Delete Search...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188805121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880512
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-12
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1888. Amtsblatt für die Königliche Amtshauplmcninschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und S-ninabend und wird am Abend »orher ausgegeben und versendet BiertelsahrSprel« s Mark erkl. Botengebühren und Postsuesen, 56. Jahrgang. Sonnabend den 12. Mai. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Das Schulgeld für die Fortbildungsschule für Knaben und für die höhere und einfache Fortbildungsschule für Mädchen auf das 2. Quartal 1888 ist spätestens bis zum 18. dieses Monats an unsere Schulkassen-Verwaltung zu entrichten. Es wird hierauf mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen sofort das Zwangsver fahren eingeleitet werden wird. Zschopau, am 9. Mai 1888. Der Stadtrath. Kretzschmar. Grasnutzungs Verpachtung. Die GraSnutzung der Bahnböschungen und die sonstigen bahnfiscalischen Grundstücksnutzungen auf Bahnmeisterei ^ V IV innerhalb der Fluren Zschopau und Waldkirchen sollen Donnerstag den 17. Mai er. von Nachm, 1 Uhr an auf 5 hintereinander folgende Jahre an die Meistbietenden verpachtet werden. Versammlungsort: Bahnhof Zschopau. Pachtbedingungen liegen in den Expeditionen auf den Bahnhöfen Zschopau und Waldkirchen aus, Annaberg, den 8. Mai 1888. Königliches Abtheilungs-Jngenieur-Bureau. Aus Lachsen. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat April d. I. 373 Einlagen im Betrage von 65 811 M. 44 Pf. und 220 Rückzahlungen im Betrage v»n 56 243 M. 18 Pf. Die Gesamteinnahme betrug 268821 M. 67 Pf,, die Gesamtausgabe 263367 Mark 43 Pf., der bare Kassenbestand 5454 M. 24 Pf. — Zu dem am Himmelfahrtstage in Schwar zenberg stattfindenden Kreisturntage werden gegen 3000 Turner aus der Kreishauptmannschaft Zwickau erwartet. Die Massenübungen und das Preisturnen finden von nachmittags '/,2 Uhr an auf einer Wiese bei Bad Ottenstein statt. — Die Meldungen zu deni nächsten Sonntag den 13. Mai stattfindenden Radwettfahren in Chemnitz sind geschlossen und haben ein alle Er wartungen übersteigendes Resultat ergeben. Ueber 60 Meldungen sind zu den verschiedenen Rennen aus Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt a, M., Dresden, Leipzig rc. einigelausen, darunter die Meisterfahrer von Deutschland und Böhinen auf dem Zweirad, die Meisterfahrer des deutschen 1. Radfahrerbundes von Österreich und von Berlin auf dem Dreirad. — Die Bauarbeiten zur Ausführung der Schönfeld-Geyerschen Bahn nehmen einen raschen Fortgang. Am Schönfelder Bahnhof sind 60 Personen mit der Herstellung eines Dammes und der Errichtung von neuen Gebäuden — da runter sechs Beamtenhäuser — beschäftigt. — Mit dem im I. Quartal d. I. empfangenen Einzahlungsbetrage von 974364 M. hat die kgl. Altersrentenbank in Dresden nicht nur denjenigen des gleichen Zeitraums im Vorjahre um mehr als 40 Prozent übertroffen, sondern überhaupt ein Ergebnis erzielt, welches bisher seit Bestehen der Bank noch in keinem Vierteljahre erreicht wurde. Die vor einigen Tagen gemäß dem Gesetznachtrag vom 9. April d. I. zur Ausgabe gebrachten Ta rife unterscheiden sich von den bisherigen nur hin sichtlich der Alters- oder bis ans Lebensende zahl baren Renten, an den Zeitrenten dagegen, deren Tarife nur bis zum 26. Lebensjahre des Ver sicherten ausgedehnt sind, ist gar keine Veränderung zu bemerken. Letztere werden namentlich auf die Zeit des Universitätsbesuchs und des freiwilligen Militärdienstes, sowie zur Braut-AuSsteuer er worben. — Auf dem Bauplatz des ReichsgerichtSgebäudeS in Leipzig herrscht eine große Thätigkeit, da über 300 Arbeiter beschäftigt sind. In nicht zu ferner Zeit werden die Gründungsarbeiten erledigt sein, worauf dann der ganze über dem Terrain liegende Bau in Angriff genommen werden kann. — In der von sektiererischen Wühlereien sehr heimgesuchten Gemeinde Vielau bei Zwickau hat sich unter einem Zimmermann, der als Seelsorger figuriert, eine neue Sekte „Die Freien in Christo" gebildet. Diese Gemeinde der Auserwählten zählt zunächst nur 50 Glieder, meist Frauen, scheint aber schon den Boden in Vielau verloren zu haben. Die neue Sekte hat ihren Kultus aus dem der verschiedenen anderen in dortiger Gegend verbrei teten Sekten zusammengestellt. Mit den Metho disten gleiche Lieder singend, harren sie mit den Jrvignianern auf ein baldiges persönliches Er scheinen Christi, während sie mit den Wiedertäufern die Kindertaufe verwerfen. Ebenso haben sie aber auch das heilige Abendmahl durch ein sogenanntes Liebesmahl ersetzt. Seitens der Landeskirche sind zwei der Leitung des Superintendenten Meyer unterstellte Kandidaten der Theologie in Vielau dem Ortsgeistlichen als Adjunkten beigegeben. Es wird hierdurch voraussichtlich dem Sektierertum in Vielau einigermaßen entgegen gearbeitet. — Am Sonntag begaben sich in Oschätz Schul knaben, bewaffnet mit Stöcken, einer soll sogar einen alten Säbel bei sich geführt haben, in die Gegend von Merkwitz, in der Absicht, mit der dortigen Schuljugend anzubinden. Bor dem Dorfe kam es denn auch zur Schlägerei, wobei der Sohn eines Gutsbesitzers so unglücklich getroffen wurde, daß er einige Zeit besinnungslos auf dem Platze liegen blieb und später erst mit Hilfe anderer sich nach seiner Wohnung begeben konnte. — In Markneukirchen flüchtete sich vor einigen Tagen ein Mann aus Hetzschen bei Annähe rung eines Gendarmen in ein Haus und suchte sich dort mittels seines Taschenmessers die Kehle zu durchschneiden. Er hatte sich auch bereits am Halse verwundet, als eine Frau dazukam, was ihn veranlaßte, die Flucht über Wiesen und Felder nach dem Walde zu ergreifen. Der schon oft vorbestrafte Mann hatte in einer öffentlichen Wirt schaft auf die Gendarmerie geschimpft und vermu tete, er werde von dem sich nähernden Gendarm verhaftet werden. — Die Musikinstrumentenmacher in Mar kn eu- kirchen, meist kleine Handwerksmeister, haben sich wiederholt darüber beklagt, daß der denaturierte Spiritus zur Bereitung der Lacke für ihre Zwecke nicht geeignet sei, daß es sich vielmehr empfehle, denselben statt mit Pyridinbase mit Terpentinöl und Schellack ungenießbar zu machen. Die Han delskammer hat ein in diesem Sinne gehaltenes Gutachten abgegeben. — Am Sonnabend hatten bei Schönheide mehrere Kinder auf der Bahnböschung gespielt. Ein 5 Jahre altes Kind, das auf den Bahnkörper gesprungen war, wurde von dem Puffer einer zurückkommenden Maschine seitwärts den Damm hinabgeworfen, kam jedoch glücklicherweise mit einer leichten Verletzung am Kopse davon. — Die sozialdemokratischen Gemeinderäte zeigen sich, wie das Beispiel des Gemeinderatsmitglieds Stelzer in Löbtau lehrt, bisweilen von einer recht wenig liebenswürdigen Seite. In einer Sitzung des dortigen Gemeinderats wurde eine Strafver fügung der Amtshauptmannschaft verlesen, wonach Stelzer wegen gröblicher Beleidigungen 100 Mark Geldstrafe bezw. vier Wochen Gefängnis zuerkannt wurden. Das hinderte das sozialdemokratische Ge meinderatsmitglied indessen keineswegs, die mit ihm nicht übereinstimmenden Amtsgenossen wiederum aufs unmanierlichste anzugreifen und einen so wüsten Auftritt hervorzurufen, daß die Polizei herbeigerufen werden mußte, um den tobenden Gemeindeverordneten aus dem Saale zu schaffen. Stelzer überschüttete den Beamten mit einer Flut von Schmähungen, schlug mit beiden Fäusten auf ihn los, packte ihn, so daß beide mit lautem Getöse zn Boden fielen, und konnte erst mit Hilfe einiger Gemeinderatsmitglieder aus dem Saale gebracht »verden. Der Wütende mußte geschlossen ins Orts gefängnis abgeführt werden, von wo er am anderen Morgen, ebenfalls geschlossen, der Staatsanwalt schaft in Dresden überliefert wurde, die ihn in Haft behielt. — In Kamenz sind durch den dortigen Fleisch beschauer am 8. Mai Trichinen in einem Schweine entdeckt worden. Tagesgeschichte. Berlin, 11. Mai. Ein am Mittwoch auSge- gebenes Bulletin über daS Befinden Sr. Maj. deS Kaisers lautet: Sc. Majestät der Kaiser befand sich heute verhältnismäßig gut. War die letzte Nacht auch mehrfach durch AuSwurf gestört, so brachte sie doch hinreichend erquickenden Schlaf. Die Körpertempe ratur, welche gestern 38,3 zeigte, betrug heute
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview