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Dresdner Nachrichten : 08.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189302084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-08
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.02.1893
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Uuiwän ^ nur «eakn 7>cia»cd>'>,,!!>»!>.! 8,n ntn-u«nqe«> >«>!u,'k>« >»'n>«N><I«rz «r,r . netunkn ^amlm'lk Komnieiuna»'«-gei« an ftur Zjuckuadt »»«»k'^ndir. Länur iiü« Ikinr 1!-ri>i»t!«g«tr>l. ^»rirtprrUlllrU»' tzlr. 1t. IaMqans,. Llttck. - I>ro«>Ion. N>i,lllr.k.'>. l »n,,nr -11,1, 7. I!<'>lil-i<!t !'!il,i!. ^«1 «V .s,"^»r «>» »».*«,»««»»« «*>»r.» F »-F^ «»«F^. ß «Z^ S «b. ? U II> kü>-t»7iiN»n r;,. -,-»« g«> L >»i^» vor-, k»7k»»a U j ^ ^ VkooolLüvll,vLvL08,vessert8. ? känr'Ivoilraus: lliiuui kt >>. 2. ?F»x: Itunslk, ^»11^1-. 8. I i<->« r n»l »!« r Tire at« n « l'MiiMM Max ^LLsdi. VAL l t< >« « »»< ,t« p ^zii» >c-l«>n Dkl« »1« n tt, r lirr-.. 72>1L V, r!mn tt' >!!> i' Irl n > rnn >>.!ln/->.'„ !n> ^un« > n>. -1> n ttr-nro. X.->ti>»i:iltiu>-I.I> n :,I!>'s.VN. k-ivio IiiN-ns.'Iio < >«iim>- i'cken Amt.-rftor!«. Inobninx-'n kür :»»v lN>i nor>l«n pr-mpt .»ui-^ottih«. z>A»» Ni«der!agr der Soz'ald.'mokratcn, Oefterr. niigau'ches "legieinngspr. >mm:ii .Vgoinachlichlen, Oberiorstnienler v. uirchbach ^ et'"!)"- Gc>am»illatl>siitzi:ng. Evangelischer Bund, Vott-iliiirrln'.lkiingSabend. iste>i!htSverha»dl»ng-n. Lichienberz's xanst'alon. ».' r>. -S»»-: 1». r>»«»».' . r». 7x r>. »< V» S^ßlE - 28 ^LlsrisLtrL522 28 klelüx^on. 332 r. Mittwoch. ^evrnar. 7. .Liberalen, welche die Elenkalen und die Eonscrvaiivc» vor den ^virrrnnev. j Kops stoßen, aus der andeirn keile a» die Revieren Zngcständ- Im Reichstag hat man an, Montag die Debatten tiber de» > »N"V w.llt,e den Libeuiirn die Zusiin'iiiiing erichweren. wenn .-.ickt ia,i°.denwkra,i.chen Zukunftsstaat wieder van vorn angesangen ! ^ ReLümsv^anmis'sind'w! We'en " Vcbel bmilldte sich, die ick/wen luederlage, die er und seine Partei, sl>i^rns>x: Nuncln am T uaiicinii-5, leine Aenteruna in voriger Woche erlitten haben. durch eine mehrstündige Rede der Prrs»ss„ng. leine Berichiehnng beo nationalen Bcsilrstandc-Z, wieder gut ,u machen. Lein Mihersolg n>ar kläglicher als zuvor.! leine ^rrlirp.nng der Klassen und tavnseisioaen. Wirwodl bcson Mit nichtigen Ausflüchten und derAnssordcrung. über den ZuknnstSstaat zieden. Durch ein erheucheltes Sicgcsbrwuhtsein und eine gehässige i gerade wegen ! Zeit der klerikalen Partei itien in den Berichten ncch sebr lüchenhaii. In den Arbeileroer- Händen ivürdrn die Inspektoren die beste .'luslnns! über vorhandene a'.'iksländc naden. Die In'vcllorcir iolllen auch ihre Ali'incrl'ai»- keit mehr aus die Arbeitsordnungen lenken, die vieliach nirnilässiae Bcst'nininngcn ci'.lhictten: da- beite ksnwernehmen avibhen Ai! eil lieber und V'llbciter herrsche da, wo die Arhril'mdmingen kein persönliche Polemik glaubte er. den Erfolg seiner (Gegner verdecke» zu können. Wer znlcbt in dem Kampfe Lieger ist, meinte er. darüber lassen wir «ruhig" die öffentliche Meinung und die deut sche Arbeiterklasse entscheiden. Ruhig blieben aber Bebel und Ge nossen nicht, als die Schläge ans den Reihen der Gegner hagel dicht aus sie niedrrsanstrn. Unfähig sw abzuwchren, bewiesen sie durch ihre rohen Zwischenrufe und unarlikulinen Unterbrechungen der ihnen unbequemen Redner, dast die Diebe, die ihnen von allen Seiten ertheitt wurden, geiessen halten. Trotzdem werden sich die Führer der Sozialdenivk-atie nicht entblödcn, ihren Anhängern vvrzureden. dass sw in dem Rededuell lriumphirt haben, und ihre Presse wird durch tendenziös zugestutzte Berichte, in denen die Rede» der Gegner entweder gänzlich vcrlchwiegen oder grauenhaft verstümmelt werden, dafür Sorge tragen, das; tn der Thal die so zialdemokratische» Massen den Eindruck erhallen, als habe Herr Bebel die Wottsührer der Bourgeoisie fürchterlich in die Enge ge trieben. Die Erörterungen im Reichstage über den ZukunstSstaat haben von Neuem bewiew». dab die Sozialdemokratie nichts an deres ist als die Partei der reinen Negation, datz ihre Führer nicht ein einziges positives Moment in ihren Bestrebungen und Zielen anzugcden vermögen, dab sie nichts anderes wollen und können, als agitiren und kritisiren. als diskrcdilircn und rcvolirtio- niren. Und mit Recht riet Eugen Richter ain Montag am Schlug seiner Rede den Sozialdemokralen zu: .Man hat von einem berechtigten Kern der sozialdemokratischen Bewegung gespro chen. Manche Ihrer Bestrebungen sind berechtigt, aber das sind nur Nebendinge. Aeubcttichkciicn. Einen bercchüglcn Kern erkenne ich überhaupt nicht an. denn der Kern Ihrer Bcsttrbuiigen ist die Einrichtung des ZukunstSstaaies Je mehr man Sie zwingt, die Schale. die Sie um Ihren Kern gelegt, zu enthüllen, um so mehr erkennt man. datz der Kern faul ist. Und wenn die viertägige Debatte nichts anderes erreicht hätte, als die Taubheit und die Wertblosigkcit deS sozialdemokratische» KernS zu enthüllen, so sind diese Tage für uns wahrlich nicht verloren geweicn." Wenn man auch seinem sonstigen erbitterten Feinde gegenüber gerecht lern will, wird man zugeben müssen, dab die beiden groben Reden, in denen Eugen Richter In den letzten Tagen die Sozialdemokratie bekämpft hat. zu den besten und wirkungsvollsten gehören, die der allezeit schlagfertige freisinnige Agitator jemals gehalten hat. Uebrrhauvt war es ein herzerquickendes Schauipiel, alle Ordnungs- Parteien in geschlossener Phalanx gegen die Umstürzler anrückcn und sw zu Boden werfen zu sehen, Richter Schulter an Schulter mit Stöcker, die Nattonallideralen Arm in Arm mit den Elerikalcn. Möge in den Kämpfen gegen die Sozialdemokratie künftighin daS Bewubtfein ungetrübt und ungeichwächt erhalten bleiben, dab cS für Liberale und Conservativr aller Schattirungen doch eine Einheit girdt, die in dem gemeiittanwn Gegensätze gegen die kullulwionge. staatsfeindliche, revolutionäre Politik der Bebel und Genossen ge geben ist I Seit End« November schwebt Oesterreich in einer innervoliti- ichen Krisis. Nachdem sich Gras Taaffe und die jüdisch-liberale Pattei 10 Jahre lang bekämpft hatten, fand allmählich unter der Devise .Deutfch-böhinischer Ausgleich" eine Annäherung zwischen ^lrasbestiminnnqr» eitthiclle» Schlin h 'rag! Rrdiwr. ob am l. April endlich die Tviinlag'nilw-Bcttiininnagcli auch für d a gewerblichen Arbeit«» i,i Kra'l lrew» würbe» Man Attwiill darüber höre» 'eilen. En" ch k ^a.wr! Diri-H Zunahme der gewerblichen Unfälle. e- '.be ne, dm, die Unfall» ihrer Brrir.dnng nichts davon wisicn. dab z» qlcicher verbittringsvorschniien nicht überall genügend dealtet winden — Persprechungen bezüglich der Schulgesetz Staalsl'ckr v. Bötttchrr: Die Mibersolg war kläglicher als zuvor, 'eine rderiirtzung der mapen und Eonlellionen. Lttrwovl vcwn- >- ?>prn alinesiandenei, Kalamin Nichte kr sich ' der Ictzlaenannir. gegen die anliiemiiischen Bestrebungen ge- übrigen ! . . , . richtete Proqmn»»'.rtz de» Liberalen, die vollständig im Dienste batte die ttlsttaot Ausknn'l zu erthcilen. zn eni-i »fK Indenthnii L stehen, recht angenehm klingen nuig. >o mögen sie die Znnal oiintag-srnhe Bestiimoungin snr nebimn gemacht weiden. Die 'Regierung bietet den Klerikalen in ^ alle gewerblichen Arbeiter könnicn leider am 1. April noch nick;: ! ihrem Programme an, zwar ans Gc>etzce-ä»deningen aus dem j in Kraft treten Das überreich vorliegend: Material, welches hier ^ Gebiete der Bolksichule ?» verzichten, dafür alle administrativen Zu-! in Beirachi komme, lnbr noch nicht lewättig: wr.den kennen, r - gciiänbnisje entgegcnrnnrhmen. die in. Nahmen der Gesetze möglich ^ sei auch nicht möglich, heule schon einen bestimmien Termin a:i- sind. Ten Eonservnttvcn und Klerikalen genügt indes; dieses Ben ^ rugebrn; bostentlich werde dieses Jahr nicht vorü'oergebcn, ohne sprechen nicht. Sic verlangen eine Acndernng der lirchenpoliii- da>; der Bundesralh die ihm obliegende Arbeit erledigt habe» scheu und Schalkragen aus dem Wege der Gesetzgebung Die Ausnahme, weiche das Taasse'iche Negicrungsprogiamm bei de» Parteien gesnndcn bat. für die es berechnet war, nt überwieg nd i ungünstig. Obne weiteren Vorbehalt als den der sachlichen Prüfung der Vorlagen bat sich nur der Polenklnb dem Programm an- qcichlossc», und auch in dieser Partei hat eS nicht an lebhaftem ! Widerstande gefehlt. Tic Liberalen haben eS abgclehnt. in ein i Bündnis; mit den ihnen »clndicligen Parteigruppen der Eonier- j valioe». Clerilalen und Slave» ein-,»treten, sei es «auch nur znm j Zwecke der Bildung einer gkick,i«t->sühiendcii Majorität. Der kon- icrvrttivc Dobenwartklub hat das Programm abgclehnt da gegen verichiedcne Punkte desselben die ernstesten Bedenken geltend zu machen sind. Prinz Vcl.warwnbcrg, der Führer der böhmischen Feudalen, bekämpfte de» Passus, welcher den Dualismus als die letzte Phase der Eniwickclang den Monarchie hinstcllt. Die .Kleri kalen erktäelen, datz sie sich hinsichtlich der Schrilsragen nicht mit den in Ausst.bt gestellten füqungen bescheiden könnicn. Die iüdilavischen Kirtts endlich erblicken in dem Proqramuwntwurs eine Verletzung der ihnen gewährleisteten Gleichberechtigung. Somit ist durch das RegwrungSprogramm die Frage einer festen MajorttütSbiidimg um keinen Schritt weiter gcrückl. Gras Taassr ist nach wie vor daraus angewiesen, sich von Fall zu Fall mühsam eine Mojvriiäi zu schassen. Im—. ! werde. — Abg. Tr. Dusch istcstD will die Aingabc der Fabrik Inspektoren noch clivaS mehr erweitern: die Arbeite,oeunie sollten sich mit den Fabrik-In'pckroren in Verbindung sitzen. Mit der Ucbrrtraguna der kleiwirevisioncn an die Fahr«' In ocltsren habe man in Sachsen gute Ersahrunaen gemach!. (Wideripiuch bei bei, Sorialdemokraie»n Für nächste? ,«abr sollen an die Iiispekrorcn verschiedene soziale und nnrrlnchanliche Fragen gerichtet werde», namenilich über die Verhällniisc dcr jugendlichen Arbeiter- Be schwerden über Arbeitsordnungen 'eien ihm noch nicht zugeg ingen. -- Abg. Wurm lSozö: Die Berichte der Zabrik Iaiorktoren streu ebenso viele Ankiaaeschristcn gegen daS Unicriiclnnerilmm, obgleich diejenigen Fabrik Inspektore» gcinatzregrll würden, die mii den Arbeitern in Verbindung irei.ii iSiaatssikretär v. Bötiich-'r: Nicht wahr!) Ein solcher Fall sei in Köln vorgekomrr.cn Alle Albeitck-Sraanöaticmen seien den Unternehmern verhasst: Arbeiter, ^rrnschreib- nnv Atnisprech-Brrichte vom 7. Februar. Bcrli n. Der Reichst a g setzt die Beralhnng über — da» Gehalt des SlaaissekrctärS des Innern fort. Znm ersten Male in dieser Session ist Abg. v. Vollmar lSoz.) anwesend. Abg. Lieb knecht (So;): Die deutsche Bourgeoisie juche sich über Niederlagen dadurch hinwegzusitzc». das; sie über angebliche 'Liege jubele. Ihm sei nie bester zu Mulhe gewesen, als wenn er .vernichlcl" war Tle ganze Debatte sc! nur lierauld.'Ichwvrr». um die Aufmerksam keit von dem Spie! über die Miiitäruvriagc abzulenken. Unter Windlhoni'S Leitung würden die Bachcm'fchcn Reden nicht möglich geweicn «ein Windlborst hätte einfach erklärt: Sv etwas schick! sich nicht. (Dcit.rkrii.l Wenn Llnmin ein Zuchthaus sehen wolle, so arbeite er eine Zeit lang als Arbeiter aus semen eigenen Werke», und wennereinenKaninchknstaühaben wolle, so wende crstch nachLeipug. Richter siehe noch ganz oitt dem Standpunkte von Cchul;c-Dclitz'ch, er habe nichts gelernt und nichts vergessen. Wenn der Arbeiter von seinem geringen Lohne uirüstiege, spare er nui Kosten 'einer ^ über'den"cingl-stcll^ d'r': dÄinittv.m'Allsgestäi'nng Lebenskraft, wie eine Korrespondenz der .Frli. Zrg. auS «sachien vrr DeercSverstärluiig nicht zu ktwarlcn sein dürste. Tie Debatte spanamc sachsiichc Arbeiter, aus de> ... . . beweist Ter sparsame sachsiichc Arbeiter, aus den man sich bc> rufen habe, prrnrtheile sich ieibsl znm langsamen Verhungern. Die Sozialdemokratie habe ihr Programm und überlasst es jedem Ein zelnen. sich daraufhin die Znknnsi anszumalcn kunsiigen Zuiiand Staat oder Geirllschast nenne, gieichqiitig Die Aulorität müsse sich von selbst gcllend machen;i s was letzt darunter verstanden werbe, erkennten seine Freunde nicht § i an ; was man als Bcittebnnaen der Sozialdemokratie binitelle, sei ^ ! der heutige Zustand. Wie sc! heute für die Arbeiter ein Familien- § leben möglich? Exproprürt werde in dcr heutigen bürgerlichen > Gesellschaft alle Tage, aber diese bürgerliche Expropriation schasst die grötzlc Unzusriedenbeir. Fürst Bismarck habe ans diesem Wege ! die Unzufriedenheit gefördert und damit allerdings dcr Sozial- i demokialie Vorschub geleistet. Man jage, die Sozialdemokratie ! wolle das Eigenlbum lonsiSzircn; die Mrhrheil des Volkes habe aber kein Eigrnihum. Ten Vorwurf detz TerroriSmnS anlangcnd. .... c n. ^ ^ .... .. > io sei durch bas Sozialistengesetz seitens der Bourgeoisie der größte beiden Gegnern statt. Diese Annaberung fand schließlich ihren j Terrorismus vnSgrül't worden. Im bculigrn Llaate sei Keiner AuSdmck in der Ernennung de» Grafen Kurndurg zum Lands« niannminister der liberalen Partei. DicS frrundschafllichc Verhält- niß löste sich aber wieder auf. als der Winlsleipläsident keinerlei Anstalten traf, den liberalen Forderungen nach irgend einer Richt ung Rechnung zu tragen, sich vielmehr anschickte, eine gegcnsätz- iiche Stellung einzuuchmen. Die Zumuthung, ein liberales Parteirrgiment zu führen, wurde vom Grafen Toaste entschieden zuiückgewieseu; den Ezechen wurde dagegen die Ernennung eines LandSmannministerS zugesagt. der böhmische Ausgleich wurde hin- «-uSgtichoben. die Maßregelung der deutschen Stadt Reichenbcrg aber gutgebrißcn. Die Folge davon war, daß die Liberalen wie der zur Opposition abschwenkten, daß ihr Vertreter im Taaffe'schen Kadinet. Graf Kuenburg, seine Entlastung nahm und daß dcr Re gierung der .TisposiltvnSfondS" gestrichen wurde. Gras Toaste entschloß sich nunmehr, nachdem er Itz Jahre lang ohne Rcgier- ungöprogramm .fottgewurstelt" hatte, ein solches auSzuarbeiten, um aus Grundlage desselben eine feste parlamentarische Mehrheit zu ermöglichen. DaS Piogramm will ein bestimmtes eng abge« grenzteS Arbeitsgebiet scsllegen, welches grundsätzlich entgegen gesetzten Parteien gestatten soll, sich auf gemeinsamem Boden zu» sammenzusindrn Gras Toaste hatte eine Coalition deS konserva tiven Dobenwartklubs. der sogenannten deutsch-liberalen Pattei und der Polenfraktlon im Auge. Der Gedanke, welcher dem so eben veröffentlichten Programm zu Grunde liegt, der Regierung eine Majorität zu schaffen, ist gewiß angesichts der lämmeilichen parlamentarischen Berhältnisst. die in Oetterrrich seit Jahrzehnten herrschen, ein dringlich«: aber die Verwirklichung ist um so schwie riger. als zwischen den Parteien, die künstlich zusammengcschweiht »erden sollen, io tief gehende Gegensätze bestehen, daß aut die Dauer «ine Urbcrbrückung nicht möglich erscheint. DaS Rcgier- »L-Nwromm enthält aas d« einen Seite lloncefsionen an die frei: dcr Arbeit« hungere, d« Faulenzer lebe aut. Die Sozial demokratie schließe kein Kompromiß mit vem herrschenden Spstem, Der moderne Kapiialismns müsse beseitigt werden; Revolutionen würden aber nicht gemacht, sic machten sich von selbst. In der Vrrgcstll'chastlichnng de» Menschen liege da» revolutionäre Element der Sorialdcmokratie: dieselbe sei eine Partei dcr freien Bewegung und selbst die Führer setzten sich willig der freien Kritik aus, damit würden immer neue Kräfic snr die Partei erweckt. Die deutsche Bourgeoisie sei hinter dcr der anderen Länder meist zurückge blieben. Die Sozialdemokratie bade den Arbeitern kein Paradies versprochen, sondern gesagt: Ihr könnt nur durch mühsame? Ringen zum Ziele kommen, deshalb organisirt Euch und laßt Euch § nicht von andrren Parteien nasführen und Euch mit der dünnen liebe Liebknechts verzichten, zumal dieselbe bewiefen habe, daß selbst das beste Pferd brr Sozialdemokratie ein völlig lahm« Renner geworden. — Präs. v. Levetzow ging damit zu einem anderen Gegenstand über. — Abg. Dr. Lingens lCentr.) giebt zur Erwägung anheim, ob eS sich nicht empfehle, Fabttkinipektoren au- intelligenten Arbeitern beranzndilden, solche Beamte würden großes Vertrauen bei den Arbeitern genießen. Sehr zu bedauern lei die gänzliche Vernachlässigung der Neimion in den Werkstätten. Durch die Religion würde Lrdnnng und Sitte mehr gefördert, als durch die von den Sozialdemokraten geforderte Verkürzung der Arbeitszeit — Abg. Dr. Dirich (irrst.) wünscht Vermehrung der Fabrik-Inspektoren auch in den übrigen Bundesstaaten nach dem Vorgänge PrrnßenS, nur möge man mit der Uebettragimg dcr Kesselrrvisionrii an die Fabrik-Inspektoren erst die Erinhiringcn Preußens abwarten; er furchte, daß die Fabrik-Inspektoren durch diese Revisionen mehr ihrer «aenlilchcn Thäligkrit entzogen würben In den Berichte» der Jnsvekloren sollten auch Mit- iheilungrn über Arbeitslosigkeit re. oittgenommen werde»: auch kei den Inspektoren ein regerer Verkehr mit den Arbeitern zu empfehlen. Di« MittheÜunaen über die Arbeitervereine und ihre Wirksamkeit der Kammer zu unterstützen Pari». Große» Aus'ehtii erregte gestern in der Akademie der Wissenschaften die Mrttheilunq MostsinS. daß er echte Tianionien im Laboratorium hcracstclll habe Die Krhstallisiruna des Kohlenstoffes gelang bei einer Trmperalnr von 30>X» Grad i'ljiM Verhältnisse wirklich kenne:, ;n lernen, oft würden sic von den Uitternehmerir aus das llnberichämicste bcivaeii. Tie ärgsten Klagen käme» an» den Gegenden, in denen die Branittw.nnbrennrr aus Kosten dcr Ernlen der Armen die L:cbcsg«ck.e in die Tcöchc sleckicn. Vicisach nnicrilützle» die PRizribehörscn dw tln ernchmer und aiteftirlen ihnen ohne Bcsichlignng. das; Betrieb und M ttchnrcn in Ordnung seien. Die Akkordarbeit vei'chiildc zahlreiche Uittälle. Dünna fehle eS an den noihwendiqsten Schntzmatz,regeln zur Ver hütung von Unfällen. Bei der Einrichtung neuer Fabriken müßten die Fobrik-Jnipekloreir gehört werden: freilich dürsten dieft nickt blas Rcsrrveleulnants, sie nrüßlcn auch Sachverständige 'ein. euch Acrztc, ad« nickt Kastcnärzie. scirn licranzuzichen. Das Unter nchmerthuni müßte durch Gesetz und strenge Dandnabn.'.q desselben zur Dumaniräl gezwungen werden. D>«a»i ivird die Wciierde- ralhung bertaqt — Morgen: Antiäge Ackermann beireiss Hebmig des Dandwcrkerslandcs. Berlin Ter komniandilendc General van Lo- b«ai heule seine Reise nach Rom anqttreien. wird sich aber aus derselben noch einen Tag in Karlsruhe auihaUcn. — In dcr Mililärkommlision des Reichstages wurde heule der Bericht der Subkoinmiision dcbatlirt. Die Subkominissivn ist zu der Uebcrzcngiing gelangt, daß airs Anlaß der Derrcsverftärkiinz eine Vermehrung des Be darfes an fortdauernden Ausgaben im Eint der Decreswaliung ' ö- rr 2 .So I - SL ''' -'i? vs ,, , «ff ^ ^ r.s'l wird morgen sottgeietzt. — In der Wablprnftingskowmiision de? Reichstages stand heute dir Wad! Ab''v«:«d!'s zur Bcrarhnng. Von lonservattver Leite wurde die Giltigkeit, von den Frei .Vb "um de» > sinnigen pjc Ungiftigkeit beantrag!. letztere banvimchlick wegen sei im Grunde, der Unterzeichnung des Wablaiiftu'ek für Ablwardr durch den Landrath des Amswaldcr KrciieS. dcr gleichzeitig W-ihlkommistar ivar. Ties« Dmwtarund wurde mit 8 gegen st Stimmen abgr- lehnt. Die wettere Debatte, in welcher nur unwescnrlickc Protett- punkie geprüft werden sollen, wurde vertagt Die Giltigkeits-Er klärung dcr Wahl steht demnach außer Zweifel. — In eine: gestern abgehaftrnen Versammlung dcr Rad'abr«. an welcher auch zwei Tclrgirte deS Sächsischen RadsahrerbundeS lheilnavmen, wurde die Tistanzsnhtt Berlin-Wien für de» Juli in Aussickr genommen Die Details sollen in einer demnächst abzuhi-ftciidr» allgemeinen Nadfahrer-Veriarnmlung seftgrslellt werden. — Eine antisemiistckn B«samml>i»g wurde^ was seil Langem nicht vorgekommcn ist. gestern Abend in Schöneberg durch Sozialdemokraten zur Aus lösung gebracht Tie Soriaibemokraten sangen z:m Schluß die Arbeitrr-Matteillaiir. die Airliirmiten.Deai'ckland. Deutschland über Alles". — Die Frau des Back«? Lohadon in der Linden straße Sohn übcrlirseri. Hamburg. Im Stadtbezirk Ottensen ist eine Pumpe sic funbrn worden, deren Wasser gänzlich mit Kommabazillen insizirl war. Die Pumpe wurde sofort vcmichici. Tic vielen Eholcra'ällc der letzten Tage in Altona und Ottensen werden daraus znrück- grsührt. Triest- Tie Ortschaften aus Zante gleichen Ruinen. 10.00(1 Mrn'chcn sind obdachlos und dem Elcnde r reisgegebe». Trotz Lebensmittkliendunacn aus Alben und Malta berricht bat heute früh Im religiösen Wahnsinn ihren l«>j ihrigen im Beite erdrostcft; sic wurde dcr Irrenanstalt bcr Eharttre Snppc der sogenannten Sozialrcfarm abipcisen. — Abg. Stöcker I -brotz Lkvensmrttkiikndunacii aus Alben und (lons.) erklärt Namens seiner Freunde, daß, da sie keine Mittel! DimgerSnolh. Die Zahl der Todien rmd Berwundcicn kann noch oben, diese Debatte zu schließen, sic ans da» Wort nach dies« E amrad«nd teftgrnellt werden, '^.rc «ladt ^ante ist zu dr« - - - ' Biniel ein Truliimerdaufen. Paris. Ans Anregung de? FInanzmirilslerS beschloß der Liguibator der Panamaacsellichast im Einvernehmen mii den Ver tretern der ObligationSlnliav«. daß die Arbeiten zum Bau des Kanals sofort wieder ausgenommen werden isllen. oder daß dir Republik Eolumbia um dir Verlängerung der Baukonzcision ersucht wird. — Dcr Redakteur der .Libre Parole" Dcnachn. welcher sich durch die Rede de» Ministerpräsidenten Ribot über die Angriffe gegen die Sparkassen tn der Kammersitzima vom 81 Januar be leidigt fühlte, hak Ribot znm Duell fordern lasten Ler Kabinets- dirrktor Ribot'S erklärte icdoch dessen Sekundanten, der Mmisiewräsi- dent gedenke sich nicht mit der Angelegenheit Iveitrr zu belassen. — Gerüchtweise verlaut«, der SrnatSpräsideni des Kassativns- hosrS, Chevalier Beaurctzorc, beadsichiige seinrii Posten auszugeben, rin, sich der Politik zu widmen und die Linke und das rechte Ecntrum Ms
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