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Dresdner Journal : 27.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186701272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-27
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 27.01.1867
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ir hienntt, Kiüitthnl >«o uuscr» lstätSrath» i, zugleich > deS füaf- nehmenden >r l8»7. » blalstrs, ttw, herg. >" unter v. ^richte«, «nar. LgU X» 7»-ß G.; G-; do. v. do. v. I8L2 6S« ddh gr. iseubahuact. ibahn tvS^ !.; do. I-lt. > S7qg G.: thünugische irn: Allg. ; Leipziger j B.; Wei- U. 7VH G. s G.; Augs- G.; Frank- lül^G.; S 8<»)b G.; G er. List» - t49it G.; Potsdam,r B.; BrcS- G.; Kvlu. Sä A.; gal. Ludwigsh Nordbahu che l.it. L. G.; rhri- n31^G>r r 132 G.; tspapttr«: Unschuld- Prämien- EU G.; ; vsterr. ü'onol b3 o. >Eer ! «v-ß G. janku. 7V uff.-polu. 82)tz G.; 76^ G. rEreditb. G-; DiS- rEreditb. Goldaer G.: mei- ! ll8G.; Eredtt- G.; wei- 7d^G.; hol. tag öank- (Ab- >(Ab- i.uil) «ach- »oll» hea. Val. lleu; >s»m )00 le»; h Metall -Zinsen iauleheu Creditb. >131.2ü; k. »» oco ehl !ler ?tz. pr. tr. >co »a- >i» ö. -Tblr. 6 Rar. > Rd!.; Stücke: - Lhlr. THIr. b r. Bank- th um Rech- Frcs. n II, Gut- Frcs. iävll. dinier -SA,; . dv; 2»^; 72^h. 3proc. SS.7Ü; österr. t mobi- Z88.7S; . opt. r i l ^23. «kr«°d! «rdlr—»»r. 1» ,, »L>n»ttt-d:— „ ,s „ 2UwMwamttOpr«tft: I» NaÄaoL» Iritt koot n. 8wmp»I- «u»ekl»8 Kimm. „ser-Mlprrise: rve ck«o rr.llm «ioer -e»p,tt«o«n r«il«: 1 »xr. Votsr äio s klgr. erscheinen: Dlgllol,, mit Xll,ll»kw« cker 8ovn- Ullck r«i«rt»gs, ^d«oä» Ate ckeu kolgsnckso i?«g. Sonntag, den 27. Januar. 7 DreMerZonrnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18«7. Inseratenannahmr auautllrlc k-a. 8a^»v«v»r„», 0r>lliQ>i„w»Ie ck«, Or«,ckovr 3naro»I,, «denä»,.! 71 klieol.»», 8vo,» ko», V!«»-7r»nilearr ». N.: kkniiaivnia N Vva,.»,. »—li- - Oaorlva'aeks öoekd., iiiraunr»»'» Lnre»u; Lr,».»! L. 8oni.orr»; >r«,1»u:.l,.8rLl«a«»'»^lln»oe«lldure»n, ckinr» L 8,»»ian,vi»n; kr»»>reurt ». N.^: Luekk., LSt»:Xo. Söo»»r»;r»ri»: stOo., (8, kl»e« ä» l» Sour»«); kr»U, V», Luanivu » öuvkk.; Vi«n: ^r.. Oeeavia. cheranagrder: LSnlgl. 8rp«ckitioa ck«, vrsacknor ckonnull», . vr«»ck«u, »«. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 26. Januar. Ihre Kaiserlichen Hoheiten dir Frau Großfürstin Constantin von Rußland und Prinzessin Tochter, Großfürstin Olga, sind gestern Nachmittag 4 Uhr nach Petersburg abgerrift. Seine Majestät der König haben Sich gestern Abend 5 Uhr, Ihre Königlichen Hoheiten der Kron prinz, der Prinz Georg und der Erbgroßherrog von Mecklenburg-Strelitz vorgestern Abend ^>7 Uhr nach Leipzig begeben und werden heute Abend hier zu« rückerwartrt. Dresden, 12. Januar. Dem Pfarrer und Superin tendenten zu Lößnitz, vr. pkil. Ernst Julius Meier, ist die Verwaltung der Superintendur Dresden II. über tragen worden. Dresden, 21. Januar. 8e. König!. Majestät ha ben zu genehmigen geruht, daß der BerlagSbuchhändler Adolph Hoffmann zu Leipzig da» von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha ihm ver liehene Ritterkreuz U. Elaste des Herzo-l. Sachsen- Ernestinischen HauSordenS annrhme und trage. Bekanntmachung. Dem Ministerium de-Innern ist im diplomatischen Wege der Todtenschein des am 17. Januar 1866 zu Straßburg verstor benen Johann Gottlob Michail, angeblich aus Dresden, zugegangen. Wenn jedoch den angestellten Erörterungen zufolge Verwandte Michail'» in Dresden nicht zu ermitteln ge wesen sind, so wird dieser Todesfall mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der betreffende Todtenschein in der Canzlei des unterzeichneten Mini sterium» ringesehen und nach Befinden in Empfang ge nommen werden kann. Dresden, am 21. Januar 1867. Ministerium des Innern. v» N«stitz,lwall«itz. Forwcrg. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. Leipzig: Ankunft Sr. Majestät de» Königs. — Berlin: BefindenSr. Maj. deSKönig». Kammerverhandlungen. Vermischtes. — Hannover: Tagesbericht. — Kiel: Der Act der Einverleibung. Dankadresse an die Mitglieder de» Abgeordnetenhauses. — Arolsen: Prinz Wolrad -s. — Wien: Erz herzog Stephani. Zur Armreorganisation. ReichS- rathSznsammentritt. Die serbische FrstungSfrage. — Prag: Wahlergebnisse. — München: Vom könig lichen Hofe. Militärische». — Stuttgart: Keine Ministerveränderung wegen der Militirorganisation. — Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Pa rt»: Kammerangelegenheiten. Mexikanische». — Florenz: AuS den Kammern. — Lissabon: Ta gesbericht. — Madrid: Douanenadministration. — Kopenhagen: Eisenbahn nach der schleSwigschen Grenze. — Warschau: Vermischte». — Moskau: Gründungsfeier der Universität. — Hongkong: Die Feuersbrunst in Uokohama. — New-Aork- AuS der neuesten Post. Dresdner Nachrichten. Prodinzialnachrichten. (Wolkenstein.) Brrmischte». EingeiandteS. Statistik und BolkSwirthschaft. Beilage. LandtaaSverhandlunge«. (Sitzung der U. Kammer vom 24. Jaunar.) Feuilleton. Dresden. Die Generaldireetion de» k. Hof theater» hat soeben eine Uebersicht der vom 1. Ja nuar bi- ult. December 1866 gegebenen Vorstel lungen (die k. Hofbühne war in der Zett vom 2V. Juni bi» mit 31. Juli geschloffen) veröffentlicht. An 303 Theaterabenden gelangten 170 verschiedene Stücke aller Gattungen zur Aufführung, und befanden sich unter denselben 23 Stücke, die zum ersten Male hier in Scene gingen. Eine Trauerspielnovität wurde un» nicht vorgrsührt, dagegen 4 neue Schauspiele („Die Zauberin am Stein" von Franz Riffel, „Herzog Al brecht" von Melchior Mepr, „Auf der Grenze" von Hermann Weiß und „Katharine ll. und ihr Hof" von Charlotte Birch.Pfkiffrr) und b mehraetige Lustspiel novitäten („Y l" von Otto Girndt, „Gleich und Gleich" von Moritz Hartmann, „Die kranken Doetoren" von Lederer und Serle, „Die zärtlichen Verwandten" und „Da» Muttersöhnchen" »oir R. Benedir). Außerdem waren neu 11 etnactige Lustspiele und 1 Vorspiel „Die Trauer und der Nachruhm" von Juliu» Pabst. Die Oper bot 2 Novitäten: „Wanda" von Franz Doppler und „Dir Afrikanerin" von Mryerberr. Neu etnstudirt wurden 4 Trauerspiele („Die «raut von Messina" von Schiller, „Die Schuld" von Müllner, „Phädra" von Racine und „Romeo und Julie" »,n Shake»p«are), 2 Schauspiele („Pelva" nach dem FrauzSfischen von Th. Hell und „Die Geschwister" von Goethe) und 8 mrhractige Lustspiele („Die Entführung" von Jünger, „Die gefährliche Tante" von Albtni, „Die Reise auf gemeinschaftliche -osten" vo« Angely, „Dia vekemil. uifse" vou vauernfeld, „Karl XU. auf der HUmkehr" uach de» Englischen de» Plauche von Karl Töpfer, Telegraphische Nachrichten. vesth, Freitag, 25. Januar. (W. T. B.) Der vischas von Raab, Simor, ist zum Fürstprlma» von Ungarn eruannt. Karlsruhe, Sonnabend, 26. Januar. (W. T. B.) Am 3. Februar wird in Stuttgart eine Lon- ferenz der vier süddeutschen Staaten (Bayern, Würt- temberg, Baden, Großherzogthum Hessen) zusammen treten, um die Grundlagen einer gleichartigen Wehr verfassung festzustellen. Pari», Freitag, 25. Januar, Abends. (W.T.B ) Der „Etendard" erklärt die Nachricht von Verhand lungen zwischen Belgien, den Niederlanden und der Schweiz behufs einer Zolleinigung für unbegründet. (Auch au» Brüssel wird diese Nachricht dementirt.) Die „France" b«richnet da» in Pari» umlaufende Gerücht von der Ermordung de» König» von Italien, da» durch kein au» Floren; eingetroffene» Telegramm gerechtfertigt sei, al» erfunden. Bern, Freitag, 25. Zauuar, Nachmittag«. (W. T. D.) Die österreichische Regierung hat durch ihre hiesige Gesandtschaft dem BundeSrathe ihre Bereitwil ligkeit ausdrückrn lassen, zum Abschluffe eine» Handels vertrages mit der Schweiz die Hand zu bieten. Florenz, Freitag, 25. Januar, Abend». (W. T. B.) Der „Nazione" zufolge ist ein Abgesandter der österreichischen Regierung hier eingetroffen behus» de» Abschluffe» eine» Handel»- und Gchifffahrt-vertrag» zwischen Oesterreich und Italien. In der heutigen Sitzung der Drputirtenkammer wurde eine Petition eingrbracht, welche die Freilas sung der Bürger von Ancona au» den päpstlichen Ge fängnissen betrifft. Der Minister de» Aeußern, Vil- ronti-Venosta, erklärte, die Regierung sei mit dieser Frage beschäftigt, Erläuterungen in dieser Angelegen heit seien aber augenblicklich unthunlich. Die Petition wurde überwiesen. Rom, Freitag, 25. Januar, Abend«. (W. T B.) Ta» „Mornalc di Roma" dementirt die Nachricht, daß der Papst dem Projekte de» italienischen Fiuanzmini- ster» Srialoja bezüglich de« Verkauf« der Kirchengüter beigestimmt habe. Madrid, Freitag, 25. Januar, Abends. (W. T. B.) Die „Epoca" erklärt die (von Londoner Blättern gebrachte) Meldung für unrichtig, daß die engttsche Regierung gegen den Spruch de» Gerichtshöfe» in Ca diz, welcher den Dampfer „Tornado" al« chilenische« Kaperschiff für gute Prise erklärt (vgl. Nr. 14), pro- trstirt habe. Konstantinopel, Freitag, 25. Januar. (W. T. B.) Die Regierungsblätter bestätigen die gänzliche Bcendigung des ländischen Ausstandes. Zur Berich tigung der gestrigen Angabe wird gemeldet, daß sich nicht 1200, sondrrn nur 440 Freiwillige, nachdem sie die Waffen gestreckt, nach dem Pirän« eingeschifft haben. Server Efendi ist nach Kandirn abgcgangen, um die Verwaltung der Insel zu reorganifireu. Tagesgeschichte. * Leipzig, 25. Januar. Ueber die heute Abend er folgte Ankunft Sr. Majestät de» König» entneh men wir den hiesigen Blättern (die „Leipz.Zeitg." da» „Ta geblatt" und die „Nachrichten" feiern dieselbe durch poetische Willkommengrüße an der Spitze ihre» Blatte») Folgende»: Bereit» lange schon vor der auf 7 Uhr 5 Minuten Abend» angrsagten Ankunst Sr. Majestät unser» allverehrten Lande»vaterS hatte «ine überau» zahlreiche Menschen menge au» allen Klaffen der hiesigen Bevölkerung die Räumlichkeiten sowohl de- Bahnhofs al» auch der Plätze vor dem Bahnhofe besetzt. Mit sichtlicher Ungeduld, dennoch in Ehrerbietung harrte die Menge de» Augen blick», wo das theure Oberhaupt den Boden unsrer Stadt betrat, und m tausendfachen Hoch- und Jnbel- rufrn machte da» wahre treue und in aufrichtiger Ver ehrung für seinen König und sein geliebtes Sachsen MS--«r. i i. s-ül-rn 'in - — „Da» öffentliche Geheimniß" nach Caldrron und Gozzi von Lrmbert, „Richard » Wanderleben" nach dem Eng lischen von Kettel und „Donna Diana" nach Moreto von West); außerdem 7 einacttge Lustspiele. Im Ge biete der Oper wurden neu einstudirt: „Iphigenie in Tauri»" von Gluck, „De- Teufel» Anthetl" von Auber und da» Singspiel „Die Jagd" von C. F. Weiße mit Musik von Hiller. Die GesamMtzahl aller Vorstellungen beträgt 436, darunter 286 dem recitirenden Drama gewidmete. Im Trauerspiele waren vertreten: Schiller mit 5 Stücken, Shakespeare mit 4, Sophokles, Racine, Lessing, Müllner, Laube, Mosenthal, Otto Ludwig und Gottschall mit je 1; im Schauspiele: Goethe mit 4, Schiller und CH. Birch-Pfeiffer mit je 3, Shakespeare und Brachvogel mit je 2, Caldrron, Lope de Vega, Lessing, Wolff, H. v. Kleist, Deinhardstein, Hell, Rai mund, Herz, Redwitz, Putlitz, Riffel, Meyr und Weiß mit je 1; im Lustspiele: Ihre kvnigl. Hoheit Prinzessin Amalie von Sachsen mit 2, Angely und Bauernfeld mit je 3, Augustsohn mit 1, Benedir mit 5, Feldmann mit 3, Feuillet mit 1, Förster und Friedrich mit je 2, Gustav Freytag mit 1, Rudolph Hahn mit 3, Hrydrich mit 1, Kotzebue mit 1, G. v. Moser mit 4, Wolfgang Müller v. König-Winter mit 2, G. zu Putlitz, Seribe und Shakespeare mit je 3, Töpfer mit 2; außerdem eine Anzahl dramatischer Kleinigkeiten von verschiedenen Autoren. Der Oper waren 126 Vorstellungen gewid met, und waren vertreten: Meyerbrer mit 5 Opern, Auber mit 4, Mozart und Wagner mit je 3, Mehül, voirldten, Dontzetti und Flotow mit je 2, Adam, Beethoven, Bellini, Cherubini, Dittersdorf, Doppler, Fischer, Gluck, Gounod, Halövy, Hiller, Matllart, Marschner, Nicolai, Rosstni, Sponttai, Verdi und Weber mit je 1. Im Gebiete der Posse, welch« allrin durch Räber vertrete« war, w«rbe drffr» „Flick «nd Flock" schlagende Herz sich Luft. Zwei Minuten nach 7 Uhr fuhr der königliche Erlrazug in die Hallen de» festlich geschmückten Bahnhof» ein; bereits ^b7 Uhr zog eine Compagnie Communalgarde mit voller Musik und mit der Fahne in die Hallen de» Bahnhof- ein und stellte sich auf dem Perron, da, wo der Zug hielt, auf. Bei Ankunft Le» von der Lokomotive „Breslau" geführten Ertrazugs salutirte die Communalgarde und unter den Klängen der Musik stiegen Se. Majestät in Begleitung Seine- Gefolge» (de» königl. Oberstallmeisters, General« , majorS v. Thielau-Rüsstng, des königl. Hofmarschalls V. Globig und de- kgl. Generaladjutanten, Generalmajor» v. Thielau) au» dem Wagen. Zum Empfange Sr. Ma jestät hatten sich Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg, sowie der Erbgroßherzog von Mecklen- burg-Strelitz, welche bereit- gestern Abend hier einge troffen waren, nebst ihren Adjutanten, der preußische Garnisoncommandant, General v Knobelsdorf, in Be gleitung de- preuß. PlahmajorS, Hauptmann» v. Kahl- de«, der Krei-dirrctor v. Burgsdorff, Bürgermeister v«. Koch, Vicebürgermerster vr. Stephani, der stellvertre tende Polizeidirrctor Stadtrath vr. Rüder, nebst mehrer« Stadtrithen und Stadtverordneten mit dem Vicevorsteher vr. Günther, Eisenbahndirrctor Vr. Einrrt und einige auf Urlaub hier befindliche k. sächsische Offiziere auf dem Dresdner Bahnhofe ringefunden. Se. Majestät war in Uniform mit dem Generalshut auf demHaupte und wurde beim Austritt au» dem königl. Wagen durch ein vom Bürgermeister vr. Koch ausgebrachtes Hoch begrüßt. Gc. königliche Majestät begaben sich zunächst nach dem glänzend erleuchteten und in Bereitschaft gesetzten Sa lon, geruhten dort zunächst die Bewillkommnungen der erwähnten Persönlichkeiten in Empfang zu nehmen und bestiegen hierauf die in Bereitschaft gesetzte Equipage. Beim Austritt au- dem Salon wurden Se. königliche Majestät wiederum mit den unzweideutigsten Beweisen der Ehrfurcht und Liebe empfangen, und von einer un zähligen Volksmenge begleitet, fuhren die königlichen Herrschaften zum Palais; auch dort hatte sich eine un absehbare Menschenmenge zum Empfange de» Monar chen eingefunden. Die mit der Musik inmittelst dahin marschirte Ehrrncompagnie der Communalgarde empfing den königlichen Herrn mit den Klängen der Sachsen hymne, in welche rinzustimmen da» Publicum nicht unterließ. Vor dem Palais waren mit frischem Grün umrankte Ga»candelaber angebracht und festlich erleuch tet; ebenso hatte die königlich preußische hiesige Kom mandantur eine doppelte Ehrenwache vor dem Palais aufgestellt und waren die nächsten Gebäude um das PalaiS, namentlich die Georgenhallc, festlich illuminirt und decorirt. Die freudige Stimmung des Volke», den geliebten LandeSsürsten nach langer Trennung und schmerz lichen trüben Tagen wieder einmal in Leipzig» Mauern begrüßen zu können, äußerte sich in der lebhaftesten Weise auch nachdem der König längst in die Gemächer des PalaiS sich zurückgezogen hatte. Die lauten Hoch rufe wollten nicht verstummen und erreichten ihren Gipfel, als Se. Majestät nochmals auf dem Balcon erschien und durch Grüße mit Hand und Kopf für diesen herz lichen Empfang dankte. Abend» hat eine Assemblee im königlichen PalaiS stattgefunden, zu welcher außer allen hoffähigen Persönlichkeiten Leipzig- auch da- königlich preußische Offiziercorps drS hier garnisonirenden 52. In fanterieregiment» Einladungen empfangen hatte. Au- Anlaß der Anwesenheit Sr. Majestät de» König» in unsrer Stadt prangen die Thürme und öffentlichen Ge bäude im städtischen und vaterländischen Fahnenschmücke. Berlin, 25. Januar. (B. Bl.) Se. Majestät der König befand sich nach einer guten Nacht besser, bedurfte aber noch der Ruhe und empfing deshalb erst Nachmittags zu kurzen Vorträgen den Minister präsidenten und den wirkt. Geh. Rath v. Savigny. — In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses kam zunächst die nachfolgende Interpellation des Abq. v. Waligvrski zur Verlesung: An die k. Staatsregie rung erlaube ich mir die Frage zu richten: „Ob und welche Schritte sie gethan habe, oder zu thun ge denkt, um eiue, den bestehende« völkerrechtlichen BertragSver- 8mal gegeben. Das Ballet vertrat Verdi durch 2 Num mern und Bott durch 1. Dresden. Im zweiten Theater (Altstädter Ge wandhaus) hat gegenwärtig die Gesellschaft de- Herrn Paul Bacher aus Turin einen Cyklu» von Gastvor stellungen eröffnet. Die Vorstellungen der au» zwölf Damen gebildeten Gesellschaft bestehen in „lebenden Bildern". Dergleichen Vorstellungen, wenn sie einen vor dem Geschmacke der Zeit verantwortlichen Zweck haben sollen, muffen jene Sage der Pyrrha, die be kanntlich Steine in Menschen verwandelte, dadurch be glaubigen, daß sie den Versuch vor unfern Augen wie derholend umkehren und die Steine der Marmorgrup pen in lebende Menschen zurückvcrwandeln, die idealen Steinbilder al» wirkliche Menschenkinder und diese zu gleich al» ihre eigenen monumentalen Selbstvrrgötte- rungen vor die Anschauung bringen. Nur so möchte der symbolische Sinn vvn der Schöpfrrgemeinsamkrit zwischen Kunst und Natur, Menschrngeist und Bild geschöpf, von der Aatae» aalnraa» und notural» vor dem sinnlichen Auge sich enthüllen. Da» setzt aber not wendig eine Formenverwandtschaft zwischen dem schönen Stein- und dem Menschenbilde, eine Kunst- und Geiste»- verwandtschast zwischen dem Bildhauer «nd Bildstrller vorau». Wa» nun die Verwandtschaft zwischen den litles 6» mardr« de» Gewandhauses und denen der Kunst, zwischen der Gruppenstellung eine» guten «ildhauer- und der de» Herrn Paul Bacher betrifft, so ist jelbige nicht zu entfernt und weitläufig, um nicht Wohlgefallen an solcher Rückübersetzung au» Marmorbildern in deren Modelle finden zu lassen. Ist auch dir Uebersetzung zuweilen etwa» frei, so stamme« di« dunkeläugigen Mo dell« doch nicht umsonst au» d«r Hrtarath der Kunst, an» Italien, nnd ihr« wohlgebildeten, anmuthigrn For- pflichtungell, dem notorischen Bedürfnisse de» Grobherzogthums Pvscn und der beiden andern Nachbarprovinzen, sowie den An forderungen der Neuzeit entsprechende Regoliruna des Grenz- Verkehrs mit deck Königreich« Polen und den kaiserlich rus sischen Staaten von der russischen Regierung zu erlangen — resp. aus die Abstellung der von ihr in neuerer Zeit augeord- netrn Verkehrshemmongen und sonstiger Bexationen diesseitiger Staatsangehörigen zu dringen." Der Präsident des Staatsministeriums, Graf ».Bis marck, erklärte sich zur sofortigen Beantwortung bereit und äußerte sich, nachdem der Abg. v. WaligorSki seine Interpellation näher begründet hatte, wie folgt: „Wenn es die Absicht des Interpellanten gewesen ist, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine Verlegenheit zu bereite«, so ist diese Absicht vollständig erreicht Es ist dem auswärtigen Minister nicht möglich, sich hier zum öffentlichen Ankläger einer befreundeten bcoachbarlen Regicruug zu mache«. Es widerstreitet dies den völkerrechtlichen Traditionen. Der Weg, der hier einzuschlagen wäre, ist der der diplomatischen Eorrespondenz, nicht der der öffentlichen Deklamation. Ich möchte nicht durch Entwickelung der Genesis der jetzigen Lage hier bei den Diskussionen Argumeute an die Hand liefern, welche wir bisher zurückgehalten haben. Es ist also schwierig, sich über diese Frage auszusprecheo. Interpellant hat eia schätz, bares Material zufammcngestellt, von dem die höher» russischeu Behörden gern Kenntniß nehmen werden, nur hätte er sich kürzer fassen können und von Verdächtigungen der preußischeu Regierung sich frei halten sollen, welche zu meinem Bebauer« nur dazu beitragen, das Gewicht der Interpellation ans dem handelspolitischen Gebiete zu verringern. Ich bedauere, daß die Interpellation nicht von Jemand gestellt ist, der sich von polittschcn Antipathien fern aehalteo hat. Daß die angeregte« Verhältnisse keine normalen sind, beweisen die fortwährenden Verhandlungen der preußischen mit der russischen Regierung, und sie ergeben auch, daß die königl. Regierung keine Mühe spart, um die nothwendigcn Verbesserungen herbeizuführen. — Wenn die Lage noch immer sehr entfernt davon ist, eiue be friedigende zu sein, so geht doch die Behauptung des Inter pellanten, daß hier eine Verletzung von Verträgen vorliege, zu weit. Es wäre mir erwünscht, wen« er specielle Fälle vorge» l^t hätte, die eine solche Verletzung Nachweisen. Die köuigl. Regierung würde alle oothwendigen Schritte zur Aufrechthal- tuug der Verträge thun. Eine Verletzung völkerrechtlicher Ver träge existirt nicht, und einstweilen wird der Herr Interpellant wohl in der Lage sei«, abzuwarten, dis die Anforderungen der Neuzeit Rußland nöthigeu, die Jutereffen unsrer Grenzen zu berücksichtigen. Bis dahin können wir uns nur mit dem trau- rigen Bewußtsein begnügen, daß Rußland mehr unter der Ab sperrung leidet, als wir selbst. (Der Ministerpräsident geht hierauf spcciell auf die vom Interpellanten qugtführte« That- sachen ein) Was die sogenannte Judenstel« aobelavgt, so können wir nicht helfen; sie beruht auf einem Acte der Gesetz gebung. Es giebt in dieser Beziehung nur einen Weg, «ud zwar den der Repreffalien. (Hettrrkeit) Ein anderer Weg ist mir nicht bekannt. Was die Verhaftung aobetrifft, so habe« wir, so bald ein solcher Fall zur Kenntniß der köuigl. Regie rung kam, stets die geeigneten Maßregeln ergriffen und in alle« Fällen auch ein Entgegenkommen der höchsten russischeu Behörde erfahren.. Allerdings dauert der Weg immer etwa» lange, und wenn die Abhilfe kommt, ist das Unglück meist geschehen. Diese Dinge können nur durch Einzelbeschwerdcn verfolgt werden. — Das russische Reich wird eiusehen muffen, daß eS seinem In teresse entspricht, wenn es seine Grenzen mehr öffnet, al« bisher. Durch solche Reden auf der Tribüne wird die Lage nur ver schlimmert. Be» dieser Gelegenheit sich auf die Macht und da» Anschm zu berufen und eine gereizte Eorrespondenz mit einer befreundeten Macht hervorzurufen, halte ich nicht für weise. Es ist seit einiger Zeit ein besonderer Agent uach Rußland ge sendet, der keine wettere Aufgabe hat, als einflußreich« Per sonen davon zu überzeugen, daß die preußische Politik mehr den Interessen des Volkes entspricht, als die russische, und jeden Faden anznknüpsin, den er finden kann, um die Grenz- Verhältnisse so zu regnlircn, wie sie den politischen Interessen jener großen Nachbarstaaten entsprechen." (Bravo!) Hiermit ist diese Angelegenheit beendigt. E» folgte die Berathung über den Bericht der Budgetcommisston in Bezug auf den Antrag des Abg. Michaeli» (Stettin) und Genoffen, betreffend die Verlegung deS Etatsjahr«» auf die Periode vom 1. Juli des einen bi» 30. Juni de» folgenden Jahres. An der Generaldebatte bethei- ligten fich die Abgg. Reichensperger, Or. Virchow, Twe- strn, v. Vincke (Hagen), v. Hoverbeck und V. Gerlach (Gardelegen). Der Regierungscommiffar, geh. Ober- finanzrath Wollny, beantragte, über den MicharliS'schen Antrag und die Amendements zur Tagesordnung über zugehen. Derselbe wiederholte dre in der Commission abgegebene Erklärung, daß die Regierung den Stand punkt des Staatsministerialbeschlnffe» vom 16. Drcem- ber 1850 (die Lückentheorie) nicht festhalte, sondern ver lassen habe, wie da- auch aus ihrem Verhalten beim Beginne und im Verlaust der gegenwärtigen Session sich ergebe. Der Abg. Graf Schwerin beantragt, die i-- - - vH >.il. men sind wohlgeeignet, uns den Reiz praritelischer Ge bilde zu verkörpern. Wie da» Material trefflich ist, makellos wie aus den Marmorbrüchen Carrara», jo ist auch die Behandlung der Menschenftatuen, die Bearbei tung des lebendigen Naturstoffes zum Kunstwerke eine vorzügliche; mit künstlerischem Derständniß, unter Be rücksichtigung aller einschlagenden Momente, wie der Gruppenbildung, Gewandung, Beleuchtung u. s. w. wirkungsvoll angeordnct, dürften die Bacher'schen leben den Bilder zu den besten derartigen bis jetzt hier vor- gesührten Darstellungen gehören; erinnerten doch we nigsten» die in den letzten Jahren hier gezeigten ladlvaur vivant, mehr nur an die Anjänge der Kunst, wo blose Steine und viereckige Pfähle für Götterbilder galten, al» an die Wundergebilde eine» Canova, unter dessen Adresse gewöhnlich un» solche lebende Bilder geboten werden. Unter den Gruppen, welche un» Herr Bacher prä- sentirte, erschien eine in» Weibliche tranöponirtr, d. h. von zwei jungen Damen erecutirte Darstellung de» Erz engel» Gabriel von Lionardo da Vinci, al» besonder gelungen in seiner Abrundung. Beifällig mit Recht auch wurde da» „Schwalbennest" ausgenommen, eine im 0«>vv wr nivot» wohlig hingrstreckte, dicht zusammengedräagte Mädchenschaar, die in ihrer Gruppirung eine Fülle schö ner Motive bot. Genügte schon ein Weid, um Goethe'» „Fischer" in die Tiefe htnabzuzirhrn, so erscheine« in einem dritten Bild«, in dem „Fischfang", wie lazur» gvldene Libellen an den blumenumsiumten Uferrändern murmelnder Gewässer, zwölf derartige Weiber. Wehe den armen Gründlingen. Sind «S Cascade«, tosende Brandungen? Da» alte Gewandhau» erdröhnt »nd schlittert, wie ein von Wogen bestürmter Meerfrli». Hallender Donner, betäubende» Beifallklatschen, krachen der Dacaporuf. Die Fischerinnen tragen da» ganz«
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