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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187209047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-04
- Monat1872-09
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1872
- Autor
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Orschektt t-gUch stich e»/, Uhr. «» Gwuttrt«» Joheumi-gass« r». «rnmt». Nedactrar H-m». SprechsUmd« d. Nrdactvu »», It—n «tz» 4—» »»« Anmhme der für die »üchft- s»l-«dr Nummer deftiemut« Snieratr tu d« v-ch-»ta«r« bis 8 Uhr «mhmUtta«. Nipiiger Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts nab des AathS dn StM Leipzig. «oft»» Lt«»»e»r,t»»rr1» vierieliLhrlich 1 Thlr. 7'/, Nar^ tncl. Bringerlohn l Thlr. lONgr. Jede einzeln« Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen »hne Pofidefbrderung 9 Thlr. Mit Postbefbrderung 12 Thlr. Znfrratr «gespalteneBourgoiSzeile >V,Ngr. Größere Schnsten laut unserem PreiSverzeichniß. Rectamru iiolrr ». »rSactionestrü- di« Spaltzrile 2 Ngr. Filiale: Otto Stemm. UmversitätSstr. 22, LouiS Lösche. Haiustr, 21, pari W 248. Mittwoch den 4. September. 1872. Versteigerung von Bauplätzen an der Plagwitzer Straße. Dl» d«r Stadtgrmriudi -«hörig«», recht- vou der Plagwitz,r Straß« an d«r songrsetzten Schrrdrrstraß« dteffett- de» Kuhstraugwaster- uud au d«m Elsterfiuß -«leg«»«» Bauplätze Nr. 7 de- b«tr. ParzellkuugS-Plane- mit 3750 Q.-E. — 1202Q.-M., Nr. S destelb» Parzelliruvg-.Plaue- mtt 6830 - ----- 2190 »7» - Fläch,»iuhalt, stLen «ut«r de» »ebst d«m dez ParzelltruugS-Plaue iu unser«« Bauamt« (Rathhau- 2. Stag«) zur «tufichtnabm« au-li«-«vde» vediuauug«» Ltosta« «» L0. Srpte«»«r I87L V»r«t<t«gS vo» LL Uhr a» au RwhSst'll« zu« verkauf« verstetgnt »ird«u. Drr Lnfieigtruu-Stnmiu wkd pvuctltch zur angegebene» Stund« eröffnet und dt« Versteige- rang jedekmal geschloffen ««rdeu, sobald auf drn au-geboteurn Platz «tu w«it,r«- Gibst nicht erfolgt. Leipzig, am IS. August 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E Stephani. G. Mechler. Städtische gewerbliche Fortbildungsschule. Da- Wi»terfe«»cher beginnt bei der Tagesschale am 3. Oclober, drr Unterricht tm LLodelltrr» tu Thon »e. nimmt Sonntag den S. Oktober seinen Anfang. Anmeldungen hierzu erbittet sich der Unterzeichnet« bi- «um 25. September im Schullocal« — Lesfiogstraße 14 — täglich zwischen 11 und 12'/, Uhr. Juli,» Burckbardt, Direktor. Neues Theater. Leipzig, 8 Sepibr. Zur Feier de- Schlacht» tage- vo» Sedau hatte uuser Theater gestern »ine ftestvorstelluug veranstaltet, welch« uu- außer dem Festspiel noch da- Fcohbn Lösche Grurebeld: ..Freuud uud Feind" uud „Walleustetu» Lager", die- vou echt soldatischem Seist durch» drungeae KriegSbtld vsrsührt». Eü geleitet wurde dt« Ausfuhr«»- durch dt« vor» trefft:ch gearbiitel« Siege-ouvrrtur« »0» Larl Nein eck«, »Uch« der Cowponist selbst dirigirt« uud »eich« mit lebhaftem Beifall anfgeuommeu wurde. Hierauf folgt, da- Gedicht von Geibel: „Am drttt« September", ebenfall- von Earl Reiuecke compouirt uud vorgetragen vou dem ver stärkte» Gesangverein „SäugerkreiS". Da- melo disch«, glkchsa« mit aüru Glcckeu läutend» Ge- dicht forden vo« selbst zur C-mpcsitioa herau«. Wir bemerk« iudeß, daß der voruam« Getbrl'S nicht ,,E»il" ist, »t, aus de» Zettel stand, son dern „Emaruel". Ein, sehr warm« Aufnahme fand da-F»stspt«l: „Drri Kämpfer" von Friedrich Hofmanv. Di« Trägrr d«S Eisernen Kreuze- von 1813 und 1870 find schon mehrmal- poetisch und dramatisch uebeuetnaadrr gestellt worden, so von O-car vou R«d«itz in frtuem „Hohenlied" und vo» Ernst Richert in seinem gelungenen «tnaciigen Stücke ^.Da- Eisern« Kreuz". Doch Friedrich Hosmann bracht, tu seinem sceuischrn Prolog noch «inen drittiu Kämpfer hinzu, de» Kämpfer jener „un glücklichen Zwischenzeit", tu welcher kein« Lorbe-rea uud Triumph«, souderu Verfolgungen jeder »rt de- Kämpft- Lohn »arru. Hiniu liegt der neue Gedanke des Prolog-, der io steßend« Versen ein« »arme patriotisch« Begeisterung athmrt Auch ging er nicht durchweg auf dem festlichen Kothurn, fonderu untnbrach dessen schwung. Haft, Ergüsse durch ein« geurebtldltch« Heiterkeit, »elch« »amrntlich drr Kuab«, „de- König- künf» i tiger Soldat", durch sein» vo» Paul Languer mit s der erforderliche» Naivität vorgetragrur» Rrdeu erregt«. De» melauchvlifcheu Krethrilsk spteue Herr Schlisma»», de» Großvater Gitt, de» Soh» Herr Trotz, alle mtt Wärme. Frau v«th«»n« al- Mutter fand sich am wenigste» auf de» Kothurn zurecht ; Fräultt» Haff»er al» Braut zeigte «tu erfolg» rttche» Bestrebe», di« Eckeu und Kaute» de» öftnrtichisch« Dialekt- immer mehr abzuschletfe». Rudolf Gottschall. A»s Stadt uud Land * Lechzt», ». September. Die feiertäglich« Stimmung de» Publikum» wurde gestern tm Lauf« de» Nachmittag» immer allgemeiner. Zu allen Thor«» der Stadt hinan» sah mau Scharre» von Menschen ströme», »elch« sich au der prachtvolle« Witterung in der freien Natur ergötzten »nd bi» fpät Lbend» dt« vergnügung-locale »» den ringß «m Leipzig gelten« Dörfern füllten. Einen recht hübschen Anblick boten die vielen Abtei lung«» der beiter und fröhvch gesiuutiu Kmder. dt« unter Führ«»- der Lehrer ebenfalls iu- Freie zogen «ub auf irgend etuer Wtef« bet Gesang und Spiel sich der festlichen Bedeutung de- Tage- erlnnerte». Da- Roseuthal, namentlich aber dt« m den dafige» Restamavt- stattfiudrudeu Con- cert« wäre» vo» Besuchern überfüllt. Nach Eintritt der Dunkelheit wurde iu der Stadt »orzug-weff, da- auf da- Glänzendst« n» leuchtet, Caft Seda» der Auziehuua-puukt de- Publtku»-. E- wechselt« hier dt« «anuig. sechsten patriotische» veraustaltuugeu ab. Drn Gipfelpunkt erreicht« di« allgemei», vegei- sterung, al» et» Gast au» der rirfizr» Menge der »»w«s«d<N sich erhob uud mit lautm, durch di, gekstaete» Finster auch de« auß«,st,h«d,. Public»» veruetzmltcher Stimm« a» da- Tel«. Hra»» de» Kaiser» »,» 2. September aukustpfeud und htuwetseod auf dt« Brschetventzett nach so glävzruden Erfolgen, wie fi, sich tu diesem Tele gramm, autspricht, «iu dreimal donnernde- Hoch auf das allvrrehrt« Reich-vbnhaupt, dea Kaiser Wilhelm, auSbrachte. In gleicher Weis« wurde dann vo» demselben Herrn Fürst BtSmarck'S, de- allgewaltigen Diplomat«, und von einem zweiten Redner de- großen Schlachtenlenker- Moltk, gedacht. Luch tu dies», drn obersten Lei tern de- geeinigten Deutschland dargebracht« Ovationen stmmt, die außen siebende Meng« mtt donnernden Hochrufen rin. Wir alaubeu, der gestrig« Tag hat zur Genüg« bewies«, wie unsere Vivölkeruvg in ihrer großen Mehrheit über den Tag vou Sedan denkt. Wir »erd« ihn hoffentlich vom nächsten Jahre ab. trotz aller dagegen gerichtet« Deklamation«, al- allgemei nen Nationalfesttag feiern können. * Leipzig, 3. September. Soweit bi- jetzt dt« Nt^richi-u von sta-wärir rnltege», kan» «au ersehe», daß da- deutsche Volk den gestrig« Tag fast überall in festlicher und dankbarer Erinnerung beging. Besonder- Herr0:ragend war« spectell in Sachs« die Festlichkeiten in den Städten Ehemnttz, Glauchau, Plauen und Lnua- berg. Nirgends wurde dir Ordnung irgendwie gestört, waS um so bemerketSverther ist. al- die focialbemckcatischrn Schiwpsvläkler in ihrer ge wohnten Wrtseaeg« die Festfeirr zu hetz« ver sucht halte». Wie wett dabei die Gemetahett ge- trieb« wurde, ist unter Anderm au- einem Aus ruf der von dem bekannten Agitator Most redtgtrt« ChemnHer „Freien Prifsr" zu ersehen, welche, mtt den Wort« schließt: „Für unS Soctal- demokrat« ist der 2. September ein blutiger Tag, der tu un- Trauer und nicht Freude erweckt Darum Parteigenossen und Menschenfreunde! haltet Euch fern vou dem »ahrsinrigen Treiben hiruvirbraunter, knechtisch g«sinnier Kreaturen uud zeigt, daß Ihr Meuswenwürde iu Eurer Brust fühlt. Ä- wird Euch Gelegenheit gebot«» werdrn. Euch am 2. September zu versammln, seid daher Alle am Platz«Laßt uu- zusammeu- tret«, um uuser» Gestnnuug zu documrutir« uud zu zeig«, daß der einem großen Thrile de» Volke- da- sittliche Bewußtsein noch »tcht ab- band« glommen ist, daß «- auch frei«, selbst- ständig deukeud« Männer und nicht blo» Ve- dieuteusml« giebt: Arbeiter habt Acht!" Da- „Lhemnitzer Tageblatt" theilt tm Anschluß hterau mtt, daß da- Expedition-local der „Freien Press»" uud »och einig« ander« Häuser, tu d«m Soctal- demokrateu wohnen, schwarz« Fahne» au-gehäugt halt«. V—8. Leipzig, 3. September. Di« Feier, »elch« gestern da- Gesammtgymuasiu« zu Ehren des 2. September abhtelt, war «in« eiu- fache, aber auch zugleich «tu« erhebende «ad er greifende. Rach dem Gesang«: Set Lob und Ehr rc. betrat vr. Kühn di« Rednerbühu«, legt, den versammelt« Schülern di« hohe Bedeutung de- Tage- au- Herz und aab ihnen ein Aare- uud lehrreiche- Btld vo« Napoleon- Glanz und Fall, woran er zum Schluß die Mahnung knüpft«, d« deutsch« Held« a» Tapferkeit, an «u-dauer uud Ldelmuth sich ähnlich zu zeigen. >u dies« tuterrffautea Vortrag, welcher namentlich dt, G schichtr von 1850—1872 in ihr« Hauptzüge» beleuchtet«, kaüpst« stch die Red« eines Primaner-, welcher in kurzen Uuntft« ein Bild de- letzten Kriege- vorführte und auf dt« Wunder der Tapfer keit uud Krnghett unserer Heer« binwte- Zr« Schluß svrach der Religtou-lrhrer Caab. Römer »in Gebet, worin er da- Streben d^ deutsch« Volke- nach Eintracht, nach Gerechtigkeit, Wahr heit und Fried« betont,, uud »elche- «ament ltch anch durch di« Wärm«, mit welcher «- ge- sprocheu wurde, eine» tiefen Eindruck macht« Da- Lied: Nuu danket alle G»ttl endet« di« Feier, nach welcher den Schüler» »och verschied«»« Bilder au- der Krieg-zeee gezeigt wurde». — Anch di« Smittsch« höher, Töchterschule hielt ei», recht eatsprecheud« Gedenkfeier ab, bet welcher vr. Smitt «in« lleberblick über di« vergangen« denkwürdige» Tag« gab und badet auf de» er wacht« Patrioti-mu- unserer Zeit hinwieS. * Leipzig, 3. September. Gleich begeistert, wie in Lelpsig, Kieritzsch. Altenburg rc., war der Ewpfaug drS Kaiser- Wilhelm im oberen Voigt lau de. ES wird darüber Folgende-ge- meldet: Der Kaiser hatte auf verschieden« Na- frag« uud Bitten darein gewilligt, die Bahnhöfe zu seiner Begrüßung laugfam zu durchfahr«. Auf dem decortrt« Bahnhof« Mühlhausen-Elster ward der Kaiser vou viel« Anwesende», meisten- Lurgäst«, durch eta vom Juspectvr Gründel au-gebrachte- Hoch lebhaft begrüßt. In Adorf wurde Sr Majestät vou deu Mitgliedern der städtisch« Collegien und durch ,t« vom Bürger meister Hilschold au-gebrachte- Hoch empfang«. I» OclSaitz wo fich die städtischen Behörden uud viel« Etnwvhüer auf dem aesLuiückl« Bahnhof« lingifundra hatten, verließ Se. Majestät b« Wag«, so daß eS dem Bürgermeister Keil ver- gönnt war, den Kaiser mit einer längeren Anrede begrüß« zu könne». Uebrrall unter der Bevölke- ruug erregte da- Erscheinen de- Kais«,- deu lau test« Jubel. Bet solchem allgemein« Nu-druck der Lied« uud Verehrung für Deutschland- Schirm herr» glauben wir al- Curiosum Dakjeuige mtt- theil« zu solle», waS dir „DreSduer Nachrichten" iu ihrer Soantag-nummer unter Lader« über die Begrüßung de- Kaiser- durch da- Leipziger Gtadtvrro,dort« - Collegium bemerk«: „Ob gleich der Kaiser Wilhelm ftch au-drvcklich jeden Impfaug bet seiner Durchreis» durch Sachsen ver- bet« hatte, hat der uatiouaUiberal« Leipziger Stadtverordurteuvorsteher Lvvocat vr. Georgi nicht- drstoweriger seine Stadtverordneten durch folgenden Erlaß vorgestern Abend aus de» Ber liner Bahnhof iu Leipzig commaudirt: ,Den Herr« Stadl verordnet« bring- ich hindurch zur Kamlniß, daß Sr. Majestät der Deutsche -sdser ' nach der a« d« Berliner Bahnhof ergaug«« Weisung morgen Freitag, Nachmittag- 5 Uhr 38 Minu'ea auf dem genannten Bahnhöfe ein- tresfea uud 5 Uhr 45 Minuten weiter reisen werden. Ich «suche dabkr dt« Herr« Stadt'er- ordneten, fich morgen, Freuag, Nachmittag, bi- spätest,nü 5 Uhr 30 Minute» auf dem Berliner Bahnhofe rinznfinv«. vr. Grorgt." Einer gleichen Ordre d«S gevauut« Herrn bei Anwesenheit Sr. Majestät de- König- vou Sachsen iu Letpzig «rinvern wir uu- nicht." * Leipzig, 3. September, vom 1. September ab ist die iKeuichrSstufe für Drucksachen uud Waareuprobrn nach und au- Belgien uud deu Niederlanden von 40 auf 50 Gramm« und da- Maximalgewicht für Druck,ach« nach uud an- diesen Ländern auf 2 Pfund erweitert worden. Ja den Portofätz« ist eine Änderung nicht «iogetretes. * Leipzig, 8. September. Der Congreß der deutschen volk-wirth, zu Danzig vehau- delte am letzt« Versammlung-tag auch dt« Giseubahufrag«. Der Referent vr. Dor» (Triest) stillte folgend« Antrag: „volle Freiheit de- Verkehr- auf deu Schienenwege» «uter Be achtung der technisch uud ficherheUkpoltzttlich »ö- thiaru Rücksicht«. Dazu sei ,- uöthig, daß all« Eisenbahn« an de« Staat übergehe», der aber »ur deu Theil de» Verkehr- besorg», besten Regel- Mäßigkeit im öfsintlichr» Interest« sei; daß aber da- Befahre» de- Schiene»»«-«- Jedermann frei- ftkinde, der di» Bestimmung« der Betrieb-ord- uuuainue halt« uud eia« «lsprrcheud« Bergkttuug für Benutzung der Bahn zahle." I« Gegensatz z« diesem weitgehend« Amrag bracht, der Tor- refrrent vr. Meyer au- Berlin folgend« Reso- latioa ein: „1) Da- zunächst für Elsaß-Lothringen eingeführt«, demnächst auf den süddeutsch« Eiseu- bahuverbaud ausgedehnt« System de- Wagen- raum- uud Tollolarifs enthält »ine» bedeutenden Fortschritt in der Praxi» de- Eisenbahnverkehr-, besten AuSdrhruug auf da- gesummte Deutsche Reich mtt allen Mitteln zu fördern ist. 2) Ja- wiefrru Maßregeln, durch welche die Fuucriou« der Hirstelluug de» Bahnkörpers, der Traktion und der Spedition in weitem Umfang« getrennt werde», an- technischen Gründen durchführbar find, »st nur au der Hand der Erfahrung zu ,Ut scheid«, und dt« Anstellung von versuch« in Vieser Richtung daher wüvseheutwnlh. 3) Da- Sprdtltou-gewerbi ist den Händen drr Staai- vrrwalturg möglichst zu entzieh«." Nach län -erer Debatte wurde der Antrag auf Vertagung dt- zum nächst« Lougreß gestellt, so daß der diesjährige volk-wirthschastlich« Congreß also auch iu dtrs'r Frage kein Votum abzegeb« hat. — U'brr eiu« Unfall, welcher im Lauf« der letzten Woche bei den Eavallert« vrtgad« Mauövrru iu der Gegend vou Ojchotz vor- g, kommen ist, theilt mau deu „Dr. Nachr." mit, daß er eiu« der t, Pirna ltigeude» Schwadronen de- Gcnderetterregimeat-, kr« wir nicht, dt« de- Herrn Rittmeister v. Köuunitz, betroffen hat. Bet sehr schneller Gaugart und dichtem Staub« ist da- erst« Glied drr Schwadron in «iu« demselben unerkennbar gebliebenen Graben ge stürzt und find dabet Mannsebasten uud Pserdr in nicht unerheblicher Zahl zu Schade» gekommen. Verschiedenes. — Lin Spielwaarengeschäft iu Thüringen, bet «elchem rin, Aenderuvg vorg,kommen war, ver sandt« wir üblich sein Circular kürzlich au alle ieiu« Gtschäft-freuud« und eine- davon an ein französisch,- Han- in Marseille. Um gehend folate da- deutsch« Circular zurück mtt der französisch« Antwort auf demselben, die wir wörtlich übersetz«: „Da wir kein« Deutschen find, so seid Ihr dumm, deutsch zu schreib«; — übrigen- Hab« wir den Entschluß gefaßt, keine Geschäft, mehr mit Deutsch« zu mach«, indem wir auf kein« Fall mit Dieben in Verbindung sein wollen." — In Aarau tagte vor Kurzem der schweize rische Lehrerverei». Dies« vrrfammlurg hat u. A. mit großer Mehrheit auch beschloss«: 1) dt« groß« Buchstaben überall, di« Eigennamen ausgenommen, mtt kleinen zu ersetzen; 2) die Dehnuva^zetcheu zu entfernen; 3) statt de- v überall f; 4) di« Fremdwörter nach der An-- svrach« zu schreiben; 5) di« Antiqua bei der Druckschrift etuzuführ«. Also erscheint in drr Schreibweise der Zukunft z. v. dir vi-berigr Or thographie al- ortograti. Ein Schalk krttesirte alkbald dies« N,««rung durch rin Paprerstreifchen auf einer Flasch« Ehrenwein, auf dem zu lesen war: „Ist- nicht klug und feruünftig, de uud h zu «tdneu, uud iu einem zuae künftig flaschen uud jungen zu lerer»? Die „Scüweiz. Handel-- zeituug" aber druckt«: „>v!r küecdteu ser, äisv rekolnritMLeren jistxiagogeli vmtien m>8 r,ur ctem »udLrmkerrjjsell gespült aller ckeut8ekeu »U88«rev. äi Herren terer »vissen, äa83 si so rilev nrmen Ltdulliinciern in 8 )aren ctas einfachste sctireidsn und lesen nickt ein mal bei^ndringen kermügen ; »vl k-ana man da di« kllnkeit Kaden, mit einem rnk di ganz« Lprackv auf den Kopf 8tellen /u vollen — Daß man bei einer siebenstündigeu Etsendahnfahrt sech» Mal umsteigen muß, wird wohl selten Vorkommen. Die- L00S war einer Reisegesellschaft beschieden, welche vor Kur zem von etuer zwischen Chemnitz und DreS»<n gelrgrnen Station au- nach Hvschberg in Schle- siru fuhr. Dieselbe wurde, auf dem Schlesischen Bahnhof in Dreöveu a-'gelaagt. erst an di« vor der« Wagen dr- Zuge- gewi«fea, endlich aber, da diese gefüllt war«, tm letzt« Wagen placirt. In Radeberg hieß ,S: AuSsteig«, der Wagen wird abgehängt! Nun erhielt« unsere Retscndrn ihre Plätze in einem Wagen, der in Bautzen zu- rvckgelast« wurde. Aiso abermalige- Umstetg«, obschou bei Radeberg um Plätze in einem durch gehend« Wag« gebet« worden war. Und al- mau sich über die- häufig« Uwqaartier« verwun dert au-sprach, hieß «S: Warum sind Sir so spät gekommen l AlS ob Passagier«, die mtt dem Zua, vou Chemnitz herkomm«, «her auf dem Schlesi sch« vahuhof« «intreffen könnt«! Nachdem man tu Görütz da» fünft, uud ln Landau zum sechsten Mal« umgestiegrn war, laugt« man. um rin, interes sant« Eiseubahuerfahruug reicher, iu Hirschberg an. — Ueber dt« Au-wauderuug au- Groß- brttauuten uud Irland brtugt der „Globu»" iu ieiuer letzt« Nuwmer folgeud« iuterrffaut« Notiz«: Di« Auswanderung geht vorzugsweise nach dm vereinigte» Staat«, uud da- sieht «a» gerade jetzt tu England sebr ungern. Im Jahr, 1871 vnließeu 252 435 Aukwavdrrer dir bri tischen Häfen; davon waren englische Emigranten 102,452, doppelt so viele als vor 4 Jahren. — Schotten 19 232, aleichfall- mehr al- ein Durch schnitt der lttzlvkifloss«« 8 Jahr« «rgiebt. In diesem ist dagegen di« Auswanderung drr Irländer vou 115 428 aus 71,087 zurückgegange». Di« Zahl drr dem Au-land« avgehöreudrn Au-wan- oerer, welche fich in britisch« Häfen «inschiffi«, ist dagegen vou 16.942 auf 53 246 gestiegen. Man säy« «S gern, wenn die englisch« Auswan derer in di« Colontrn ging«. Ader so billig auch die Uebeifahrt nach Canada geboten wird, die Leme gehen lieber nach ven vereinigten Siaa» teu. An diese giebt England jährlich ein Fünftel seine- Bevölkerungszuwachses ab, Schottland eiu Drittel, Irland etwa die Hälft«. Dank Di« Freude, zur gestrigen Jubelfeier de- großen Eitnneruvg-tage- de- deutschen Volk» auch mein belchrtdrn Thril tu dem Festspiel „Drei Kämpfer" beitra-en zu können, ist mir durch dt« warm« Thetlnahm« uud laut» Anerkennuug der Feftthetl» nehmer tm Neu« Theater auf da- Schönst« höht worden. Um so mehr muß ich mich entschuldig«, dem
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