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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 04.09.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-09-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185009042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18500904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18500904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1850
- Monat1850-09
- Tag1850-09-04
- Monat1850-09
- Jahr1850
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Großenhainer Anterhaltungs - und Anzeigeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. 71. Mittwoch, den 4. September 18o0. Tagesnachrichten. Sachsen. Die 13. Sitzung der ersten Kammer bestand in Bewilligungen der Steuererhöhungen. Außer der großen Langweiligkeit war nichts er wähnenswert!), als eine Bemerkung des Herrn Amtshauptmanns v. Biedermann, welcher statt der Erhöhung der Stempelsteuer lieber eine Salz steuererhöhung wollte, weil dadurch bei einem mäßigen Zuschläge der Arme durchaus nicht ge troffen werden könne. Leute von gewöhnlichem gesunden Menschenverstände haben aber bekanntlich gerade die gegentheilige Ueberzeugung. — Die 13. Sitzung der zweiten Kammer betraf das könig liche Decret über die Staatseisenbahnen. Die ver langten 1,725,246 Thaler für die sächsisch-baiersche Bahn wurden bewilligt, desgleichen auch eine Partie hierher gehöriger Bestimmungen angenom men. Den vorigen Kammern wurde von ihren Feinden, die jetzt zum großen Theil in den Kam mern sitzen, häufig der Vorwurf der Unthätigkeit gemacht; was haben aber bis jetzt dem Lande die jetzigen Kammern, die nun schon in die achte Woche für nur 13 Sitzungen ihre Diäten ziehen, genützt und Gutes gebracht? — Das Gesetz über die Erhebung der Steuern bis Ende dieses Jahres ist mit ungewöhnlicher Eile bereits publicirt. An Grundsteuern sind, wie schon früher erwähnt, auf die Steuereinheit 3 Pfennige den 1. November zu erheben. Die zweite Hälfte der Gewerb- und Personalsteuer, sowie der ebensoviel betragende Zu schlag sind den 15. November fällig. Es bleibt jedoch nachgelassen, den Zuschlag erst vier Wochen später und längstens den 15. December abzuführen. — Der im vorigen Blatte erwähnte Raubanfall auf den Richter Merbitz soll officiellen Nachrichten zu Folge ungegründet und die Verwundungen nur Folge eines Sturzes vom Pferde sein, welcher durch einen aus natürlichen Gründen herrührenden trunkenen Schwindel des Kopfes herbeigeführt war. — In der Nacht vom 21. zum 22. August wurden aus der Kirche zu Hinterhermsdorf bei Sebnitz sechs Leuchter, einige zinnerne Orgelpfeifen, mehrere Lich ter und ein Taufbecken durch einen Einwohner Wolf aus Neukirch und seine Concubine gestohlen. — Em heftiger Sturmwind riß am 28. August Abends einen Theil des Gerüstes der Göltzschthalbrücke herunter. Menschenleben gingen dabei nicht ver loren. — Am 27. August Nachmittags verbrannte auf offener Straße zwischen Aue und Lößnitz ein Mädchen bei einem Spaziergange mit ihrem Ver lobten. In einem gräßlichen, wirklich gebratenen Zustande lebte dasselbe noch 30 Stunden. Die Flamme ward ohne Zweifel durch das Abspringen eines Streichhölzchenkopfes auf die Kleider hervor gebracht. Preußen. Die Antwortsnote auf die öster reichische Einladung, den wiederhergestellten Bun destag zu beschicken, spricht sich bestimmt dahin aus, daß Preußen sich weder jetzt, noch in der Zukunft am hergestelltcn Bundestage bethciligen werde. Es erklärt sodann seine Bereitschaft, in freier Vereinbarung mit den Regierungen die neue Verfassung Deutschlands aufzurichten. Man for dert drittens, daß innerhalb dieser Vereinbarung stets das Princip aufrecht erhalten werde, daß den einzelnen Staaten das Recht der freien, parlamen tarischen Union zustehe. Es ist ferner ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die österreichische Wieder herstellung des Bundestags ein Bruch der der Nation gegebenen Verheißungen sein würde. Für Preußen existire der rechtlich und für immer auf gelöste Bundestag nicht mehr, welcher, weil zu einer Abänderung der Bundesstatuten Einstimmig keit erforderlich sei, alle Reform verhindern müsse. Was Preußen versprochen habe, werde es dem Volke halten, denn es habe nicht unter dem Zwange der Revolution, wie andere Regierungen zur Ent schuldigung des Bruches ihrer Versprechungen jetzt vorgeben, dieselben gemacht, sondern aus Ueber zeugung ihrer Nothwendigkeit re. Baiern. Der große Proceß gegen die bei der Pfälzer Revolution Betheiligten wird nun eröffnet. Die Zahl der Angeklagten ist 404, von welchen 116 dem Auslande angehören. — Die Regierung hat eine Lieferung von 20,000 Jnfantcriesäbeln und 30,000 Percussionsgewehren in Arbeit gegeben. Baden. Die Schiffbrücke bei Mannheim ist wieder eröffnet. — Die Kammerfitzungen haben den 27. August begonnen. Zum Geburtstage des Großherzogs haben dieselben eine herzliche Ver trauensadresse übergeben, wie sie wohl selten ein Fürst freiwillig erhalten hat. Es heißt darin: „Mit Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit tritt vor Ew. königl. Hoheit die zweite Kammer der Stände-
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