Delete Search...
Dresdner Journal : 10.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-10
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 10.09.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
^210. IMmmmM-Pretser ^»krU«»! «Vklr—»ssr ^MrUed, 1 „ " ÜoLMtllek:— „ lb „ Kruaw-rv: l „ l»kr»n»«»» tritt Miril-K > xklr. 8t»wp«I^<t>Vkr, »o»»«ri»»lv a«, IkonU. S»o<I«» ?ott- »»« r»ser»trx»rrist: k°Lr ä«o 8»um .l»«r M»»p»It»a«o 2«ll«: 1 »ss«. v»t«r „Liux«»»»ät" äi« Teile: » Kxr. Lrschttur»; I^Ued, «II itu»o»l>m« ö«r Koo»- ou^ k'«l»r1»U», ^tbeod» Nir äe» koixeockeo 1°»U. 18«8. DoniicrStag dcn 1«. Srptkmkr. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. I»srratr»«mahm» auiwärl«: l>»l?»i,: r». L».»o»r»rr»i, Lolvwi»»1<»»I» Sei Vreeäner ^oor»»I«, «d«oS»».> 8. Loaue», Lv»e» ko»^; 8>u»dllrF-I»eIt» Vte,-L»tp»t,-»»»,i-»r»»»»»tt H»»,»rr»^U» ck Vooi^», Lerti». ü»oelv»'»ek« üucUt»., Lur«»n, Nvool.»« Ho«,«, krei»«»: L ke»l.»rr», Ireel»»! I«. ^ovonceodor«»», 8i»L L t'»»v»v! »r»>»»««».».:^,<»e» ,od, 8a«U>.; MU»t -to. 8Lo»„», Svti.i»» «6»., (k, ?l»o« ä« l» Soor»,); kr»,: k». L»»,.«:»'» v»«U».t Vie»! XL. 0,»»!.,». Hermw-eder: e LSoixl. Lrpeäitioo See Oreeäoer ^ouro»!», DreeSe», H»ri«il»tr»,»« Iso. 7. Amtlicher Theil. Drestze», 9. September. Seine Majestät derKö - via von Preußen haben Sich heute früh 8 Uhr nach Moritzburg begeben und sind Nachmittag von da nach Berlin abgereist. DreStze», 4. September. S«. Majestät der König haben averauädigst geruht, dem Friedensrichter und interimistischen Bürgermeister Apotheker Degen zu Johanngeorgenstadt das Ehrrnkreuz vom Verdienstorden ' zu verleihen. Bekanntmachung, die Handdarlehne betreffend, vom 8. September 1868. Die Kapitalbeträge der gegen vierprocentige Ctaats- schuldenkassenscheine nicht umgetauschten, vom Finanz ministerium zum 3V. Septbr. d. I. gekündigten Hand- darlehne können nebst den zu diesem Termine fälligen Zinsen derselben bereits vom lS. September b. I au in den Vormittagsstunden von 9—1 Uhr bei der Finanz- hauptkasse hier erhoben werden. Die dabei zurückzugrbenden Handdarlehnsscheine sind auf der Rückseite von den zur Empfangnahme des Ka- pitalbrtrags berechtigten Personen mit Quittung zu versehen, welche auf die Finanzhauptkaffe zn stellen ist. Ist die Gültigkeit der Quittung von einem beson- dern Erfordernisse abhängig, z. B. von einer Legiti mation, von der Genehmigung eines Vormundschafts- aerichtes re. rc., so hat derjenige, von welchem die Ein hebung deS Kapitals beabsichtigt wird, vor dessen Aus zahlung für Erledigung des Erfordernisses zu sorge». Alle Amtsblätter haben diese Bekanntmachung recht zeitig zum Abdruck zu bringen. Dresden, den 8. September l868. Finanz-Ministerium. Für den Minister: vo» Weisseubach. v. Biück. Nichtamtlicher Theil. Ueberslcht. Telegraphische Nachrichten. Lagrigeschichte. Dresden: Vom königlichen Hofe. — Berlin: Reise de» Königs nach den Elbherzogthü- E». Verwaltunqsangelegenheit. Militärische ver-' ordnunaen. — Elbrrfeld: Verurteilung. — Bres lau: Löben'sche Stiftung. — München: Hofnach- richten. — Wien: Vom kaiserlichen Hofe. Auf hebung der Gendarmeriegeneralinspection. Militär- sanitätsangelegenheit. — Prag: Verurthrilungen. — Pari-: Manöver in Chalvns. Strike in Mar seille. Deputirtenwahl in Nizza. — Bern: Ita lienische Grenzverletzung. — Genf: Der Große Rath in der Angelegenheit des Bischofs Nermilliod. Eisen- bahnbau. — Brüssel u. Madrid: Vermischtes. — London: Tagesbericht. Aus Australien. — Stock holm: Kirchenversammlung. Telegraphenkabel nach Schottland. — St. Petersburg: Verschiedenes. Telegraphische Nachrichten vrrlt», Mtltvmch, S. September. Nachmittag« -Uhr. (W.T.B.) Dtr„Prav.-r,rr»sp." bespricht de» Aufenthalt Sr. Majestät be» König» in Leerbe» und e»»ß»ttrt in den anerkennendsten Autdrücke» den hoch» herzigen patriatischen Sinn de« König« v„ Sachse« «,d de« Kronprinzen Albert, »odurch Sachsen die entschiedenste Stutze de« Norddeutsche« vundr« gemor» de« tri. Ihre Majestät die Königin-Witwe begiebt fich da« Intrrlakr« nach Italien. Bezüglich der Ankei«a»drrsetz«ng mit Frankfurt n. M. hat der König »ngrordnrt, die Nechttsrage de« kronstzndtri« z« untrrbreite«. vrrlt«, Mittwoch, V September, Borwittagß. (W.T.B) Der S1a>1»gericht»hos hat de» Tibinet«* seeretLe del ehemalige» kxrsürsten von Heße«, Prr« ser, wegen Majr-iitSbelribigu»« «ad Hochoerrath z« dreijähriger Z«chth»»firaf« und dreijähriger Stillung «»ter polizeiliche Aussicht verurthetlt. Lemberg, Dienstag, 8. September. (Corr.-Bür.) Nach der „Gazeta Narodowa ' derwars die Landtag»« »»«isfiau dir von Smolka beantragte Nichtbeschickung de« Reicherath», beschloß jedoch, den Antrag Ztzblcklr« witsch'», rin Gutachten über die Dtrrmdtrvnsass»«g ab« zuglbne, de» Hause zur Annahme zu empfehle». Part», Dienstag, 8. September, Abend». (W T. B.) Die „Patrie" hält eine Zusammenkunft dre ki ,igtn von England mit dem Kaiser Napelro« bei der Durchreise der Königin durch Pari« für sicher. Die Königin habe, einer Depesche au» Luzern zufolge, so gar einen Dog in Fontainebleau zu verweilen gr^ wnnscht, hiervon jedoch »ns Anrathen der Arrzte Ab stand genommen. Demselben vlatte zufolge hat Garibaldi Lapreeo. »erlassen und fich «ach Malta begeben. Derselbe wird in Neapel erwartet. Der „Etendard" enthält «neu Artikel, grzrichnet Bitn, welcher de, Fried,» für gesichert erklärt ««b sehr rnrrgisch alle al»r«ire»drn Gerüchte lukämpst, dir in Bezug auf die eventuellen Geschicke vrlgtr»« und die revolutionäre Agitation in Italien verbreitet werden. Lord Stanley, sagt der Artikel, habe sich bri seinem ' neulichen Aufenthalte in Paris innig überzeugt erklärt, daß der allgemeine Friede an keinem einzigen Punkte bedroht oder compromittirt sei. Der Artikel schließt: Im Frieden mit Europa, spricht die kaiserliche Reaie- rung, deren versöhnliche Politik sich mit so viel Klar heit und Erfolg bethätigt hat, die lautere Wahrhe't, wenn sie, wie sie es mehr als zwanzig Mal gcthan hat, erklärt, daß Nichts die Entwickelung der Arbeit und der Geschäfte in Frankreich hemmen dürfe. Die „Franee" veröffeutticht einen Artikel »,1er der Ukberschrift „Die drei Beiträge", wort» gesagt wird, daß die Verträge von Pari», Zürich Med Prag sür Frankreich dir orientalische, die ttalir»1sche «ad die deutsche Frage geschlafft« habe». Frankreich, erklärt die „France", habe in loyaler Weise die durch diese Verträge geschaffene Lage acrep- tirt. Demgemäß, wenn Niemand die internationalen Stipulationen verletzt, so sei der Krieg nicht nur un möglich, sondern es existier überhaupt keiue streitige Frage. Krieg könnte nur entstehen, wenn Rußland von Neuem die Jntregität der Türkei bedrohte, oder wenn Oesterreich den prädominirenden Einfluß in Ita lien wieder erobern, oder endlich, wenn Preußen die deutschen Südstaaten absorbiren wollte. So lange keine neue Situation, was nicht vorauszusehen sei, austauche, so könne und müsse man den auf den diplomatischen Abmachungen beruhenden Frieden für gesichert hallen. Brüssel, DieuStog, 8. September, «brud», (W. T. B.) Der Zustand de» k »»Prinze» ist i» höchste« Grade bedenklich. Der Prinz wnrde bereit« heute Morgen «it den heiligen Sakramenten versehen. Der Schwurgerichtes bot den Redakteur de« „Et- pidgle", welcher wegen Abdruck« de« revolntionärr« Manifeste« von Feliz Phot «nter Anklage gestellt worden war, einstimmig sreixesproche«. Florenz, Dien«t»g, 8. Septembrr, Nachmittag». (W. T. B.) I« Ministerium werden, wi, jetzt »er, sichert wird, keine Aenderunge« bi« zur Wiederaus» nähme dir parlamentarische» Arbeite» einttrten. Auch wird dir Session nicht geschlossen werde». velgrod, Dienstag, 8. September. (W. T B.) Die Zeitung „Vidovdan" will au« fichrrer Quelle wißen, r« bestehe eine bulgarische Nati»a»lrrgirr»ng mit Sitz i« Balkangebirge. Tagesgeschichte. Dre»dr», 9. September. Se. Majestät der König von Preußen haben gestern Nachmittag, vor und nach der Tafel, Ihrer Majestät der Königin Marie, sowie den Prinzessinnen deS königlichen Hauses Ihren Besuch abgestattet und Abends mit unsers Königs Majestät und den pri'nzlichcn Herrschaften dem größ ten Theile der Vorstellnng im königl. Hostheater bei- gewohnt. Heute Vormittag 8 Uhr haben dicbeidenKönige Sich mit Ihren Suiten nach Moritzburg begeben, um der Fortsetzung der gestern begonnenen Manöver der 1. sächsischen Division Nr. 23 beizuwohnen; Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg . waren bereit- vorausgegangen. Im Laufe des Vor mittags haben sodann auch Ihre Majestät die Königin und Ihre königlichen Hoheiten die Fran Kronprin zessin und die Fran Prinzessin Georg Sich nach Moritzburg begeben, wosclbstNachmittags '^2 Uhr königl. Tafel stattfindet. Nach aufgehobener Tafel werden Se. Majestät der König von Preußen von Moritzburg nach der Eisenbahnstation Niederau fahren und von dort um 4 Uhr die Rückreise nach Berlin antreten. Ihre Majestäten der König und die Königin werden sür morgen und übermorgen Allerhöchsteren Aufenthalt im Schlöffe zn Moritzburg nehmen, nm den in der Nähe stattfindcnden weitern Manövern beizu- wohnen. Berlin, 8. September. Wie die „N. A. Z." mel det, steht es in Betreff der Reise Sr. Majestät des Königs nach den Elbherzogthümern jetzt fest, daß der Besuch von Sylt und Föhr nun aufgegeben ist, und zwar um äußerer Hindernisse willen. Die Lootsen haben sich nämlich civstimmig dahin ausgesprochen, daß an den Tagen, an welchen allein die Ueberfahrt stattfinden könnte, die Fluth so hoch gehen wird, daß von keinem Punkte der Küste aus die Abfahrt würde stattfinden können. — Die einheitliche Negierung für die Elbhcrzogthümcr wird zu Schleswig am 1. October in Wirksamkeit treten. An der Spitze des Collegiums steht der Regierungspräsident Elwangcr. Zum Dirigenten der Abteilung des Innern ist, dem Vernehmen nach, der bisher dort fnngirende Regic- rungsrath v. Rumcke, zum Dirigenten der Abthcilung sür Kirchen- und Schulwesen der dortige Negierungs- rath Gehrmann auscrsrhen. Zum Dirigenten der Fi- nanzabtheilung dürste der Obcrrcgirrungsratb Maret aus Düsseldorf berufen werden, während der bisherige dortige Regirrungsrath v. Beckedorf als Oberrcgie- rungSrath eine anderweite Bestimmung erhalten würde. Das ganze Regierungscollegium wird zum größten Theile aus schle-wigschen Beamten bestehen. - Se. könlgliche Hoheit der Kronprinz, welcher gestern mit mehrer« militärischen Begleitern zur Truppeninspcction nach Brcmberg abgercist ist, gedenkt am Sonnabend nach Potsdam zurückzukehren, jedoch schon am Sonn tag Abend die Inspektionsreise fortzusetzcn. — Die „N- Pr. Z." schreibt: Die Zeitungen brach ten vor einigen Tagen auf Grund einer Mittheilung der „Köln. Ztz." die Nachricht, daß feiten des Bun- desfeldherrn für die norddeutsche Bundesarmee unlängst «vei (die Strenge des Militärstrafrcchts mildernde) Verordnungen ergangen seien (vgl. Nr. 206), von denen die erste die Vorgesetzten vor Begehung vonThät- lichkeiten gegen Untergebene warnt und zugleich be stimmt, daß Offiziere und Unteroffiziere, welche sich zu derartigen Ausschreitungen hinreißrn kaffen, ohne Aus nahme streng bestraft werden sollen. Die zweite Ver ordnung scharfe allen Vorgesetzten die Pflicht ein, trun kenen Soldaten außer Dienst keinen Anlaß zu Widcr- setzlichkeitefl zu bieten, und gebe zugleich Fingerzeige, wie unter Aukrechthaltung der nöthigen Autorität Ver stöße gegen die Subordination vermieden werden kön nen, Diese Mittheilung beruht auf einem Mißver- ständniß des betreffenden Korrespondenten der „Köln. Ztg.", welcher, wie er angab, sie der „Allgemeinen Militärzeitung" entnommen hatte. Jene beiden Er lasse sind nicht Verfügungen des Bundesfeldherrn, son dern Perfügungrn des Gcneralcommandos deS 12.(säch- ischen) Bundeecorps und wurden auch nur als solche n einer Correspondcnz der „Allgcm. Militärztg." aus Dresden gemeldet. Elberfeld, 5. September. Der Färber Jul Hen ning in Barmeu wurde in der heutigen Sitzung deS k. Zuchtpolizcigcrichts, als „schuldig" „in einer am 7. v. M. zu Barmen abgrhalteueu Arbeitrrvrrsamm- lung da- Vergehen der vorsätzlichen Mißhandlung eine» an der Arbeitseinstellung nicht theilnrhmeudcn Färbers durch öffentliche Rechtfertigung angeprirsen zu haben", zu einer vierwöchcntlichen Gefänanißstrafc verurthetlt. BreSlnu, 7. September. (Schl. Zig ) Der frühere Landcsälteste der Oberlausitz, Graf Albrecht Edmund v. Löben auf Nieder-Rudelsdorf bei Görlitz, hat eine der Verwaltung der Landstände der preußischen und sächsischen Oberlausitz zu übergebende, landesherrlich genehmigte Stiftung zu christlich mildthätigcnZwecken und zur Unterstützung für ehelich geborne Adlige männ lichen und weiblichen Geschlechts im Betrage von 60,000 Thlr. gestiftet. München, 7. September. (Südd. Pr.) Se. Majestät der König hat sich von der Kaiserin von Oester reich in Garatshausen in herzlichster Weise verab schiedet und sich sodann nach Hohenschwangau begeben, um daselbst morgen im Familienkreise das allerhöchste Namensfcst der Königin-Mutter zn feiern. Ihre Maje stät die Kaiserin von Oesterreich langte diesen Abend 8 Uhr in Garatshausen im hiesigen Bahnhöfe an, und setzte nach kurzem Verweilen mit dem Courierzug die Rückreise nach Wien fort. Da Ihrer Maj. Obersthof« meister, Graf v. Königsegg, infolge einer nicht unbe denklichen Fußverlctzung dienstunfähig ist, so hat der Kaiser seinen Generaladjutanten, Grafen v. Belle garde, gesandt, um die Kaiserin auf der Rückreise zu begleiten. Wi»n, 7. September. (W. Bl.) Se. Majestät der Kaiser trifft hente von Ischl in Schönbrunn, wohin das allerhöchste Hvflager verlegt ist, cin. Die kaiser lichen Kinder kamen gestern Nachmittag in Schön brunn an. — Die vom Neichsrathe mehrmals ange regte und von der Publicistik befürwortete Aufhe bung der Gendarmeriegeneralinspection ist nach dem letzten ArmeenormalverordnungSblalle zur Thatsache geworden. An die Stelle der Gendarmerie« generalinspection tritt rin Grndarmerieinspector, welcher die Charge eines Obersten bekleidet und dem ein Ober leutnant als Adjutant beigegeben ist. In militärischer Beziehung untersteht der Gendarmerieinspector dem Reichskriegsministerium, in allen andern Angelegen heiten dem Landesvertheidigungsministerium. Der ad ministrative Apparat der aufgelösten Gendarareriegeue- ralinfpertien, wclcher^ulctzt bloS «G Met Dtp«» ments, nämlich für militärische und ökonomisch - admi nistrative Angclcgenheiten, bestand, wurde aufgelöst, und wurden die Agenden des rrstern an das ReichS- kricgsministerium, des letztem an das Lantesvcrlhei digungsminiflerium übertragen. Mit der Auflösung der Gendarmeriegeneralinspection ist eine gänzliche Re form in der Verrechnung der GendarmcrieauSlagen verbunden. Die Löhnungen der Gendarmen sollen be deutend erhöht werden, wogegen die bisher für die selben systemisirten Diäten Wegfällen. — Wie das „N. Fdbl." erfährt, ist die Auflösung der 14. Abtheilung im Reichst, iegsministerium (Abtheilung für Militär sanitätswesen) beschlossen. Es soll ein Oberstrrfrldarzt zum Chef der militärärztlichen Branche ernannt werden, dessen Wirkungskreis jedoch von dem deS jetzi gen Generalstabsarztes wesentlich verschieden sein wird. Für die Wahl des Obcrstenfeldarztes wird auch nickt die Anciennetät, sondern einzig und allein die Tüch tigkeit und Befähigung maßgebend sein. Prag, 7. September. (Tel.) Der Priester des Cificr- cicnserordens, Pater Joachim Felber, wurde wegen deS Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe zu einer dreimonatlichen schweren Kcrkerstrafe verurthetlt.— Das gegen Herrn vr. Kodym, Redacteur des „HlaS", erflossene erstinstanzliche Urtheil, welches auf drei Mo nate Kerker und 1500 Fl. Cautionsverlust lautete, ist vom k. k. Oberlandesgerichte vollinhaltlich bestätigt worden. Zugleich wurde Herr vr. Kodym von der Staatsanwaltschaft angewiesen, die Geldstrafe per 1500 Feuilleton. Die tze»tsche KL»stlirvt»sa»«l«»g i« Wie». Die Wiener Festtage sind verrauscht und leben nur noch als freundliche Bilder in der Erinnerung der Frstgenoffen fort. Gegen 500 Künstler au- allen Thei len Deutschland- waren versammelt, Alle fanden eine gleich gastliche Aufnahme, rin gleich collegialisches Ent gegenkommen feiten der Wiener Kunstgenoffenschaft. Letztere feierte gelegentlich der Versammlung die Er öffnung ihres KunstlerhauscS, rin Act, drr, vrrbundrn mit der Eröffnung der großen nationalen Kunstausstel lung, durch die Bethriligung deS Kaiser- wie drr rrstrn Würdenträger deS Staate- sich zum Glanzpunkte der diesjährigen Künstln Versammlung gestaltete. Wien ist die erste deutsche Stadt, in der e- den Künstlern ge lungen ist, sich rin Hau- zu bauen. Dasselbe, durch den Architrktrn August Wrbrr auSgrführt, erhebt sich hinter der Ringstraße, am W'.rnfluffe, zwischen der Elisabeth- und Schwarzenbergbrückr, auf einem Flächen- raum von 492 Ouadratklaftern im Stil einer einfachen, aber rdrlu, lricht beschwingten italienischen Rrnaiffance. Wie da- Aeußere sich wirkungsvoll darstrllt, so ist auch das Innere zweckentsprechend eingerichtet. Da- Ge bäude hat ein Souterrain, rin rbrurrdtgr- Grsckoß und rrste- Stockwrrk, da- letztrre übrr drm reichgrgltrdrrttn Dachaesimse mit rinrr Balustrade abschltrßend. Man betritt da- Hau- von der gegen den Wtrnfluß »u ge legenen Hauptfayadr, deren mittlerer Theil vorspringend zu rbrnrr Erde mit Standbildern berühmter Künstler geschmückt wrrdrn wird und im ersten Stocke durch Säulrnstrllungen und Relief- reich angrordnrt ist. I« rbenerdiarn Geschoß liegm Versammlung-, und AuSstrllungssäle, wie die Bibliothek; im rrstrn Stocke die Eufiladen der AuSstrllun--- und Lonvrrsatto»ssLl« und der Stiftersaal, der eine besonders reiche Ausstat tung erhalten soll. Auf der den Lichtgraben an der Nordfayade rinschließrnden Balustrade ist beabsichtigt, sechs drr schönstrn dahin passrndrn Antiken aufzustrllen. Ebenso sollen die gegen außen angebrachten Nischen der vier Ecksalon- mit Porträtstatuen berühmter Künstler geschmückt werden. Wuwohl der Bau, nach drei Rich tungen von bedeutend höher ausstrigendrn Gebäuden überragt, schon nach seiner Anlage keincn imposanten Eindruck hervorzubringen vermag, so rntwickrlt er sich doch in Verhältnissen, die auf ein feineres Kunstgrsühl nur wohlthuend wirken. Die Ausstellungsräume im ersten Stocke haben ein vortreffliches Oberlicht. Für die dritte allgemeine deutsche Kunstausstellung, welche gegenwärtig in dem Gebäude abaehalten wird und durch welche letztere- seine ideale Weihe erhalten hat, erwiesen sich die Räume nicht ausreichend, und eS mußte an der Ostseite de- Gebäude- ein Annex aufgcführt werden. Dieser Annex, drr mit dem Künstlerhause zusammen gegen 24,000 Quadratfuß Brhängfiäche bietet, ist ebenfalls durch Oberlicht erhellt. Die Haupträume sind den fünf großen Kunststädten Deutschland-: Berlin, Dresden, Düsseldorf, München und Wien zuaetheilt worden. Die kleinern Kunstgenoffenschasten schließen ich al- Nebengrupprn den Hauptgruppen an, so daß die ämmtlichen Kunstwerke Deutschland- möglichst übersicht- ich vorgeführt sind. Zeichnungen, Sticke ». s. w. sind getrennt von den Gemälden in besondern Räumen untrr- grbracht. Die Eculpttrrrn sind in verschiedene Säle ver- tbcilt, die größern Werke jedoch schmücken meisten- da schöne StiegenhauS. Im Ganzen sind 1152 Kunflw«, ke zur Ausstellung gelangt. Obgleich viele trefflich« Arbeiten sich darunter befinden, so mußte die Au-strlluna doch qualitativ den beiden ersten Ausstellungen zu Manche» und Köln nachstehrn. Namentlich tritt die- auf drm Gebiete der Historienmalerei hervor. Am meisten von sich reden in vielgetheilter Meinung macht Kaulbach's „Schlacht bei Salamis". Ferner sind verschiedene Ar beiten von Rahl ausgestellt. Zu den hervorragendsten, edelsten Schöpfungen gehören jedenfalls die Zeichnun gen von Führig, auch Anton Dietrich'- Cartons zur malerischen Ausschmückung der Trcsdncr Kreuzschule finden eine sehr günstige Beurtheilung. Als die Per len drr Ausstellung gelten die Genrebilder von Knaus und Vautier; gut ist auch das Bataillenbild und Thicr- stück vertreten. Ersteres durch Franz Adam, Camp hausen, dir bciden Allemand; letzteres durch Koller, Thoren und besonders Fr. Voltz. Auf landschaftlichem Gebiete glänzen sodann die Namen Achenbach, Schirmer und Schleich, während auf dem Gebiete drr Plastik die Gruppen drr „Nacht" und drs „Tages" von Johannes Schilling alles Uebrige in den Schatten stellen. Die Baukunst ist sehr schwach auf der Ausstellung vertreten, nur durch die Projekte einiger Wiener Künstler. Hansen, Schmidt, Ferstel gehören gegenwärtig zu den besten Architekten Deutschlands, der Schwerpunkt drr Wiener Kunst ist in der Architektur zu suchen; leider aber haben sich, mit etwaiger Ausnahme Hasenauer'S, nur weniger bedeutende Kräfte an der Ausstellung bc- theiliat. Nicht viel Jntrreffe boten die Verhandlungen der Künstlerversammlnna. Die erste Sitzung füllten Be- grüßunaS- und Eröffnungsreden, wie Berichterstattun gen. Kürzer wußte «an sich in der zweiten und letz ten Sitzung zu fassen, in welcher daS ganze vorlie gende Material in einer Stunde Erledigung fand. Al- nächster Ausstellungsort war Dresden und Berlin in Borscbla«, die Versammlung entschied sich, um einen . neuen Beweis der Zusammengehörigkeit der deutschen Künstler zu geben, Berlin, wo die nächste Aus stellung im Jahre 1872 stattfinden wird. Ferner wurde ein auf den Schutz des geistigen EigenthumS sich be züglicher Antrag Leipzigs angenommen, welcher lautete: Da- Berliner Localcomitö möge betraut werden 1) die in Deutschland schwebenden Verhandlungen über den Schutz des geistigen Eigenthums genau zu verfolgen; 2) eine Petition auSzuarbeiten, in welcher ha- Leipziger Elaborat des Leipziger Localcomitds verwcrthet werde» soll, und 3) diese Petition dem im Jahre 1869 zusam- mcntretcndcn norddeutschen Reichstag zu unterbreite». Uebcr einen auf Concurrenzausschreibungen bezügliche», von BreSlau gestellten Antrag, der dahin geht, daß die Verlängerung eines einmal festgesetzten Termin- nicht gestattet werden solle, wurde nicht ohne Humor debat- nrt. Man sprach die Ansicht aus, daß jede Concur- renzausschrribung überflüssig sei; doch beauftragte man Wien, Berlin und Düsseldorf, Elaborate abzufaffe», welche der Delegirtrnversammlung al- Unterlage bet Behandlung des Gegenstandes dienen sollten. Der einzige Antrag von realem Werthe, ein Antrag bezüglich drr Al brecht Dürer-Stiftung (eine Künstler- und Waisenkaffe), wurde abermals fast ohne Debatte an die Deputatton zn- rückgewiesen. Als nächster Versammlungsort drr deutschen Künstler wurde Nürnberg, dir Geburtsftadt Albrecht Dü rer'» gewählt; als passendsten Zeilpunkt erklärte «an da- Jahr 1871, in welchem derusirrhundertste Geburt-ta- dr» größten brutschen Künstlers begangen wird. Auf Antrag BerlinS endlich wurde sür da- nächste Jahr die Führung der Geschäfte drr beutschcn Kunstgenvffensckaft drm jetzigen Hauptvorstande belassen. Al- Delegtrtru der einzelnen Genoffenschaften wohnten dm Vrrsamml»»- gm bei: v. Blomberg au- Berlin, Brehmer au- Bres lau, Knoll und Scdlcich au» München, Simonson au- DreSden, Malch» au-Frankfurt, Steinfurth au-Ham burg, MothrS au- Leipzig, Wodick au- Magdeburg,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview