Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 25.07.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-07-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184507254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450725
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-07
- Tag1845-07-25
- Monat1845-07
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 25.07.1845
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Freitag Nr. 206. 2S. Julius I84S. Deutsche Allgemeine Zeitung «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Drei- für das Birrlel- > jahr 2 Tdlr. — * Jns«r»ions,ebuhr für jH den Raum^einer Zeil« Leipllg. Die Zeitung erüdem! lüglj» LbendS. Zu Vegi,Heu durch alle Poftaiuler deS In, und Auslande-. Uebe»-lick. Deettfchlemd. »Aus Gversachsen. Die Eisenbahnindustri«. — Hr. Kalb. »Iohannaeoracnstadt. Die Deutsch-Katholiken. — Gustav-Adolf-Stif tung. — Die Deutsch-Katholiken in Heidelberg. Pre«H«n HrAus Preussen. CabinetSordre wegen der Deutsch-Katholi ken. »Potsdam. Das Strafgesetzbuch für die Armee. Die Herbstübungen. * Königsberg. Da- Vogelschießen der Kaufmannschaft. Die Zusammen künfte im Böttchershöfchen. Die protestantischen Freunde. »Königsberg. Das Verbot- CabinetSordre. — Mauritius Müller. — Misstonsverein. —! Petition gegen Garnzölle. Iveftarseich. »Au« Ungarn. Die Anstellung der Nichtadeligen. Die Mä ßigkeitsvereine. Don Enrique. Die neuen Preßgerichte. TratzXitattttien. Unterhaus. Die Unruhen in Arland. Der amerikanische Gesandte. Scharlachepidemie. Eishandel. Ksankveieh. Die Auflösung der Kammern. Statistik der PairSkammer. Das Comite' des linken Centrums. Die Feier der Julitage. Die Zimmer gesellen. v Paris. Algerien. Se-tveiz.. »Genf. Deutsch-Katholiken. — Das Geschworenengericht in Waadt. RuHkanv und Polen. Die jüdischen Rekruten. Lürkei. »Konstantinopel. Die Maronitcn. Syrien. Großfürst Konstan tin. Der Herzog von Montpensier- Feuer in Smyrna. Griechische Räu ber. — Die Franzosen in Seirut. Handel und Industrie. »Leipzig. Börsenbericht. »Stuttgart. Eisen bahn. — Berlin. rtnkündignngen. Deutschland. * Aus Obersachsen, 22. Jul. Die zweite Kammer der groß- herzoglich hessischen Stände hat am 26. Jun. einstimmig folgende Be schlüsse angenommen: „I) Die Regierung zu ersuchen, bei dem Zollverein- Eongreß auf gemeinsame Maßregeln zuiN Schutz und zur Förderung der veremöländischcn Eisenbahnindustrie zu dringen. 2) Bei Vergebung von Arbeiten am Bau der Bahnen im Großherzogthum Hessen inländischen Offerten selbst dann den Vorzug zu geben, wenn sie, gleiche Güte der Arbeit vorausgesetzt, etwas höher kommen sollten als die Offerten von Exterritorialen. 3) Durch frühzeitige Bekanntmachung der crfoderlichen Lieferungen und Arbeiten den inländischen Gewerbsstand in die Lage zu setzen, sich aus die Uebernahme der Arbeiten vorzubcreiten, sowie auch, ha alle Etablissements bei uns noch im Werden sind, Bestellungen so lange vor dem Gebrauche zu geben, daß diese schwächern Etablissements sie ausführen können. 4) Ueberhaupt dieser wichtigen Angelegenheit alle Sorgfalt und Rücksicht zu widmen, damit das Land nicht blos ein neues Verkehrsmittel in den Eisenbahnen erhalte, sondern im Bau selbst, durch Selbsterzeugung der Eiscnbahnbedürfniffe, an Industrie und Selbstver trauen zunchmc, welche Fortschritte allem die großen Summen zu er schwingen im Stande sein werden, welche durch die Kosten des Baues und der Erhaltung als Landesschuld entstehen." Was den Punkt sub 2 anlangt, so läßt allerdings die Voraussetzung der „gleichen Güte der Ar beit" und die Unbestimmtheit des „etwas höher", unter Berücksichti gung der in dem Punkte «ub 3 angedeutcten und vorgesehenen Um stände, den Erfolg dieses Antrags ziemlich zweifelhaft erscheinen, und wird er die Eisrnbahnverwaltung schwerlich sehr geniren. Rathen möchte man aber der betreffenden Eisenindustrie, sich bei Anlegung der zur Schienen bereitung crfoderlichen kostspieligen Vorrichtungen zu erinnern, daß die großherzoglich hessischen Eisenbahnbauten nicht ewig dauern, und daß an dere Eisenvahnunternehmungen schwerlich geneigt sein dürften, ihre Schie nen der hessischen Eisenindustrie zu Liebe auch nur „etwas höher" zu be zahlen. UebrigenS werden die großherzoglich hessischen Eisenbahnen, so viel wir wissen, aus Staatsmitteln gebaut, und wenn dabei ein Opfer ge bracht wird, so vertheilt cs sich wenigstens wie andere Staatslasten nach dem Maßstabc der allgemeinen Stcuerpflicht, während, wenn die gleiche Maßregel auf eine Privatbahn angewendet würde, eine offenbare Unge rechtigkeit, eine Beraubung der Einen, der Actionaire, die vielleicht nicht einmal Mitbürger sind, zu Gunsten der Andern cinträte. Was aber die Punkte sud I und 4 anlangt, so hat cs allerdings mit dem Bergbau und in mancher Hinsicht auch mit der auf ihn gegrün deten Industrie seine besondere Bcwandniß, und besitzt er, so gut wie die Forstwirthschaft, gewisse nationalökonomischc und sonstige Grundeigcnthüm- lichkeitcn, die eine genaue Berücksichtigung fodcrn. Er hat mit dem Acker bau die nationalökonomische Bedeutung gemein, daß er sich mit der Ein sammlung und Aneignung von durch die Natur bereiteten Gütern beschäf tigt; aber wenn der Ackerbau die Natur zur Erzeugung dieser Güter ver anlaßt und seine Aernten Jahr aus Jahr ein von neuem macht, hat es der Bergbau mit der Aneignung eines im voraus für alle Zeiten berci- tetcn, in verborgene Klüfte verschlossenen und erschöpflichen Schatze« zu thun. Er muß ins Ungewisse einschlagen, und selbst die Wissenschaft kann ihm nur Möglichkeiten darbitten. Er muß Jahre lang opfern, um viel leicht, langsam zum Ziele zu gelangen. Bergmännische Weisheit und Tu gend ist «S, den gefundenen Schah rathsam und besonnen auszubeuten, damit er nachhaltig nähre und beschäftige, damit Stätigkeit des Preises erhalten werde und damit nicht oberflächliche Selbstsucht der Zukunft den Zugang zu den weitern Tiefen versperre, oder sie nöthige, Arbeit und Aufwand doppelt zu machen. Hier sammeln die Jahrhunderte für einan der, und ein mächtiges Capital vermählt sich dem Boden. Das gewon nene Gut steht dem des Äckerbaucs an unmittelbarer Nützlichkeit nach, übertrifft es aber an Vielseitigkeit der Verwendung, an Dauer und Ver- fahrbarkeit. Die Arbeit ist schwer, vielseitig, verwendet wie die des Acker baues die Einzelnen mehr zu selbständigem Wirken, als daß sie sie zu bloßen Maschinentheilen hcrabwürdigt; sie macht sie nicht unfähig zu an dern Arbeiten. Der sittliche Einfluß, die socialen Verhältnisse haben mehr Verwandtschaft Mit Landbau und Handwerk als mit dem Fabrikwesen. Der Bergbau, wo er auf Freiheit begründet ist, hat sich als nützliche Grundlage des nationalen Wohlstandes gezeigt und sich eine wohlthätiae Verfassung, eine weise Organisation gegeben, wie wir sie in dem Fabrik wesen so schmerzlich vermissen. Er umringt sich mit vielfachen, in ihn verflochtenen Hülfsarbeitcn, mehr als vielleicht irgend eine andere Arbeits art. Er und seine Industrie können allerdings nicht den Regeln jedes andern Geschäfts unterworfen werden, bilden eine eigne Gattung der Ar beiten und sind aus bcsondtrm, ihre specifische Natur besonnen erwägen den Gesichtspunkte zu behandeln. Wir würden Alles billigen, was in dieser Weise dafür gethan würde, daß diese Arbeiten recht fröhlich ausblühten und auch den deutschen Markt recht zweckmäßig mit seinen Bedürfnissen, so weit sie diese zu bestreiten vermöchten, versehen könnten, falls eS nicht durch Ausschließung fremder Comurrenz erfolgte. Aber diese auszuschließen im mcchakktfchen Wege der Willkür, des directen oder indirecten Verbots, ist auch hier weder Nöthig, noch würde es nützlich sein. Röthig ist es an sich nicht, wie es eigentlich nirgend nöthig ist, eine inländische Industrie und besonders eine Industrie, welche so vielfach Gegenstände eines örtlich bedingten Bedarfs und schwerwiegende Gegenstände fertigt, auf dem inländischen Markte vor auswärtiger Concurrenz zu schützen. Nöthig ist es erfahrungsmäßig nicht, da schon jetzt die Production deS Roheisens von 1837 — 42 um3^Proc., die Verarbeitung fremden Roheisens — also die eigentliche Eisenindustrie, die wol auch im entsprechenden Verhältniß inländisches Eisen verarbeitet haben wird —von 1837—43 um mehr als 23vttProc. zugenommen hat. (Sir Prince-Smith, „Utber die Nachtheile für die Industrie durch Erhö hung der Einfuhrzölle.") In jedem Fall aber würde ,S schädlich sein, da zu den Nachtheilen, welche alle Schutzzölle in Vcrtheuerung der Waarcn, Störung des Handels und Verkehrs, Schwächung des Absatzes anS Aus land, künstlicher Ablenkung der Kräfte von ihrem natürlichen Wege, Dar bieten einer künstlichen Stütze für eine Bevölkerung, welche nach deren Weg fall hülflos wird, haben, bei dem Eisen noch besonders hinzukommt, daß die Eiscnwaaren mehr als irgendwelche Jndustricproducte so tausendfältig vom Landbau und andern GewerbSzwrigen wie von allen Haushaltungen ge braucht werden, folglich jede künstliche Vcrtheuerung derselben auf die Mannichfaltigste, überall eingreifende Weise schadet. Ein Schaden, den man nicht so auf einen Punkt zusammengedrängt sieht, der sich nicht so imponirend ausnimmt wie vielleicht der imaginaire Vortheil einer künst lich emporgeschraubten Industrie, dessen Summe aber den letzter» unend lich überwiegen dürfte. — Ein münchencr Correspondcnt der Leipziger Zeitung spricht von einem allgemein dort verbreiteten Gerüchte, daß der in Berlin zur protestanti schen Kirche übcrgetretcne katholische Priester und Schulinspcctor Kalb von München sich mit einer Offizicrßwitwe vermählt habe, welche ihm von München nach Berlin gefolgt sei, meint aber, daß man diesem Gerüchte deshalb nicht trauen dürfe, weil dieser Mann begreiflicherweise sehr an- gcfcindct werde. * Johanngeorgenstadt, 22. Jul. Auch hier sand heute der erste deutsch - katholische Gottesdienst mit einfacher Feierlichkeit und un ter großem Zudrange statt, jedoch nicht ohne vorherige weitschweifige Ver handlungen. Als gestern Hr. Hieronymi mit einem Mitglicde des anna- bcrgcr Vorstandes anlangte, waren alle Männer der Gemeinde auf dem Rathhauskellcr versammelt, und cS erfolgte ein herzlicher und freudiger Empfang, aber zugleich die Nachricht, daß man über das Local deS Got tesdienstes noch nicht im Reinen sei: die königlichen und geistlichen Be hörden hatten nur den Rathhaussaal od'cr eine kleine Kapelle auf dem Gottesacker für den Gottesdienst bewilligt, die städtische Behörde aber
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page