Delete Search...
Dresdner Journal : 25.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186802256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-25
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 25.02.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
MPW" 4« Zldon»t»e«l«»retse: nk DreMmImMal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. ttuoö"» poM »Lä 8»« Kia». Dienstag, de» 25. Februar „scr-Mwretsr: kür äs« »aaw einer M»»p»It«a«n Heiler 1 kl^r. Vater „8inx«»i>at" sie Leits: » kt^r. Lrschtiint: l'Lsslivk, mit Xnenakws cker 8ooa aaö kel«rt»U«, Ldsnü» kür äea svlxonüsa lakraaaa» tritt MrUoL, , rkir. 8tswl»«l-«KIikr, »u«»srk«tk ä«»Korü<l. I» lorüä. Laaä«: ^Idrliok: »rkir. - Har ^Mrtisk: 1 ., l» „ ktaoatliek:— „ tb „ 8ia,elo«kkuiaia«ra: 1 „ 1868. I«ser«truannakmr auswärts: I^ixriU! k» Ua^uosrarr», 6«iurai,slo»Lr 6«» vrs»<ia«r ^oaraal»; »ksaä»,.: v. vaai »«, klvoim t oar; Lu»d«rA->«rU»- -kraalr^art a. N.: vi^eaairai» L Vo»u>», >«rUa. Oaveive'ick« Lucdk., 8»r»«»r»»'» Loreao, livoorra »los»«; Lreiaeu: L. 8<r»l.o«r»; Ire^aa: v 8rL»a»,', Xaaoncendareaa, ^aaa», Sr» L Vaavav i kraattart a.N.: ^«oia'iok« 8o«kk.;LiI»r L» ÜLvaiciu, kart»: Hxv^», virair», 8vl.r.,a» LV«., (8, kt»c« äo t« voureo); kr»^: k>. Laal-io»', 8u«kk.; Vis»: La. Orrn-ia. qerausgrbcr: XLnixl. Lapsüittoa äs, vresüosr ^»ura«l«, vresüso, Uerisostr»»« Ho. 7. Nüster dits- m«v, 8»t1o eisen. ir 1 Thlr. ren Größen »ulkest«»!. bfik «! >st. Ä«tl DL886. l!^I8 Feuilleton certsaal. C. B. sonder« >r»Iroil-do ktsekts« ,«ia«a6ea irMisss«, xsdsilt. »Ilxeraitarea !» Ukiir«», irä a«uera<I« unx tea Voutea »rama. Theil. ; dann von «cinnati. »ott«« als »erden von V»V8«I»» wirksamen Substanzen angenehme s nach sich »alten: die «. «löffel Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, wird abgelehnt, der Cvmmissionsantrag: „zur Berück- E»»lU I«ko«1- ! n»«k- re«4e« »ond; dann g, Buffalo. atz 4 Ngr., argen« von Uhr. Ende L4 »'S LA rstühtr die corrcctrn und geschnrackvollen »on Schumann, Schubert und der Geburt Jesu Christi (nach Lukas Cap. 2, P. 1—26) behandelt und somit für sich ein abgeschlossenes Ganzes bildet. Auch die Wiederholung der großen 0-6ur Sym phonie von Fr. Schubert, die diesen Winter bereits ein Mal in den Symphonie-Concertcn gegeben wurde, wird willkommen sein, da der größere Theaterraum für den schönen Klangessect und die klare Wiedergabe dieser Composition bei Weitem günstiger ist, als unser kon- Tagesgeschichte. Dresden, 24. Februar. Die Erste Kammer hat heute außer einem Berichte der 3. Deputation über eine Petition, die Einführung einer Schulbibel in den Volksschulen betreffend, den Bericht der Finanzdeputa tion über eine Petition, die Deckung des Drficits der Chemnitzer Gewerbe- und Industrieausstellung betrffd., bcrathcn und ist in Bezug auf den letztern Gegenstand dem Beschlusse der Zweiten Kammer, zur Deckung des gedachten Deficits 20,000 Thlr. (inclusive eines bereits geleisteten Vorschusses von 15,<00 Thlr.) aus der Staatskasse zu bewilligen, einstimmig bcigetreten. (Den ausführlichen Bericht siehe umstehend.) men wurde. Die Petitionen, über welche die Noth standscommission berichtet, wurden den Anträgen der selben gemäß erledigt. Das Herrenhaus genehmigte in seiner heutigen Sitzung die Gesetze 1) betreffend die Beschränkung der in den neuen Landestheilen zur Erhebung kommenden Sporteln in Verwaltungsangelegenheiten; 2) betreffend das Recht der im preußischen Untcrthanenverhältniß stehenden Civilbeamten des Norddeutschen Bundes zum Eintritt in die allgemeine Witwcnverpftegungsanstalt; 3) betreffend die Verwaltung der in den neuen Lan destheilen geschlossenen Beamten , Witwen- und Wai- senkassen, und schritt sodann zur Berathung der von den Aeltesten der Mennoniten in Preußen an das Herrenhaus gerichteten Petition, welche lautet: „Das Herrenhaus wolle dahin wirken, daß das im Reichs lage angenommene Reichswehrgesey, welches durch seine Jnkraslienung einem Verbannungsurlheite aller rechtgläubi gen Mennomten gleich käme, insoweit es die Mennoniten betrifft, nicht zur Ausführung komme, und die Gewissens freiheit den Mennoniten durch Befreiung vom Mlitärdienst auch ferner gewahrt werde." Die Petitlonscommission beantragt: „die Petition der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu überweisen". Referent Herr v. Brünneck uwiivirt diesen Antrag mit sehr warmen Worten. Es sei Unrecht, im >»>. Jahrhundert in religiöser Beziehung in Preußen intoleranter zu sein, als unter Ludwig XlV. Religiöse Glaubensfreiheit sei die Grundlage des preußischen Staates. Höre diese aus, würden wir das Wort: „Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein", nicht mehr mit dem alten Stolze aussprechen können. Die Mennoniten erböten sich ja zu Allem, was ihr religiöses Glaubensbekennt- niß gestatte: die Eommissioo empfiehlt einstimmig, die Pe tition rur Berücksichtigung zu überweisen. — Handelsminister Gras Jtzenplitz: Die Petition und der Antrag der Com mission waren formell unannehmbar, man könne von der preu ßische« Regierung nicht verlangen, daß sie das Rcichswehrgesetz nicht zur Ausführung bringe oder durchlöchere. Dre Petenten möchten sich an das norddeutsche Parlament oder an den Bun- desrath oder den Bundespräsidenten wenden; der Antrag der Commission aus lleberweiiung zur Berücksichtigung, bitte er ab zulehnen und zur Tagesordnung überzugehen, höchstens aber, sie zur Erwägung zu überweisen. — Herr v. Scnfft Pil sach empfiehlt den CommisfionSantcaa. Es seien schon viele Krieae ohne Mennoniten geführt worden: es handle sich nicht um Aushebung des ganzen Wehrgesetzes, sondern nur um eine Ausnahme. Er hoffe, daß der König von Preußen so viel Einfluß aus den Norddeutschen Bund habe, um den Wunsch der Mennoniten durchzuseken. — Herr v. Kleist schließt sich ihm au. — Gras Kork erklärt das Herrenhaus nicht für com petent zu dem Anträge. — Herr Ouderevck ist gleichfalls gegen den Commissionsantrag; in seiner Heimath (Rhempro viuz) hätten die Mennoniten die Maßregel als eine durchaus zeitgemäße begrüßt. — Herr Camphausen ist gegen den Com missionsantrag, obgleich er im Reichstage für die Befreiung der Mennoniten war. Die Frage gehöre aber zur Entscheidung des Norddeutschen Bundes, und es sei nicht rathsam, hier eine Kritik über Beschlüsse des norddeutschen Reichstags zu üben.— Herr v Kleist hält das Haus wohl für competent, Petitionen zu berathen; ein Eingriff in die Rechte des Bundes geschehe nicht, wenn das HauS einen Wunsch aussprcche. — Der In stiuministcr spricht für Ablehnung des Antrages. Es liege nicht im Interesse des Hauses, einen Schritt zu thun, von dessen Erfolglosigkeit man sich von vornherein ü» erzeugt halten müsse. — Gras zu Eulenburg beantragt, die Petition der Staatsregierung nur „zur Kenntnißnahme" zu überweisen. Die Frage sei weniger eine Glaubenssragc. als cm Privilegium. Solche Privilegien ständen im Widerspruche mit der neuern Staatsentwickeluna; es wären mehr historische Raritäten". Die allgemeine Wehrpflicht müsse durchgcsührt werden. — Die Herren Blömer und Gras Rittberg sprechen sür den Commissions antrag; man müsse die Glaubensfreiheit cspectircn. Nachdem die Herren v. Bernuth gegen, Uhdcn und schließlich der Referent v. Brünneck nochmals für den Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 24. Februar, Nachmittag!. (W. T. B.) Der MilitarbevollmächNgte Preußen» am groß» herzoglich badenschen Hofe, Generalleutnant ». Beyer, würbe gestern van Sr. Majestät dem Könige in Ab- schiedtaubicnz empfangen und ist heute nach Karldruhe abgereist, wo er den Pasten eine« großhrrzaglich badea- schen AriegSministrrS übernimmt. Der Gesandte der Bereinigten Staaten von Nord« amerika, Sir George Bancroft, hat heute Sr. Majestät dem Könige fein Beglaubigungsschreiben al» Gesandter der Union beim Norddeutschen Bunde überreicht. Wien, Sonntag, 23. Frbrar. (Tcl.d.Boh.) Graf v. Bismarck erklärte dem ostrrreichjchen Gesandten, er habe von den diesseitigen Ausklarungen in der han növerschen Angelegenheit mit Dank und vollständiger Befriedigung Kenntniß genommen. St. Petersburg, Sonntag, 23. Februar. (Tel- d. Boh.) Der „Russische Invalide" drmentirt katego risch die Nachricht der „Patrie" von einer konern- tration russischer Truppen an der moldauschrn Grenze. Die Zweite Kammer hat heute den Gesetzent wurf, die' veränderte Erhebung des Wechselstempels be treffend, erledigt. In der sehr eingehenden allgemei nen Debatte sprachen die Abgg. Pornitz, Jordan, Ehret, Thiele «nd Stauß gegen die Vorlage, während die Abqg. Beckmann, Hecker, v. Criegeru, Mehnert, v. 'Nostitz und der Referent (Vicepräsident Oehmichen) das Eingehen auf die Specialberathung, resp. Annahme des Entwurfes mit den von der Deputation vorgeschla genen Modifikationen befürworteten. Staatsminister Frhr. v. Friesen legte in längerer Rede den Standpunkt der Regierung dar und empfahl die Annahme der Vorlage. Bei der Specialberathung wurden 8 l unverändert nach dem Entwürfe, tz 2 in der von der Deputation vorgeschlagenen, bereits mitgctheilten veränderten Fas sung (Abstufungen von je 100 zn 100 Thlr. und 1 Ngr. Stempel pro 100 Tblr.), die 88 3 und 4, abge sehen von einigen in der Hauptsache redaktionellen Ab änderungen, ferner die §8 5 folgende bis znm Schluffe nach dem Entwürfe angenommen. Bei der Schlußab stimmung wird der ganze Gesetzentwurf mit den be schlossenen Modifikationen gegen 10 Stimmen (die Abgg. Meltzer, Geyer, Jordan, Kock», Kürzel, Ehret, Pornitz, Stauß, Reichardt und Thiele) angenommen. (Der ausführliche Bericht folgt morgen.) Berlin, 22. Februar. Wie die „ Z. C." erfährt, sind zu Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Zollvereins außer den bisherigen Mitgliedern des gewöhnlichen Bundesraths seiten der süddeutschen Staa ten ernannt worden: für Bayern: der Staatsminister des Handels und der öffentlichen Arbeiten v. Schlör, der Staatsrath v. Weber und der Obcrzollrath Ger- bich; für Württemberg: der hiesige Gesandte v. Spitzem- berg, der Oberregierungsrath v. Bitzer und der Ober- finanzrath Riecke; für Baden: der hiesige Gesandte Frei herr v. Türkheim und der Ministcrialrath Kilian; für Hessen: neben dem geh. Legationsrath Hoffmann noch der geh. Obersteuerrath Ewald. — (N.Z.) Im Abgeordnetenhaus« wurde heute die Nothstands Vorlage der Regierung discutirt, welche die Commission an Stelle des v. Hennig'schen Antrages auf Errichtung einer Hilfskassc dem Hause mit gewissen Modifikationen zur Annahme empfiehlt. Referent Abg. Lasker berichtete über die Verhandlungen in der Commission und richtete an das Haus die Bitte, die heute eingegangenen Amendements (v. Denzin auf Ausdehnung der Vorlage auf Westpreußeu ^,-v. Vmck» (Minden) auf Beseitigung der Bestimmung der Vor lage, daß sie für die Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinnen ausschließlich gelten soll, und auf Präcisirung der Darlehen zu 4H> und auf 4 Jahre, Schulze (Delitzsch) in 8- 5 der Commissionsvorlage nach den Worten: „zur Deckung der in den 8§ 1 und 2 bezeichneten Ausgaben" einzuschalten: soweit sie nicht aus den bereiten Mitteln der Staatskasse bestritten werden können) abzulehnen. Der Finanzminister hatte der Darstellung des Referenten nichts beizufügen und bat ebenfalls um Ablehnung des Amendements. Abg. v. Vincke (Minden) motivirte das seinige und poleml- sirte lebhaft gegen das Princip der Staatsbilfe mit Be rufung auf Stuart Mill uud Schulze, gegen die Lati- tüde der Bestimmungey für die Gewährung der Dar lehen , für Dccentralisation und Selbstvcnvaltung. Aba. Schulze wies die Berufung auf seine Autorität zurück, da nichts das Princip der Selbsthilfe mehr com- promittire, als eine falsche Anwendung, und sprach dic Hoffnung aus, daß dic Katastrophe, der eine richtige Gemeinde-, Kreis- und Provinzialverfassuna wohl rechtzeitig voracbeugt hätte, diese Reform beschleunigen werde. Abg. Virchow spricht gegen v. Vincke und weist die Ursachen des Nothstandes nach, die nicht in ein oder zwei Mißernten, sondern in der Zollvereinspoli- tik und den Beziehungen zu Rußland zu suchen sind, deren Resultat dic successive Verarmung der Provinz war. — Nachdem die Gcneraldiscussion geschloffen war, erhielt Abg. v. Hennig als Antragsteller das Wort; er zog zu Gunsten der Regierungsvorlage Amtlicher Theil. Dresden, 19. Februar. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Markthelfer in dem unter der Finna Carl Philipp Melzer bestehenden Buch- druckereigeschäft zu Leipzig, Johann Christian Leh mann zu Neureuduitz die zum Albrcchtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Z Dresden. In der am 20. d. M. stattgefundenen Sitzung der zoologischen Section der Gesellschaft „Isis" machte der Vorsitzende, Herr Professor Behn, zuerst auf ein von Herrn Götz ausgestelltes Eremplar des seit einigen 20 Jahren ausgcstorbenen nordischen Pinguin, älca impenms l, , aufmerksam. Darauf legte derselbe zwei stereoskopische Ansichten von mehren! voll ständigen Skeletten der ansgcstorbencn Riesenvögel vor, dic von vr. Haast in Neuseeland zusammcngesteUt und photographirt worden sind. Da Vr. Haast auf der Photo graphie mit zu sehen ist, kann man bemerken, daß das Skelett der größten Art, Oinnrni« we ¬ nigstens 8' hoch ist. Hierauf sprach Herr vr. Srid- l i tz über die interessantesten Vorträge auf z«ologischem Gebiete, die bei den Naturforscherversammlung in Frankfurt a. M. gehalten wurden. Fünf derselben theilt er ausführlich mit. 1) Prof. Mar «chulze hat die in der Netzhaut des Auges der Wirbelthiere durch ihn bekannt gewordene qucrblättrigc Struktur der Ner- venstäbchen auch im zusammcnaesetztcu Auge der Jn- scctcn und Krebse gefunden. 2) vr. Zenker hat auf diese querblättrigc Struktur der Nervenelemente des Auges eine neue, höchst geistreiche Theorie der Farbcn- perception gegründet, die darauf hinausläuft, daß die nervösen Molecüle eines jeden solchen Blättchens, bei der verschiedenen Länge der Lichtwellen der einzelnen Farben, an verschiedenen Punkten gereizt werden müssen. Auf demselben Principe beruht auch seine Erklärung der Photographien in natürlichen Farben (Archiv für mikroskopische Anatomie Bd. IN. p. 248). 3^ Prof. Leukart hat die Entdeckung gemacht, daß bei einem Eingewcidcwurme, cc»»ic»uck», der in der Harnblase der gemeinen Ratte häufig vorkommt, das merkwürdige Perhältniß stattfindet, daß das viel klei nere Männchen als Parasit innerhalb des Weibchens lebt und zwar im Fruchthalter desselben. Aehnliche Fälle von kleinen parasitenartig an den Weibchen le benden Männchen führt der Vortragende auf, nament lich bei gewissen niedcrn Krcbsthiercn, den Ranken füßern, Oirripeckii-N, und den Schmarotzerkrebsen, Oo p.-pocken und bei gewissen Arten der Mollusken, der kepkalopocken, z. B. bei In den Einge- weiden des Weibchens jedoch als wirkliche knioro»; lebende Männchen waren bis jetzt noch nicht bekannt. 4) Prof. Leukart hat nach Beobachtungen des Ober försters Klipstein nachgewiescn, daß die Bienenkönigin sich nicht, wie man bis jetzt annahm, im Fluge begatte, sondern sitzend, wäbrend das Männchen (Drohne) über ibr schwebt. 5) Prof. Schenk hat einige interessante Verhältnisse an einzelnen Amcisenarten beobachtet, die keine eigenen Nester bauen, auch keine Arbeiter (ge schlechtslose Individuen) besitzen, sotidcrn in dm Colo nien der Arbeiter einer andern Art leben. — Hierauf spricht Herr Prof. Behn über die vor Kurzem in Dresden abgehaltenc Geflügclausstellnng und hebt na mentlich dic systematische Anordnung der Thirre und des Katalogs hervor, die diese Ausstellung vor den frühem in Deutschland ausgezeichnet habe, und erörtert darauf dir Vortheilr, welche die Wissenschaft aus sol chen „Liebhabereien" ziehen könne und gezogen hat. Dre»dm. Wissenschaftlicher Cyklus. Nach dem Herr Professor Michael in seinem ersten Vor träge gegenüber den herrschenden unchristlichcn Vor stellungen die dreifache Entwickelung im religiösen Leben des Menschen dargrstellt hatte, als Einheit, Vielheit und Pielcinbeit, unternahm er es am 19 d. M. das dreifache Leben Gottes zu erläutern Als falsch bekämpfte er den starren Supranaturalis' wus, den Deismus, dm Rattonaltsmus, dm Materia' sichtigung" angenommen. Frankfurt a. M., 22. Februar. Das heutige „Fr. I." schreibt: Aeußerm Vernehmen nach sind die als besoldete Mitglieder in den Magistrat gewählten Se natoren Vr.v. Oven und vr. Spelz auf ihre Ein gabe an die Regierung in Betreff des Hauptpunktes derselben, wonach sich die Genannten im Falle freiwil liger Niederlage der Magistratsftelle alle ihre Rechte ungeschmälert gewahrt wissen wollten, auf den 8 86 des Gemeindcverfassungsgesetzes und die daran sich schlie ßenden Konsequenzen verwiesen werden. 8 86 enthält die Verpflichtung, sich im Falle der Wahl und sonst eine andere Anstellung in ungefähr gleicher Kategorie gefallen zu lassen, und bei einem solchen neuen Ver hältnisse treten dann selbstverständlich die betreffenden Bestimmungen jenes Gesetzes ein, welches für dm be liebigen Austritt aus einer Magistratsstelle einen Vor behalt aller Rechte und Competenzm (resp. der unge schmälerten finanziellen Vortheile) nicht kennt. Die beiden Herren haben sich, wie es heißt, ihre weitem Erklärungen Vorbehalten. Weimar, 19. Februar. (Fr. I.) Der Landtag hat gestern das Preßgesetz zu Ende berathen. Abg. Brehme hatte noch den Antrag auf Verweisung der Preßver- gehcn vor Schwurgerichte eingebracht. Die Regierung widersprach demselben. Der Landtag lehnte auch diesen Antrag ab, nahm dagegen den Antrag Hering's an, wonach dic Regierung ersucht wird, eine Vorlage wegen Ueberwcisung aller politischen Verbrechen vor die Schwur gerichte einzubriugen. München, 23. Februar. (Südd. Pr.) II. kk. HH. Prinz und Priuzessin Ludwig trafen gestern Nach mittag mit Extrazug von Wien (vgl. unten) hier ein und wurden im festlich geschmückten Bahnhof, vor welchem eine Compagnie Infanterie als Ehrenwache aufgestellt war, von dem Prinzen Luitpold, welcher bereits heute Morgen aus Wien zurückgekehrt war, dauu vom Mini sterpräsidenten Fürsten Hohenlohe und den übrigen Herren, sowie vom Personal der kaiserl. österreichschen Gesandtschaft empfangen. Am Karlsplatz, wo große mit Guirlanden umwundene Masten mit Flaggen in» den baycrschen und Münchner Stadtiarben errichtet waren und ein Musischer der Landwehr spielte, wurde das durchlauchtigste Paar vom zweiten Bürgermeister an' der Spitze der Gemeindecollegien der Stadt mit einer entsprechenden Anrede begrüßt; sodann überreich ten festlich geschmückte junge Mädchen der Prinzessin einen prachtvollen Blumenstrauß, wäbrend der Wagen mit Kränzen geziert wnrde. Vom Karlsplatz fuhren die hohen Herrschaften, von einer Schwadron Kürassiere escortirt, über den Dultplatz und Wittelsbacherplatz nnter den herzlichsten Wiükommcnzurufen einer zahlrei chen Zuschauermengc nach dem Palais des Prinzen Luitpold, woselbst die hohen Neuvermählten von den übrigen Prinzen uud Prinzessinuen des kgl. Hauses empfangen wurden. — Neber das Befinden Sr. Maj. des Königs Ludwig I. ist vorgestern Abend folgendesBülletin aus Nizza cingctroffen: „Entzündung weniger verbreitet, Wundeuverlauf regelmäßig, Fieber mäßig, Schwäche den Krankheitsphasen entsprechend." — Gestern Abend ist aus Nizza folgendes Telegramm hierher gelangt: „Entzündung begrenzt, Wundenverlauf befriedigend, Fieber verschwindend, Schwäche ohne großen Schmerz." — Gestern wurde folgendes Bülletin ausgcgeben: „Ihre Maj. die Königin-Mutter hat die zwei Tage und Nächte ruhig unter sehr geminderten Krankheitserschei- nungen hingedracht. vr. Gietl. vr. Wolfsteiner." — Im Befinden des Staatsministers des Innern, Frhrn. v. Pechmann, das gestern Nachmittag sich etwas verschlimmert hatte, ist später einige Besserung einge- trcten; die Nacht verlief ruhig. — „W. T. B." meldet nachstehende Ordensver leihungen an. königl. preußische Offiziere: Ge Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagr»gr»chich1e. Dresden: Vom Landtage. — Ber lin: Vom Bundesrathe des Zollvereins. Landtaas verhandlungen. — Frankfurt: In Sachen der Se natoren v. Oven und Spelz. — Weimar: Land tagsverhandlungen. — München: Hofnachrichtcn. Frhr. v. Pechmann. Orden an preußische Offiziere. — Karlsruh:: Zollparlamentswahlen. — Darm stadt: Preßproceß. — Wien: Vom Hofe. Aus den Delegationen. In Sachen der Hannoveraner. — Paris: Das Preßgesetz im gesetzgebenden Körper. Zur hanuöverschen Angelegenheit. — Brüssel: Kammerverhandlungcn. — Florenz: Tagesbericht. — Madrid: Aus dem Senat. — London: Par lamentsverhandlungen. Fenisches. Aus Abessinien. — Warschau: Russificirung. Die Defraudationen bei der Warschau-Wiener Eisenbahn. — Konstan tinopel: Commissar nach Kairo. Eisenbahnange- legenheit. — Bukarest: Aus den Kammern. — Athen: Kandiotisches. — Washington: Aus dem Repräsentantenhause. LandtigSverhandlunaen. (Sitzung der Ersten Kammer vom 24. Februar.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Johanngeorgenstadt.) Gtatistik und LollSwirthschaf». Feuilleton. TageSkalrudrr. Inserate, vörsennach» richtcu. Dresden. Die von einer hiesigen Zeitung gebrachte Notiz, daß Herr Niemann die Eonventionalstrafe von 4000 Thalern am vorigen Sonnabend hier eingezahlt habe, sowie daß derselbe gleichzeitig von jeder Wirk samkeit auf der Dresdner Hofbühne für alle Zeiten entbunden worden sei, scheint auf einem Jrrthume zu beruhen. Wenigstcns hat man an kompetenter Stelle, wo wir dicsrrhalb Ernmdigung eingrzogen, von der Ankunft der genannten Summe von 4000 Thalern keine Kenntniß, vielmehr wird der Erlegung derselben, als der unwiderruflichen contractlichen Strafe des Herrn Niemann, seitens der k. Generaldirection immer noch entgegen gesehen. Dresden, 24. Februar. Im Aschermittwochs con crrt zum Besten des Untrrstützungsfonds für die Witwen und Waisen der königl. musikalischen Kapelle kommt I. Seb. Bach s Weihnachtsoratorium zur Aufführung. Es sei diese der allgemeinsten Theilnahme des musikalischen Publikums warm empfohlen; denn von allen größern Schöpfungen Bach's erschließt sich dies vorwaltend lyrische Werl mit seinem heitern, nai ven Charakter dem Hörer gleich bei der ersten Bekannt schäft am leichtesten und wirkungsvollsten. Das Weih nachtsoratorium besteht aus sechs einzelnen Cantaten, welche ursprünglich für die drei Wrihnachtsfeiertage, den Neujahrstag, den Sonntag nach Neujahr und das EpiphantaSfest bestimmt warm und in ihrem Gesatmnl- umfang die Dauer eines Concertobends wett überschrei ten. Im Nschermittwochconcert wird die erste Abthei- tuug mrser Santaten aufgeführt, welche die Geschichte Dresden, 24. Februar. Gestern Mittag fand im Saale des hiesigen Konservatoriums für Musik zum Besten eines armen Musikers eine musikalische Unterhal tung statt, veranstaltet von E. Höpner, A. Förster, (frühere Schüler des Konservatoriums) und C. Hüll weck (Schüler des Herrn Grützmacher). Dic jugend lichen Künstler brachten zwei Trios für Pianoforte, Piola uud Violoncell von Beethoven (op. 11, v ckor) und von Reissiger zu Gehör. Die Herreu Höpner und Förster spielten noch die Variationen für Pianoforte und Violine aus der Kreuzersonatc von Beethoven, wie denn Herr Hüllweck eine k»nt«i»io Konssrnise, von seinem Lehrer Grützmacher componirt, vertrug. Die Ausführenden zeigten, daß es ihnen unter Leitung tüchtiger Meister Ernst um ihre Kunst ist und daß sie in Anbetracht ihres jugendlichen Alter-, der er reichten Fertigkeit auf ihren Instrumenten und der unverkennbaren Liebe zu derselben, in ihren Stellen der Kunst und dem Orte ihrer Ausbildung zur Ehre ger-ticken werden. Herr Gastel, früher ebenfalls Schüler deS hiesigen Konservatoriums, unte Cone^rtgeber durch den » Vortrag einiger Lieder von Franz. rart : Färse, nd rother it seinem »ad be- e schmutzt ab, giebt S Dunkel ttela das r dünner nommen. sowie L ne- und »Mmw« , rsp.1 seinen Antrag zurück; dasselbe that darauf auch Commissionsantrag gesprochen, wird abgestimmt. Der Abg. Schulze (Berlin). — In der Specialdebatte er- Antrag des Grafen zu Eulenburg, die Petition der klärte Abg. Kantak, daß er, da die Regierung die ' Verpflichtung übernommen habe, überall, wo die Nothstände zu Tage treten, zu helfen, seinen An trag auf Ausdehnung der Vorlage auf Westpreußen zulückziehe. Der Referent, Abg. Lasker, empfahl die Ablehnung des Amendements Vincke; das Haus ver warf dasselbe und nahm mit großer Majorität K 1 der Vorlage an. Nach Ablehnung des Amendements Vincke wurde auch 8 2 und dic übrigen Paragraphen der Vorlage in der Fassung der Commission einstimmig angenommen. — Aba. vr. Kosch zog daranf seinen An trag mit Rücksicht ans die von der Kommission empfohlene Resolution zurück, die darauf fast einstimmig angenom-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview