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Dresdner Nachrichten : 11.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186112111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18611211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18611211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-12
- Tag1861-12-11
- Monat1861-12
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.12.1861
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wervsnVÄMv-v, GonMvi« Mittags ISA- angenommen in der Expedition: JohanneSallee u. Waisenhau-straße 6. . v l» - 0. ..oönn^tertettLhrlkKr^gr^i - «-> unentgrl-l. AeMlng: in s Haus ^ . Durch dir K. Post vierteljährlich - 22 Ngr. Einzelne Nummern l Ngr. Hageklatt Nnterhaltnnff lind Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M«. »AH Mittwoch, den 11. December L8«L Dresden, den 11. December. — Am 7- Dec. Abends hat Se. k, Hoh. der Kronprinz, in Begleitung Sr. k. k. Hoh. des Großherzogs von Toscana, die Gcwerbeausstcllung zu Oschatz mit einein Besuche beehrt. Se. k. Hoh. der Kronprinz erinnerte sich dabei seines Besuchs der dortigen 1855er Ausstellung und bemerkte, daß die heurige Ausstellung gegen jene um Vieles mannichfaltiger und glänzen der erscheine. — Die Lieferung der bei der k. sächs. Postverwaltung er forderlichen Frankomarkcn soll im Wege der Submission verge ben werden. Offerten sind bis zum 15. Januar k. I. an die k. Oberpostdirection Leipzig einzureichcn, von welcher den Be werbern über die näheren Bedingungen in Betreff der Anferti gung und Lieferung der Marken die erforderliche Auskunft er- theilt werden wird. — Im letztverflossenen Monate sind durch die'Armenver sorgungsbehörde 1698 Thlr. Almosen und Erziehungsbeihilfen an 983 Personen, 754 Thlr. außerordentliche Unterstützungen an 354 Personen und 88 Thlr Legaten und Stiftungszinsen, in Summa 2541 Thlr. ausgezahlt worden. Außerdem kamen 1499 Brode zur Vertheilung, und am Geburtsfeste Ihrer Maj. der Königin wurden 1925 Speisemarken ausgegeben. Mit Be kleidung, Schuhwerk, Lagerstätten re. wurden 394 Arme ver sehen, während 259 Personen in armenärztlicher Behandlung sich befanden und 22 freie Beerdigung erhielten. 79 Personen waren in Landesanstalten versorgt, 236 Kinder im Findelhause, Waisenhause, bei Pflegeältern in den Kindercolonien re. Das städtische Versorghaus zählte 157, das Asyl für Sieche 56 und die Arbeitsanstalt >39 Insassen. Die Zahl der Verpflegten bez. Detinirten betrug sonach ir Summa 352. — Der Major Serre in Dresden, welcher durch die Schil ler-Lotterie in ganz Deutschland dem Namen nach bekannt ge worden, ist geboren zu Bromberg im Jahre 1789. Er besuchte die Schule in Danzig, studirte die Rechtswissenschaft in Frank furt a. d. O. und war drei Jahre lang Referendarius beim Oberlandesgericht in Glogau. Als er im Begriff stand, das mündliche Examen zum Assessor zu machen, brach der Freiheits krieg aus. Serre trat sogleich als freiwilliger Jäger in das 2. Garde-Regiment, kämpfte die Schlacht bei Groß-Görschen mit und wurde nach der Uebergabe von Glogau als Adjutant' des commandirenden Generals von Blumenstein mit der Capitula- tionsurkunde von Glogau nach Paris an die französische Re gierung gesandt. Später wurde er als Hauptmann in die Ad- jutantur versetzt und dem Militär-Gouverneur von Sachsen, General v. Gaudi, in Dresden beigegeben, wo er seine jetzige Gattin kennen lernte, seinen Abschied nahm und seit jener Zeit verblieben ist. Bei dein Durchmarsch durch Altenburg zur Lütz- ner sGroß'Görschener) Schlacht ereignete sich ein chararacterists- scher Auftritt, welchen Professor Förster aus München bei Ge legenheit her Generalversammlung der Schillerstiftung in Dres den 1859 erzählt hat Eines Tages hielt ein Trupp junger Krieger vor dem Hause von Försters Vqter. Dieser — noch ein Knabe — theilte Erfrischungen an die Kampfbegeisterten pus. Da trat ein Jüngling aus der Reihe, zog ein Buch aus der Brusttasche und gab cs dem kleinen Förster mit den Wor ten: „Bewahre nur das Buch; kehre ich zurück, dann giebst Du es mir wieder; falle ich, so ist es Dein Eigenthum!" Der junge Mann forderte sein Buch nicht wieder, und doch kam er unversehrt aus dem Kriege heim. Förster sah ihn nicht mehr, bewahrte aber das Buch. Es war eine auserlesene Sammlung deutscher Dichtungen. Des Jünglings Name stand darin. Erst nach fast einem halben Jahrhundert hat ihn Förster wiederge funden, auch jetzt noch begeistert für deutsches Dichterleben, im rastlosen Wirken für die Kunst. Es war der Major Serre. — * Oeffentliche Gerichtsverhandlung. Be züglich der am 10. December wider die Modistin Henr. Demuth stattgefundenen Hauptverhandlung sei vorläufig nur bemerkt, daß die Angeklagte wegen ihrer Betrügereien s. w. d. a. zu Arbeits- ^ Haus in der Dauer von 3 Jahren und 6 Monaten verurtheilt worden ist. Ein ausführliches Referat in der folgenden Num mer d. Bl. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Mor gen Donnerstag den >2. d M. Vorm. 9 Uhr Hauptverhand lung wider den Handarbeiter Carl Gottlob Mann wegen Dieb stahls. Vors.: Gerichtsrath Ebert. — Tambour schlag' an! wird es morgen früh heißen, wenn die Neveille zur Feier des festlichen Tages beginnt. Das wird für so Manchen ein alter bekannter Klang sein, wenn es so rasselt, daß die Fensterscheiben zittern. Und — wer wollte leugnen, daß im Bearbeiten des Kalbfelles ein kriegerischer Klang liegt, welcher mehr Kraft hat als ein Signalhorn. — Wie wir hören, wird Herr Rapp» heute und morgen Abend in seinem Circus 30 Trommler auf die Scene stellen; damit deren Klänge sich bei Entfaltung eines Festtableau mit den Tönen der andern Instrumente einmischen. — König Winter hat der Anarchie, wie sie mit Wind und Regen allzu lange in seiner Negierungsepoche sich breit ge macht, ein energisches Ende zu bereiten und sich mit Beobach tung aller üblichen Formen in Person bei uns einzustellen ver sucht. Er hat denn auch richtig vorübergehend nothwendig ge macht, was an seinem Hoflager bis dahin stets üblich gewesen: ein geziemendes Steinkohlenfeuer und die Verwandlung eines leidlich gesitteten Menschen in ein wandelndes Pelzlager, dessen Aeußcres nur noch unbestimmte, keineswegs nach den strengsten Schönheitsregeln geschnittene Formen erkennbar erscheinen läßt. Unsere Damen besonders waren auf den Straßen aus ihren, der Zoologie des Nordens entlehnten Umhüllungen kaum heraus- zusinden und manche zarte Herzensflamme erlosch unter der Ge walt des Nordwindes, da eine geliebte. Schöne mit erfrorenem Gesicht und ein Galan mit rother Nase zuweilen geeignet sind, alles ästhetische Gefühl mit einem Schlage zu vernichten. Solche Zeit, welche allen Unbemittelten schwer auf der Seele liegt, verfehlt indessen nicht, Anderen nach Umständen Vergnügen und Verdienst zu bereiten. Die liebe Jugend mit ihrer Manie, die
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