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Sächsische Elbzeitung : 07.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188510071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18851007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18851007
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-07
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.10.1885
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AMche Lllyeitmg. Amts- unö AnzeLgeblstt für das Kömgl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb'Zeitmig" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für I Mark dicrteljährl. zu beziehen. — Inserate für daS Mittwochöblatt werden bis Dienstag früh 8 Uhr, für das Sonnabcndöblatt spätestens bis Freitag früh 8 Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzcile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirtc nach Uebcreinlunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bttrgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-Büreaus von Haasenstcin L Vogler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 1885 M 8V. Schandau, Mittwoch, den 9. October Politische Nundschau. Endlich ist nun die officielle Bekanutgcbnug Termins für die preußischen Lnudtagöwnhlcn erfolgt, welche die schon früher gebrachte Nachricht, daß die Urwnhlcn am 29. Oktober, die der Abgeordneten selbst am 5. November vor sich gehen sollen, bestätigt. Es liegen also wenig mehr als drei Wochen zwischen Henle nnd dem Tage der Urwahlcn, welche die eigent liche Entscheidung geben und dieser knapp bemessene Zwischenraum wird von dcu Parteien nach besten Kräften anSgcnützt werden müssen. Eines der bedeutungsvollsten Gesetze, welches aus den Bcrathuugcu der letzten Rcichstagöscssion gereift hcrvorgcgangcn ist, daö UnfallvcrsichcrungSgcsctz, ist bekanntlich am 1. Oktober in seinem vollen Umfange in Kraft getreten. Wenn wir dieses Gesetz „gereift" nennen, so wollen wir hiermit nicht gerade die Mein ung anSsprcchen, als ob dasselbe keine erkennbaren Mängel an sich hätte. Aber gegenüber den ebenfalls die Unfallversicherung der Arbeiter betreffenden Vor- lagcn früherer Ncichötagöscssioucn hat das vom Reichs tage in seiner letzten Session mit nicht unbedeutender Majorität gutgehcißcnc Gesetz doch gewaltige Fort schritte gegenüber de» früheren Entwürfen anfzmvciscu und braucht man hierbei bloS die Einbeziehung der in der Forst- nud Landwirthschafl, iu dcu Transport, gewcrbcn n. s. w. beschäftigten Arbeiter unter die Wirkungen des Gesetzes zu erwähnen. Es steht sicher lich zu erwarte», daß die dem Gesetze »och auhaflcn dcu Mängel noch beseitigt werden, wenn mau nur erst Gelegenheit gehabt haben wird, die praktische Wirkung desselben eine Zeit lang zu beobachten. Ans alle Fälle hat nunmehr eine große humane, arbeiter- freundliche Reform ihre Ucbcrtragung und Anwendung auf das praktische Leben gcfnndcn nud darf mau nur hoffen nnd wünschen, daß die Unfallversicherung end lich ans derjenigen Seite, wo mau alle Ursache hat, diese so wohlthätigc Institution mit Freuden zu be grüßen, nämlich auf Seiten der Arbeiter selbst, die ihr gebührende Anerkennung finden möge. Den Untergang der Krcnzcrcorvcttc „Augusta" mit ihrer gcsammtcu Besatzung muß man nunmehr als eine leider feststehende Thatsachc betrachten. Eine officielle Bekanntmachung im „Ncichsauzcigcr", welche vom Chef der Admiralität anSgcht, macht anch die letzten Hoffnungen, daß die „Augnsta" »och cxistircn könne, ein entschiedenes Ende. Alle Nachfragen nach dem Schiffe, die von der NcichSregirung angcstcllt worden sind, haben sich als vergeblich erwiesen, anch die Erwartung, die „Augnsta" werde auf irgend ciucr Insel des Stillen oder des Indischen Occaus etwaige Beschädigungen nuSbcsscrn, hat sich nicht erfüllt. Endlich ist sic auch nicht iu Albanh in Australien, wohin die Corvcttc die Ersntzmannschastcn für die australische Station bringen sollte, cingelroffcn, obwohl vier volle Monate vergangen sind, seit daö Schiff Pcrim am Rothen Meere verlassen hatte und in dieser Zeit hätte seine Ankunft iu Albany bestimmt erfolgen müssen, selbst wenn das Schiff nur auf seine Segel angewiesen gewesen wäre. Man muß also mit Ge wißheit aunchmcn, daß die „Augnsta" dem furchtbaren Cyclouc, welcher in der Nacht vom 1. zum 2. Juni im Golf von Aden wüchclc, zum Opfer gefallen ist. Mit ihr ruhen die 223 braven Männer, welche die Besatzung des Schiffes bildeten, auf dem Grunde dcS Meeres und es bleibt dem Vatcrlande nur die Ehrenpflicht übrig, für die Hinterbliebenen der in ihrem Berufe vcruuglücktcu Seeleute zu sorgen. Es ist anzunchinen, daß dem Reichstage iu seiner nächsten Session eine bezügliche Borlage zngchcu wird, aber immerhin ist zu wünschen, daß die Regierung in die sein Licbcöwcrke von der privaten Mildthätigkcit un tcrstiitzt wird. Mit Gcnugthuung kann die Mitthcil- uug verzeichnet werden, daß sich in Berlin unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters ein Comito aus Reichs, tagsabgeordnetcn, Fabrikanten, Kaufleuten und Ban kiers gebildet hat, um einen Fonds zur Unterstützung der Hinterbliebenen der „Augusta" auzusammelu. Der zum türkischen Botschafter in Berlin an Stelle I Said Paschas dcsiguirtc türkische Botschafter in Paris, Essai Pascha, verbleibt auf sein Gesuch auf seinem bisherigen Posten. Einstweilen ist der Botschaftsrat!) Osan Effendi znm Geschäftsträger der türkischen Bot schaft iu Berlin ernannt worden. In voriger Woche hat neben Herrn von Giers aut der rnmänischc Ministerpräsident, Herr Bratiaun, in Friedrichsruhe beim Fürsten Bismarck vorgcsprochen. Hicrtrnf Bralianu am Sonnabend ein, kehrte aber noch an demselben Tage über Wien nach Bukarest zu rück. Der Besuch des rumäuischcu Staatsmannes iu Friedrichsruhe hängt natürlich gleichfalls mit den ostrnmclischcu Ereignissen znsammcu, doch dürfte er lediglich informatorischer Natnr gewesen sein, gerade so wie der Bcsnch Aratiann'S in Wien und wird der rumänische Ministerpräsident dort wie hier namentlich Versicherungen bezüglich der loyalen Haltung Serbiens überbracht haben. Dagegen wird die Unterredung dcö Reichskanzlers mit Herrn von Giers von ent scheidender Bedeutung für die Wcitcrcntwickclnug der diplomatischen Action auf der Balkanhalbinsel gewesen sein. Daß die Bulgaren von derselben nicht allzuviel zn hoffen haben, kann mau auö dem Umstande schließen, daß die nach Kopenhagen znm Kaiser von Rußland entsandte bulgarische Spccialeommissiou die dänischc Hauptstadt wieder verlassen hat, ohne vom Czarcn empfangen wordcu zu sein; immerhin ist cs nicht unmög lich, daß die Ercignissc mit bestimmend auf die um dcu grüucu Tisch iu Eoustautiouopcl versammcltcu Di plomaten mit einwirkcn werden, zumal da die Rüst ungen in Griechenland nnd Serbien ihren nngcstörtcn Fortgang nehmen. Die in Griechenland herrschende Erregung hat sich auch nach der Insel Kreta, wo viele Griechen wohnen, verpflanzt und lant fordert mau daselbst die Vereinigung der Insel mit Griechen land, falls cö gestattet werde, daß Bulgarien und Ost-Numclicn znsammcu blcibcu. Von dcu Serben befürchtet mau jeden Tag den Vormarsch auf türki sches Gebiet, nach Altscrbicu, da fast die ganze ser bische Armee in nnd nm Risch (Nissa) conccntrirt ist. Am Freitag Vormittag hat in Nisch die feierliche Er- ösfuung dcr Sknpschtina mittelst einer Thronrede statt- gesunden. Dieselbe besagt ungefähr Folgendes: In dem gegenwärtigen ernsten Momente, wo das Gleich gewicht dcr Balkanhalbinscl erschüttert ist, müsse Ser bien ans dcr Hut sciu. Serbien wünsche anch Henle den Frieden zn weiterer Cultnrarbcit, eS müsse aber seine vitalsten ZnkunftSintercsscn sichern. Dcr König sei bcmüht, den Status czuo auto zu erhalten, oder daö uolhwcndigc Gleichgewicht zur Wahrung der In teressen dcr vcrschicdcncn Balkannationcn ermöglichen. — Die Sknpschtina wählte sodann eine Commission von 21 Mitglieder», »m die vom KricgSmi»islcr »»d dem Fi»anzmi»islcr cingcbrachte» Gesetzentwürfe vor- znbcrathc». Das neue österreichische Abgeordnetenhaus hat sich mit der am Freitag vorgcnommcucn Wahl dcö Bu- rcaus coustituirt. Die Präsidentenwahl erfolgte vcr. hältnißmäßig glatt, da sich die einzelnen Fraktionen hierüber schon vorher verständigt hatten. Znm Prä sidenten wurde dcr Pole Or. Smolka mit 292 von 325 Stimmen wicdergcwählt, zum ersten Viccpräsi- deutcu wählte mau mit 181 vou 322 Stimmen Richard Clnmmartinitz, von dcr feudalen Gruppe, nud zum zweiten Viccpräsidentcn Ritter v. Ehlumctzky (deutsch-österreichischer Club) mit 228 vou 283 Slim- meu. Zahlreiche Initiativanträge und Interpellationen sind cingcbracht worden und werden die Session vor aussichtlich zu einer sehr bewegten gestalten. Unter den letzteren befindet sich eine vom Polcnclnb gestellte Interpellation wegen dcr Ausweisung österreichischer Uulcrlhaucn auö Preußen nnd darf mau auf die Ant wort des Grafen Taaffe gespannt sein. — Die De legationen sind auf deu 22. d. M. »ach Wjeu ciube- r»fc». Spanien kann nun endlich wieder crlcichcrt auf- athmc», den» eine officielle Bekanntmachung besagt, daß die Cholcracpidcmic in Madeira verschwunden und in den Provinzen iu bcdcutcudcr Abnahme be ¬ griffen ist; cö werden daher anch keine amtlichen CholcrabullctinS mehr veröffentlicht. Die Seuche hat Heuer im Laude dcr Kastauicu iu ruudcr Summe 95000 Mcuschcu dahiugcrnfst, eine furchtbare Vcr- luslziffcr, die sich nur dadurch mit erkläre» läßt, daß die »»wissende Menge, gerade wie in Sicilic», die Acrztc als „Giftmischer" vielfach angriff, die Dcö- infcctionömittcl verbrannte nnd sich überhaupt dcu sani- taircu Anweisungen und Maßregeln der Negierung nach Kräften widersetzte. Unter solchen Umständen darf cS daher nicht Wunder nehmen, daß die Cholera rapid um sich griff nnd eine solche ungeheure Zahl vou Opfer» heischte. Dcr prelißische Gesandte beim Vatikan, Herr von Schlözcr, ist nach Ablauf sciucö Urlaubes wieder auf seinen Posten znrückgckchrt nud alsbald vom Papste empfangen worden. Herr vou Schlözcr hat hicrbci, nach ciucr Meldung dcr „Germania", dem Papst einen Brief dcS Kaisers mit dem Anträge übcr- gcbcn, in dcr Carolincnfragc daö Vcrmittlcramt zu übernehmen. „Bisher haben nur Vorverhandlungen" — meldet daö genannte Blatt weiter — „zwischen den bcthciligtcn Regierungen nnd dem Vatikan stalt- gcfnndcn. Jetzt ist dcr Antrag auf Ucbcrnahmc dcr Vcrmillelnng au dcu Papst officicll gestellt wordcu." Die cgyplische Frage ist durch dcu ostrumclischen Aufstand ganz ins Hintcrtrcffcn gcrathcn. Vielleicht wird sie aber in nächster Zeit daö Interesse Europas wieder mehr crrcgcu. EiucuthcilS rüstct sich Sir Drummond Wolff, nachdem er ciugcschcn, daß er iu Coustautiuopcl nichts Besonderes erreiche» kau», zur Weiterreise »ach Egypten, um hier seine eigentliche Mission anfzunchmcn. AndcruthcilS muß demnächst daö abyssinischc Ersatzcorpö vor Kassala cintrcffcn und wird cö vielleicht alsdann zn einem blutigen Zu sammenstoß zwischen den Abyssiuiern und dcu Sudan- rebcllcu kouimcn. T a g e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schaudau. Am 0. d. ist uoch ciu Nachtrag zu Nummer 30 dcr hiesigen Knrlistc er- chicucn, wonach sich nun die Gcsammtsummc dcr in dieser Saison hier anwesenden Fremden ans 1499 Par teien mit 3391 Personen und 24461 Passanten hcr- auSstellt. — Im Jnlcrcssc aller Hausbesitzer bcz. Admiui. tratorcn sei hiermit in Erinncrnng gebracht, daß die Hauslisten, den Unterstütznugswohnsitz betreffend, bis zum 15. d. M. in hiesiger Rathsexpcditio» vorzu- ^cigcu sind. — Auf dem hinter dem Bade auf Ostrauer Flur liegenden Grnndstück ist zur Zeit ciu Hmisbau in Ausführung begriffen, dcr vou eiucm Situatiouöplan insofern vollständig abwcicht, als dieser Neubau mit dem daneben stehenden Hause nicht in gleicher Linie zu stehen kommt und außerdem dasselbe bezüglich dcr Lage auch »och schädigt, wodurch dem Besitzer ein fiucmzicllcr Nachtheil zugcfügt wird. Sollte- »uu in Znkuust iu ähnlicher Weise auf diesem Grundstück so ortgcbaut werden, würde cs für unser Bad, welches o nahe daran liegt, kein Vorthcil sein. — Mit dem 1. Oktober ist daS Uufallvcrsicher- ungögesetz vom 6. Jnli 1884 in seinem vollen Um- ange in Krast getreten und alle Arbeiter, welche in Bcrg- vcrkcn, Salinen, Anfbcrcitungöanstnltcu, Stcinbrüchcn, Gräbercicn (Gruben,) auf Wcrstcu und Bauhöfen, in Fabriken und Hüttenwerken, mit Ausführung vou Mau rer-, Zimmer-, Dachdecker-, Steinhauer-, Bruuucu-, Tüncher-, Verputzer-, Gypser , Stuckateur-, Malcr- (Anstrcicher-), Klempner- und Lackircr-Arbeitcu bei Bauten, oder mit der Anlegung w. von Blitzableitern beschäftigt sind, sind gegen die Folgen dcr bei dem Betriebe sich ereignenden Unfälle versichert. Da Man cher sich über daö Gesetz noch nicht vollständig klar sein dürfte, so wollen wir nicht unterlassen, darauf hinzuwciscu, daß jeder Inhaber eines dcr vorgenann ten Betriebe verpflichtet ist, jeden Unfall, von welchem ciucr sciucr Leute betroffen wird, sofern derselbe den Tod oder eine Arbeitsunfähigkeit vou mchr als drei
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