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Hohensteiner Tageblatt : 12.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189611120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18961112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18961112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-12
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 12.11.1896
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WMciner Tageblatt nä 6N ;l- 6N Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 264 Donnerstag, den 12. Novembcr 1896. 46. Jahrgang isort n >reu. » n- !N zu 39. Al- ieth. c ist be- 2S. Bedeutend rascher, als man erwartet hatte, ist in den Ver einigten Staaten der Geschäftsaufschwung eingetreten. Die dor tigen Fabriken arbeiten bereits wieder mit vollen Kräften und die Bestellungen auf Wirkwaaren von drüben gehen so reichlich ein, daß in den nächsten Wochen die größte Anspannung aller Kräfte nöthig sein wird, um die Aufträge zu erledigen. Ame rikanische Aufkäufer sind bereits unterwegs, um neue Aufträge zu bringen. Schöner wäre es freilich, die Bestellungen dräng ten sich nicht aus so kurze Zeit zusammen, sondern vertheilten sich auf viele Monate. So liegt die Gefahr nahe, daß auf das Hasten bald das Fasten folgen werde. Ueber die Gefahren des „Zuges nach der Stadt" äußerte sich neulich in einem Vorträge der Strafanstalts-Direkter Noßmy. In das ihm anvertraute Männer-Gefängniß zu Hoheneck in Sachsen wurden vom Juni 1887 bis Juni 1896 6058 Ver- urtheilte eingeliefert, unter denen nicht weniger als 926 Knechte waren. Das Leben aus dem Lande war ihnen zu eintönig geworden. Verwandte, Freunde und Bekannte hatten ihnen von dem Leben in der Großstadt so verlockende Schilderungen entworfen, daß sie dem Landleben den Rücken kehrten. Die hohen Zahlen in dem Hohenecker Anstalts-Verzeichniß bekunden deutlich, was ihnen zum großen Theil in der verpesteten Groß stadtluft geworden ist. Der Direktor Roßmy stellte aus den Fragen, die er an die seiner Obhut anvertrauten Sträflinge über ihren Lebensgang richtete, fest, daß fast in allen Fällen die „Freude am Genüsse" die ehemaligen Landbewohner hatte straucheln lassen. All ihr Denken und Handeln war nur darauf gerichtet, die Mittel zu einem ausgiebigen Sinnengenuß zu er halten. Anfangs versuchten sie es auf ehrliche Weise, durch redliche Arbeit. Aber der Genuß stumpft die Sinne ab und mindert die Lust zu anstrengender und ausdauernder Thätigkeit. Es war immer das alte Lied. Der redliche Arbeitsverdienst reichte nicht mehr aus, um allen Liebhabereien des Gaumens und Versuchungen des Sinnenreizes zu genügen. Ma» warf sich daher auf die leichte Seite, lehnte sich auf gegen Ordnung und Gesetz, borgte, so lange der Credit ausreichte und stahl Maler Gottlob Louis Fritzsche, Webermeister Carl Louis Glänzel, Amtsdiener Ernst August Grosche, „ Bruno August Grosche, Contorist Franz Albin Hommel, Strumpffabrikant Fritz Heyne, Materialwaarenhändler Friedrich August Korb, Lehrer Carl Max Kirchhof, Geschäftsgehilfe Heinrich Julius Küchler, Strumpfwirker und Handelsmann Theodor Max Lindner, Expedient Ernst Johann Leisering, Stadtbaumeister Friedrich Carl Paul Heinrich Matzinger, Schulhausmann Friedrich Albin Richard Menschke, Uhrmacher Julius Eduard Adolf Rudolf Müller, Webermeister August Vietor Münch, Polizeiwachtmeister Paul Guido Noack, Webermeister Louis Wilhelm Nürnberger, Bürgermeister vr. ^ar. Wilhelm Carl Gottlob Polster, Webermeister Gottfried Leonhardt Philipp, Raths-Registrator Ernst Richard Röger, Sparkassen-Controlleur Friedrich Oswald Riedel, Maler Anqust Louis Nudelt, Zimmermeister Gotthilf Louis Richter. Rathsvollzieher Friedrich Paul Schmidt, Sprachlehrer Max Richard Stecher, Rathscopist Hermann Schumann, Fabrikant Otto Bruno Schraps, Commis Hermann Albin Selbmann, Tagesordnung: 1. Wahl 3er Wahlgehülfen zur Stadtverordnetenwahl. 2. Ortsstatut zum Bebauungsplan über das Areal zwischen Weinkeller-—Bahnhofstraße. Das Sparkassenbuch Nr. 12124 der hiesigen Sparkasse ist, nachdem das Verfahren gemäß 8 10 der Sparkassenordnung erledigt, heute für ungültig erklärt worden. Hohenstein, am 10. November 1896. Der Stadtrat h. vr. Polster, Bürgermeister. Der Stadtrat h. vr. Polster. 27. öffentliche Stadtgemeinderaths-Sitzung, Donnerstag, den 12 November 1896, 8 Uhr Abends. Hohenstein, am 10. November 1896. Der Stadtrat h. vr Polster. Bekanntmachung. Gemäß W 50 und 51 der revidirten Städteordnung vom 24. April 1873 wird hier mit bekannt gemacht, daß die für die diesjährige Stadtverordueten-Ergänzungswahl aufgestellten Listen der Stimmberechtigten und Wählbaren vom 12. November er. ab 14 Tage lang während der Geschäftsstunden im Meldezimmer des hiesigen Rathhauses zur Einsicht nahme ausliegen und es bis zum Ende des siebenten Tages nach Bekanntmachung und Be sinn der Auslegung jeden Betheiligten freisteht, gegen die Wahlliste beim Stadtrathe Ein spruch zu erheben. Hohenstein, am 11. November 1896. Der Stadtrat h. vr Polster. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. n- m id ür m de r- :n >e- m o- hr es fu ist ue n- >d e- or es ie, en m e- l- n- n. er n- n. a- e Bekanntmachung. Freitag und Sonnabend, den §3. und 14. dss. Mts., werden sämmt- liche Geschäftsräume gereinigt und können an diesen Tagen nur dringliche, einen Aufschub nicht erduldende Sachen erledigt werde». Hierzu, sowie zur Entgegennahme standes amtlicher Anzeigen ist das Wachtlokal von 11—IS Uhr Vormittags, die Kassen stelle der Gemeindekranken re. Versicherung zur Auszahlung von Krankengeld, sowie für An- und Abmeldungen am Sonnabend Nachmittag von 2—3 Uhr ge öffnet. Hohenstein, am 9. November 1896. Der Stadtrat h. vr. Polster. Sachliches. Hohenstein, den 11. November. In der Generaldirektion der königl. sächs. Staatseisenbah nen stehen demnächst in Bezug auf die Besetzung der obersten Beamtenstellen einige durchgreifende Veränderungen bevor. Auch in der Transportdirektion ff ollen mehrere hohe Aemter durch andere Persönlichkeiten besetzt werden. In eingeweihten Kreisen bringt man diese Veränderung auch mit den jetzt mehrfach statt gefundenen Eisenbahnunglücken in Sachsen in Verbindung. Besonders scheint hier der Unfall, der dem kaiserlichen Sonder zug auf sächsischem Boden zugestoßcn ist, ausschlaggebend 'ge wesen zu sein. Seitens des Reichseisenbahnamts wurden in folge dieses letztgenannten Unfalles, der bekanntlich noch glück lich ablief, ganz umfassende Erörterungen und Nachforschungen veranstaltet, welche auch heute noch nicht gänzlich abgeschlossen sind. Das Königliche Ministerium des Innern hat sich im Wesentlichen gegen die Aufhebung der Jahrmärkte in Sachsen im Allgemeinen, wie auch im Specicllen gegen Aufhebung des Dresdner Johannismarktes ausgesprochen. Um Wegfall des Letzteren vom Jahre 1898 ab hatte der Dresdner Stadtrath beim Ministerium petitionirt. Hierauf veranstaltete die könig liche Behörde Ermittelungen durch die sächsischen Gcwerbe- kammern und diese stimmten alle für Beibehaltung der Märkte. Als Grund hierfür gaben dieselben an, daß eine große Anzahl der Gewerbetreibenden, in einzelnen Orten und Gegenden ganze Gewerbszweige, im Mangel genügender Kundschaft am Orte oder in dessen näherer Umgebung auf den Absatz ihrer Waaren im Jahrmarktsverkehre angewiesen seien und auch schon durch Wegfall des Dresdner Johannismarktes eine kaum oder wenigstens schwer zu ertragende Einbuße erleiden würden. Wenn deshalb der Wegfall dieses Marktes auch für Dresdner Gewerbetreibende Vortheile in Aussicht stelle, so würden sich diese Vortheile nur durch Schädigung einer großen Anzahl kleiner Gewerbetreibenden erkaufen lassen, die unter den gegen- Wassermeister Friedrich Hermann Uhlmann Oberpostsecretär AlbaniuS Bastlins Uhlich, Bäckermeister Otto Paul Uhlmann, Kaufmann Carl Traugott Vieweger, Tischler Carl Louis Wappler. Hohenstein, am 10. November 1896. wärtigen gedrückten Verhältnissen nicht minder leiden, als die Handels- und Gewerbetreibenden in Dresden. So lange die einschlagenden Verhältnisse sich nicht wesentlich geändert haben, glaubt das Ministerium Bedenken zu tragen, dem diesbezüglichen Anträge stattzugebm. In dem Prozesse gegen die sozialdemokratische Organisation (Auer und Genossen) in Berlin fand heute vor dem Reichsge richte Verhandlung statt über die von den verurtheilten 15 An geklagten eingelegte Revision. Der Oberreichsanwalt beantragte zwar deren Verwerfung, aber das Reichsgericht hob das Urtheil auf und verwies die Sache in die Vorinstanz zurück, weil nicht alle Voraussetzungen des 8 8 des preußischen Vereinszesetzcs festgestellt seien. Die europäischen Staaten unterhalten gegenwärtig 3'/« Millionen Krieger unter Waffen, und zwar 3,200,000 in den Landheeren, den Rest auf Kriegsschiffen. Nicht einbegriffen sind die Landwehren, Reservemannschaften und ähnliche Bildungen. Mehr als 4^ Milliarden Mark beträgt die europäische Jahres ausgabe für diese Riesenrüstung; dagegen ist der Werth des für Armeezwecke aufgewendeten Materials und der Baulichkeiten aller Art auf 30 Milliarden nach einer sehr mäßigen Schätz ung veranschlagt. Damit sind indessen die europäischen Mili tärkosten noch lange nicht erschöpfend angegeben. Vielmehr müssen oie Zinsen der Staatsschulden, die doch sicherlich zu zwei Dritteln für Militärzwecke gemacht wurden, noch zu jenen Koste» hi»zugezählt werden Nun beträgt die Gesammtschulden- last der europäischen Staaten 121,178 Milliarden, man müßte also 3'/.i Milliarden alljährlich jenem Gesammtkostenansatze hin zufügen, denn soviel beträgt annähernd die Verzinsung von etwa zwei Dritteln jener europäischen Staatsschuldcnlast all jährlich. Die Gesammtkosten der europäischen Heere und Flot ten belaufen sich demgemäß auf jährlich etwa 10 Milliarden. Das ist also gewissermaßen die Versicherungsprämie, welche Europa für die Erhaltung des Friedens alljährlich zahlt. Nüch terne Nationalökonomen wollen herausgebracht haben, daß diese Prämie im Verhältnisse zu dem Kriegsrisiko keine hohe ist. Bekanntmachung Seit dem Jahre 1895 haben das Bürgerrecht hiesiger Stadt erworben: 1. Herr Schutzmann Oswald Louis Beyer, Amtsrichter Carl Constantin, Hausmann Heinrich Wilhelm Drechsler, Baumeister Paul Max Dünnebier, Webermeister Carl Emil Dähne, jeden Wochentag abends für den folgenden MM M ^^M ^TM^ nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uhr Tag und kostet durch die Austräger pro D W V W W MMK W I-5 U^W D W I sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 M MM D MM W M *M^M"MM/MMM^^ alle Annoncen-Expeditionen zu Original- frei ins Haus. * r M r vM MM Preisen entgegen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga« Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchürsdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w
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