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Dresdner neueste Nachrichten : 24.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194209248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-09
- Tag1942-09-24
- Monat1942-09
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.09.1942
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Dresdner Neueste Nachrichten »„»««»ei« -z » , »n,,t,«a»s«ll«r «mnd»ni«: »i, ,»«Is»aM«e «m-Iwe B A»k» Wi»P, PMw« »- HM. tsPchllcht. 1»HHP. PeSwdiH««). wH»f. »ßw««» ftftGftU ^^ckAEHuHAIckft- stststHUH Lst9»Hstß»EM4A Mdw ^IU9999ck9 z-milienan,ei,en »weispaw, rr R»s., dl« »wrisaatti«« >».z«l« «I« w«rw«nw»e -«»>«««U1.-HM.w«»».<>»st»»«ü, >i«»»ttR»i„«asu>°»i.-Rvr.-Schmu. GWGGG «L^HIGGVWGvd »HGGV ^PGGVTIsGG TW^^PWGTGAGGHß I^I RM Rachia, nach M-Iftaffei > w« Mm,mftafis V. »äckxsade ffie Mw Pt»»el»««ts Avtecha» GioPviwtew tt Not. i» G«»-Vi«sm ll Avi. anteizm ro R»s. «usschlietli» Pott». gm Zeil ist «azeignwrselisk Rr. 11 Verlag uadSchMeiftm-, Vrrsd«n«,Ferdinandstra-e 4» Postanschrift- Dresden» i, Postfach»Femmf, Ortsverkedr Sammelnummer 24S04, JemveNehr rrvsi * Telegramme: Neueste Dresden - Postscheck, Dresden2040 Rr. 224 Donnerstag, 24. September 1942 50. Jahrgang Mit Sturmbooten über den Terek Das Beispiel Iran Moskau verhöhnt den „Einsatz der Alliierten" Klagelied britischer Moskau-Korrespondenten - Appell Shurchills an di« Schiffbauindnstrie Angriff auf bunkerbesäte Steilufer Pioniere erzwingen de« llebergang - Panzer rolle« auf der Südseite Der Uebergang ist geglückt, der Brückenkopf gebildet. Die Männer am Südufer haben einen harten Stand. Der vielfach überlegene Feind drückt und drückt. Seine Masten weiter an dieser Stelle zu binden, ist eine wich tige Aufgabe. Aus diese Weise nur ist es möglich, weiter westlich einen zweiten Brückenkopf zu bilden, dort Fähren zum Uebersetzen schwerer Waffen zu bauen und eine Kriegöbrücke zu schlagen. Auch dieser entscheidende Plan gelingt. Der Feind ist überrascht und infolge der Konzentration seiner Waffen an -er ersten UebrrgangS- stelle nicht stark genug, ihn zu vereitrln. Die Panzer rollen wieder. Diesmal aber auf ter Südseite des Terek. Bon allen nahöstlichen und mittelasiatischen Staaten ist Iran durch britische Willkür und bolschewistischen Terror am schwersten betroffen worden, nachdem dem iranischen Volk, nach der Ueberwindung seiner schmach vollsten Leidenszeit zu Beginn dieses Jahrhunderts, in Riza Schah Pählewi ein Führer erstanden war, der dem Glauben an eine neue Blütezeit Nahrung gegeben hatte. Eingedenk eines iranischen Sprichworts, das, „die Geschichte ein Spiegel der Bergangenheit und eine Lehre für die Gegenwart ist", hatte -er Schah einen radikalen Bruch mit der morsch gewordenen Tradition des überlebten Persertums vollzogen. Es war ihm gelungen, zuerst den sowjetischen Einslus, zurückzu drängen und bald darauf die britische Vormacht zu brechen. Im Laufe von 20 Fahren hatte rr dem iranischen Volk unter großen Opfern wieder einen würdigen Platz erkämpft. Er ist seiner Aufgabe bis zu dem tragischen Augenblick treu geblieben, in dem er der Gewalt weichen mußte. Wenn -er iranische Staat wieder in die Fangarme des britischen und sowjetischen Imperialismus geraten ist, so ist dies das unglückliche Ergebnis eines Zusammentreffens von Faktoren, deren Beherrschung die Kraft des iranischen Volkes über stieg. Allein die Tatsache, daß sich die beiden früheren Erbfeinde im Nahen und Mittleren Osten, London und Moskau, einigten, um ihre stark erschütterte Stellung in diesem Raume gegen die Anstürme der vom Natio- nalbewußtsein und Freiheitsdrang angcseuerten Völ ker behaupten zu können, reichte zur Bezwingung des iranischen Widerstandes aus. Die gewissenlose Aus lieferung Irans an den Bolschewismus durch Groß britannien rief alle arabischen Völker erneut zum Kampf gegen die Londoner Dolchstoßpolitik auf, un geachtet des Umstandes, daß englandhörigc Regierun gen immer wieder versuchen, für den erhaltenen Judaslohn die Völker vom Wege in die Freiheit ab zudrängen. Trotz des jähen Sturzes in die Tiefe haben die Iraner den Glauben an die Gerechtigkeit des Schicksals nicht verlören. Bis heute ist es den gemein samen Anstrengungen der Besatzungsmächte nicht ge lungen, Iran in die Front der Alliierten einzureihcn. Mtt Gelassenheit reagieren die nationalen Kreise auf «nP «wtschsfttiche« Drück der Angelsachsen uislNSowjets. Die Bemühungen um einen KriegSeintritt Irans verlieren zudem mit jedem Tage an Bedeutung, da Iran die Rolle als Transitlanb zwischen Anglo-Amerikanern und Sowjets nicht mehr voll erfüllen kann, nachdem der Verkehr geführten haben tapfer und opferbereit mitgcholfen, in entscheidenden Schlachten den Sieg zu erkämpfen. Mi- Hail Antoncscu, der übrigens mit dem Marschall nicht verwandt ist, hat sich je länger je mehr als der unent behrliche Mitarbeiter des StaatSsührers erwiesen. Was für Rumänien gilt, trifft in dem dem jungen kroatischen Staat gesteckten kleineren Rahmen auch für die Kroaten und ihren Führer Dr. Ante Pavc- lttsch zu. Der deutsche Soldat hat im Osten den kroatischen Kameraden schätzen und achten gelernt. Ge rade in der Gemeinschaft des großen Kampfes hat sich mehr und mehr auf den gemeinsamen wirtschaftlichen und politischen Interessen eine aufrichtige deutsch rumänische und deutsch-kroatische Freundschaft aus gebaut. Der Besuch Mihail AntonescuS und der des Poglavenik sind Beispiele für die Stetigkeit dieser Entwicklung. Schriftleiter bei Dr. Goebbels X Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Mittwoch vor den Hauptschristleitern der Berliner sowie den Berliner Vertretern der übrigen deutschen Presse und erörterte vor ihnen in ausführlichen Dar legungen die Grundlagen ihrer Arbeit im vierten Kriegöjahr. Im Verlaus seiner Ausführungen über die politische und militärische Lage vermittelte Dr. Goebbels den versammelten Hauptschriftleitern einen Einblick in die Nachrtchtcnpolitik des Reiches und legte dar, daß die vornehmste Aufgabe des Schriftleiters die aktive Teilnahme an der geistigen Führung der Oesscnt- lichkeit im Sinne einer totalen Kriegführung sein müsse. Mihai Antonescu und Dr. pavelitsch beim Mm Herzlich« Aassprachen im Geist« der Freundschaft und Waffenbrüderschaft ans der Wolga dem Zugriff der deutschen Waffe« unterliegt. Mit Befriedigung hat man im national iranischen Lager festgestellt, daß allein der Transport des an die Sowjetunion gelieferten Kriegsmaterials von dem am Persischen Golf gelegenen Hafen Bendar Schapur bis nach Astrachan über einen Monat dauert, das heißt also ebenso lange wie'der Transport von den USA. nach Bendar Schapur. Wie skrupellos Moskau und London bei der Ver- wirklich»»« ihres Attsteilnngsplanes in Iran vor gingen, beweist die bedenkenlose Brechung -es iranisch- britisch-sowjetischen Vertrags, der Iran formell nicht nur die Möglichkeit einer freien Entscheidung, sondern auch seine territoriale Integrität garantierte. Während die Teheraner Regierung zur Zeit ein reines Schatten dasein führt, hat die iranische Nation zur Selbsthilfe gegriffen. Mit Entschlossenheit wehrt es sich gegen -en britisch-sowjetischen Terror. ES vergeht kaum ein Tag, an dem nicht aus diesem oder jenem Gebiet das Auf flammen eines neuen Aufstands gemeldet wird. Da die Bcsatzungsbchörden das Land voü der Außenwelt völlig isoliert haben, ist es außerordentlich schwer, sich ein fest- umrisseneS Bild von der Lage zu machen. Die bis jetzt durchgesickerten Nachrichten genügen jedoch, um die schwere Not, in der sich das ganze Land befindet, zu erkennen. Tic Ernährungskrise schreitet immer schneller der Katastrophe entgegen, zumal durch den Raub aller Verkehrsmittel jede Gütervcrteilung unterbunden wor den ist. Die Zahl der Sabotageakte nimmt ständig zu. Die Vcsatzungstruppen, vorwiegend die Briten, müssen immer neue Verbände einseben, um ihre Nachschub verbindungen gegen Ucbcrsällc zu sichern. Von einer regulären iranischen Armee kann nicht mehr gesprochen werden. Die meisten Formationen stehen auf Seiten -er Aufständischen, und die wenigen Einheiten, über die die Regierung in Teheran verfügt, sind unzuverlässig und so schlecht ausgerüstet, daß sie für größere Opera tionen nicht in Frage kommen. Wenn trotzdem Sowjets und Briten die Forderung an die iranische Regierung gerichtet haben, dies« Kontingente zur Verstärkung ihrer eigenen Streitkräfte heranzuziehen, dann beweist die», daß die Feindmächt« nicht mehr allein der Schwierig keiten Herr werden können, der Widerstandswille des iranischen Volkes noch ungebrochen fortlebt. Die Anteilnahme der arabischen Welt an dem Schick sal Irans ist aufrichtig und der Ausdruck einer poli tischen Geschlossenheit, wie sic dieser Raum bisher noch nicht kannte. Das gegenwärtige harte Los des iranischen Volkes ist ein warnendes und zugleich lehrreiches Bei spiel dafür, mit welcher Brutalität und mit welchem Zynismus die Alliierten die von ihnen verkündeten Ideale verhöhne», wenn es gilt, den eigenen Vorteil auf Kosten anderer zu wahren. Aber die Iraner von heute sind nicht mit den einstigen Bewohnern des in Trümmer gesunkenen Persiens zu vergleiche». Zwar ist Las Unglück groß, doch cs entscsselte zugleich neue Kräfte, die eines Tages mithelfen werden, -er britisch sowjetischen Politik ein Ende zu bereiten. Wie und wann, wird /ie Zukunft erweisen. Daß es geschieht, davon sind alle Iraner überzeugt, denn sie wissen, daß der Sieg der Achsenmächte gleichzeitig ein Sieg des Rechts und der Gerechtigkeit ist. vr. Ileiur LlunäLeullo Lteber 100 000 Minen... X Berlin. Die britische Admiralität teilt mit, daß seit Kriegsbcginn über 100 000 Minen in feindlichen Gewässern, an -en deutschen und von Deutschland be setzten Küsten geworfen worden seien. Ter Erste Lord der Admiralität, Alexander, hat aus Anlaß dieses Jubiläums des Mincnkriegcs sich auch mit der briti schen Minenabwchr beschäftigt und in einer in Ports mouth gehaltenen Rede gesagt: „Wir haben vor den Küsten Großbritanniens mehr m a g n ctische, aku - sttschc und verankerte Minen zerstört, als erforderlich gewesen wären, um die gesamte britische Handelsmarine zu versenken. Dies war im wesent lichen das Werk von Männern, die Fischer oder ge wöhnliche Zivilisten waren, bevor sie zur Kriegs marine kamen. Bon ihren Ofsizieren stammten nicht mehr als zwei Prozent aus der regulären Marine." Diese beiden Mitteilungen zeigen, wie weitgehend die Kräfte der britischen Marine durch den Minenkrieg gebunden sind, den Deutschland vor Englands Küste führt. Bei der großen Bedeutung der britischen Schiff fahrtswege für die Kriegslage wird niemand an nehmen, daß Deutschland den Minenkrieg etwa weniger intensiv führte als England. Unterstellen wir also einmal, daß Deutschland in diese» drei Jahren nur ebensoviel Minen geworfen hätte wie England, so er gibt sich, daß die Engländer nur einen verschwindend kleinen Teil dieser Minen räumen konnten. So viele Minen will Alexander geräumt haben, als nötig ge wesen wären, um die gesamte britische Handelsmarine zu versenken. Diese bestand bei Kriegsbeginn aus 2400 ozeanfähigcn Fahrzeugen, von über 2000 BRT. Rechnet man die damals vorhandenen 1528 Ftsch- dampfer und alle Küstenfahrzeuge bis zu den Klein fahrzeugen von über 100 BRT. hinzu, so kommt man auf eine Gesamtzahl von 8700 Einheiten der gesamten britischen Handels-, Fischerei- und Süstenschtffahrt; hoch gerechnet, hätten also die Engländer 8700 Minen geräumt. Wenn sie uns auch nur auf Grund der Ver- lusterfahrnngcn der britischen Admiralität die Parität im Minenfricg zugestchcn, so mußten sie ü b e r 90 non M incn nicht gcfnndcn haben, die ihre Schiffahrt entweder noch bedrohen oder durch britische Schiffs untergänge ihrer natürlichen Bestimmung »»geführt wurden. Wenn die Engländer fich mtd dem Umfang -e» Minenkrieges brüsten, so beleuchtet da» zugleich die entsagungsvoll« und gesährliche Arbeit der deut- scheu Minens»ch- und Mtnenräumver- bände, die Tag für Tag, oft bet schwerstem »etter, vom Ndrdkap bis zur Biskaya die »ege und die Hafeneinfahrten offenhalten. Kriegsmarine und Luft waffe tragen den Mineukrteg in jeder Jahreszeit in die feindlichen Gewäffer. Selbst aus Überseetfchen Ge wässern mußte der Feind schon manche« Verlust durch Minen melden. - - . i Stalingrad wirb, um so offenkundiger äußern die Sowjets, wie man verschiedenen Berichten britischer Korrespondenten aus Moskau entnehmen kann, ihre Enttäuschung über die Passivität ihrer westlichen Bundesgenosten. Der Moskauer Korrespondent des „Daily Herold" schreibt, daß die Sowjets die Briten nicht mehr al» „vollwertige Bundesgenoffen" betrach teten, bevor sie nicht eine zweite Front errichtet hätten. Fachleute wie Laien in der Sowjetunion. betonten, daß die Schwierigkeiten dasür nur zunehmeu würden. Keine militärische Operation sei, streng genommen, unmöglich. Der Korrespondent des „News Chroniclc" berichtet, daß ihm überall „bittere, satirische und höhnische Worte über den Einsatz der Alliierten im Kriege" begegneten. Ein schwedischer Korrespondent in London bertchtet, -ad ähnlich« Gesühlr in großem Um fang« bei dem britischen Volke im Hinblick auf den eigenen Sriegseinsatz vorhanden wHreu. Um dieser Stimmung entgegenzuwirken, hat Chur chill «in« neu« grotesk« Lüg« gestartet. Durch eine Lon- boner Sondermeldung — der Vorrang des deut schen OKW. in diesen Dingen muß ja auch neidisch machen — wurde stolz verkündet, büß man die Oase Gialo während der Nacht besetzt und sich, wie bei bri tischen Niederlagrn üblich, .planmäßig" zurückgezogen hab«. Auch mit solchen Londermtldüngrn wird man Stalin kau« imponieren. X A«S de« Führerhauptqnartier. Der Führer empfing gestern in »einem Hauptquartier den stellver tretenden rumänischen Ministerpräsidenten Mihai Antonescu und hatte mit ihm eine längere un herzliche Aussprache. Am gleichen Tage empfing der Führer den Staatsftthrer des unabhängigen Staates Kroatien, Dr. Ante Pavelitsch, der sich auf dem Wege zur Besichtigung der an der Ostfront kämpfenden kroatischen Truppen befindet, und hatte mit dem Poglavnik eine von herzlichem Und freundschaftlichem Geiste getragene Aussprache. An dem Empfang nahmen außer der Begleitung des Poglavnik der Retchsmtnistcr des Auswärtigen v. Ribbentrop und der Chef des Oberkommandos -er Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, teil. Am 22. und 28. September weilte der stellvertretende rumänische Ministerpräsident Mihai Antonescu im Feldquartier des Reichsaußeyministers.^Dic eingehen den Besprechungen zwischen dem Rcichsaußenminister und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, in denen die allgemeine politische Lage und gemeinsam interessierende Fragen behandelt wurden, verlief im Geiste herzlichen freundschaftlichen Einvernehmens und der treuen Waffenbrüderschaft der beiden Völker. * Der Empfang des stellvertretenden rumänischen Ministerpräsidenten durch den Führer und den Reichs außenminister macht noch einmal die engen freund- schaftlkchen Beziehungen zwischen dem Reich und Ru mänien deutlich. Rumänien leistet ayf allen Gebieten seines nationalen Lebens einen großzügigen Beitrag zum gemeinsamen Krieg. Die rumänischen Wassen- Stockholm (Eig. Dienst). Gestern fand in London eine geheime Konfeen» der Schiffbauindustrie statt, an -er etwa tausend Personen, Vertreter der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer^ teilnahmen. Offenbar stellt diese Konferenz einen Beweis für dir britische Tonnagenot und einen gewissen Ersatz dasür dar, daß sich die Regierung bisher trotz stärkerer und dringender Anforderungen weigerte, Bersrnkungszisfern bekannt- zugebrn. Die verhältnismäßig große Zahl der Teil nehmer legt freilich den Verdacht nahe, daß auch auf dieser „geheimen" Konferenz »nm die Zahlen genannt wurden, die dir Regierung an» guten Gründen geheim hält. - - Martncminister Alexander, der neben Bevin zu den Hauptrednern gehörte, dürste also wenig über das hinausgegangen sein, was Churchill bet solchen Gelegen heiten dem kleineren Kreis de» Unterhauses zu bieten pflegt, »ie der Londoner Vertreter von „Stockholms Tidninaen" «rsahren hat, soll Alexander betont Hadem daß, obwohl di« Bauten jetzt aut voranschreiten, doch noch stärkere Anstrengungen notwendig seien. Churchill hatte der Konferenz ein Telegramm gesandt, in, dem er erklärte: „Ohne Schisse können wir nicht leben, »ir benötigen dringend jede« Schiss, das gebaut werden kann. Ich wend« mich an 'Sie und bitte Sie, Ihr Aeußerstes zu tun." Der Tonnagemangel stellt nicht di« einzig« britisch« Bedrängnis dar. Je stätker dtt deutsche Druck auf cknn. »ährend l» Stalingrad die dentsche» Angrtssö« irnppen «etter in das langgestreckte »nd stark befestigte Stadtgebiet »ordrtngen, Schritt für Schritt gegen zähe» Keind»iderst««» tn» Häuser- »uh Buukerkamps «eiter Bode» ge«i»»en, Ka«pssl,gz«»g, di« t« «in einziges Fel» »an Bnnker« oerxandelte» Ruiumistätte» i« Stadttnner« bombardieren nnd Schlachtflieger ver- stärknnge« des Feindes oernichte», geminnt anch am Terek, «i« das OK», »itteilt, der deutfche Angriff «eiter an Boden. Das in den letzten Tagen gewonnene Gebiet wurde von Brrsprengtrn gesäubert. Der Feind sührte mit starken Infanterie- und Panzerkrästen hrstige Gegen angriffe durch, wurde jedoch tn hartem Abwehrkampf zurückgeschlagen. Die Schwere der Kämpfe am 100 bis 500 Meter breiten, reißenden Terek, der aus -en Glet schern deS Kasbek entspringt, bei Ordshonikides in die Ebene eintritt und zunächst in nordwestlicher Richtung fließt, um sich tn -er Gegend von Maiskt nach Osten zum Kaspischen Meer zu wenden, schildert der folgende, von Kurt Oberheiden verfaßte, Erlebnisbericht aus -er Truppe: Die letzten Dörfer am Rorduser des Terek im Abschnitt unserer Division sind freigekämpst. Ueberall ist der Feind geworfen, so hartnäckig er sich auch zur Wehr gesetzt hat. Nun gilt es, den größten Fluß im südlichen Kaukasien, den völlig unregulier ten und sehr schwierigen Terek, zu überwinden, «inen Brückenkopf zu bilden und von dort aus den Angriff weiter vorzutragen. Der Gegner will uns einen war men Empfang bereiten, bas erkennen wir an den un zähligen Feldstellungen und MG.-Reftern, die das süd liche Klußufer in großer Breite säumen, das spüren wir an j»em Beschuß durch die feindliche Artillerie, die schon jetzt kein« Gelegenheit versäumt, um ihre eisernen Grüße in die Aufmarfchräume zu schicken. Wir fühlen «» auch an dem Einsatz der bolschewistischen Flieger, die immer mied« »ersuchen, unsere Bormarschstraße ^u «US tzeSenülle?'stMniKu»kraZprn.''die 'von -en Sowjets erst kürzlich im Aron zusammengeftellt wurden. Der AügrtsfSplan ist bi» ins kleinste sestgelegt. Alle Marfchbewegungen stnden bei Nacht statt, damit brr Zeitpunkt unseres UeberaangeS nicht verraten wird. Die Hauptlast des ersten Angriffs haben die Pioniere zu tragen. Wie könnte es anders sein, ivttm rin etwa 200 Meter breiter, reißender Fluß mit ganz unregel mäßigem Profil, mit Tiefen und seichten Stellen, mit Schlammbänken, mit bunkerbesätem Steilufer im Sü den, mit Sumpf- und Küfselgelände im Bereitstellungs raum im Norden, unsere Truppen vom Feinde trennt. Der Gegner kennt genau die Steven am Fluß, die sich zum Uebergang eignen und hat demzufolge seine ganze Abwehrkraft auf diese Punkte konzentriert. Daß wir kommen, weiß rr. Nur, wann wir kommen, ist ihm ein Rätsel. Das wird unsere Uebrrraschung sein. Unter den schwierigsten Geländeverhältnissen werden die Floßsäcke tn den Bereitstellungsraum vorgebracht. Auch mit den Sturmbooten ist es nicht anders: sie Müssen jeweils von sechs Mann über lange Strecken mühselig hcrangeschlrppt werden. Die schweren Moto ren werden auf die gleiche Weise befördert. Hinter dem dichten Kuffelgelände, das sie vom Ufer noch trennt, wird das Gerät niedergelegt, und nun harrt man der X-Z«1t, die durch einen furchtbaren Keuerschlag unserer Werfer- und Artillerieabteilungen angekündigt wird. Noch ist der Geschützdonner nicht ganz verhallt, da stürzen unsere Pioniere mit den Sturmbooten nach vorne. Die augenblickliche Lähmung des Feindes muß ausgeNutzt werden. Sturmptoniere und Schützen sind die ersten, di« über den reißenden Strom gesetzt wer den. Der Chef einer Pionterkompanie greift persönlich dort ein, wo die Verteilung der Männer aus die Boote nicht rasch genug vonstattrn geht. Ein Sturmboot zieht er selbst ins Wasser. Wie der ruhende Pol in der Er scheinungen Flucht steht er auch dann unbeirrbar und eisern an seinem Platz, als die ersten Geschosse der feind lichen Granatwerfer um ihn zerplatzen. Pfeilschnell schieben die Boote durchs Wasser. Die Männer sitzen geduckt in ihnen und pressen die Leiber an dir Bord wand. Kein Wort wird gesprochen. Für manchen wer den die wenigen Sekunden der Ueberfahrt zu einer Ewigkeit, andere wieder erschüttert auch ein solches Drama nicht mehr. Schon zu oft haben sie dem Tod ins Angesicht gesehen und sind ihm doch immer wieder entwischt. Eisern vor allem die Sturmbovtmännrr, di« sich aus den StuxmbootkommandoS und Brückenkolonnen rekrutieren. Sehr viele von ihnen tragen das Eisern« Kreuz I. Klaff« an der Brust. Aufrecht stehen sie in ihren Booten, mit nervigen Fäusten dirigieren sie Motor und Steuerung, jedem feindlichen Schützen rin gutes und lohnendes Ziel bietend. Die erste »elle ist drüben, di« zweite folgt unmitt«!- bar. Und so seht «S Zug um Zug. Ein ganzes Bataillon ist bereits übergesetzt, und noch immer durchkreuzen unser« Sturmbootfahrer unentwegt den reißenden Fluß. Drüben sind Pioniere und Schützen sogleich in Stellung gegangen und haben mit der Erweiterung des Brücken- kovseS begonnen. Das Gelände ist stark »ermint. Etwa 200 Minen werden von den SMrmpionierrn unschädlich gemacht, ein feindlicher Bunker wird »»»geräumt. Der infanteristischL Einsatz ersordrrt sodann dir letzten Krastreserven unserer Pionier«, die gemeinsam mit den Schützen der Panzerdivision den Feind tn verbissenen Einzelkämpsen zurücktretben. . . Der Gegner ist nun hundertprozentig »ür Stelle un deckt den Uebdmang mit schwirr« Granatwerfern und Artillerie zu. Dort wird eine» Sturmboot die Bord- «and ausgerissen, «i« anderes sackt, dutzendfäch-ürch- löchert, auf den kiesigen Grund de» Fluffe». Dennoch wird der Uebersetzoetrieb sortaesitzt. von drüben müllen di« ersten Verwundeten über da« Waller zurück- gebracht werden, während vom diesseitigen User bereit» Verpflegung, Munition usw. hinstbergeht Es ist ein ewige» Hin und Her, ein brodelnder Kefs«l, in den auf- zischend die feindlichen. Granaten schlagen. Erd- und hohe »affrrsontänrn zü« Htmmtt schleudernd. In-iens Opfer für Englands Krieg — vaugkok. SSO durch die Polizei erschossene und über 1000 verwundete Inder gab Sir MahoMed Osman, ein Mitglied -er britisi^indischen Regierung in der Sitzung des StadtSrates, auf Grund britischer „Schätzungen" zu. Ferner seien 28 britische Soldaten getötet und „eine große Anzahl" verwundet worden. Das Militär sei in 80 verschiedenen Orten gegen Demonstranten eingesetzt worden. Der Sekretär des Verteidigungsministers in der britisch-indischen Regie rung machte im Staatsrat Angaben über die Ver luste der indischen Truppen aus allen Kriegsschauplätzen seit Kriegsausbruch. Danach seien 2098 indische Soldaten getötet, 8521 verwundet und 2938 gefangengenommen worden. Die Zahl der Ver mißten wird mit 84 888 angegeben. Als Kanonenfutter sind die Inder also gut genug, ihr angeblich durch Opfer für Englands Krieg erworbenes Selbstbestim mungsrecht aber wird brutal niedergeschlagen. Eine Haftentlaffung Gandhis und der anderen Kongreß führer wurde im Staatsrat nochmals ausdrücklich ab gelehnt. Weitere Bericht« über die Lage in Indien, die nach Burma gelaugten, sprechen von besonders heftigen Zu- Iv .PuWchSb untz-Nahschputana. D« LAügust wurden in diesen Bezirken Über »000 Personen verhaftet und 95 Todesurteile verhängt. In Haiderabad wurden 18 Personen wegen Behinderung des Eisen- . bahnverkehrS festgeUommen. Zwei davon wurden zum Tode verurteilt.
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