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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188001187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-18
- Monat1880-01
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1880
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<rfchri»1 Wrche»ta,« 2 Ml. Früh 6'/, Uhr. Nachmittag 5*/, Uhr. Sonn- und KcsttagS nur früh 6»/, Uhr. »kr d, Redettlen out «rprtM»« Jvhanniogaffr SÄ. dt» Nüdqad» ktn«6<>nd»rr Nia«l» «achl sich dik «kdaciwn o»chr vrrdtichlich. Ln»ay«e der für die nächft- f»ttzn>dc Morgen-Ausaade ve- ftt«mten Inserate an Wachen- «gen dis 3 Uhr Nachmittags, « Soun- und Kesttagcu früh dis V.v Uhr. z» »ea Filialen fnr Zas. Am>»d»r: Otto Stemm. Unwersttätsstr. 22. LouiS Lösche, »atharinenstr. 18.P. nur bis '/,3 Uhr. 4 .N 31. Morgen - Ausgabe. Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16MO. Ld«qnr»e«t,prr1» viertelt. 5 Mk, incl. Bringertohn V Mt., durch di« Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung 39 Mt. mit Postbesvrdrnlug 4« Mt. Zaserale Lgesp Petitzeile 20 Pf. Größere Schrisicu laut nufere» PreiSverzecchniß. — Tabellarischer Satz uack höherem Tarif. krclawr« miler ins NedaeUanasirich die Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stets an d. «rpedttto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoimw«r»»«i» oder durch Postvorschuß. Sonntag den 18. Januar 1880. 74. Jahrgangs Oeffentlichc Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, «« 21. Januar ». <>., Abends U'/, Uhr in, Saale der I. Vürgcrschule. Tagesordnung: I. ». Schlußberathung über das Budget des Krankenhauses: b. Gutachten des Stiftungs-Ausschusses über das Budget des Georgenbauses, des Waisenhauses, der Becker-, Biener- und Mende-Stiftung; c. Gut achten des Stiftungs-Ausschusses über die Rechnungen des Waisenhauses auf die Jahre 1876 und 1877. » Gutachten des Bau Ausschusses über s. Budgetconto 31: b das Specialbudget der Wasserleitung; e. die auf den verschiedenen Specialconten des Budgets eingestellten Reparatur- und Unterhaltungskosten; 6. die Hausmannsfunction in der Georgenhalle; e. KostcnvcrwiUigung für Untersuchung der Waffer- verhältnifle in Portitzer Flur, wegen Erweiterung der Sladtwasserkunst. »I. Gutachten des Berfaffungs-, Bau- und Oekonomie-Ausscbuffes über «. die Reorganisation des Bauamtes; k. verschiedene dem Äauamte zur Last gelegte Vermeffungsfehler: IV. Gutachten des Finanz-Ausschusses über Ermielhuug einer Pfandniederlage für die Vollstreckungs- abtheilung des RatheS; V. Gutachten des Schulausschusses über ». Conto 6 des Haushaltplanes; d. Anstellung eines besonderen Heizers für die VI. Bezirksschule: e. Beschaffung von Geralden für die Turnhalle der l. Bezirksschule :c. Bekanntmachung. In unserer Bekanntmachung vom 1. Februar 1866 haben wir bis aus Weiteres demjenigen, welcher nachweislich in einem hier ausgeschlachteten, aber nicht zun, Verkauf oder Verbrauch gelangten Schweine Trichinen auffindet, eine Belohnung von 10 bis LO T Halern zugefichert, auch hinzugefügt, daß wir bis auf Weiteres den obrigkeitlich festzustellenden Werth eines hier ausgeschlachteten tnchlnenballigen Schweines, insoweit dasselbe vor irgend welchem Verbrauch anher abgeliefcrl werde, zu ersetzen bereit seien. Nachdem nun die erftere Zusicherung über Belohnung des AufsindenS von Trichinen durch tz. 6 Absatz 2 der mittelst Bekanntmachung vom 3. Juni 1879 publicirten Bestimmungen über die mikroskopifche Fleischbeschau in der Stadt Leipzig ausdrücklich aufrecht erhalten und erneuert worden ist, finden wir uns betreffs der weiteren Zusage eines Ersatzes deS Taxwerthes abgelieferter trickinenhaltiger Schweine veranlaßt, dieselbe, wie hier durch geschieht, als fernerhin nicht mehr gültig ausdrücklich zu bezeichnen, da durch die jetzt gewährte Möglichkeit der Versicherung der Schweine gegen die durch Auffindung von Trichinen einlretende Ent- wertkung Jedermann sich mittelst eines verhältnißmäßig sehr geringen Opfers vor der betreffenden Gefahr selbst schützen kann. Leipzig, den 4. Januar 1880. Ter Rath der Stadt Leipzig. I',. Tröndlin. Kretschmer. Bekanntmachung, die mit der Ftlialannahme für die Sparcafie in der vstvorftatzt vorgeksmmene «eaderung betreffend Nachdem Herr Robert Schwenker sein in dem Grundstück Schützenstraße Nr. 17/18 befindliches Colonial waarengeschäft an Herrn Bernkard Wagner veräußert hat, so haben wir auch die mit diesem Geschäfte zeither verbunden gewesene Filialannahmestelle für die Sparcasse auf den neuen Inhaber des Geschäftes, Herrn Bernhard Wagner, übertragen und macken dies mit dem Bemerken bekannt, daß an jedem Werktag von früh 8 bis Nachmittags 3 Uhr statutenmäßige Spareinlagen von 1—150 .46 daselbst niedergelegt und die darüber ausgestellten neuen oder die schon vorhandenen alten Bücher, — welche letztere gleichzeitig mit den Einlagen abzugeben sind, — von jedem folgenden Dienstag Mittags 12 Uhr ab legal quittirt wieder in Empfang genommen werden können. Von der Filialstelle lwerlzeii sofort, bei Bewirkung der Einlagen, Jnterimsguittungen ausgestellt, welche bei Abholung der Quittungsbücbcr wieder »urückzugeben sind. Auch Kündigungen von Einlagen oder Einlagetheilen über 20 .41 können bei der Flualstelle unter Production des Einlagebuches bewirkt werden. Leipzig, den 7. Januar 1880. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Wangcmann. Realschule I. Ordnung. Anmeldungen neuer Schüler für Ostern d. I. nebnic ick Donnerstag -en 22. und Freitag den 2Z Januar. Vormittags von 8 bis ll Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Ubr, entgegen. Bei dieser Anmeldung sind das Gcburls- oder Tauszeugniß, der Impfschein und die letzten Schulcensuren des aufzunehmendcn Schülers bcizubringcn. Leipzig, am 17. Januar 1880. Giesel. Tbomasschule. Anmeldungen neuer Schüler bitte ick Montag, Dienstag und Mittwoch (19. — 21. Januar) von ll bis 12 Uhr im Schulhause zu macken. In Quarta können neue Schüler nickt ausgenommen werden. Auf die bereits schriftlich oder mündlich Angcmcldeten bezieht fick diese Aufforderung nicht. vr. Eckstein. Die russische Armee. Wenn man den Alarmnachrichten, welche nun schon seil Monaten zwischen Berlin und St. PetcvS- burg einherflattern, Glauben schenken, die sensa tionellen Untersuchungen milltairischer Schrift steller über die „bedrohte" deutsche Ostgrenze für zutreffend halten wollte, so wären alle nur irgend disponiblen russischen Streitkräfte bereits zu einem sormidablen Gürtel vereinigt und auch daS letzte aus die Beine zu bringende Kosakenpiquet wäre der „West-Armee" zugctheilt, um Bedetten-Dienst zwischen Taurogqen und Kalisch zu thun. Welch' ein Unding! Rußland bat soeben, aus allen Wunden blutend, einen mit kolossalen Opfern an Gut und Blut verknüpften Krieg vollendet, eine furchtbare Revolution durchzieht das Land und zersetzt die Gesellschaft: trotz alledem, das „Weltreich des Ostens" soll nun einmal darauf erpicht sein, sich in ein wahnsinniges Abenteuer zu stürzen, um Deutschland von Memel bis Straß burg mit Krieg zu überziehen! Sehen wir, um diesen widersinnigen Gerüchten entgegen zu treten, von der politischen Jsolirung Rußlands einmal ab, man braucht nur einen Blick aus die ungeheuren Kosten des orientalischen Krieges zu Wersen, um die Unmöglichkeit zu erkennen, daß Rußland im Stande sei, einen neuen Krieg leichtsinnig herauf- rubeschwören. Der Bericht des FinanzministerS berechnet allein für das Jahr 1878 die besonderen Kricgskosten auf 48 Millionen Rubel Gold und eben so viel Papier. Für 1879 sind die Kosten noch nicht ausgerechnet. Die Kosten für die Staats schuld, I<M/, Millionen im Jahre 1876, beliefen sich in diesem Jahre auf 156 Millionen und dürsten für 1880 aus fast 170 Millionen zu stehen kommen. Rußland »st, also belastet, trotz seiner reichen Hittfs- quellen, vollkommen unfähia, sich in dem gegen wärtigen Stadium seines finanziellen und mili tairischen Retablissements auf einen Raffenkamp gegen das Deutsche Reich, gegen die stärkste Militair- mächt Europas, einzulassen. Aber dieses vielbespro chene Thema ist dennoch interessant genug, um sich die Organisation der russischen Armee, de« Werkzeuges für die Verkörperung de- panslavistischen Zukunsts- staates, etwas näher anzuseheo. Wir finden darüber die folgende fachmännische Studie in der Berliner „Post^: Die russlsckeArmee war von dem letzten Türken kriege inmitten ihrer Reorganisation überrascht worden. Die Ersatztruppen waren nur etwa zur Hälfte, die Reichswehr noch gar nicht organisirt. Trotzdem ist e- gelungen, die Armee von einer Friedensstärke von 853,773 Mann und 136^26 Pferden auf eine Kriegs stärke von l.831,617 Mann und 383,890 Pferden (Stand am I. Juli 1878) zu bringen. Die irregu lären Truppen vermehrten sich hierbei verbältnißmätzig stärker, wie die regulären, nämlich von 51,480 Mann und 50,837 Pferden auf 140,882 Mann und 139,249 Pferde, doch waren noch keineswegs alle Kosaken truppen aufgestellt worden. Für den Ersatz der regu lären Truppen batte man vorzugsweise Mannschaften der v,er jüngsten Jahrgänge der Reichswehr neben den vorhandenen Reservisten und den Stämmen der Ersatztruppen verwendet, also Männer vom 20. bis 24. Jahre, welche sich bei der Aushebung freigelost batten. Das zahlreiche Menschenmaterial dieser vier Jahrgänge war bei Beendigung des Krieges durchaus noch nicht erschöpft, auch war ein Iheil der Linien truppen überhaupt nicht mobilisirt worden. Man wird annehmen dürfen, daß es schon im Jabre 1878 Möglich gewesen sein würde, die Armee bis auf einen Stand von 2 Millionen Soldaten zu bringen. Nach Wiederherstellung des Friedens wurden die Arbeiten zur Reorganisation des Heeres in beschleu nigtem Tempo wettergeführt, sind jedoch noch nicht völlig zum Absckluffe gekommen. Im Laufe des Jahres 1879 erfolgte die definitive Eintheilung der acttven Armee in 18 Armee Corps (1 Garde-, l Grenadier-, 18 Linien- und 2 kaukasische), deren jedes aus 1 Cavallerie- und 2 oder 3 Infanterie- Divisionen besteht. Das Gardecorps besitzt,m Frieden 2 und im Kriege 3 Cavallerie-Divisioneu. Außerhalb des Corps-Verbandes sind noch 5 In fanterie- und l Cavallerie-Division verblieben, davon 2 Infanterie-Divisionen im europäischen Rußland, die übrigen in Kaukasien. Bei den einzelnen Waffengattungen haben folgende Veränderungen von allgemeinerer Bedeutung im Laufe des letzten Jahres stattgefunden: Infanterie. Durch Befehl vom 19. April 1879 wurden sämnttliche Linien-Jnfanterie-Regimenter von 3 auf 4 Bataillone gesetzt. Diese Formation bestand früherhin nur bei der Garde und den in Kaukasien befindlichen Regimentern. Die Vermehrung beträgt im Frieden zwar nur l Compagnie für jedes Regi ment, da die Bataillone früher aus 5, nach der neuen Formation dagegen aus 4 Compagnien bestehen; beim Uebergang auf den Kriegsfuß tritt iudeffen eine er hebliche Verstärkung der Infanterie ein, denn der Kriegs-Etat eines Bataillons ist unverändert geblieben, d. b. für die Comvagnie um V4 erhöbt worden. Das 4. Bataillonsjedes Infanterie Regiments wird Schützen- Bataillon genannt, siebt den übrigen jedoch in Be zug auf Ausbildung, Bewaffnung u. s. w. völlig gleich. Ferner bestehen jetzt im Frieden I Garde- und 96 Linien-Reserve-Bataillone zu je 5 Compagnien, welche durch Einziehung von Urlaubern und Reser visten im Falle einer Mobilmachung aus jeder Com pagnie ein Bataillon formiren, 96 Reserve-Regi menter zu je 4 Bataillonen formiren 84 Reserve Jnfantene-Divistonen und können zur Verstärkung der Feld-Armee verwendet werden. 5 Garde- und 96 Linien-Reserve-Bataillone find zur Besetzung der Festungen und zum Dienst i« Innern bestimmt, bis ihre Ablösung durch Truppen der Reichswehr er folge» kann. Alsdann werden auch diese 101 Batail lone verfügbar. Es wurden 164 Stämme (je 2 Osficiere 29 Mann) für dieselbe Anzahl Ersatz-Bataillone der Linien-Jn- santerie errichtet und 88 Reserve-Bataillone je 2 dieser Stämme zugetheilt. Bei Eintritt der Mobilmachung werden außerdem 18 Ersatzbataillon« für die Garbo« Infanterie, 1« für di« Grenadier-Regimenter, 7 für d,« Schützen-Brigaden und 1 Ersatz-Lompagnie für da- Finnländisch« LecbgardeSckützen-vataillon aus gestellt, doch find für diese Formattonen bis jetzt im Frieden keine Stämme vorhanden. In Turkestan wurden 3 neue Linien-Bataillone (d. h. Grenztruppen, eine leichte Infanterie, welche nur noch in Kaukasien und den asiatischen Besitzun gen, im Tanzen 36 Bataillone stark, besteht) errichtet, dagegen sämmtliche Festungs-Jnfantene-Reaimenter, mit Au-nahme des zu Alexandropol im Kaukasus vorhandenen, aufgelöst. Cavallerie. Zu Anfang des Jahres wurden in Kaukasien 3 Cavallerie-Divisionen formirt und die kaukasische Dragoner-Division aufgelöst. Jede dieser Divisionen besteht aus 2 Brigaden: die erste ist aus 2 Dragoner und 2 Kuban Kosaken-Regimentern, so wie einem irregulären Reiter-Regimente zusammen gesetzt, die 2. Division aus l Dragoner-, 2 Kuban-, und 2 Terel-Kosaken Regimentern, die 3 Division aus 1 Dragoner- und 3 Kuban - Kosaken - Regi mentern. In den neu erworbenen Gebieten in Armenien wurden einige MUiztruppen errichtet, und »war im Gebiet von Kars 2 Ssotnien zu Fuß und 2 Ssotnien zu Pferde, im Gebiet von Batum 3 Ssotnien zu Fuß und I Ssotnie zu Pferde. Diese Milizen werden wahrscheinlich in der Folge vermehrt werden. Kavallerie Reservctruppen sollen zwar organisirt werden, dock ist bis jetzt noch nichts nach dieser Richtung geschehen. Die bestehenden Reserve-Schwa dronen sind Ersatztruvpen welche im Kriege nach neuerer Bestimmung l bis 2 Marsch Schwadronen for mtreu sollen. Eine Vermehrung der irregulären Reitertruppen scheint ini Gebiete Svr Daria stattgesunden zu haben. Der dortige Militär-Gouverneur und Truppen Com Mandant Generalmajor Trozki empfing dieterhalb ein kaiserliches Schreiben, in welchem ihm für die Energie gedankt wurde, welche er bei der Organisation der Steppenvölker für den militärischen Dienst entfaltet Kat. In Taschkent schätzte man die Zahl der gegen Ende des Jahres 1679 aus der neuen Organisation zu erwartenden Verstärkung der russischen Ttrcilkräslc in Mittel-Asien aus I0,<xx» Mann, d. i. ungefähr 12 Regimenter irreguläre Reiterei. Artillerie. Die gesammte Feldartillerie ist mit neuen Gußstabl Ringgeschützen bewaffnet worden, da sich daS alte Material im letzten Kriege als unge nügend erwiesen hatte. Der Befehl »ur Neubewaff- nung wurde schon am 23. Mai 1878 erlassen. Sämntt licke reitenden Batterien führen 8,7 cm-Kanonen, die Feldartillerie - Brigaden, deren für jede Jnsanlerie- Division eine jvorhanden ist, 3 Batterien mit lo.7- em Kanonen und 3 Batterien mit 8.7-cm-Kanonen. Außerdem wurden (Befehl vom 30. November 1878) 3 selbstständige Gcbirgsbatterien errichtet (l solche Halbbatterie war bereits in Kaukasien vorhanden) und die reitende Artillerie im Militärbezirke Turkestan um I Gebirgsbatteric verstärkt, auch ist für die kau kasischen Truppen l Zug Artillerie als Lehrlruppe neu formirt worden. Reservebatterien wurden noch nickt organisirt, doch soll dies aeschebcn. Das Material für 68 Batterie» ist vorräthig, dieselben wurden bereits während des letzten Krieges aufgestellt. Vorläufig bilden die rm Frieden vorhandenen 4 Ersatzbrigaden (zu je 8 Bat terien) der Feldartillerie die Stämme für di« Er richtung von 48 Ersatz- und Reservedatterien, dir Lehrbatterie'den« Stamm für 2 Sarde-Feldbatterien und di« reitend« Lehrbatterie nebst 2 reitenden Ersatz- hatterie» die Stämme für S Ersatzbatterien der reiten den Artillerie. Die Reorganisation der Festun-Dartiverie ist völlig durchgeführl. Dies« Waffe formirt nmimehr i» europäischen Rußland 27 Bataillone (zu 4 Com pagnien) und 2 Compagnien, in Kaukasien 3 V» taillon« und 4 Eompaamen, im asiatischen Rußland 4 Compagnien. Die Organisation der Artillerieparks (Munttionscolonnen) wurde nach dem Friedensschluff« unverzüglich weitergeführl. Jede der 4« Infanterie- Divisionen erhält einen fliegenden Park (130 Mu- nitionswagcn u. s. w.), jede der 8 Schützenbrigaden eine Parkabtheilung (21 Wagen), jede der 21 Caval- lerie-Divisionen eine Parkabtbeilung (29 Wagen). Außerdem werden bei der Mobilmachung noch 14 mobile Artillerieparks (zu je vier Abtbeilungen, deren jede 48 Munilionswagen enthält) aufgestellt. Im europäischen Rußland sind 2 Belagerungsparks, in Kaukasien l dgl. vorhanden, zusammen 1200 Ge schütze enthaltend. Von letztgedacbten Parkformationen besitzen nur die fliegenden Parks und die Park abtheilungen für Schützenbrigaden und Cavallerie' Divisionen im Frieden Stammformationen. Gcnietruppe. In Turkestan wurde eine zweite Sappeurcompagnie errichtet, in Kaukasien eine Pontoniercompagnie. Im europäischen Ruß land sind 1 Eisenbahn-Batcnllon und 2 Pontonier- Halbbataillone neu aufgestellt worden, so daß jetzt jede der 4 dort vorhandenen Sappeurbrigaden aus 3 Sappeur-, 2 Pontonier-Halbbataillonen und l Eisen bahn-Bataillon besieht. Die kaukasische Sappeur Brigade setzt fick aus 3 Sappeur Bataillonen und I Pontonier- Compagnie zusammen. Außerdem besitzt jede Sappeur Brigade einen Feldtelegraphen und einen Feld- Ingenieur-Park, nebst einer halben Parkcompagnie. Ferner wurden 2 Torpedo-Compagnien errichtet. Es sind 2 Belagerungs-Jngenieurparks (zu je 4 Abtbeilungen, deren jede 28 Wagen enthält und mit einer Parkcompagnie ausgcftattet ist), sowie 9 Tele- gravhenparks vorhanden. Bei der Mobilmachung werden die fünften Com pagnien von 10 Sappeurbataillonen verdoppelt und zur Ausstellung von 20 Ersatz-Sappeurcompagnicn ver wendet. Train. Der Truppentrain blieb unverändert, seine Organisation scheint sich also im Kriege bewährtzu haben. Dagegen sollen nach einem Befebl vom 13. Mai 1878 in Zukunft die großen Trains jeder Operationsarmee einheitlich organisirt werden. Für diese Intendantur transporte bestehen im Frieden nur Stammforma- tivnen: im Kriege werden dieselben einer centralen Leitung unterstellt. Für jede Infanterie-Division soll ferner ein mobiles Divisions-Lazareth (56 Fahrzeuge) und eine Krankenträger Compagnie ausgestellt werden, doch ist die Organisation noch nicht in Angriff ge nommen. Eiu Vergleich der Wehrkraft Rußlands, wie sie fick in den vorstehenden Ziffern und Eadres dar stellt, mit den dem Deutschen Reiche zu Gebote stehenden Streitkräften dürfte zu dem Resultate führen, daß die Dinge hüben und drüben wesent lich von einander verschieden sind, daß aber sicher lich von Seiten des großen Generalstabes in Berlin Alles vorgesehen ist. um die deutsche Armee jedem Gegner gegenüber mit Aussicht aus Erfolg verwendbar zu machen. Lieb Vaterland kann — so meinen wir — ruhig sein, so lange ein Hohenzoller die glorreichen Traditionen seiner Dynastie und deren militairische Tugenden aus Söhne und Enkel vererbt, wie es — kort«« ere- Lvtur korttdus et donüi! — der Fall war seit den Tagen des Großen Kurfürsten bi« zur gegen wärtigen Stunde, in welcher Kaiser Wilhelm das deutsche Volk in Waffe» verkörpert. pitMschr «rkersicht «ettztt«. 17. Januar. Kehrt Gros St. Ballier nach Berlin zu rück oder nicht? Diese Frage ist bis zur Stunde unentschieden. Den Grund, der Gambetta de- wogen habe, Herrn Ehallemel Lacour die Botschaft in Berlin znzuwenden, findet der Pariser Correspondent der „Times" darin, daß er in ihm den möglichen Nachfolger für Fr eh einet vordersten wollte, so daß er den Letzteren nach Gefallen auS dem Sattel heben könne. Diesem Streben, nicht der Freundschaft Ganibetta's für Herrn Ehallemel Lacour sei der außerordenl lichc Eifer des Erstcren für die Ernennung des -Herrn Ehallemel Lacour nach Berlin zuzuschreiben
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