt, di- rect nach der Kommandantur in Palmaille, wo Woh nung genommen wurde. Am Sonntag Vormittag, nach beendigtem Gottesdienste, erschienen die Hamburger Senatoren Sieveking und Kirchcnpaur zur Begrüßung in der Commandanturrcsidenz, um Ä12 Uhr begab sich der König auf das festlich geschmückte Rathhaus, wo die Spitzen der Behörden und das Offizicrcorps zur Begrüßung versammelt waren. Bei dem darauf fol- acnven Dejeuner brachte der Oberbürgermeister das Hoch auf den König aus. Se. Majestät erwiderte: „Ich bedaure, daß ich aus diese beredten herzliche« Worte nur eine einfache Antwort «eben kann. Ich schätze und achte die Worte, welche Sie im Namen Aller gesprochen haben, nm so mehr, als ich wünsche, daß die weittragenden Ereignisse von l8S6, welche Sie erwähnten, znm Heile und Wohle Deutsch- lands, Preußens und Schleswig Holsteins gereichen möge. Neh men Sic meinen Dank für die heutige Ausnahme und de» gestrigen Empfang Altonas, der mir wie jener von l8«> unver geßlich bleiben wird." Nach dem Dejeuner sand eine Fahrt nach Ottensen und Teufelsbrück per Equipage statt. In Ottensen wurde der König von dem neuen Vorstände der Bür gerdeputation empfangen, welcher seinen Dank für die kürzlich erfolgte Erhebung Ottensens zum Marktflecken abstattete. An der Grenze des Pinneberger Kreises erwarteten den König die berittenen Bauernvögte des Landgcbietes zur Geleitgebung. Die Rückkehr von Ot tensen erfolgte um 1 Uhr Nachmittags. Großartig sind die festlichen Vorbereitungen, welche in Hamburg zum Empfange des Königs Wilhelm getroffen werben. Esser-, 16. September. Infolge der Arbeitsein stellung der Bergleute von der „Victoria-Matthias- Zeche" und vom Schachte „Gustav" sollte gestern, wie die „Essener Zeitung" hört, im Laale des Müller'schcn Locals in der Kastanienallec eine Versammlung statt finden. Allein das betreffende Gebäude konnte das Ge wicht der sich ansammclndcn Massen (etwa 1000 Per sonen) nicht aushalten und es stellte sich ein Reißen des Haupttragebalkcns ein. Die Gefahr eines Ein sturzes führte die hastige Entfcmuuz der großen Mm- schcnmasse herbei. Die Versammlung sand nun am Nachmittage im städtischen Garten ihren Fortgang. Der Vorsitzende, Herr Raspe, theiltc mit, daß eine seilen der Arbeiter an die Gewerkschaft gestellte Bedingung für die Wiederaufnahme der Arbeit, und zwar die in letzterer Zeit factisch nicht mehr vorhandene achtstün dige Arbeitszeit, von einem Vertreter der k. Bergbe hörde als eine rechtmäßige, wohl begründete anerkannt worden sei, und daß dieser Punkt somit die gewünschte Lösung erhalten habe. Auf die Frage, ob die Anwesen den nunmehr wieder zur Anfahrt geneigt seien, erklärte die Versammlung, daß erst die Lohnfrage erledigt sein müsse. Außerdem kam eine Aufforderung des Comites zur Verlesung, worin die Bürger der Stadt Essen, deren Wohlfahrt von dem Verdienste der Arbeit nicht wenig abhange, zur Unterstützung der Bewegung er mahnt werden. Ein Mitglied des Eomites stellte auch die finanzielle Unterstützung durch den allgemeinen deut schen Arbeiterverein in Aussicht. Insterburg, 17. September. (I. Z.) Die Kreis- stäude haben beschlossen, dem Minister des Innern, welcher in nächster Zeit unsre Provinz mit seinem Be such beehren wird, durch eine Deputation Vortrag über den unserm Kreise drohenden neuen Noth st and zu halten und gleichzeitig zu bitten, daß dem Kreise zins freie Darlehen zur Beschäftigung der Arbeiterbevölke- rung während des Herbstes und Winters zur Dispo sition gestellt werden. * Kiel, 19. September. (Tel.) Die Vor Versamm lung der großen Grundbesitzer zur Ständewahl wird am 22. und 23. dss. Abends in Kiel abgehal ten werden. Es wird die Anwesenheit aller holftein- schen Gutsbesitzer, welche der Befürwortung einer zeit gemäßen Entwickelung der ständische» Jnstnutioum sich anzuschließen geneigt sind, angestrcbt. * Berlin, 19. September. Der „St.-A." meldet, daß durch den heutigen glanzenden Empfang bestätigt werde. > Se. Maj. hoffe, daß diese Sympathie durch gegensei- sulipatam begaben. Nachdem das Zustandekommen der österreichischen und englischen Expedition bekannt wurde, beeilten sich auch Frankreich und Preußen, solche auS- zurüsten. Die französischen Astronomen wählten Malaca als Beobachtungsstation; die preußischen Astronomen bcgaben sich nach Bijapur im Innern Vorderindiens, die Photographen der preußischen Expedition hingegen nach Aden. Die allseits hcrvorgehobene Regen- und Wolkenlosigkeit Adens — sie erwies sich leider als eine Fabel — gab endlich den Ausschlag für die Wahl dieses Ortes als Beobachtungsstation der österreichischen Ex pedition. ... Auch am Tage der Finsterniß war der Himmel, als wir aufstanden, fast völlig bedeckt, und besonders im Osten lagerten dichte Wolkenbänke. Hoff nungslos gingen wir daher an die Vorbereitungen für die Beobachtungen, schöpften jedoch wieder etwa- Muth, als gegen 6 Uhr Morgen- in der Nähe der Sonne einige Wolkenlücken sich zeigten. Endlich erblickten wir etwa 10 Minuten vor dem Eintritt der Totalität in einer solchen die schon recht schmale Sonnensichel auf einige Augenblicke, aber erst 5 Minuten vor dem so lang ersehnten Momente der totalen Finsterniß trat das Doppelgestirn in eine klarere Stelle de- Himmels, in welcher es während dcr aanzrn Dauer der Totalität verweilte und uns so die Ausführung aller Beobach tungen ermöglichte, die wir un- voramommm hatten. Es traten bei dieser Finsterniß außer dem schmalen hellrothrn Saume, welchrr stets wenige Augenblicke vor dem Beginn und End« drr Totalität den dunkeln Mond rand durch wette Strecken an beiden Seiten jener Punkte umkränzt, wo der lebte Sonnenstrahl erlischt und der erste wieder hrrvorbricht, in Aden nur noch drei größere Protuberanzen auf. Die bemerkm-wertheste dieser Protuberanzen war eine stharfbegrenzte, t« lrb- hattchen Karmtaroth glänzend« fingerförmig«, drr« Ivkrsnn«» trittfld-IIev 2 xvlr. 8towp«I^«v!idr, «u»»eri»IK a«> dkorää. Luoäe» I'oit vvä - Ltempslruicbluxtnorv. Nnseratenaimahmr onewLrlo: t ». Nxmoirir»««, t.orvnU»»lo»lr üe» I)rvs<l»«r «Uooü»,.: N. L«, pun«» U»n>1>«rA >.rl!»- Vuai-Lu, N«rU». !t»oM>., Nnr«»u, ttvoul.ru Siu«,»; K. Urnvurr«, dro«I»u:I, S L ^rv«i>;rr»-ikeurt. ttuel.I».; NU»! >1". »Lorxuil. kurii: tt-vm, I.irrir», ttvl.r >>->i L0»., (8,I'I^e« ä«. Ill ttuurie»; t u. 8nul.ru»'» Uuebb.j Herausgeber: H8o>x1. kxpsäitioa är, N-ü-ünor Innroul», Drv»Uvo, Llnrivustrn»»» Ku. 7. Natttwore: Januar IM. Februar IM, wea Vierte, Thaler llrt. ,e » Thaler, emer Maaße. 1t« d: «mber. Haler, zweite Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Nachrichten. Logrsullchlchte. Dresden: Staatsminister v. Friesen zurück. — Berlin: Zur Reise des Königs. Mi nistersitzung. Der nassausche Landesfond. Vertre tung Delbrück's. Russische Poststudien. — Essen: Arbeitrrvervrrsammlung. — Insterburg: Noth- standsangrlcgeitheiten. — Kiel: Wahlversammlung. — Gotha: Zum Strcit'schen Proceß. — Hamburg: Neuer französischer Gesandter. — Lübeck: Prinz Adalbert. — München. Hofnachrichten. Süddeutsche Militärcommisflon. — Hof: Turnhallcneinweihung. — Stuttgart: Versammlung der Volkspartci. — Friedrichshafen: Die russischen Majestäten. — Darmstadt: Kriegsschule aufgehoben. — Wien: Gendarmerie. Reichsrathswablen. - Prag,Trop- pau, Lemberg:Landtagsverhandlungen. — Pesth: Zur Affaire Beniczky. Vom Landtage. — Agram: Landtagssitzung. — Her mann st adt: Verwahrung. — Pari-: Graf v. Girgenti. — Brüssel: Befin den des Kronprinzen. — Florenz: Manöver. Exa men. — Madrid: Veränderungen im Ministerium. Revolutionäre Bewegung. Ordensverleihung. — London: Fcniervcrhaftung. Minister für Irland. — Kopenhagen: Vom Hofe. Kabcl. — St. Pe tersburg: Diplomaten beurlaubt. Krieg gegen Buchara. — Warschau: Großfürst Nikolaus. Vor sichtsmaßregeln. — Konstantinopel: Nachrichten aus Kandia. — Bukarest: Tagesbericht. — New- Aork: Vermischtes. Die Versammlung deutjchrr Naturforscher und Nerzte i» Dresden. und den Marineoffiziere« entstanden. Die Fregatte« „Stadt Madrid" und „Saragossa" hatte« fich für die Bewegung erklärt. Dcr „TempS" sagt, die spanische Bewegung sei eine rntschi de« revolutionäre und antidynastische. Be waffnete Banden durchziehen da» obere Aragonien, andere von Katalonien und den Pirruäen marschirra aus Madrid. Der Hauptherd der Bewegung ist, dem „TempS" zufolge, Audalufien, wo die verbannten Ge nerale gelandet find. Eabrrra und Pierrad haben sich an drr Bewegung betheiligt, wa» eine Coalition aller Parteien andeutrt. General Prim befindet fich angeb lich in Andalusien. Dir Königin von Spanien ist gestern nach Madrid abgerrist. Florenz, Sonntag, 20. September. (W. T. B.) Die Nachricht der Tariner ».Gazzetta de Popolo", r» sei zwischen Fronkrrich und Italien eine neue, am 18. d. unterzeichnete Brrrinbaruag bezüglich Rom» grtroffev, ist durchau» unbegründet. Vorsehung verdanke er da» Erreichte dem allseitigen ' . Entgegenkommen seiner gegenwärtigen Bundedgenosse». da-Staats ministerum heute Mittag unter dem Vor- München, Montag, 21. September. (W. T. B.) s'he deS Finanzministers Freihcrrn v. d. Heydt zu Die erste Sitzung drr süddeutsche« Bevollmächtigten, """ S'du zusamm^ ist. - Die „N. A. welche über die Bildung einer süddeutsch,« Militär- -4 ^reibt: In den südlichen Landestheilen Preußens rommisfion berathen solle«, wird morgen (Dienstag) sich seit rimger Zeit eine besondere Lugcnfabn- fiattfiudeo. (Vgl unter „TageSgeschichte".) * '' Amtlicher Theil. Verordnung deS Justizministeriums vom 19. September 1868. Das Justizministerium fordert mit Bezug auf 8 9 des Gesetzes vom 14. September 1868 die Stadträthe und Gemeindcvorstände hierdurch auf, in ihren Ge meinden der Aufstellung dcr Urlisten für die Ge- schworuen-Wahlen mit thunlichstcr Beschleunigung sich zu unterziehen, da die öffentliche Auslegung der Listen zu Jedermanns Einsicht während einer vierzehn- tägiaeu Frist nach tz 10 des anaezogenen Gesetzes noch im Laufe des nächsten Monats stattfinden soll. Die vorstehende Verordnung ist in allen Amtsblät tern zum Abdrucke zu bringen Dresden, den 19. September 1868. Ministerium der Justiz. I»r. Schneider. Iw »«r»a. ^IHrUel»: »rvlc.— „ IS ÜouzttivU:—- „ lb » der bevorstehenden Kosten, denn cr bekam einen guten Lohn von seinem Herrn und hatte fast gar keine Be dürfnisse, das Uebrige wollte der Capitän bezahlen. Aber Georg mußte die Stadt und dcn alten Großvater, und den grünen, stillen, wilden Garten verlassen, wo er so oft mit Bella lustig war, die einzige Lust, die seiner trüben Kindheit beschrert gewesen. Die Schule, welche er fortan besuchen sollte, war in einer andern Stadt. Eine Art aufqurllcnde Fröhlichkeit, «in Drang hinaus ins Leben, wie cS jedes Knabenherz erfüllt, wenn es den ersten Flug aus den rügen, lieben Mauern des Aeltcrnhauses versuchen soll, regte sich in Gcorg's Brust; und cr batte ja kein liebcS ArltcrnhauS zu ver lassen, keine Mutter, die ihn sorgsam auSstattete und weinend «uS ihren Armen ließ, keinen Vatcr, dcr ihm ernste, treue Lehren mit auf seinen ersten Schritt ins Leben gab, er verließ nur den alten Großvater, dcr ihm herzlich nie nahe gestanden, ein fremdes HauS, in welchem man ihn au-Barmherzigkeit bisher geduldet, wie man ein arme-, herrenloses Hündchen duldet, um c- nicht gerade draußen verhungern und erfrieren zu lassen, ihm aber wohl auch Fußtritte giebt, wenn c- Jemandem zufällig in dcn Weg kommt. Und dennoch mischte sich in die Frrude, dir Georg beim Gedanken an die bevorstehende Veränderung seiner Lage empfand, auch ein wehmuthigrr Tropfen, und die ser Tropf« hieß: dir Trennung von Bella. Aber e- gib ja Ferien, wo er seine Spielgefährtin wieder sehen konnte, mit ihr plaudern und lachen lernen und Erlernte- bnprcchen, und mit ihr in dem alten, grünverwachsrnrn Garten umherspringen durfte, wir sonst. Er mußte dem Capitän für diese neue Großmuth danken, die er einem ihm fremd««, armen Waisenknaben Nachricht entsprungen, es sei jüngst von Berlin aus Befehl ergangen, sämmtlichc nassausche Landes- fonds einzuztchen und lncrher in die Residenz cin- zuseuden. Die alarmircnde Toppeltendcnz dieser Nach richt liegt klar zu Tage. Einmal soll die Bevölkerung Nassaus zur Unzufriedenheit gegen die Negierung auf geregt, dann aber auch dcn Kricgsbcsorgnissen neue Nahrung gegeben werden. Die ganze Mittheilung ist erlogen, und einer derartigen Erfindung ist in den that- sächlichen Verhältnissen auch nicht einmal ein Vorwand nachzuwciscn. — Der Präsident des Bundeskanzler amts, wirk!. Geh. Rath Delbrück, wird während seines Urlaubes durch den ersten vortragenden Rath im Bun- deskanzleramtc, geh. Oberregierungsrath Eck, vertreten. — Wie die „N. Pr. Ztg." vernimmt, beabsichtigt die kaiserlich russische Regierung, die technischen Einrich tungen der dortigen Po st Verwaltung nach den Grund sätzen und dcn gesetzlichen Bestimmungen der frühe« preußischen, jetzt norddeutschen Bundespostvcrwaltuug umzugcstaltcn. Wie wir hören, hat dcr Oberst v. Lenz, Mitglied des Generalpostamts in St. Petersburg, wel cher in diesen Tagen die Rückreise antretcn wird, seinen Aufenthalt hierselbst dazu benutzt, dcn Organismus dcs technischen Postdienstes hier genau kenn« zu lernen, wobei er durch persönliche Erläuterungen sowohl, als auch durch schriftliche Darsiellnugeu des Jneinander- greifenS dcr verschiedenen Dicustzwcigc, von den Vor stehern des hiesigen Hcfpostamts, dcr Hauptstadtpost- cxpedition, sowie einzelner kleinerer Localpostanstaltcn unterstützt worden ist. * Berlin, 20 September. Ucbcr die Reise Sr. Maj. dcs Königs liegen heute folgende telegraphische Nachrichten vor: Am 18. September Abends ist Se. Majestät, über Husum von Tendern kommend, in Schleswig eingctroffcn. Auf dem Bahnhofe wurde der König von dem Landrath, dcn Districtsbeamten und berittenen Baue«, an der Bustorfcr Brücke von dem Magistrat, mehrer« Deputationen, Gilden, Ge- vr«« oud n Llo^ä. «urant. U auzuneh- cmpfobim. 8. erzeigen wollte, und cr dankte ihm auch. Aber cs quoll und schwoll ihm heiß dabci zum Herzen auf, als cr die scheuen, verlegenen DankcSworte dem finstern Manne au-sprach. Ein glühendes Gefühl dcr Dcmüthigung, der Zerknirschung arbeitete in ihm, und er schwor sich im Stillen, Allcs zu thun, Alles, Alles, um zu lernen, zu Kenntnissen gelangen, um bald, bald selbst Geld verdienen zu können und keines Wohllhätcrs Großmuth mehr zu bedürfen. Der Capitän antwortete dem Knaben nur mit einem kurzen, unverständlichen Murmeln, er strcckte keine seiner Hände aus, um deS Kindes Hand zu berühren, oder um sie freundlich auf die braunen, krausen Locken zu legen; aber sein Auge ruhte dabei doch auf des Knaben Gesicht, er sah ihn forschend, staunend an, vielleicht zum ersten Mal sah er genau und aufmerksam in diele- schöne, kluge Knabengesicht; aber dann wandte er den Blick weg, winkte Georg fort und kehrte sich um. So zog Georg in- Leben hinaus und lernte und strebte von schönen, kühnen, unbestimmten Zukunfts bildern umgaukelt. (Fortsetzung folgt.) * Ueber die Sonnenfinsterniß vom 18. August wird von einem Mitgliede der zur Beobachtung der selben auSgrsendeten österreichischen Expedition, vr. Edm. Weiß, in der „N. fr. Pr." rin Bericht ver öffentlicht, dem wir Folgende- entnehmen: Das Zu standekommen einer österreichischen Expedition ward durch di« Fürsorge der kaiserlichen StaatSregicrung und der kaiserlich« Akademie der Wissenschaften in Wien gesichert; außer dem Berichterstatter vr Edm. Weiß gehört« derselben noch vr. Theodor Oppolzer und Lchiffsleutnant Rziha an. Die englische Rtgir««a «tsmdrte die Astronomen Tennant H«rsch«l nach Vorderindien, wo fich beide in dir Umgebung von Ma- chaffners chl mehr NllMM.N >er Silch ch unbe- kränkl'Ue lc selbes enkttcher zuu, ab- , wahrte lud ma- dste war UebUch »ar, um n; selbe , lie ab » Da r Üand- n w.rd, h blosc inn, so grobe» d, ent- Feuilleton. Im Kettenhau». Eine Erziiblmrg von paittwe Schau?. (Fortsetzung ans Nr. 21S.) Bella hatte auch einige Mal mit dem Capitän von Georg zu sprechen augefangcn, hatte seinen Fleiß be wundert oder ihm hübsche Bilder gezeigt, die er ihr gezeichnet hatte. Aber dann verschwand augenblicklich der Ausdruck von Wärme und Milde, den er für seinen Liebling Bella allein sonst stets in seinem Gesicht trug, und ein finsteres, unheimliches Grollen, ein zornige- Aufblitz« glitt über seine Mienen; er brach ab, stand auf, machte dem Gespräch auf irgend eine Art ein Ende, so daß Bella, um ihn nicht zu erzürnen und in Auf regung zu versetzen, selten nur und zufällig Georg'- Namen mehr erwähnte. Endlich kam die Entscheidung für Georg. Der alte Großvater begab sich eine- Tage- in das Arbeitszimmer seine- Her«, um lange und ausführ lich mit ihm über den Knaben zu sprechen und Rath und Beistand von seinem bisherigen Wohlthäter für ihn zu erbitten. Sie sprachen viel und ange mit einander, und auch FranyoiS nahm an dm Verhandlungen Antheil. Was endlich kür Georg beschlossen worden war, setzte diesen augenbltcklich in die freudigste Erregung, wenn e- ihn dann auch später mit dem drückend« Gefühl erfüllte, daß seine Verpflichtung uud Dankesschuld gegen d«n Mann, der ihn verachtete und haßt«, immer mehr und mrhr wuchs nnd zunahm. Er sollte lernen, immer mehr lernen, studiren; seine lieb« Bücher sollte er nicht fortan in dm Winkel werf««, um trgmd ei« staubige-, verhaßte- Handwerk zu betreib«. Der alte Großvater übernahm ein« Tbnl gtfundc« habe, au welcher die Mannschaften vs« Krieg»« y^rken und cincr unermeßlichen Volksmenge empfangen, schiffe« Ttzeil genommen hatte». Nähere» sei »«be« xjnc Ansprache deS Burgcrmesstcrs Gußmann cr- kanvt. In Madrid herrsche Ruhe. widerte der König, daß cr für dm festlichen Empfang Die „Patrie" vcrfichert, die Unruhen in Tadix . 1. ». seien durch Zwistigkeiten zwischen dem Maeineminister
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