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Weißeritz-Zeitung : 16.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189505165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-16
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.05.1895
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Mchmtz-ZitW 61. Jchrgang Donnerstag, den 16. Mai 1895 Nr. 57 « v >r 0. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem »Lllustrivten UnterhaltungSblatt". Mit land, und hauSwirthschastl cher n age. -Lokals ««d Sächstsches. Dippoldiswalde. In der am vergangenen Sonn tag abgehallene» ordentlichen Generalversammlung der Vereinigten Bauhandwerker-Jnnung begrüßte Herr Obermeister Philipp alle erschienenen Mitglieder und trat man darauf in die Tagesordnung ein. Es fand die Ausnahme eine« Meisters in die Innung statt, daraus folgte die Einweisung der neuen Lehrlinge. ES hatten sich 10 zur Aufnahme gemeldet und wurden dies« vom Herrn Obermeister beglückwünscht und zur redlichen Pflichterfüllung in ihrem Berufe eindringlich ermahnt. Hierauf wurden 1l Ausgelernte der ver schiedenen Handwerke losgesprochen, deren Gesellenstücke während der Versammlung ausgestellt waren. 5 von diesen erhielten die Censur I, 5 die Censur II, l die Eensur HI. Hierauf wurde von Seiten des Herrn Obermeisters zur Abonnirung des „Jnnungsboten" aufgesordert und noch auf die im Jahre 1896 in Dresden stattfindende Kunst- und Gewerbeausstellung mit dem Wunsche, sich daran zu betheiligen, aufmerk sam gemacht. Nach Erledigung dieser Punkte stellte Herr Obermeister Philipp den Antrag, als Vertreter im Obermeister-Jnnungsausichuß sich ganz von poli tischen Sachen auszuschlteßen. Die Versammlung stimmt voll und ganz vem Antrag bei, und wurde beschlossen, in der Innung politischen Dingen fern zu bleiben. Ein zweiter Antrag vom H rrn Obermeister betr. die Beschaffung von Vorlagen für die Fort bildungsschulen wurde mit großer Stmmenmehrheit angenommen, jedoch mit dem Bemerken, daß selbige Vorlagen nur den Lehrlingen von Jnnungsmeistern zu gute kommen und wurde dazu die Summe von Mk. 80.— bewilligt. Ein 3. Antrag, betr. die Ab gabe eines Jnnungsgeschenkes an rechtliche durch reisende Gesellen wurde dahin angenommen, aus ein Jahr versuchsweise ein Geschenk von Mk. —.30 zu gewähren. — Von den 5340 stimmberechtigten Personen im DippoldiSwaldaer Amtsgerichlsbezirk haben am 25. April 1624---30,4 Prozent für Andrä, I472---27,6 Prozent für Hartwig und 9 l 6—17,1 Prozent für Horn ge wählt. l328 Personen haben sich der Wahl enthalten. Das für die konservative Partei so günstige Ergebniß ist einestheilS der Regsamkeit der Vertrauensmänner, anderntheils aber dem Eingreifen des Bundes der Landwirthe zu danken. Glashütte. Ausnehmend schönes Wetter zeigte der Frühjahrsmarkt am Montag, doch waren wenig Verkäufer anwesend, und wenn auch viel Publikum da war, so war der Umsatz doch nur mittel mäßig. Die besten Geschäfte dürsten das Karouffel And die Schaukel gemacht haben. — Aus hiesigem Bahnhose erhielt ein Geschirr führer durch eine zurückprallende Deichsel eine stark klaffende Hautwunde an der Stirn, die vom Arzt zu genäht werden mußte. — Nächsten Donnerstag unternehmen die Schüler der deutschen Uhrmachelschule in Begleitung ihrer Lehrer einen Ausflug nach dem oberen Müglitzthale zur Besichtigung einiger Fabriken und zum Besuch de» MückenthürmchenS. Riederpöbrl. Muthmaßlich aus Lebensüberdruß hat sich der in letzterer Zeit bettelnd und vagabondirrnd umhergezogene 36jährige Handarbeiter Mende von hier in den Mischen Naundorf und Sadisdorf gelegenen sogenannten „Ochsenteich" gestürzt. Sein Leichnam wurde am Freitag Abend, den 10. dsS., vom Straßen wärter Mende ousgesunden und mit Hilfe des Zimmer manns Bellmann aus Echmiedeberg aus dem Wasser gezogen. Nur der aus dem Wasser schwimmende Hut bat den Verdacht aus einen vorliegenden Selbstmord erweckt, da der entleibte Mende vor Ausführung der That in die umgebundene Schürze einen 2'/» Kilo schweren Stein sich fest eingewickelt hat, von demselben Inserate, welch« bet de» bedeutenden Auslage de» Blatte» «ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserat« mit entsprechen dem Ausschlag. — Eilig«, sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltrrqtile 20 Pfg- unter Wasser gehalten und mit dem Gesicht auf dem Grunde des Teiches liegend aufgefunden worden ist. Nassau. Dem hiesigen Schmiedemeister Friedrich August Rudolph ist für die Ermittelung des vorsätz lichen Urhebers des am 23. Oktober vor. Ihrs, in dem Scheunengrundstück des Gutsbesitzers Merkel hier auS- gebrochenen Schadenfeuers in der Person des Fabrik arbeiters Becker aus Obercrinitz vom Kgl. Ministerium des Innern eine Belohnung von 300 Mk. bewilligt worden. Beckert, ein vielfach bestraftes und im Sep tember vorigen Jahres aus der Strafanstalt Hoheneck erst entlassenes Subjekt wurde sofort bei Inbrandsetzung der vorgedachten Scheune von dem in der Nähe be findlich gewesenen Schmiedemeister Rudolph damals ertappt und von Letzterem, da er auch nach Abgabe eines Schreckschusses dem wiederholten Zuruf, stehen zu bleiben, nicht Folge leistete, mittels Schrotes in die Beine geschossen. Nur hierdurch hatte das Entweichen des Thäters in den anliegenden Wald verhindert werden können. Durch Beckers Festnahme, welcher wegen der zugestandenen Brandstiftung zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurtheilt wurde, legte sich die infolge der zu jener Zeit mehrfach stattgefundenen Brände eingetretene Beunruhigung in der Bevölkerung und wurde das -ntlchloffene Vorgehen Rudolphs schon damals allgemein als «in zu schätzendes Verdienst be zeichnet. Dresden. Die Arbeiten an der Königin Karolabrücke werden gegenwärtig unter Ausbietung großer Arbeiterschaaren mächtig gefördert, um dieselbe rechtzeitig fertig übergeben zu können. Als Eröffnungs tag ist der 6. Juli bestimmt worden. — Der unter dem Protektorat des Königs stehende Landesverband sächsischer Feuerwehren, zu dem über 700 wohlorganistrte Feuerwehren Sachsens zählen, hielt unter Leitung seines Vorsitzenden, Weigand- Chemnitz, am Sonntag auf dem Böhmischen Bahnhofe in Dresden eine AuSschußsitzung ab. In Aussicht genommen wurde die Inspektion einer Anzahl Feuer wehren Sachsens, die zu keinem Verbände gehören und innerhalb der Amtshauptmannschasten Bautzen, Kamenz, Löbau, Zittau, Dippoldiswalde, Dresden-Neustadt, Freiberg, Meißen, Grimma, Leipzig, Flöha, Glauchau, Schwarzenberg und Zwickau gelegen sind. Mitglied Ullrich-Leisnig berichtete über verschiedene Unzuträg lichkeiten bei wechselseitigen Hilfeleistungen zwischen Stadt und Land bei Bränden. In der Prämienfrage der ersten Spritze am Platze beschloß man die Herbei führung einer Ergänzung der gesetzlichen Vorschriften in Aussicht zu nehmen. — Die Dresdner Bahnhofsumbautennehmen naturgemäß nicht nur für die Dresdner, sondern auch für die Provinzbewohner, wie auch für die Besucher der Residenz das Interesse in Anspruch. Ueberraschen schon die großartigen Umwälzungen, welche die Umbauten her- vorgerusen und tMs flotte Fortschreiten der Arbeiten im allgemeinen, so erregt noch größere Bewunderung die jetzt der Vollendung nahe südliche Seitenhalle, die denjenigen neuen Bahnhosstheil bedeckt, der, zunächst in Betrieb genommen, als Interimistikum allen Verkehr auszunehmen bestimmt ist. Dieser Theil umfaßt rund 6000 qm Fläche (gegen 3200 qm bei der alten Anlage); er enthält zwei Perrons mit drei langen Durchgangsgeleisen in ähnlich r Anordnung wie gegen wärtig noch auf den alten Anlagen; außerdem be findet sich mehr nach dem östlichen Theile der Anlage zu noch ein Jnselperron, an welchem beiderseitig Züge abgesertigt werden können. Entlang der BiSmarck- Straßen-Seite führen ferner zwei besondere GüterzugS- geleise für die Linie Bodenbach—Dresden—Friedrich stadt. Für die Inbetriebnahme de« Interimistikums ist dem Vernehmen nach der 18. Juni in Aussicht ge nommen worden; der Tag kann jedoch nicht al« fest bestimmt gelten, da bei einem solchen Werke, wo zur Zeit noch Hunderte von fleißigen Händen beschäftigt sind, die volle Fertigstellung sich schon jetzt nicht mit einer solchen Sicherheit übersehen lassen kann. Man hofft aber, daß sich der angenommene Termin ein halten lassen wird. Die unter der Gleisanlage be findlichen Verwaltungsräume sind ebenfalls sehr zweck- entsprechend angeordnet. Sie find zwar einfach ge halten, da sie nach Fertigstellung der Gesammtanlage ihrer eigentlichen Bestimmung als Bureauräume zu geführt werden sollen, machen aber immerhin einen durchaus würdigen und netten Eindruck. Die Eleganz vorzufinden, welche man an anderen Bahnhöfen' an trifft, darf man in dem zunächst zur Eröffnung kom- menden Theile allerdings nicht erhoffen, damit muß man warten, bis das eigentliche Bahnhofsgebäude an der Prager Straße, mit dem nach Abbruch des alten Gebäudes nun wohl bald begonnen werden wird, vielleicht 1898 fertiggestellt sein wird. Beim Eintritt in das Vestibül befinden sich nach rechts zu die Ge päckschalter (Gepäckannahme, Gepäckausgabe, Expedi tionen für Handgepäckaufbewahrung), zur Mitte ge wendet zeigen sich 5 Fahrkartenschalter, nach links findet man den Eingang in die Restaurationslokalitäten vor, und zwar zunächst der Straßenseite den Warte raum HI. und IV. Klasse, nach den alten Anlagen zu (also entgegengesetzt der BiSmarckstraße) den Warte raum I. und II. Klaffe nebst Speisesaal, je mit einem anstoßenden reservierten Zimmer. Hinter den hieran anschließenden WirthschaftSräumlichkeiten für den Re staurateur befinden sich, also an der Westseite, die Verwaltungsbureaux für den Eisenbahn- und Post betrieb. Vom Vestibül aus führen und zwar rechts und links je zwei breite Treppen nach den Perrons in der Haupthalle, deren mittelster sich fast bis zur Werderstraße hinzieht und hier den Perron für die Vorortzüge bildet. Auch dieser besitzt in der Art der alten Lage Ueberdachung und ist zugüngig nicht nur von der Haupthalle aus, sondern auch direkt von der Prager Straßenseite (nach dem Stadtinnern gesehen rechts) aus vermittelst breiter Treppe. An diesem Treppenaufgange liegen ebenfalls noch zwei Fahr kartenschalter und benöthigte Aborts. ES ist danach für alles in umsichtigster Weise gesorgt, und man darf erwarten, daß die Ueberleitung des Betriebes seiner Zeit ohne jedwede Störung sich vollziehen wird. Ein schwieriges Stück Arbeit bedarf eS zu der Ueberleitung des Betriebes nach den Hochgeleisen insofern noch, als der Geleisanschluß von den Hauptgeleisen der Chemnitz — Reichenbacher beziehungsweise DreSden- Neustädter Linien in die erwähnten Hochgeleise des Nachts in wenig Stunden hergestellt werden muß, da die Abendzüge noch auf der alten Anlage anfahren, die Frühzüge des anderen Tages aber schon an der Neuanlage abzufertigen sein werden. Ist der umsichtigen Leitung der Bahnhossumbauten so Vieles und Großes schon gelungen, so wird auch dieses Stück Arbeit so bewältigt werden, wie eS nur gewünscht werden kann. Man wird nicht in der Annahme irren, daß dann wenigsten- altstädter- seitS das Schwerste überwunden ist. Der Umbau ist dann nicht mehr vom Betriebe abhängig, wird sich dann naturgemäß freier bewegen können und somit noch mehr zu einem rasch vorwärtSschrettenden sich ge stalten können. Pirna. In dem Konkursverfahren über da- Vermögen der unter so kläglichen Umständen zu sammengekrachten Pirnaer BereinSdank ist jetzt zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen «in neuer Termin auf den 28. Mai von dem hiesigen königl. Amtsgericht anberaumt. Die Zahl der über haupt eingegangenen Forderungen ist eine sehr große, und mit Gefühlen arger Beklemmung sieht man daher in die Zukunft, da man schon jetzt vor der traurigen Wahrheit steh», daß Dasjenige, was für die Einleger rc. noch gerettet werden kann aus der durch eine Ge schäftsführung der unverantwortlichsten Weise herbei geführten Katastrophe, immer mehr zusammenschmilzt Die „Wrißeritz-Zeitung" «rscheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan ¬ stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- stellungen an. SUD' L Dz I I l" für di- Königliche Amtshauplmamschast Dippoldiswalde, sowie sm die Königlichen Ztmtsgmchte und d« St-dträthe zn Dippoldiswalde nnd Iraumstem
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