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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.04.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185104122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18510412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18510412
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-12
- Monat1851-04
- Jahr1851
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Preis i biettelM, rige Pränumeration g ngr- i»S HnuS. « ngr. bei Abho, lung in der Expe- dition. für Zschopau und Umgegend. (Jeden So.nnabend eine Nummer.) JnserlionSgebühren werden die geil, oder deren Raum mir i ngr. berechnet. M 15 Sonnabends, den 12. April 1851. Schrecknisse eines Prärienbrandes. Wir hatten uns auf der Prärie gelagert und bis halb 2 Uhr in der Nacht geplaudert — er zählt Dioiet. Plötzlich fühlten wir einen starken Luftzug und ich hörte das entfernte, dumpfe Ge räusch, das im Westen entweder ein Erdbeben oder ein „Estampede" von Heerden von wildem Hornvieh oder anderen Thieren ankündigt. Auch unsere Pferde versahen sich einer Gefahr, denn sie waren ganz toll, suchten mit aller Gewalt die Lasso's zu zerreißen und zu entfliehen. „Auf," rief ich, „auf Gabriel, Roche, auf — nuf — he! Ihr Freunde, schnell, schnell! Sattelt Eure Pferde! Rettet Euer Leben; die Prärie steht in Flammen und die Büffel jagen gegen uns heran."- Alle sprangen auf, aber es wurde kein Wort gewechselt. Jeder fühlte die Gefahr seiner Lage; nur in der Eile konnten wir ein Rettungömittel finden, wenn es nicht gar schon zu spät war. In einer Minute waren unsere Pferde gesattelt, zu einer Zeit sprengten wir wie toll über die Prärie, legten den Pferden die Zäume auf den Nacken und ließen sie ganz ihrem Instinkte fol gen. Eine Stunde lang jagten wir mit unver minderter Schnelligkeit fort, als wir plötzlich fühlten, daß die Erde hinter uns zitterte, und bald schlug das entfernte Gcbrülle, vermischt mit Heulen und schärferem Geschrei anderer Thiere, an unser Ohr. Die Atmosphäre ward schwer und drückend, während die Flammen rascher als der Wind am Horizont zu nahen schienen. Flüch tiges Rothwild von allen Arten schoß wie Pfeile an uns vorüber; Hirsche sprangen über die Gründe in Gesellschaft mit Wölfen und Panthern; Heer- den von Elenthieren und Antilopen kamen ge schwinder als ein Traum vorüber, und dann er schien wieder ein einzelner Mustang oder ein mächtiger Büffel. Obgleich unsere Pferde jede Nerve anstrengten, so kam es uns doch in unse res heftigen Bangigkeit vor, als ob. wir stille ständen. Die Atmosphäre ward immer dichter, die Hitze immer drückender, das Geschrei tönte lauter und lauter an unsere Ohren, und zuwei len mischte sich darein ein" so gräßliches Geheul, so unterirdische Stimmen, daß selbst unsere Pferde t?"'''' Tarife inne hielten und an allen O edern zitterten, aber dies dauerte nur eine Secunde, und sie flogen wieder dahin. Ein edler Hirsch kam ganz nahe an uns vor über; seine Kraft war gebrochen, nach drei Mi nuten sahen wir ihn tobt am Boden liegen. Aber bald walzte sich uns, mit dem rauschenden Ge töse des Wirbelwindes, die Masse schwerer und minder hurtiger Thiere nach: Büffel und wilde Pferde, Alles mit einander vermengt, ein unge heurer dunkler Körper, Meilen breit, Meilen tief; so ruckten sie heran, jedes Hinderniß niedertre tend. Diese Phalanx war nur zwei Meilen von uns. Unsere Pferde waren beinahe erschöpft, wir gaben uns verloren — noch ein Paar Minuten, und wir sollten zu Stäubchen zerstampft werden. In diesem Augenblicke machte sich Gabriels sonore Stimme — fest und gebieterisch — Hör bar. Er war lange an Gefahr gewöhnt gewe sen, und schaute ihr jetzt mit seiner unbeugsamen Energie in das Angesicht, als wären solche Sce- nen sein eigenthümliches Element. „Herab von Euern Pferden!" rief er, „zwei von Euch sollen sie festhalten; streift Eure Hemden und was sonst Feuer fangen möchte, vom Leibe; schnell, nicht eine Minute ist zu verlieren." Als er gesprochen, zündete er ein Stück Zunder auf der Pfanne sei ner Pistole an, und war bald beschäftigt, mit al len Kleidern die wir ihm reichten ein Feuer zu mqchen. Dann rafften wir verdorrtes Gras und Büffeldünger zusammen und warfen es auf einen Haufen. Ehe drei Minuten vergingen, schlugen die Flammen von dem Haufen auf. Sie rückte an, die in Schrecken gesetzte Masse der Thiere, und brüllte, unser Feuer gewahrend, vor Angst und Wuth, aber drehte sich nicht, wie wir gehofft hatten. Sie rückten heran, und schon konnten wir ihre Hörner, ihre Füße und den weißen Schaum unterscheiden; unser Feuer war im Er löschen. die Flammen sanken zusammen; der Pfar rer stieß einen Schrei aus und fiel in Ohnmacht. Sie rückten heran, die rasend gewordenen My riaden; ich' konnte ihre wilden Augen glänzen
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