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Dresdner Nachrichten : 16.02.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-02-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185702163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18570216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18570216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-02
- Tag1857-02-16
- Monat1857-02
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1857
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 47. Montag, den 16. Februar. 1857. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu S Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—S Uhr angenommen. 1. Abonnementpreis » Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis » Vierteljahr 15 Ngr. bei uncntgcldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post »Vierteljahr 19 Ngr — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. K, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Local- und Provinnal-Nachrichten. Dresden, den 16. Februar. Vorgestern Abend 7 Uhr fand das von uns schon erwähnte Fest zu Ehren des Hrn. Professor Rietschel, des Meisters, der sich durch die geniale Schöpfung der Schiller- Göthe-Gruppe ein unsterbliches Denkmal bereitete, im Saale des deutschen Hauses statt. Eine große Anzahl hiesiger Künstler, Gelehrter und hoher Staatsbeamter waren in dem für so viele Teilnehmer fast zu kleinen Raume vereinigt. Nachdem eine Fanfare das Zeichen zum Anfänge gegeben, brachte Herr Geh.-Rath 0. Kohl schütter den ersten Toast auf Se. M. den König Johann aus. Hierauf sprach Hr. Maler Lichtenberger ein Festgedicht, bei dessen letztem Verse und nachdem aller Lichterglanz er loschen, sich ein großes Transparent enthüllte, welches die beiden Dichter-Heroen Schiller und Göthe im schönsten Farbenglanze, nach Rietschels Gruppe gemalt, darstellte, und zn ar so, daß sie auf das mit sprechender Portrait- ähnlichkeit gezeichnete Bild Rietschels den wohlverdienten Lorbeerkranz setzte. Hr. Prof. Hübner knüpfte hieran den mit Enthusiasmus aufgenommenen Toast auf den Gefeier ten, worauf ein von Hrn. 0. Berthold Auerbach gedichtetes originelles und kerniges Lied gesungen ward. Der Dichter desselben war im Toast eben so originell wie im Liede, in dem er Rietschels Lehrer, Prof. Rauch, feierte, dessen von Rietschel jüngst gefertigte Büste ihrem Schöpfer gegenüber ausgestellt war, worauf hin der Redner den Wunsch aus sprach , es möge Rietschel mit gleichem Stolze auf seine Schüler blicken können, wie der würdige Rauch auf ihn. Won den folgenden Toasten seien noch erwähnt der vom Prof. Hettner auf die historische Kunst, der gcistsprühende vom v. Gutzkow auf Rietschel's Frau, sowie die der HH. Reg.-Räthe Spitzner und I). Weinlig, zwischen denen em Lied von v. I. Hammer auf Schiller und Göthe gesun gen ward. Den ergreifendsten Eindruck des Abends brachten Rietschels Dankesworte hervor, deren würdige Fassung und wahrhaft inniger Vortrag ebenso rührend als begeisternd wirkte und manchem Auge Thränen entlockte. ^ Der Eindruck dieses Festes wird allen Theilnehmern ein unvergeßlicher bleiben. — Vorgestern Abend feierte die hiesige deutschkatho lische Gemeinde im Saale zur deutschen Halle ihr eilftes Stiftungsfest. Dasselbe begann H8 Uhr mit einem vom Vorsitzenden durch den Vortrag eines Gedichtes eröffnten religiösen Akte, bestehend im Gesänge eines religiösen Lie des und einer vom Gemeindemitglied Mascheck gehaltenen erbaulichen und der Feier entsprechenden Rede. Er wies in derselben auf die Schwierigkeiten hin, mit denen alle jungen christlichen Gemeinden zu kämpfen hatten und trö stete mit dem Beispiel derselben die in so drückendem Zu stande lebende hiesige Gemeinde. Ferner deutete er darauf hin, daß auch die anderen Confessionen durch die in der Gegenwart herrschende luxuriöse Genußsucht und Vernach lässigung der kirchlichen Gebräuche viel zu leiden hätten, was Diejenigen, denen es Ernst um die Kirche ist, nur mit tiefem Schmerze sehen könnten. Zum Schluß forderte der Redner die Gemeinde auf, sich vor Verzweiflung zu bewahren und fest am Glauben zu halten. An die mit sichtlicher Befriedigung aufgenommene Rede knüpfte sich erneut der Vortrag eines Gedichtes von Seiten des Vor sitzenden. Mit dem Segensspruch schloß der religiöse Theil der Feier. Es folgte nun ein geselliges, von Gesängen und Trinksprüchen ernsten und launigen Inhaltes gewürztes Fest mahl. Das Sängerchor der Gemeinde erwies sich auch hier als eine für das Ganze ersprießliche Einrichtung. Die Theil nehmer, 200 an der Zahl, trennten sich erst in der Mitter nachtsstunde mit dem allseitigen Wunsche einträchtigen Fort bestehens. — Vom 1. April d. I. an soll die Lieferung des Brodes für das hies. Arresthaus, bestehend in täglich ca. 400 Pfund, an den Mindestforderndcn in Accord gegeben werden. Hierauf Neflectirende haben ihre Offerten schrift- lich an die Sportelverwaltung des K. Bezirksgerichts bin nen 8 Tagen gelangen zu lassen. ' — Die billigsten Brodpreise sind: für feines Roggen brot» 9 Pf. a Pfd., für Hausback. Roggenbrot» 6 Pf. L Pfd., für sog. Schwarzbrot» 6 Pf. ä Pfd.
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