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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189702216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18970221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18970221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-21
- Monat1897-02
- Jahr1897
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I«»7 Sonntag, den 21. Mebrua» ertra. »I-Inst-r Inserat««- AmIMatt der LWgl. Amlshaupimaiinschast Flöha, de« König«. Amtsgericht, und »es «tadtrats M Frankenberg Ober- «n» «icbcrwiesaer Pfarr- «"d »irchenwal» Stück Oberstärke, Oberwiesa, 16. Februar 1897. 6 302 1 24 1341 4z t Lilcheinl lägltch, ma llurnahnir der eonn- und JesN-ge, LbeudS iüc den lol» Zenden lag. Vrej» virrlcljahrtich r M. b<- Psg., monatlich bd Ptg-, Linjct-Rrn. s Psg. Bestellungen nehmen alle Post- anstatien, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. weiche Stämme von - Klötzer ° - Der-stanzen- hartes Schleisholz - weiche Schleifhölzer - Der Kircheuvorstand 15-20 8-Ib 10 7—12 2-7 Neisstangen - Aeste "und ^16 km weiches Brrnnretfig, Nähere Auskunft ertheilt Herr Gemeindevorstand Otto »u Oberwiesa. 10 22 CM Mitlenstärke, ' Oberstärke, Unterstärke, Vom Reichstage. Aus der Tagesordnung der 180. Sitzung vom 19. Februar steht die Fortsetzung der Beratung des Antrages Auer, betr. den achtstündigen Arbeitstag. Präs. v. Buol: Ehe wir in die Tagesordnung eintreten, habe ich aus em Vorkommnis am Schlüsse der gestrigen Sitzung zurückzukommen. Wie Ihnen bekannt, mußte ich gestern Ahlwardt zur Ordnung rnsen, weil er von der möglichen Reinigung dieses germanischen Hauses von dem jüdischen Ungeziefer gesprochen hatte. In einer persönlichen Bemerkung, welch« er ausdrücklich nachge sucht hatte, um sich zu entschudigen, gab derselbe nur zu, einen Vergleich zwischen gewissen Tieren und bestimmten Bewohnern des Reiches angestellt zu haben. Er stellte jede Beleidigung in Abrede und tilgte hinzu, wenn doch eine Beleidigung darin gesun den werbe, so würde er sich nur bei dieser Tierklasse zu entschul digen haben. Es war dies nicht nur keine Entschuldigung sRuse: Sehr richtig!), sondern eine an sich unzulässige und überdies un gehörige Kritik meiner Zurechtweisung. Dieselbe enthielt ferner eine mehrfache Wiederholung der in meinem Ordnungsms ge rügten Aeußerung. Ich rufe deshalb den Abgeordneten Ahlwardt wiederholt und aus das Nachdrücklichste zur Ordnung. (Lebhafter Beijall.) Nunmehr tritt das HauS in die Beratung des achtstündigen Arbeitstages ein. Die hierzu gestellten Unteranträge lauten: 1. Hauptanlrag Hitze aus 63stündizeS Arbeitsmaximum pro Woche; 2. Eventualantrag Hitze aus weitere Ausbildung des sogen, sanitären Arbeitstages gemäß ß 120« der Gewerbeordnung; 3. Antrag Rbsicke-Pachnicke auf Erlaß der Bestimmungen ge mäß 8 120s entweder durch Verordnung oder im Wege der Reichs- gesetzgedung; 4. Antrag. Schneider auf Erlaß bezüglicher (sanitärer) Bestim mungen nur nn Weg« der Reichsgesetzgebung; b. Antrag Förster (Antis): Den sanitären Arbeitstag auch aus das Verkehrswesen auszubehnen. v. Stumm erklärt, nur den Eventualantrag Hitze akzeptieren zu köouen. Es genüge, die Regierung aufzusorvern, weitere Er hebungen anzustellen, um eventuell aus Grund derselben in Be triebe», wo sich eine zu ausgedehnte Arbeitszeit als gesundheits schädlich erweise, ein Maximum der Arbeitszeit vvrzuschreiben. Weiter verwahrt sich Redner u. a. gegen die Legende in sozialde mokratischen Blättern, daß er zur Zeit des Streiks in Hamburg gewesen sei, um sodann den Terrorismus zu beleuchten, den die Sozialdemokratie in Hamburg ausgeübt habe. H-yl v. Herrnsheim erklärt, seine Freunde, die National liberalen, würden einstimmig sür den Eventualantrag Hitz« ein treten und alle übrigen Anträge ablehnen. Ausdrücklich wider- sprechen müße er der Behauptung Legiens, daß alle di«, w«lch« den Antrag Auer adlehnten, lediglich Unternehmennterrffen ver träten. Bei Annahme dieses Antrages würden alle di« von Hert ling geschilderten Folgen sür die Landwirtschaft emtreten. Letzter« würde zahllose, sich den städtischen Industrien zuwendenden Arbeiter verlieren. Förster (Antis) kann sich von einer so sch-blonenhalten Re gelung, wie Auer sie sordere, nichts versprechen. Seine Freunde würden daher gegen den Antrag stimme». Weshalb gerade 8 Stunden? Weshalb nicht noch etwas weniger? Der Sprung von der bestehenden Arbeitszeit bis zu 8 Stunden s«i m vielen Brtrieben zu groß. Nur das organisierte Handwerk w«rde die Ar beitszeit in der rechten Weis« zu regeln vermögen. Redner «m- , Anmeldung Zum Auschlutz an die Stadt^Fernsprecheiurichtuug. Sladt-Fernfprecheinitchtung tn Frankenberg (2a.) find, wenn die Ausführuna in dem im Monat April beginnenden ersten Bauabschnitt des NechnungssahreS 18Zz gewünscht wird, späleftens bis zum 1. März bei dem Kaiser lichen Postamle in Frankenberg (Sa.) anzumelden. Später eingehende Anmeldungen können erst im nächstfolgenden, am 1. Sep tember beginnenden Bauabschnitt berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf eS nicht. Leipzig, 2. Februar 1897. Der Kaiserliche Ober Postdireetor, Geheime Oder-Postralh Bundesregierungen gerichteten Erlaß betrefseud strengerer «onttvlle des MaraarinehandelS. Dieses Rundschreiben se» dankenswerter weise sehr wohlwollend von de» Bundesregierungen ausgenommen worden, sodaß die Klagen über Betrügerei, m dem Butterhandel auch bereits sehr adgenommen hätten. Das Gesundheitsamt hat außerdem Untersuchungen angestellt über nn ErkennungSm.ttel sür Margarine und neuerdings ein solches gefunden m dem Dimethy- lamidoazobenzol. (Heiterkeit.) Ob dieses absolut geeignet sn, steht noch nicht völlig fest. Aber er und die preußische Regierung seien bereit, «ine Gesetzesbestimmung zu akzeptieren, welche dem Bundes rat die Vorschrist eines geeigneten Eikennungsmittels anheimgiebt. Was die Trennung .der Verkaufsräume anlange, so sei dieselbe nicht ohne Bedenken, auch gerave vom Standpunkte der Interessen der Butterproduzenten, der Landwirtschaft. Auch in landwirt schaftlichen Kreisen selber hege man diese Bedenken. Er könne da- her nur bitten, das Verlangen nach einem solchen Verbot für daS ganze Land, und ohne Unterschied von Stadt uud Land und der einzelnen Landesteile, fallen zu lasten. Eine Kennzeichnung der Margarinefässer, etwa durch einen roten Streifen, werde wohl keinen Stein Les Anstoßes bilden. Er halte demgemäß den Vor schlag des Borreboers sür zweckmäßig, die vorliegenden Anträge an eine Kommission zu verweisen. Bachem (Zentr.) stimmt dem zu und verzichtet auf weitert sachliche Ausführungen angesichts der entgegenkommenden Erklä rung des Staatssekretärs, deren Tragweite sich noch nicht erkennen laste. Kruse (natl.) pflichtet der kommissarischen Beratung bei, ist aber nicht ohne Bedenken wegen der vorgeschlagenen Regelung. Redner bemerkt dabei, daß er nicht für die Gesamtheit seiner Partei spreche. von Piötz (kons.) betont das Entgegenkommen, welches von seinen Freunden bei den gegenwärtigen Vorschlägen bekundet werde. In der Frage der Trennung der Verkaufsräume werde es jeden- salls positiver Vorschriften bedürfen, damit nicht hinterher Streitig keiten entstünden. Schneider (freis.) bestreitet, daß die Fälschungen eine Aus dehnung genommen hätten, welche überhaupt zu neuen gesetz- geberstchen schritten nötige. Keinesfalls würden seine Freunde, die überhaupt nicht viel von weitgehenden bundeSrätlichrn Voll- Hk* dem BundeSrate ein« Vollmacht er- betreffs Trennung der Verkaufsräume. an eine Kommission habe er nichts, N «Engen sich sg hi,.ziehen, bi« d" ^«iten Färbemittel fertig sei Wurm ;Soz-Dem.): Daß betrogen wird, ist zweifellos, nicht Glokai^L^nü'/'!^ sondern auch beim «lein- und (HErlrit). Den Betrug wollen auch wirver- ""Maud etwas gegen die Bcrwcndung Erkennungsmittels haben, wenn ein solches ge- snnden wird. Aber wir werden auch dann wieder vor der alten Geschichte stehen: der Unmöglichkeit der Kontrolle bei der Einsuhr, wir können wohl die Art der Produktion im Inland« kontrollieren, aber nicht,m Ausland«. Rebn«r bekämpft sobann entschieden die Trennung der Berkaufsräume. Benoit (sreis. Ver.) widerspricht ebenfalls lebhaft der Tren nung der Verkaufsräume. Habe doch selbst der Beamten-Waren- Berem Butter und Margarine feil. Nach einem Schlußwort Humanns gehen die Anträge an eine Kommission. Ä^resse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserat« erbitten wir bis vormittags 1v Uhr, während kleinere Inserate bis IS Uhr mittags - "^n. 8ur später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantiedes Abdrucks m der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. nrt m, des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche im Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unseres Tageblattes mit wüchmtlichenKreuzband-Sendungen von uns unter Portoanfatz von 1 M. 50 Pf. pfi-hlt sodaun noch sein Amendement zu dem Eventualantrag Hitze zur Annahme. Hitze tritt nochmals für sein« Anträge ein, deu Präsidenten ersuchend, erst über seinen Haupt- und dann erst über den Even- tualantrag abstimmen zu lasten, v. Stumm müsse er nochmals wiederholen, daß in dem kaiserlichen Erlasse 1890 auch gerade die Regelung der Arbeitszeit als Ausgabe der Gesetzgebung bezeichnet worden «ei, und daß diesem Teil des Erlasses auch nach Ansicht v. Berlepschs noch nicht entsprochen s«i. Galler (sübd. Vp): Meine Freunde können sich nicht ent schließen, sür den Antrag Auer zu stimmen, da derselbe durch seiu Verlangen nach einem Achtstundentag doch einen zu plötzlichen und unvermittelten Eingriff in die Betriebsverhältniste fordert. Grundsätzlich erkennen wir es. aber sür berechtigt an, eine Verkür zung der Arbeitszeit im Interesse der Arbeiter anzustreben, jedoch muß dieselbe schrittweise ersolgen. Meine Freunde werden dem gemäß sür den Antrag Hitze stimmen. Hiermit schließt die Debatte. Das Schlußwort als Antragsteller (des Antrages Auer) er hält alSdann noch Fischer: Offenbar, so sührt derselbe aus, bestehe bei den meisten Parteien überhaupt keine Neigung, in eine Verkürzung der Arbeitszeit zu willigen. Platonisch erkläre man zwar sein Einver ständnis, wär« dasselbe aber ernst gemeint, so würde man doch wenigstens den 63 Stunden pro Woche, wie Hitze sie Vorschläge, zustimmen müssen, aber selbst davor scheue man sich. Sogar aus dem Zentrum selber heraus sei der Widerstand gegen diesen An trag Hitze binnen 24 Stunden entstanden. Habe Loch v. Hertling sich ,m Gegensatz zu Hitze grundsätzlich gegen die Regelung der Arbeitszeit geäußert und sich lediglich sür den sogenanlen sanitä ren Arbeitstag ausgesprochen. Diesen Umschwung in den Anschau ungen beim Zentrum könnten keine Deklamationen vertuschen. Wenn das Haus, wie es scheine, den Eventualantrag Hitze anneh men werde, so geschehe das nur, weil man den Anschein vermei den wolle, gar nichts den Arbeitern zuzugestehen. Seine Freunde würden natürlich sür den Hauptanlrag Hitze und außerdem für den Antrag Förster stimmen. v. Hertling verwahrt sich nochmals, wie schon vor 8 Tagen, dagegen, daß zwischen Hitz« und ihm in dieser Frage ein Gegen satz bestehe. Auch sei von einem Frontwechsel des Zentrums in Lieser Frage keine Rede. Hieraus folgen di« Abstimmungen. Angenommen wird nur der Eventualantrag Hitze, alle anderen werden abgelehnt. Es folgt die Beratung der gleichlautenden, einerseits von v. Karvorss u. Gen, andererseits von Gras Hompesch u. Gen. bean- tragten Margarinegesetzentwllrfe. Ja Ler Hauptsache wird in denselben vorgcschlagen: Färbe verbot und Trennung der Verkaufsräume für Butter und Mar garine in den Orten über bOtiO Einwohner. Rettich (kons.), den Antrag Kardorfs begründend, verweist auf die heute vom LandwirtschastSminister im Herrenhaus« abgegeben« Erklärung, wonach Li« Regierung in die Trennung der Verkaufs räume in Orten über bOM Einwohner einwillige, aber dasFärde- verbot verweigere und statt dessen eine latent« Färbung der Mar garine einzusühren beabsichtig«. Er selbst, bemerkt Redner weiter, halte die latente Färbung für «inen glücklichen Gedanken und er glaube, seine Freunde würden mit diesem Zugeständnisse sich zu frieden geben und auf alle weitergehenden Forderungen verzichten. Redner erklärt dies zum Schluß noch ganz ausdrücklich namens seiner Partei. Staatssekretär v. Bötticher drückt seine Freude darüber aus, daß die Regierung jetzt im Prinzip mit Leo Freunden des Lor- redners im EinverstänvniS sei und daß letzter« jetzt wenigstens,«- Holzversttigermg. Es sollen Monta«, den 22. Februar »sS. LS., von Vormittags v Uhr im Haub°WM-n Gasch-f« ^i-d-rwt^ - Jnserat-Geöü-rear Frankenberger s R offerten-Annahme pro Inserat 2L PK
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