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Weißeritz-Zeitung : 09.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193205091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19320509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19320509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-09
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.05.1932
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Z 3- - K 88. Jahrgang Montag, am u. Ma» 1932 Nr. 107 die letzte Rettung Lausanne Brüning vor dem Verband der Auswärtigen presse Avzeigenprtls: Dl« 42 Millimeter breit« Petttzeil« 20 Reichspfenntg«, Eingesandt und Reklamen 80 Reich-Pfennig« Wilsdruff. Im nahen Kaufbach brannte Sonnabend mittag die fast neue Scheune des Gutsbesitzers Faust voll kommen nieder. Das Wohnhaus konnte gehalten werden. Die Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Freiberg. Ein dreister lleberfall wurde am Freitag mittag in einem Hause der Schloßstraße von einem Unbekannten an einer 85 Jahre alten Witwe verübt. Der Unbekannte sprach bei der Frau vor und erbat sich einige Gefälligketten. Ws ihm diese gewährt wurden, warf er plötzlich die Frau in dem Vorsaal auf den Fußboden und würgte sie am Halse. Da die Ueberfallene laut um Hilfe rief, Uetz der Täter von ihr ab und flüchtete. Zweifellos hat er es auf eine Beraubung der Witwe abgesehen. Bisher hat man noch keine Spur von dem Täter. Meso. In Weißig bei Großenhain wurde auf dem Bahn hof am Freitag bei Durchfahrt des Zuges D 201 von dem Aufsichtsbeamten einer dort arbeitenden Baukolonne auf dem Steinschlag eine geladene Granate für Revolver-Kanone mit Aufschlagzünder gesunden. Vermutlich ist die Granate von einem Reisenden aus dem Zuge geworfen worden. Zur Er mittelung des Täters hat die Reichsbahndirektion Dresden eine Belohnung von 500 RM. ausgesetzt. Oberwiesenthal. Hier wurde in einem Karton die Leiche eines neugeborenen KindeS auf der Straße gefunden. Anwohner hoben gesehen, daß der Karton aus einem Auto heraosgeworfen worden »st. Oepsdonk. Am Wehr des Rehbaches am Aktienwalde wurde ein Trommelrevolver — russisches Modell, Kaliberstärke 1 l mm — gesunden. Der Eigentümer der Waffe ist unbekannt. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM- mit Zutragen; einzelne Nummern 1V Rpfg. :: Semetnde-BerbandS-Girokonto Rr. 8 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 12S48 Wegen Massenschutt wird die Dorfltroße in Hennersdorf von der Staatsstraße beim Gasthof äb nach Reichstädt zu vom 10. bis 17. Mat d. I. für jeden Fährverkehr gesperrt Der Verkehr wird über Sadisdorf verwiesen. Hennersdorf, am 8. Mai 1832. Der »«melnderat. MNen kill' morgen: Zeitweise lebhafte Winde aus veränderlichen Richtungen. Vorübergehend Aufheiterung. Temperaturen schwankend, aber im Mittel wenig verändert. Nachts ziemlich kühl. Am Laufe des Dienstag Auftreten von Niederschlägen. weltliches mS Sächsisches MppoldkSwawe. Ein ganz ekelhaftes „Mailüfterl" wehte am gestrigen 2. Maien-Sonntag, an dem der hiesigen Be wohnerschaft doch aus mancherlei Gründen schönes Wetter erwünscht gewesen wäre, einmal, um den Gästen, die zun» Cängertag des Elbgau-Sängerbundes hierher kamen, die Stadt im schönsten Frühjahrsschmuck zu zeigen, und dann des Flug lags wegen, der auf Reichstädter Flur stattsinden sollte, und für den überall das lebhafteste Interesse bestand. Statt Sonnen schein und Wärme aber herrschte Kälte (am Morgen nur -s- 4 Grad), Nebel und zeitweise Sprühregen. Der Ofen, den man endlich außer Betrieb setzen zu können glaubte, mußte wieder angeheizt werden, und gern hielt man sich in seiner Nähe auf. Der Regenschirm war Begleiter beim Gang über die Straße. Unsere Gäste sahen von den Schönheiten unserer Stadt nichts, denn sie eilten von Bus und Bahn zum Ver sammlungslokal und nach Schluß der Verhandlungen in andre Gaststätten. Aus dem Flugtage wurde nichts. Er wurde in den späteren Vormittagsstunden abgesagt. Trotzdem wanderten nach Tisch noch viele den Berreuther Berg hinauf, den Reich städter Rittergutsweiden zu, teils, weil sie von der Absage noch keine Kenntnis hatten, teils auch, weil sie immer noch hofften, trotzdem etwas sehen zu können. Wie wir hören, soll die Flugveranstaltung nunmehr am 2. Pfingstfeiertag statt finden. — Auf dem Friedhof war trotz des schlechten Wetters recht viel Begängnis. Den Muttertag benützten viele, zum Grabe der Mutter zu gehen. Vielsach wurden solche Gräber auch schön geschmückt. — Die Eisheiligen stehen vor der Tür. Bei der geringen Tagestemperatur und dem rauhen Nordostwind ist zu be- fürchten, daß bei aufklarendem Himmel Nachtfrost austritt. Ist auch die Baumblut in unserer Höhenlage gering, so würde Frost doch an den Obstkulturen, aus Feldern und in den Gärten viel Schaden anrichten. Mit Sorge schaut daher mancher Feld- und Gartenbesitzer den kommenden Tagen bzw. Nächten entgegen. DippottlDwald«. Nächste Mütteraeratung Dienstag, den 10. Mai, nachmittags von 2—3 Uhr, im Diakonat. Nächste Tuberkulosenberatung Mittwoch, den 11. Mai, vormittags von VrIO—>/2l2 Uhr, im Bezirkshaus, Gartensttaße. — Die Hauptversammlung des Dresdner Stenographen- verbandes e. V. nahm entsprechend einem vorliegenden Gesuch die Stenographenoerrine Coßmannsdorf, Dippoldis walde, Freital, Hartha-Hintergersdors und Tha randt, die bisher im Weißeritzgau zusammengeschlossen waren, in den Verband auf und beschloß damit eine wesentliche Er weiterung des Verbandsgebietes, die eine Fülle neuer Auf gaben für den Verband einschließt. Der Verband umfaßt jetzt 32 Vereine mit über 6000 Mitgliedern. Die Berichte des Vorstandes und der Ausschüsse über die Tätigkeit im abge laufenen Geschäftsjahr ließen trotz der durch die Wirtschafts lage bedingten Schwierigkeiten ansehnliche Erfolge erkennen. Der Vorstand wurde mit geringen Aenderungen wiedergewählt. Vorsitzender bleibt Verwaltungsdirektor Hecker, dessen Stell vertreter Verwaltungsinspektor Merkel und Regierungsrat Dr. Handrick sind. Als Vertreter der neu in den Verband auf genommenen Vereine wurde Kaufmann Militzer—Tharandt, der Vorsitzende des bisherigen Weißeritzgaues, in den Vorstand gewählt. Ehrend gedachte die Versammlung des kürzlich ver storbenen Kaufmanns Georg Boden, der an der Gründung des Verbandes vor 32 Jahren in besonderem Maße teil ge habt und mehrere Jahre an führender Stelle als zweiter Vor sitzender im Verbände wertvolle Arbeit geleistet hat. Schließ lich nahm die Versammlung den Bericht über den Vertreter- tag des Deutschen Stenographenbundes am 29. März in Nürn berg entgegen und wählte die Vertreter für die Hauptver sammlung des Sächsischen Stenographenoerbndes am 21. und 22. Mai in Glauchau. — Die Weidezeit beginnt! Die Pressestelle der Land- wirtschastskammer macht darauf aufmerksam, daß die günstige Witterung mit ihrem schnellen Graswuchs jetzt für alle Weide betriebe ein möglichst schnelles Anstreiben der Tiere gebietet. Ein längeres Warten, bis etwa das Gras hoch ist, bedeutet einen großen Fehler, da alsdann das Futter auf den übrigen Koppeln in der ersten Weidezeit so schnell wächst, daß man es durch die Tiere nicht mehr rechtzeitig abweiden lassen kann. Ein Teil wird bestimmt zu av, bevor die Tiere auch auf die letzten Koppeln kommen. Bei den kühlen Nächten der ersten Weidetage kann man die Kühe wieder in den Stall nehmen, während das Jungvieh bereits draußen bleiben kann. Glashütte. Uns wild geschrieben: Ein recht widerliches Treiben spielt sich gegenwärtig in den Aushangkästen der radikalen Parteien ab, die hierorts alle nebeneinander an einem öffentlichen Gebäude angebracht sind. Die persönliche Verunglimpfung hiesiger Parteiangehöriger in Schrift und Bild feiert wahre Orgien, so daß nicht nur der sensations lüsterne Leser, sondern auch die Gassenjungen ihre „Helle Freude" daran haben. Es wäre doch im Interesse eines sach lichen, anständigen Kampfes sehr zu wünschen, wenn diese Art Propaganda in Zukunst unterbliebe und die Ortsgruppen leitungen ihre „Pressechefs" etwas mehr kontrollieren würden. Wie wir von unterrichteter Seite wissen, besteht die Gefahr, daß beim nächsten Scheibe-Einschlagen, was ja gewöhnlich nicht ausbleibt, sämtliche Kästen auf Verlangen des Haus besitzers, in diesem Falle der Stadtgemeinde, verschwinden müssen. Bekanntlich hängen an der Stadtbadfront die Kästen mit Zeitungen und Propagandamaterial der SAP., der SPD., der KPD., der NSDAP., der jungdeutschen und demokratischen Richtung. Geising. Der bet der Allgemeinen Ortskrankenkasse für die AmtSgertchtSdezIrke Altenberg und Lauenstein beschäftigte Angestellte H. I. ist fristlos entlassen worden. Ahm werden Ver fehlungen von über 18880 Mark zur Last, gelegt, die er durch falsche Buchungen verdeckt hat. Die Vorgänge, die In den Jahren 1928 und 1928 spielen, sind setzt bet der Rechnungsprüfung durch den Landesreoistonsoerband entdeckt worden. Die genaue Schaden summe steht noch nicht fest und muß erst noch durch nähere Er- Bersteigerung. Dienstag, den 18. Mat, vormittags 9 Uhr, soll ein Liegesofa liffentttch und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammeiort der Bieter: Gastbof Reinboldshain. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Berlin, v. Mai. Der Berliner Verband der Auswärtigen Prelle veran staltete gestern im Neuen Rathaus in Berlin-Schöneberg eine politische Matinee, in deren Mittelpunkt eine große außen- politische Rede des Reichskanzlers Dr. Brüning »and. Nach denBegrüßungsworten des Vorsitzenden des Verbandes, Dr. Thum, nahm der Reichskanzler das Wort zu einer Ansprache, »n der er ausführte: „Ich begrüße es, daß diese Veranstaltung des Berliner Verbandes der Auswärtigen Presse mir Gelegenheit gibt, vor so zahlreichen und maßgebenden Vertretern der deutschen Presse mich über die Sorgen und Aufgaben der Gegenwart' offen auszusprechen. Ich rann dadurch auch am besten dem Verdacht entaegentreten, der mir gelegentlich versteckt und offen — das letztere war die Regel — ausgesprochen wurde, daß ich die Neigung hätte, den Kontakt mit der deutschen Presse über das normale und durch sachliche Rücksichten ge botene Maß hinaus zu „rationieren". Die Rotationsma- schinen haben mehr Appetit, als die Staatsmänner befrie digen können. Davon aber, bitte ich Sie, überzeugt zu sein, daß ich die Bedeutung und die Unentbehrlichkeit Ihrer jour nalistischen Arbeit viel zu hoch werte, um in dem lebendigen Kontakt mit der Presse nicht eine der wichtigsten Aufgaben meines Amtes zu sehen. Während und nach meiner Wahl kampagne für den Herrn Reichspräsidenten hat dieser Vor wurf allerdings eine bedeutsame Korrektur ins Gegenteil erfahren. Das außenpolitische Plus, das die mit so gewaltiger Mehrheit vollzogene Wahl Hindenburgs zweifellos darstellt, war die vorübergehende Abwesenheit von Genf vollauf wert. Die Wiederwahl unseres Reichspräsidenten hat eine Epoche von Konflikten und inneren Zwistigkeiten beendet. Jetzt heißt es, sich einhellig hinter seine verehrungswürdige Person zu scharen, um der internationalen Autorität seiner Persönlich keit bei den kommenden außenpolitischen Aktionen die mora lische Stoßkraft hinzuzufügen, die der einige Wille eines gro- ßen Volkes dem Oberhaupt der Nation zu sichern vermag. Nach vollzogener Präsidentenwahl bin ich dann nach Genf gefahren, um dort mich der Behandlung der außenpoli tischen Probleme zu widmen. Ick bitte, mich nicht mißzuver- stehen, wenn ich neben die deutschen Interessen gleich das der anderen stelle. Das Ist ja gerade das Unglück de» Versailler Arledensvertrages und der ihm nachgemodellen anderen Arle- oensschlüsse gewesen, daß man geglaubt hat, daß einzelne Länder sich alles Gute und wertvolle dieser Erde sichern, sich sozusagen alles Glück verschaffen könnten, während dem Un terlegenen nur da» Unglück überlallen bleiben könnte, den Besiegten sozusagen nur dle Tränen gestaltet werden könn ten. um ihr Unglück zu beweinen. Von einer solchen innerlich unwahren, naturwidrigen Friedenskonzeption geht alles Verhängnis aus; sie hat sich in der Nachkriegszeit als voll kommen irrig erwiesen. Es hat sich vieles gegenüber Deutschland zum kelleren gewendet. Die Atmosphäre des Hasses ist vielsach gewichen. Aber in Vielem, darüber dürfen wir uns nicht täuschen, be steht diese Ungleichheit fort: in der Sicherung der Heimat mit allen damit verbundenen unabwägbaren seelischen und tatsächlichen Besitz, sind wir in einem Zustand minderen Rechtes geblieben. Hiergegen bäumt sich ganz Deutschland mit Recht auf. Vor wenigen Tagen wurde unser Land erregt durch da» Gerückt von einer bevorstehenden Besetzung Danzigs. Das Gerücht war unbegründet; aber wie hätte es so tiefe Beunruhigung, so tiefe Sorgen vor einem Konflikt mit allen seinen unausdenkbaren Folgen herbeiführen und uns alle auf das tiefste erschüttern können, wenn eben nicht diese Ungleichheit bestanden hätte. was von der Abrüstungssrage gilt, gilt im glei chen Maße von den Reparationszahlungen. Längst ist in allen denkenden Köpfen dle lleberzeuguna Ge meingut. daß Deutschland die ungeheuren ihm auferlegten Zahlungen nicht leisten kann. Za. mehr als das. daß olese Zahlungen entscheidend dazu belgetragen haben, den wirtschaftlichen Wirrwarr in der Welt herbeizuführen. ihn bis ins Unerträgliche zu vergrößern und bei ihrer Fortdauer jede Möglichkeit der Besserung auszuschalten. Deutschland hat für den von ihm verlorenen Krieg wie wohl kaum ela Volk in der neueren Geschichte gelitten nnd Opfer bringen müssen. Einmal aber müssen diese Opfer ihr Ende habeat , Einmal muß der Schlußstrich gezogen, einmal muß auch diese Rechnung als beglichen anerkannt werden. wenn wirklich der Krieg als beendet erklärt werden soll. Auch hierüber habe ich vor Ihren Kollegen in Genf klar und unmißverständlich gesprochen. Ich habe gesagt, es ist zwar kein Krieg mehr, aber es ist auch kein Friede. Es ist ein Zwischenzustand, der im Interesse der Welt endlich sein Ende finden muß. In den Staatsmännerbesprechungen in Genf ist auch hierüber gesprochen und das Gerüst für die Lausapner Kon ferenz aufgeführt worden. Von ihrem Ergebnis wird es ab- WeiheritzZeilung TagesMmg «Ä Anzeiger ftr DhqwMswalle, Schmiedeberg ll.Il.
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