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Dresdner Nachrichten : 15.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189308157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-15
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.08.1893
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28. JalirMttg. «usl. 50.000 Stiur Kols»- »ml Voarlstoll-LrUIlol: X,'« r». Nk U» l-vuillul, >, tt> Uo!l»iUUli', U« !»«'Uo»uU<n, l uurlr»toutM,rd«u, 1 riut»NN^« I„,» ^L^'-UoOvrt Kui,xv,ä»»uu-n i krauL?M»L^ k« rvecteilUllliMSer I«K Kr M Lmck» ZZrv8iIVN M vustaÄt. Z „Lnm ^ie<1er«Al<1" 8 ^oinIlunOlunx unO >V<;in»t,u1ron ^ ^ ^Sr»riv»>ttr»mm« Lv. ^ « Lloins4Voino roiobnon «ick riureb Xaturroinkoit, Ukarslctor unä H 8 I'rvi8rrortlii--ßoit lrorvorinzrouä rru». Norm. liuumuuu. « K 1'LÄ^c?L«LS. - t!«8tilv IlitMl?«!;!, .MritMtumv 11.« vmliknei- Vermvke!uvK8 -AnsLalr VM VUo VMWsr, Nr. 237. Kinkel: Wechsel im Neichsschatzamt. Die Ministrrkonsercnz. Hofiiachrichtcn, 5. Berbandstag 4. Nundcssest des deutschen DradsahrerbiindeS. Von der Weltausstellung in Chicago sächsischer iccrgo, Gei > Mark verloren, wobei nicht einmal alle auswärtigen Papiere berück- PolitlscheO. sichtigt worden sind. Cm bekannter Dialionalökonom hat die An- Mit einem heroischen Akte der Selbstverleugnung hat Herr sicht ausgesprochen, daß Deutschland mit den Summe», die wir v. Maltzahn-Gültz seine sünsjährige Thätigkeit als Staatssekretär durch die Exoten cingebüßt haben, recht gut seine gestimmte Neichs- deS Rcichsichatzamtes beschlossen. Cr hat als Vorsitzender die Per- schuld hätte tilgen können. AuS de» Anleihen fremder Staaten Handlungen der Frankfurter Ministerkonscre»; geleitet, durch welche und aus dem Manöver mit .Hausse und Baisse schöpfen die großen seine eigenen Stcuerprojektc zu Grabe getragen wurden und seinen Banken ihre enormen Neichthümcr, während das arbeitende, wirk- Absichten entgegen eine neue Acra der Finanzpolitik des Reiches liche Werthe producirende Volk verarmt, ohne daß ein Hahn dar« eingeleitet werden soll. Cs wird erzählt, daß er sich kürzlich mit nach kräht. Die Börse gehört zu den stärksten, steuerkräftigsten einem Landwirih verglichen habe, der beim Abzug von seinem ^ Elementen im Wirtschaftsleben des Reiches und gerade sie wird Gute dafür sorge, daß das von seinem Nachfolger zu bestellende eine stärkere Besteurrung am wenigsten drückend empfinden. Soll Land wohlbcstellt sei. Der Säemann, der das Land bestellt bat, daher das von dem Reichskanzler gegebene Versprechen, daß ist nicht Frhr. v. Malbahn selbst gewesen, sondern der preußische bei der Lösung der Deckungssrage die schwächeren Schultern ge- Schiihmacher-Inauugcn, crichtsoerhaiidliuigr». L L»LöLVL>«-iSrL»k!GV 2— S. I^i'n^j»i'l-l:1l>i1.oII(; 1606. Dienstag. 1.». Anglist. Finanzminister Dr. Miguel, dessen rcsormatvrische Gedanken unter Hilfeleistung des scheidenden Staatssekretärs in der alten Krön- ungrstadt am Main das Licht der Welt eiblickl haben. Keine Partei wird den Rücktritt des Herrn v. Malbahn bedauern, am wenigsten vielleicht diejenige Partei, der er einst als einer ihrer schont und die Lasten der Militärvoriage den stärkeren Schultern auscrlegt werden sollen, verwirklicht werden, so muß an erster Stelle die Börse bluten. Ferner ist die Ministerkonfcrenz zu Positivem Resultate hin sichtlich der Tabalfabrikatsteuer, der Ncichsstcmpclstcucr und der niagazingewehrvatrone statt, die vollständig geräuschlos explodircn und weittragender als alle bisherigen sclu sollen. Petersburg. Tie „Nowoie Wremsa* meldet aus bester Quelle, daß die russische Note, welche der deiitichen Regieri'.ng die Aufnahme der Verhandlungen in Betreff des Handelsrurlrages aus der Basis gegenseitigen Zugeständnisses noch vor dem 1. Oktober vorschlägt, in Benin sehr günstig ausgenommen worden ist. Petersburg. Nach beute veröffentlichtem Bulletin^übcr den Stand der Cholera in Rußland sind n. A. in der Stadt Moskau in der Zeit vom 5. bis 7. August an der Cholera 68 Per sonen erkrankt und 23 gestorben Im Gouvernement Kiew betrug ! vom 30. Juli bis 5. August die Zahl der Erkrankungen 230, die der Todesfälle 9l; im Gouvernement Nishun Nowgorod vom 29. Juli bis 6. August 258 Erkrankungen, 102 Todesfälle! im Gouvernement Qrel in derselben Zeit 207 Erkrankungen, NO Todes fälle; ini Gouvernement Podolien 484 Erkrankungen, 175'TodcS- fällc. Im Tongebiet vom 6. bis 9. August 254 Erkrankungen und 147 Todesfälle. Odessa. Der Zollkrieg soll Reibungen zwischen dem russi schen Finanzministerium und dem Auswärtigen Allste in Pctcrs- wird, Feritschrcili- nilv FtNlspl'cch-Lcrichle vom 14. August. Berlin. Das 4. Gardcregiment zu Fuß ist heute von sei ner bisherigen Garnison Spandau nach Bulin nbergesiedelt, wo es in dem Stodnhcile Moabit die ncucrbaute Kaserne bezogen hat. Au; dem Marktplätze in Spandau wurde dem Regiment früh 7 Uhr von den städtischen Behörden ein feierlicher Abschied be reitet: das Regiment schenkte der Stadt ein Oelgcmälde des Kaisers, während ihm uv» der Stadt ein silberner Tasclausiab überreicht wurde. Um !« r Uhr traf das Regiment ani Großen Stern im Thiergarten em, wo such zahlreiche Offiziere der Berlinere Garnison zu seiner Begrüßung eingesnnden hatten. Um 10 Uhr kam der Kaiser zu Pierd und schic sich au die Spitze des Regiments, um cs in dre neue Garnisvn einzuführcii. AIS der Einzug durch das ! Hauptportal des Brandenburger ThoreS, von welchem große, mit dem Königsadler geschmückte Belasten herabhiuge», erfolgte, wurde eS Von einer slädtncheii Abordnung, mit dem Oberbürgermeister Zelte an der Sprtze, empfangen nnd begrüßt Lerdcr ereignete sich beim > Einzug rin schwerer Unglüctssall; unmitlclear an der Ehrenpforte vor dcr Jnvalidenftraße Mach die Umfassnngsmaricr des AuSslell- iirigspartcs in einer Ausdehnung von 30 Metern zusammen, viele Personen, die an und ans der Mauer ihren Stand hatten, wurden beschädigt, eine Frau und ei» zehnjähriges Mädchen wurden schwer verletzt. — Zu der sensationellen Mitlhcilung eines Münchner schloß matt nnd lustlos. Im Canaverkebr deutsche Fonds erholt, Jndnstricpnpieie vorwiegend abgeschwächt. Privatdiskont 4'"Pro zent. Nachhöste malt — Wetter: kühl, bedeckt. Wcstnordwcstwind. Frank sur« n. M. <LchUM3 Crcdii 26S"<. Toronto 172,70. DrcSdn. Baut 133,70. Lombarde» asst>. Laura sr.M. Uua. Go!dr. S4.M. Ponilinclcn 21.20. Sinnens —. Rcictioanl. . »ictlnon Dresden . Mall. Paris. «3 Utir Nactnn.i Nntte m.oo. Italiener 8b.an. Spanier 62'i». Vorwaic'en 21 .kl. Düsten N.02. Tüstenlooic vs.20. Luoinanbank 288.00. Siaalobalm 821.28. Lombarden 221.22. Bcliairpict. A,n »c r d a m. Piodnirc» <S>innr>. Wcttm per November res. per Mai 176. Noaae» per October N8. per März N7. London. iPwdntien Bcruti! 1 grnrcide allacmci» rnbla. Wcizcn 0, Scb- niedrieer olo vor r> Daacn Mcbt iniac. rscnie rudia. Oa'cr dz Scl>. Iiolrrr. ziemlicher Bcgelrr. Sanvimiiiendes riitnri. — Weller: Lractilvolt. bürg hcrvorncrnien haben Von einflußreichen Seiten wird, wie , . ... s., , , ^ , . . . - - - vettaittet. eine Prcmon auf Witte ausgeübt, um ihn zur »nmittcl« liervorrazcndsten ,;uhrer angehort hat. .lder auch von keiner ^ Weinsteuer gelangt. Tie Mittheilungeu hierüber schweben indessen : baren Eröffnung der Verhandlungen zu bewegen. Seite her wird ihn Groll oder Haß begleiten, wenn er jetzt in die sg ^ dcr Luft, daß vor der Hand von einer eingehenden Besprecht Die Berliner Börse eröfsncte schwach; es wird ein nn- Beschaulichkeit des Privallcdens zurücktritt. Darin liegt immerhin! nhgeschx,, werden muß. Einzelne Pläne, die In jüngster Zeit! günstiger Semestralabschluß der Ereditnnstalt erwartet, Eredit- die Anerkennung, daß er niit ehrlicher Sachlichkeit nnd vornehmer genannt wurden, sind in Frankfurt nicht zur Erörterung gelangt, wmw anrügen gesucht hat. Es^ Weder scheint dort von einer Rcichscinkom-nen-, noch einer Reichs- ^ daSGstüchtAn^vmn Walzwerkver^ sehlte ihm steilich die scdvpferriche Kraft, da» organriatorrichc Ta ^ xebschasls-, noch von einer Neichsgewerbcstcuer die Rede gewesen Herabsetzung; selbst die Auflösung des Verbandes wurde in AuS- lent eines Miguel, der nunmehr der leikende Genius der Finanz- sxj„, «^,ch die Wehrsteuer gilt als aufgegeben. Es wird j stcht gestellt. Kohlenaktien waren gut behauptet, seiner zogen gesetzgebung des Reiches geworden ist. Er war zwar nicht ans jedenfalls noch angestrengter Arbeit bedürfen, bevor die Steuer- j ^'ccr^„ !roi "w Vorlagen als spruchreif an den Reichstag gelange» werden, der Liz"er.L Lhw^ n.ast. Ä.tha^ mehwre oret ^zortlantler das Uint des ^lelcysjchnlzickletarS w trocken, so dami in seiner Wintersesnon eine nicht minder schwierige Aufgabe, Prozent ans schlechte Perkehrsnachrichten nnd Cholerabefürchtungen, bureaumäßig und niit solchem Mangel an Initiative verwaltet' bewältigen haben wird, als die Militärvorlage. Ein wesent- Fesic Lialtrrng bewahrten russische Werthe. Rubelnoten waren wie Frhr. v. Mciltzahn. Seine drei Stcuervorlogcn, auf die Börse, Unterschied wird darin bestehen, daß letztere von dem! - "''4 2>lllienrr und Ungarn fest. Die Börse den Branntwein nno das Bier, enthielten nicht eliirn cinzigeil Reichskanzler Grafen v Eaprivi vertreten wurde, während die neuen gksctzgcbclljchcn Gedanken und waren rein mechanisch ans-. Steuelvoilagen in der Hauptsache von dem preußischen Finanz- gearbcitet ohne jede Rücksicht ans die thatsächlichen wirthschaft-^linlstec Miguel zur Durchsührnng gebracht werden sollen. Darin lichen Verhältnisse und im direkten Widelspriich zu der Forderung,! dürste die Bürgschast liegen, daß die Ausgabe ohne den schwersalli- daß dle minder beiililtelten, weniger leistungsfähigen Volk-Klassen Apparat einer Neichsiag-sauslösuiig erledigt ivcrdcn wird zu schonen seien. Von seinem Nachfolger, dem Grasen von PosadvwSkh-Wehner, dem bisherigen Landeshauptmann dcr Provinz Posen, läßt sich herzlich wenig sage». Seine Ernennung hat allgeniein überrascht, da er unter denen, die als Nachfolger des Hcnn v. Maltzahn be zeichnet wurden, bisher nirgends genannt worden war. Sie wird auf die Initiative Kaiser Wilhelms zurückgesührt, dcr den Grafe» bei seinen wiederholten Besuchen in Posen kennen »nd schätzen ge lernt haben soll. Mit Recht wird dcr neue RcichsschatzamtSselretär rin unbeschriebenes Blatt Papier genannt. Nene und eigene Gedan ken, eine geniale Psadfindergabe, wird nian znuächst nicht von rbm verlangen, da er vor dcr Hand nur das auösühren soll, was ihm der preußische Finanzministcr Miguel in Uebereinstimmung mit den Leitern der Finanzen dcr Cinzelstaatcn in allgemeinen Um rissen vorgczclchnet hat. lieber die Einzelheiten dcr Steuervorlagen. über die in Frank furt eine grundsätzliche Einigung erzielt sein soll, läßt sich zur Zeit j nichts Näheres sagen, da über die Verhandlungen nur dürftige Mltthcilungen, die obendrein auf ihren Wahrheitsgehalt nicht kon- trolirt werden können, in die Leffentlichkcit gedrungen sind. Man Wird daher zu der geplanten RctchSsteuerreferm erst Stellung nch men können, wenn Ministerkonfercnz vorliegt. Börse einen wesentlichen Theil der durch die Annahme der Mb lilärvorlage erforderlich gewordenen Mehrausgaben tragen soll. Dies wird in den weitesten Kreisen des deutschen Volkes mit Freuden begrüßt werden, da die Böisensteuer, wie Miguel den Franksurter Börsenleuten gegenüber mit Recht betont hat. die einzige populäre Steuer ist. Sie wird um so populärer sein, je mehr Blut der -r . "" Blaticö über die angebliche Vclmädiung des 73iähstge,l Prinzen eine amtliche Darlegung dcr Beichlnste der Alexander von Prcnßni mit einer jugendlichen Münchner Bühnen- rrliegt. Soviel steht jedenfalls fest, daß die künstlest» wird dem Bureau des hiesige» Rcsrdcnzlheaters mil- gethcilt, daß nur die unter dem Aühncnnnmcn Turna v. Lassen anftretende junge Schauspielerin gemeint sein kann. Diana v. Lassen, die mit einem Baron v. Seckendorfs vermählt war, war für das Rcsidenzthealcr verpflichtet. Ter Engagementsocrtrag ist aber aus Grund gütlichen Uebcrciilkommen; gelöst worden. Eine Bestätigung der Nachricht des Münchner Blattes ist bisher noch nicht macht. — Rittmeister Frhr. v. Lindcman, persönlicher Adju- «n r 8 ^ - r. 8 . -8 8 - 8 ! taut des Prinzen Friedrich Ang.,,1 von Lachsen, erhielt den prcußi- Bistse abgezapst wird. Tie Börsensteuer hat überdies den Vor- schxn rochen Adlcrordc». — Wie aus Danzig gemeldet wird, soll theil, daß für sie von vornherein eine feste parlamentarische Mehr- demnächst wegen der Freibäsenpläne eine Konsercni von Staats Otrtliches „n- Liichsischcs. — Sc. Majestät dcr König kam gestern Vormittag von Pillnitz in das Rcsidenzschloß, nahm die Vorträge dcr Herren ^taatSulinisler entgegen und empfing mehrere Herren vom Civil »nd Militär in Audienz. Ihre Majestät die Königin traf Mittags nach 2 Uhr, von Strehlen kommend, gleichfalls im hie sigen Residenzschlosse ei». Tie Rückkehr Ihrer Kgl. Majestäten »nch Schloß Pillnitz mochte nach 2 Uhr Nachmittags. — Gestern Nachmittag 2 Uhr beehrte Ihre Majestät die Königi n die Ausstellung für Wohnnngscinnchttingen im Ge- wcrbchänsc mit ihrem Bcstiche. Ihre Majestät machte namhafte Einkäufe bei den Ausstellern Gebr Barnewib. Holzbildhauer Winde, Gebr. Edelstein, Tillv u. Seisert u. A. — Das von uns bereits gemeldete r'rendige Ercigniß am König!. Hose findet nunmehr auch amtliche Bestätigung, indem das „Dresdner Journal" schreibt: Wir sind z» dcrMttthellnng er mächtigt, daß am 12. d. M. die Verlobung Sr. König!. Ho heit des Prinzen Johann Georg. Herzogs zu Sachten, mit Ihrer Königl. Hoheit der Hmogin Maria JjabeÜa, Tochter Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Plnlivv von Württemberg, stattgesun den hat. Dieses frohe Ercigniß wird im ganzen Lande der leb haftesten und freudigsten Theilnahme begeanen. — Die Abreise Ihrer K. Kgl. Hoheit Prinzeß Friedrich A » g n st nach Lindau erfolgte vorgestern Nachmittag 4 Ulir 56 Minuten vom Böhmischen Bahnhose aus. Mit der Frau Piinzeß trat 2e. Kgl. Hoheit Prinz Georg der Jüngere die Nriic zu de» Großeltern, den Großherzoglich ToSkana'schen Herrschaften an nnd K K. Hoheit der Erzherzog Leopold Ferdinand von Oestcr- - Se heit gesichert ist. vorausgesetzt natürlich, daß sic nicht zu zart und schonend die Interessen der Börscnleutc berücksichtigt. Schon jetzt, bevor noch dcr eigentliche Charakter der geplanten Börienbesteucr- ung bekannt geworden ist. schildern die Bönenblätter in rührenden Klagen die ungeheuere Benachtheilig ung, von der die Börse bedroht sein soll. Berücksichtigung werden diese Klagen schwerlich finden weder bei dem preußischen Jinanzminister, der viel zu klug ist, um sich durch zu auffällige Rücksichtnahme ans die Bonenleittc un populär zu machen, noch bei dem Reichstage, dessen Parteien sich ohne Ausnahme dafür ausgesprochen haben, daß in erster Linie die Börse zur Deckung dcr Kosten der Militärvorlage hcranzuziehen sei. In welcher Weise dies geschehen wird, darüber scheint in Frankslnt lein Beschluß gefaßt worden zu sein. An eine einfache Verdoppelung der gegenwärtigen Böisensteuer wird ohne Zweifel nicht mehr gedacht. Es scheint zunächst eine Erhöhung der Stempelsteuer und gleichzeitig eine Emiisionssteuer in Aussicht ge nommen zu sein. Es war auch eine Zeit lang von einer Con- llngentirung der Börsensteuer die Rede. Doch ist dieses Projekt von Miguel bei seinen Unterredungen mit Frankfurter Börsenver- trctern in Abrede gestellt worden, während sich der offiziöse Draht beeilte, di« Nachricht, als habe sich der Leiter der preußischen Fi nanzen auch gegen eine Emissionssteuer ausgesprochen, als voll ständig irrig zu erklären. Eine hohe Emlssionssteurr ist schon längst als eine Nolhwendigkeit erkannt worden, nicht blos, um von der Börse größere Stcuerbeträge zu erzielen, sondern um daS deutsche Bolk vor weitem, Verlusten an auswärtigen Anleihen zu bewahren. Deutschland bat in den letzten 7 bis 10 Jahren nach der Berechnung eine- süddeutschen Blattes über 7M Millionen und Communalvcrtretcm dcr Ostsicstädie statlfiirden. — Durch einen Schuß in die Schläfe tödtete sich dieser Tage dcr Grenadier Schröder vom 1. Garderegimeitt zu Fuß in dem Keller dcr Kaserne zu Potsdam. Das Motiv zu dem Selbstmord soll Furcht vor einer 7tägigcn Arrcstslrase gewesen sein. Hannover. Hier versammelte Vertreter von 116 deutschen Ereditgenosscnschastcn beschlossen die Gründung einer freien Vcr- riniauirg der deulschcn Errditgciivsscnschatten mit Ausschluß aller Co»i»»iverciirr. Tie Gründuiia neuer Ereditvereine bis in die kleinsten Städte hinein soll angcstrcbt werden. Parchi m. Während der Manöver der diesigen Dragoner bei Karstadt stürzte ei» Reservist aus Rostock io unglücklich, daß ihm die Lanze durch daS linke Auge drang und der Tod sofort erfolgte. R o m. Die russische Prinzessin Anna Rosolaw aus Moskau sprang ans dem 3. Stockwerk ihrer in dcr Eastclseardostraße ge legenen Wohnung aus die Straße und war ans dcr Stelle todt Die Prinzessin war mvrpbiumsüchtlg. N o nr. Der König und dcr Marincminister werden am Mitt woch Abend in Genua den Prinzen Heinrich von Preußen em pfangen und sich mit demselben an Bord der Köniasyacht.Savoha" „ach Vereinigung mit dem Geschwader zu den großen Flottenmanö vern begeben. Brüssel. Im gestrigen Radwcttfabren zwischen Paris und Brüssel lcatc der Belgier Andrö 300 Kilometer in 17 Stunden 55 Minuten als erster Sieger zurück; zweiter wurde gleichfalls ein Belgier, dritter ein Franzose. London. Nackp einer Meldung der »Times* ans Phila delphia verstärkt sich dort die Meinung, daß der Kongreß der be» dingungslosen Abschaffung dcr Sbrrman-Bill nicht zustimmen eineni Ausgleich kommen müsse. DaS werde und daß es zu irgend einem Ausa Agio aus Gold und Umlaufnoten fällt fortdauernd. Ter courS ist abgeschwächt. London. Im Feldlager zu Lhdd fanden neuerdin Gegenwart höherer Olsizirre Probeversuchc mit einer Wechsel- lerdings in Explurions« reich, Bruder dcr Frau Prinzeß. Ihre Majestät die Königin batte ihren Salonwagen zur weiten Rette zur Verfügung gestellt. Zur Verabschiedung hatten sich ans dcni Böhmischen Bahnbote cinge- fundcn: Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August. Adjutant Ritt nreiilcr Freiherr von Linbcman nnd Hosratli Dr. Unruh. Als Ihre Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Friedrich Anglist nril dem kleinen Prinzen, den die Amme hielt, vvrfiilircn. brach das Publi kum irr laiiten Jubel ans. der sich bei der Abfahrt ans dem Per ron wiedcrhvlle, als daS kleine Prinzcheu. das irisch und froh in die Welt schcntte, im Tragklcidchcn am Fenster des Salonwagens gezeigt wurde, während der Prinz sich von seiner hoben Gemahlin ans das Herzlichste verabschiedete. Ter Andrang ans dem Perron war ein gewaltiger, da zumal die Tamcnwctt den Kleinen ans nnmittelbarsler Nähe scbcn wollte. In Begleitung der hohen Herrschaften befanden sich Ihre Exeellcnz Frau Lderhosineisteri» Freifrau von Rcitzciislcm, die ihren Urlaub »ach Tirol crntrat, die Hrn'e» Hosmarichall Freiherr von Reitzenslein, dcr K. K Kümmerer Rittmeister Freiherr von Lilien und die Hosdamc Fräulein v. Ende. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich vorgestern Abend zur Pürsch aus Budlauer Revier und erlegle einen feisten Nehbock. — Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich A n g u st hat sich gestern früh 6 Uhr in'S Manöver begeben »nd erreichte in Begleit ung seines Adjutanten. Rittnicisleis Freiherr» v.Lindeman. Sahda in einem Parforeeritt. Bom 14. bis 18. August bleibt der Prtn» in Sahda. vom 19. Ang. bis 7. Sept. in Wolkenstcin und vom bis 15. Sept. in Annabcrg — Heir Stadtbeziiksarzt Mcdizinalrath Dr. Ni ebner ist gestern von seinem Urlaub zurückgckehrt und hat seine amtliche« Geschäfte wieder übernommen. — Fünfter Vcrbandslag der Schuhmacher-Innungen Sachsens. Nach einer geineinsamen Besichtigung der neuen Markt hallen begann gestern Vormittag 9 Uhr im Saale des Hotels Muscnhaiis (Brann'S Hotels die Hauptversammlung, welche durch die Gegenwart einer Anzahl Ehrengäste und Freunde des Hand werk» ausgezeichnet wurde. Unter denselben bemerkten wir die Herren Oberrcaicrunasrnth Dr. Roscher. Geh. Regterungsrath Pfnnd'S WM Kindermilch. Srrsdller Aslkerti Gebr. Pfund, rantzlilrßr. 7S.
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