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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190206211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-21
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1902
- Autor
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rrrrd Anzeiger sEldeblsN mtz Ayeisch. relegramm.Adrrf-: KFemsprechsUd .Lageblatt«, Riesa. Rr. 20. der König!. Amtshanptmannschaft Grokmliain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stedtraths zu Mesa. I- 141. Sonnabend, 21 Juni 1002, Abends. SS. Jahrg. D » Riesaer Tageblatt «scheint jede« Tag Abend« mit Ausnahme d« Sonn, und Festtage. Vierteljährlich« Bezug«prei« bei Abholung in d« Expedition in Mesa 1 Mark SO Pf., durch unser« Träg« se«t ins Hau» l Mari 68 Pf., bei Abholung am Schält« d« kaiserl. Postaüstalten 1 Mark 68 Pf., durch dm Briefträger frei ins Hau« 2 Mari 7 Pf. Auch Monatsabonnrnmrt« werden angmomm«. Anzelgen-Aimahme für vir Nummer de» Au«gabi!age« bi» Bormtttag » Uhr ohne Gewähr. Druä und ««lag von Langer L Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle: Rastanienstrab« 50. — FL> di« Reaktion twamtwoMich: Herman» Schmidt in Mesa. Wir, Georg, von Gottes Gnaden König von Sachsen u. s. w. thun hiermit kund und zu wissen: Nachdem durch Gottes unerforschlichem Rathschluß des Allerdurchlauchtigsten Königs und Herrn, Albert, Königs von Sachsen, Unseres vielgeliebten Herrn Bruders, Kgl. Majestät, zum größten Schmerze Seines Hauses wie Seiner gesamten Unterthanen aus diesem Leben abgerufen worden ist, haben Wir die Regierung des Königreichs Sachsen vermöge des nach der verfassungsmäßigen Erbfolge an Uns geschehenen Anfalls der Krone übernommen. Wir versehen uns daher zu Unfern getreuen Ständen, den königlichen, sowie den sonst in öffentlichen Diensten angestellten geistlichen und weltlichen Beamten und Dienern, auch zu allen Unterthanen und Einwohnern Unseres Königreichs, daß sie Uns als dem rechtmäßigen angestammten Landesherrn die schuldige Dienstpflicht, Treue und Gehorsam so willig, als pflichtmäßig leisten werden. Dagegen versichern wir sie Unserer auf Handhabung von Recht und Gerechtigkeit und Beförderung der Wohlfahrt und des Besten des Landes unausgesetzt gerichteten landesväterlichen Fürsorge, werden auch die Verfassung des Landes in allen ihren Bestimmungen während Unserer Regierung beob achten, aufrechthalten und beschützen. Damit der Gang de, Staatsgeschäfte nicht unterbrochen werde, ist'Unser Wille, daß sämtliche Behörden ihre Verrichtungen bis auf Unsere weitere Bestimmung Pflichtmäßig fortsetzen. Gegeben zu Sibyllenort, am 20. Juni 1902. Georg. Karl Georg Levi« v. Metzsch. Karl Paal Edler v. d. Planitz. Kart Damm Paal d. Seydemitz. Dr. Conrad Wilhelm Rüger. - Dr. Viktor Alexander Otto. Gin Erlaß Sr. Majestät des Königs Georg an die Armee. Soldaten! Nach Gotte« unerforschlichem Rathschluß seid Ihr Eure« König» beraubt — Eure» König», der mit höchstem Schlachtenruhme in guten und bösen Tagen Eure Fahnen schmückte, der für jeden von Euch ein treusorgendr» Herz hatte. Mit unerschütterlicher Treu? und unwandelbarer Liebe habt Ihr Eurem Könige vergolten und mit unbe grenztem Vertrauen blicktet Ihr zu Ihm aus. So weiß Ich Mich denn heute in aufrichtiger Trauer mit Meiner Armee vereint, und rS ist Mir ein Bedürsniß, Euch Meinen königlichen Dank sür diese Eure Gesinnungen ' und Eure Treue, mit denen Ihr allezeit zu Meinem nun in Gott ruhenden Bruder gestanden, auSzusprechrn. Ich knüpfe daran die feste Zuversicht, daß Ihr auch Mir und dem königlichen Hause allezeit unverbrüch liche Treu« bewahren und die BandeStrrue al» ein von Meinen Vorgängern aus dem Thron« überkommene» werthvollr» Erbe mit Mir pflegen werdet, zum Nutzen de» Reiche», zum Ruhme der Armer, zu Eurer Ehre und zum Wohle dr» geliebten Baterlande». Sibyllenort, den 20. Juni 1902. Georg. Vorstehender allerhöchster Armeebefehl wird hierdurch mit dem Bemerken zur Kmntniß der Arme« gebracht, daß unmittelbar an die Verlesung desselben stq, die Ver eidigung aller Personen de» Soldatenstand!» de» Stand orte» aus Se. Majestät König Georg nach Anordnung dr» Garnisonältesten (in Dresden und Leipzig nach Anord- nung dr» kommandirenden General») zu schließe» hat. Ueber die AuSführuug der Vereidigung ist kurz zu berichten. Die sächsischen Offiziere de» vmrlaubtenstandr», de»- gleiche» die Mannschaften de» Brurlaubtenstandr» ter Armee sächsischer Staat»angehörigkeit find bei der nächsten durch Kontrolversanlmlungen oder durch Einziehung zu Hebungen sich darbietendrn Gelegenheiten in entsprechender Weise neu zu vereidigen. Dresden, de» 20. Juni 1902. Krieg »Ministerium. v. d. Planitz. Armeetrauer. Aus allerhöchsten Beseh! Hot die Armee sofort Trauer anzulegen, deren Dauer noch bestimmt wird. E» traget« die Generale die Raupe und do» Schulter- geflecht nebst Achselbond de» Parade-Waffenrocke», sämmt- ltche OWere den Zierrat am Helm u. s. w. und die LandrSkokarde am Helm, Tschako und der Mütze, die Schärpe, Feldbinde, Epauletten, Achselstücke, Epauletten- balter, da» Portepee und dn» Kartuschebandelier von Tresse mit Flor überzogen, sowie einen Flor am linken Oberarm sowohl am Rock wie am Mantel. Außerdem tragen noch dir General. Adjutanten und Flügel-Adjutanten da» Achselband, die H isarer- und Ulanen-Osfiziere da» Feldzeichen und die Fangschnur mtt Flor überzogen. Für die SanitätSosfijiere und die Beamten gelten die gleichen Bestimmungen in entsprechender Weise. An drn Fahnrn werden zwei lange, herabhängende Flore getragen, die unter der Spitze zu befestigen sind. ES flaggen sämmtliche militärischen Dirnstgrbäude halbmast, auch darf bi» auf Weitere» außer bei Feuer lärm und Geueralmarsch kein Spiel gerührt werden. Dresden, den 20. Juni 1902. Kriegsministerium, v. d. Planitz. König Georg. S«. Majestät König Georg hat die Regierung angetrrten und sein erster Erlaß, der oben wieder gegeben ist, richtete sich an die Armee. Dank seiner reichen Lebenserfahrung und seiner hervorragenden Fähigkeiten als Soldat, dank auch seiner langjährigen Thrilnahme an den Staatsgeschäfte» «nd au de« Arbeiten deS Landtage», kann er auf eine Laufbahn zurückblicken, die reich an Verdiensten um da» Vaterland, reich an Ehre «nd Ruhm auf militärischem Gebiete ist. Am 8. März 1848 al« vierzehnjähriger Leutnant in die sächsische Armee eingrtreten, rückte der Prinz 1851 zum Hauptmann der Fußartillerie aus und wurde bald daraus Führer einer reitend« Batterie, der« ganz hervorragende Leistung« bei einem Manöver 1858 ihm die Ernennung zum Major und ArtilleriestabSosfizier erbrachte. 1858 erhielt Prinz Georg da» Kommaudo de» Sardereiterregimmt» und di, E««uu«g zmn Oberst, welcher 1881 Re zu« Generalmajor und Kommandeur der erst« Reiterbrigade folgte. In dem schweren Jahr« 1888 war bei Königgrätz der Prinz zum ersten Male i« Feuer. — sein erlauchter Bruder hat die Feuertaufe schon 1849 bet Düppel em pfang«, — und Prinz Georg führte st» Böhm« sein« Reiterschaar« mit glänzender Bravour. Seine Haupt lorbeeren aber erwarb sich Prinz Georg im Feldzuge vo« 1870, insbesondere in der Schlacht bei St. Privat durch die Umgehung de» rechten Flügel» der Franzos«. Diese glücklich durchgeführte Umgehung entschied bekanntlich dm Erfolg des geschichtlich denkwürdig« Tage». Auch in dec Schlacht bei Sedan kämpfte der Prinz al» Führer de» sächsischen Armercorp», und am 19. September lag rr mit diesem vor Pari», wo seine Sachs« am berühmten 2. Dezember bei Billier» hrldenmüthig kämpft«. Der alte König Wilhelm telegraphirte damal» au» Versailles an König Johann nach Dresden: «Ich wünsche Dir herz lich Glück zu dm nmm, wenn auch blutigen Ehrentag« Deiner Söhne und Deiner Sachsen." In di« Heimath zurückgrkehrt, übernahm Prinz Georg da» Kommaudo der ersten Infanteriedivision. Biele Ehren und Auszeichnungen wurden ihm zu thell sür die im semen Lande erworbenen Verdienste um die Sache deS Vaterland«». Die.Stände überreicht« ihm einen Ehrm- siibrl, die sächsische Hauptstadt widmete ihm «in« silberne Germania. Im Jahre 1873 übernahm Prinz Georg das Kommando deS sächsisch«» Armeecorp» und 1896 am 8. März wurde er von Kaiser Wilhelm II. zum General seldmarschall und Gmeralinspekteur der II. Armeeinspekti! n deS Deutschen Reiches «mannt. So durste das Sachsmvolk schon längst mit St'''; auf den ritterlichen Sproß deS altehrwürdigen Wettir.,- stammrS blick«, der sich in der Zahl der Palladine, die in heißer Arbeit den deutschen Katserthron errichtet hab«, einen geschichtlich« Rang gesichert hat. Bei Allen aber, die einen Blick in dm Gang der StaatSgeschichte Sachsens thun könnt«, ist rS bekannt, wie aufmerksam Prinz Georg auch die Führung dieser Geschäfte verfolgt hat und wie wohl unterrichtet er in den staatlichen Angelegenheiten, ganz besonder» auch in finanziellen Ding« ist, denen er al» Mitglied der Erst« Sammer schon seit langer Ze t seine Aufmerksamkeit in eindrivgmder Weise zugewmdet hat. Wie wir dem .Logtl. A»z." mtnehm«, hat er schon vor einigen Jahr« eine mahnmde Dmkschrlft über die finan- zielle Lqge unsere» Lande» verfaßt, wa» seinerzeit nur Wenigen bekannt grword« ist. Mit Berkau« und in alter Treue begrüßt da» Sachsenvolk den »mm Landesherr». Möge auch Seine Regierung eine reich gesegnete sein zum Wohl« di» Sachsmlande», möge Potte» reichster Segen Ihm und Seinem Hause beschied« sein.
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