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Dresdner Journal : 19.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187907196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-19
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Journal : 19.07.1879
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165 Sonnabend, den 19. Juli 187» Dres-MMlmml Verantwortlicher Redacteur: Hofrrth I. G. Hartmann in Dresden. ) b.a.». Hauptmann Serlo aus Berlin eingetroffen. Der 7NL8 en. »r». ächsische Geschichte (anfangs chastlich redigirt, feit 1863 a mit Wachsmuth gemein- ge schon auSgestorbenen und mit mehr oder Geringschätzung betrachteten Geschlechte» Hin- Hof zu nivellirrn und da« schadhafte Hau« au«zu- stehende Meldung zu: Im Zechenhause Dechenschacht befanden sich am Morgen des 15. d. circa 100 Ar beiter, die nicht in die Gruben einfahren wollten; in folge dessen wurden diese beauftragt, binnen 10 Mi nuten das Zechenhaus zu räumen, was nicht geschah. Die Ulanen rückten daher auf Commando mit den Säbeln hinein, und die Opfer waren 1 Todter, 4 schwer und 1!? leicht Verwundete, welche im Knapp- schaftslazareth untergebracht wurden. Dadurch wurde die Ruhe wieder hergestellt, und die Gefangenen wur den nach Verhör vor dem Untersuchungsrichter auf Leiterwagen ins Gefängniß deS königl. Kreisgerichts nach Beuthen unter Escorte der Ulanen abgeführt, wo dieselben ihr Auftreten zu verantworte:« haben werden. Hoffentlich tritt, da der Bergwerksdirector Möcke den Arbeitern in jeder Weise entgegenkommen will, keine Unruhe mehr ein. Von dem Oberbergamt zu Breslau ist bereits ein Oberbergrath und soeben Oberberg- rine« lan minderer keiodv« tritt?»»t- uoä 8temp«lru»oül»b divra. UMrUok: 4 N»rk 60?f. Marvins K umwsrn: 10 kk SLN. a«t a. irn. DLrr- den. Hr». !i B. .26 b». .76 b.,.v Feuillcton. Redlgin von Otto Banck. Wb». 60». 26» rb.u». bisher annahm, sofort aus seiner Stellung scheiden, son dern wenigstens bis zum 1. October auf den Wunsch des Ministers in seiner Stellung bleiben. Die Verhand lungen darüber, ob Hr. Sydow sodann die Leitung der Staatsschuldenverwaltung übernimmt, sind noch nicht abgeschlossen, doch nehmen sie einen günstigen Verlauf. — Osficiös wird geschrieben: Die Ernennung des Ministers Hofmann zum preußischen Minister für Handel und Gewerbe war bekanntlich schon zur Zeit der Trennung dieses Ministeriums von dem Mimste- rium für öffentliche Arbeiten in Aussicht genommen, kam aber damals nicht sofort zur Ausführung, weil Minister Hofmann infolge der Verzögerung der selbst ständigen Constituirung des Reichsschatzamtes noch nicht von der Leitung dieses Theils des bisherigen Reichskanzleramts entlastet war. Jetzt steht der Con stituirung des Reichsschatzamts nach Berufung eines besonderen Chefs in der Person des neuen UnterstaatS- secretärs Scholz kein Hmderniß mehr entgegen, und demzufolge kann der Minister Hofmann auch die ihm längst zugedachte Leitung deS Ministeriums für Handel und Gewerbe übernehmen, in welchem der bisherige Ministerialdirektor Jacobi die Leitung der Geschäfte unter dem Minister behält. Aus der bisherigen Finanzabtheilung deS Reichskanzleramts, dem neuen Reichsschatzamt, scheidet der Minlsterialdirector Micha elis aus, welcher die Direction des Reichsinvaliden- fonds erhält. An seine Stelle tritt als Director der bisherige geh. Regierungsrath Burchardt. — Wie die „KZ." erfährt, werden zur Einführung les neuen Versassungsgesetzes in Elfaß-Lothringen eifrig Vor bereitungen getroffen, und man kann annehmen, daß zur Zeit, da der Kaiser wahrscheinlich nach Straßburg zur Abhaltung der Manöver kommt, die neue Ver fassung schon in Geltung sein wird. Der Oberpräsi dent von Elsaß-Lothringen, Hr. v. Möller, tritt dann in den Ruhestand über, wird also keine entsprechende Stellung in der preußischen Verwaltung wieder ein nehmen. BreSlau, 17. Juli. Vorgestern (Dienstag) Nach mittag wurden, wie die „Ob. Gr.-Ztg." meldet, gegen 40 Bergarbeiter (meistens junge Leute), die sich an dem Arbeitertumult in Zabrze betheiligt hatten, in daL Gesängmß zu Beuthen eingeliefert. — Der „Preuß. Staatsanz." schreibt: Ani l4. und 15. d. Mts. haben auf den Schächten von Krug und Prinz Schönaich der fiScallschen Steinkohlengrube Königin Louisegrube bei Zabrze bedauerliche Excesse der Arbeiter stattgefunden. Wegen zurückgegangenen Absätze» hatte die Förderung und dementsprechend die Arbeitszeit eingeschränkt werden müssen, was eine Ver minderung des Arbeiterverdienstes zur Folge hatte. Dies gab bei der Löhnung am 14. d. Mts. Veran lassung zu tumultuarischen Auftritten der Belegschaften, welche sich am 15. wiederholten und zum Einschreiten des aus Gleiwitz requirirten Militärs nöthigten. Während am ersten Tage das Militär sich aus Ver haftungen beschränken konnte, mußte dasselbe am zweiten Tage von der Waffe Gebrauch machen, wodurch mehr fach Verwundungen der Excedenten herbeigeführt wor den sind. Die Verhafteten sind in das KreiSgerichtS- gefängniß zu Beuthen abgeführt worden Die Beleg schaften haben zum großen Theil ihre Arbeit wieder ausgenommen. Auf den übrigen Schächten der Grube hat die gleiche Einschränkung der Förderung und Ar beitszeit stattgesunden, ohne daß dies Unzufriedenheit erregt hätte. Seiten der Staatsbehörden ist sofort die eingehendste Untersuchung an Ort und Stelle veran laßt worden. — Ueber die Arbeiterrcvolte auf der Königin Louisegrube am 15. d. geht der „BreSl. Ztg." nach- >». !». »b». lgscbätzung betrachteten Geschlechte- hin weist und andererseits die craffe Unwissenheit und den stumpfen Unverstand der heutigen Bevölkerung dorthut. Die Indianer, welche damit beschäftigt waren, den Liter pr» Ui. (Pro- > 198 di« 176 M.»., «S M. »., fisch« l,0 ritu» loco loco 67,6« l» ili. (P» 170 - 202 »., Scpt- i-Rvvrmd« Roggen 111,00 «. t. »., Oct.- !f . matt«. Juli-Lug. ,70 Vt. »o ooo 10 vi. Lr. - Ottbr. Has« loco Juli-Nu«, völlig. „Oberschles. Ztg " entnehmen wir zur Klarlegung deS ganzen Vorganges noch, daß an dem an und für sich kargen Lohn den Arbeitern bei der letzten Löhnung die restirenden Steuern in Abzug gebracht worden sein sollen, wodurch einzelne Bergleute nur noch wenige Silbergroschen, nach Abzug des Vorschusses, der Büchsen- und Pulvergelder und des Beitrags zur Knappschaft, erhielten. * München, 17. Juli. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer widmete der Präsident Frhr. v. Ow den feit der Vertagung der Kammern gestorbenen Abgeordneten Lindner und Lang ehrende Nachrufe. Die Frage, ob die Legitimationen der zu ReichSgerichtSräthen ernannten Abgg. Dürrschmidt und Stenglein fortdauern, wird dem Gefchäftsordnungsaus- schusse überwiesen. Der Minister des Innern, v. Pfeu- fer, legt einen Gesetzentwurf, betreffend die DiSciplin der Staatsbeamten, vor; derselbe wird an einen Aus schuß verwiesen. Die nächste Sitzung findet morgen Statt. — Wie die „AugSb. Postztg." erfährt, tritt demnächst ein Wechsel in der hiesigen Nuntiatur ein. Der Nuntius Masella ist als Vertreter des hei ligen Stuhles für den Posten in Lissabon designirt. * Stuttgart, 16. Juli. Die heute wieder zusammen getretene Zweite Kammer hat die Bitte von Post- praktikanten I. Klasse um Verbesserung ihrer Lage durch Schaffung weiterer Stellen im Postdienste, dem Anträge der Finanzcommission gemäß, der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen, nachdem sich der Prä sident deS Staatsministeriums, v. Mittnacht, zustim mend ausgesprochen und eine Nachexigenz zu diesem Zwecke in Aussicht gestellt hatte. Es sollen zunächst etwa 50 neue ständige Stellen geschaffen werden. Karlsruhe, 16. Juli. Der „Staatsanz." veröffent licht drei großherzogliche Entschließungen, betreffend Erneuerungswahlen für die beiden Kammern. Aus der Ersten Kammer haben 4 Vertreter des grund- herrlichen Adels und die beiden Abgeordneten der Universi tät Freiburg und Heidelberg dem Gesetze gemäß auSzu- treten, und aus der Zweiten Kammer 31 Abgeordnete. Für alle diese Abgeordneten sind Neuwahlen vorzu bereiten. Prag, 17. Juli. Die „slawische Soli darität" scheint sich seit Kurzem auch auf das neu geschaffene Ostrumelien erstrecken zu wollen. Wenig stens ist hier eine Zuschrift der dortigen Regierung eingelaufen, in welcher befähigten tschechischen Juristen anläßlich der im Zuge befindlichen Gerichtsorganisation hervorragende Stellen im Justizwesen angeboten wer den. Die Bedingungen für derlei Anstellungen sollen derart günstig, ja glänzend sein, daß kaum daran zu zweiseln ist, es werden zahlreiche tschechische Rechtsbe- flissene der ergangenen Einladung Folge leisten. Auch die serbische Regierung fühlt das Bedürfniß nach einem Import tschechischer Intelligenz, indem sie hier eine Nichtamtlicher Theil. U e b e r s i ch 1. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Zur Orientfragt. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Löbau.) Vermischtes. Statistik und Volkswirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Inserate. 4douu«»eu1»pr«l»: ?»»»»» VR«b» Lll»»^d»Id 6« äsvtsckso a Dibclo. dictnalrath Paul Rau- ahsch, mit brln. Hr. arie Brrt- thek« Max , in Jahna mit viertel l in Anna- Richter in e in Burk in Lei«»«« Leipzig. Sicker mit Hr. n« Bennin : Zacharia» lkmartdarf. te verehel. Adam in alt« Hart- au-L«ipjig. Bukarest, Donnerstag, 17. Juli, Nachmittags., nisters; es folgte die Vorstellung, und dann wurde die T. B.) Der Kürst hat die Demission des Sitzung in gewöhnlicher Weise abgehalten. Uebrigens binets Bratiano angenommen. wird der Unterstaatssecretär Sydow nicht, wie man luooruteuprvl»«: -lau li»uw «iosr «seputtousn kvtitrsile 20 ?k. vutor „Ling««coclt" ckia 2vil« 60 kk. Lraedoln»» t INgliob veit Hu«uckmo ä»r Sonn- nnck k'sisrtugs Xkma» für äeu solxsnäsv Carl v. Weber In der Nacht vom 17. zum 18. Juli starb in Losch- witz bei Dresden Carl v. Weber, vr. )uris, geh. Archivar uno Director de« Hauptstaatsarchiv«, Geh. Rath und Referent im königl. Gesammtministerium. Se. Majestät der König und da» Land verlieren in demselben einen ausgezeichneten, in jeder Hinsicht treubewährten Diener de» Staate». Der Dahingeschiedene hatte verbreitete sich unter andern Druckschriften auch Weber» -bändige» kulturhistorische» Werk „Au» vier Jahrhun derten", eine Lehrquelle dahingehöriger Studien für jeden Strebenden auf diesem Gebiet. Al» Organisator und Erhalter de» trefflich geordneten Staat»archiv» wird die unermüdliche Arbeit»ktast und da» immer dem Fortschritt »ugewandte Fachurtheil de» Verstorbenen in unverlösch- licher Erinnerung bleiben. Der Verstorbene verstand auch in anaeborner Humanität und Llebenämürdiakeit die seltene Kunst, derartig« Staat»institute dem öffent liche« Gebrauche zugänglich und für junge Gelehrte bequem und segenbnngeud zu machen. Richt mindere man es da mit einem zapotekischen Königsgrabe von hohem Alter zu thun gehabt. Abgesehen davon, daß die gänzliche Vermoderung der Skelette für ein sehr hohes Alter der muthmaßlich königlichen Grabstätte spricht, könnte auch deren Unberührtheit als Zeugnrß dafür gelten. Sie mußte zur Zeit der Invasion der Spanier schon gänzlich in Vergessenheit gerathen ge wesen sein, sonst wäre sie sicherlich der Plünderung nicht entgangen. Die Conquistatores, die eine ganz verzweifelte Aehnlichkeit mit Banditen besaßen, haben ja weder Tempel noch Paläste und Grabstätten unbe rührt gelassen, die so reichlich über Mexico und da» peruanische Gebiet verstreut gewesen. Die civilisirten Eroberer begnügten sich nicht einmal mit der Plün derung der Bauobjecte und Gräber, die sie auffanden, sie unterzogen sogar die unglücklichen Eingeborenen der Tortur, um ihnen das Geständniß abzupressen, wo verborgene Grabstätten zu finden seien. Ja, mehr noch, der religiöse Eifer wurde zu demselben Zwecke auSge- beutet, und die armen, unwissenden Neophyten wurden angewiesen, sich mit dem neuen Chrlstengotte gut zu stellen, indem sie die heidnischen Grabstätten der Zer störung preiSgädrn. So lange e» noch solche Stätten gäbe, an denen man den heidnischen Göttern Opfer dargebracht, so lange sei da» Land dem Unheile ver fallen, hieß es. Die geängstigten Gemüther der Ein- grbornen waren dieser Beweisführung offen und sie beeilten sich, ihre Schätze an die Fremden zu »er rathen. Donna Gregoria freute sich de- überraschenden Funde» ungemein, wußte jedoch nicht» Klügere» zu beginnen, al» damit zu den vornehmsten Goldschmieden der Stadt zu laufen und all diese merkwürdigen, Iu«or»tonannulimo »«»»rSi-t», H Lranektett«, Lommi»»iovL>- (les OrvoUoor ^ouru<U»; N«»dvr«-N«rU» Visa l^iprl? L»«»I-Lr,»I»,-ier»ll>,furt ». «: L VvAt«, Lerlio V>«»-N»mdar?- » H. »üaedsa: »«rita: L. /ni atiUenUanl, : L 3r»»l»n: D. Ltan-e»'« ttürvuu; 0k«miut»: A u. 6t. »ede kuedk»n6Iim^; 0orM»: 6- AkM«, N»vvov»r - 0 ?»n« vorUa- krLiikkurt ». «Statt?»«: Daube L (,a., U-uakur?: D ttvruusgvdvr: Xöviel. Lxpeäitioo äs» Oresäoer äourvoi», Vresäen, 2viv8«cstnu,»s Ko. 20. guttbefitz« siav MStztl Hr. Julin« »ut«befitz« t. 76«. i. 26 ». l. B. 0». 60 bz. «. 76». 60». 80» 90». 0». 0» 6». 70 ». 6». 76.». Ämllichtr Theil. Dresden, 16. Juli. Se. Majestät der König hat allerynädigst geruht, die bei der Oberrechnungskammer erledigte zweite Rath-stelle dem zeitherigen Amtsrichter Hofrath Ottomar Fürchtegott Michler unter Ver leihung des Titel- und Ranges eine- Geheimen Ober- rechnungSrathS, zu übertragen. Anerkennung fanden Weber « Verdienste bei seiner mehr als 50jährigen Thätigkeit in manchen einfluß reichen Gebieten der Justiz und Verwaltung. Carl v. Weber war zu Dresden am 1. Januar 1806 geboren. ES bleibt Vorbehalten, über den EntwickelungSgang deS wackern Gelehrten und pflichttreuen Beamten ein aus führlichere» Wort zu sagen. bessern, gruben zu diesem Zwecke einen kleinen Erd hügel im ersteren ab und stießen da ganz plötzlich auf verschiedene kleine Gegenstände aus gelbem Metalle und von höchst seltsamer Gestaltung. Sie richteten dieselben der Reihe nach, wie sie sie gefunden, auf einer Schaufel auf und zeigten sie der Donna Gre goria, als sie auS dem Hause kam, um den Arbeiten nachzusehen. Die höchlich verwunderte Frau meinte kaum glauben zu dürfen, daß diese Gegenstände aus Gold seien, drängte die Leute aber dennoch mit diesem Vorgeben, ihre Ausgrabungen fortzusetzen. Und siehe da! Die seltsamen Dinge mehrten sich nach jedem Dutzend Spatenstichen, und man hatte alsbald eine Menge kleiner Statuetten auS Gold, Ohrringe und Lippenringe, d. i. Ringe zum Schmucke der Unterlippe, beisammen, einige Dutzend goldener Schildkröten rc. rc. Da- größte Stück darunter war, wie man sagt, eine Goldtafel mit phantastischen Gestalten, vielleicht eine Hieroglyphenschrist, welche die Geschichte de« Gefun denen erzählte. Man fand auch Anderes noch außer diesen kost baren Schmuckgegcnständen: hübsche kleine Ornamente aus Kupfer, gebrannte Thongefäße, Vasen von hüb scher Gestaltung und hübscher Bemalung, wie auch eine Tasse, deren Henkel eine sehr gut gearbeitete Katzenpfote darstellte. Dann auch Halsbänder aus kleinen, runden Steinen von grüner Farbe, Armbänder au» geschliffenen Seemuscheln und inmitten von Alle dem menschliche Skelette in schon so gänzlich vermoder tem Zustande, daß sie bei der leisesten Berührung vollkommen iu Staub zerfielen. Die Umstände, unter welchen man auf einen so merkwürdigen Fund gestoßen, lasten muthmaßen, daß Telegraphische Nachrichten. Paris, Donnerstag, 17. Juli, AbendS. (W. T. B.) Der Ministerrath hat beschlossen, den Ober sten Lepesche, Chef des GeneralstabeS in Lyon, wegen Theilaahme an der in der Kirche St. Nizier statt gehabten bonapartistischen Kundgebung in Dispo nibilität ru versetzen. Die übrigen Militärperso- nen, welche sich an der Kundgebung betheiligten, werden mit 14 tägigem Arreste und mit Versetzung bestraft. (Vgl. unsere Pariser Correspondenz unter „TageSgeschichte".) Versailles, Donnerstag, 17. Juli, Abends. (W. T. B.) Im Senat zeigte heute Baragnon an, daß er den Justizminister über die jüngst für den Staatsrath erfolgten Ernennungen zu inter- pelliren wünsche. Die Berathung der Interpella tion wurde auf nächsten Dienstag anberaumt. Die Deputirtenkammer berieth den zweiten vom Unterrichtsminister Jules Kerry vorgrlegten Gesetz entwurf, welcher kirchliche Elemente auS dem oberen Unterrichtsrathe auszuschliesten bezweckt. Die Kam- wer beschloß die Dringlichkeit. Ein von Bardour (vom linken Centrum) eingebrachtrr Antrag, der darauf hinausgeht, zwei Unterrichtsräthe einzu- setzen, wurde abgelehnt. Die Berathung wurde schließlich auf nächsten Sonnabend vertagt. Nom, Donnerstag, 17. Juli, Abends. (W T. B.) Der Ministerpräsident Cairoli machte heute dem Senat und der Kammer Mitthrilung von der erfolgten Constituirung des neuen Cabrnets und hob dabei hervor, daß er die vorhandenen Schwie rigkeiten nicht unterschätze, daß er dieselben indeß zu überwinden hoffe. Er rechne zuversichtlich auf die Erzielung eines Einverständnisse- zwischen Kammer und Senat in der Mahlsteuerfragt und wünsche, daß die Kammer zunächst die Alkohol steuer, die Münzconvention und daS Budget be- rathen möge; die Wahlreform solle dann später berathen werden. Im Urbriaen werde er die ver fassungsmäßigen Freiheiten schützen, allen Gesetz- Verletzungen energisch entgegentreten und die aus wärtigen Verträge stricte beobachten. Alessandria, Donnerstag, 17. Juli, AbendS. (Corr.-Bur.) Der Jufanteriecapitän Derodo er schoß gestern in einem Anfalle von Tobsucht den General Kravzini. Der Mörder hat fick heute ratleibt. New-York, Donnerstag, 17. Juli, AbendS. (Tel. d. DrcSdn. Journ.) Der Dampfer „State of Virginia" ist auf der Fahrt von New-Aork nach Glasgow am 12. d. unweit der Sable Insel (Neu- schottlaud) bei Nebel gescheitert. Hierbei find 3 Frauen und 5 Kinder umS Leben gekommen; die übrigen 74 Passagiere wurden gerettet. Lon Hali fax wurde Hilfe gebracht. Lagesgeschichte. * Berlin, 17. Juli. Se. Majestät der Kaiser empfing vorgestern in Coblenz die aus Siam emgetroffene Gesandtschaft, bestehend aus dem Gesandten Phya Phaskarawongsee, dem ersten Secretär Mom Chow Pristang, dem zweiten Secretär Chamun Sarabhay, unter Führung des schweoischen Consuls Müller und des zrühern Consuls Pickenpack aus Hamburg, welche zuvor vom Kammerherrn Schloßhauptmann Frhrn. v. Frentz in Hofequipagen aus dem Hotel abgeholt und nach dem königl. Schlosse geleitet worden war. Im Vestibül desselben wurde die Gesandtschaft von den dienstthuenden Flügeladjutanten empfangen und alsdann die Treppe hinaufgeleitet, an deren oberen Ende der Hofmarschall Graf Perponcher und der StaatSsecretär v. Bülow anwesend waren, um die Ge sandtschaft bei Sr. Majestät einzuführen. Nach der feierlichen Audienz bei dem Kaiser hatte die Gesandt schaft auch die Ehre, von Ihrer Majestät der Kaiserin empfangen zu werden. Nachmittags fand bei den Majestäten im Schlosse zu Coblenz ein Diner Statt, zu welchem auch die Mitglieder der siamesischen Gesandtschaft Einladungen erhalten hatten. Der Kaiser ist heule früh H9 Uhr mittelst Extrazuges im besten Wohlsein nach Mainau ab gereist. Die Kaiserin begleitete Se. Majestät zum Bahnhofe, wo sich die Spitzen der Be hörden und ein sehr zahlreiches Publicum zur Be grüßung deS Kaisers eingesunden hatten. Vormittags 11 Uhr traf der Kaiser in Darmstadt ein, wurde von dem Großherzog und den Mitgliedern der groß- herzogl. Familie am Bahnhof begrüßt und setzte nach kurzem Aufenthalte die Weiterreise fort. Die Ankunft in Constanz erfolgte Abends ^9 Uhr. Se. Majestät wurde am Bahnhofe vom Großherzog und von der Großherzogin von Baden, sowie von den Spitzen der Behörden empfangen und von einer großen Volksmenge enthusiastisch begrüßt und ist sodann im großherzoal. Wagen nach Mainau gefahren. — Heute in den Mittagsstunden hat Hr. v. Putt- kamer die Leitung des CultusministeriumS definitiv übernommen. Da I)r. Falk sich bereit» am Montag von den Beamten verabschiedet hatte, so vollzog sich die heutige Feier in dem Rahmen einer Sitzung sämmt- licher Mitglieder des Ministeriums. Der neue Mi nister hielt, wie wir der „N.-Ztg." entnehmen, an die versammelten Beamten eine kurze Ansprache, in welcher er in rein sachlicher Form, ohne irgendwelche kirchliche oder politische Gesichtspunkte, einen den Verhältnissen angemessenen Abriß seiner bisherigen amtlichen Thä- tigkeit gab und die Beamten schließlich seines Wohl wollen» versicherte. Nach Beendigung der Einführung«- rede dankte Unterstaatssecretär Sydow namens der Beamten für die ausgesprochene Gesinnung de» Mi- Der Kammerpräsident Rosetti hat, trotz seiner gestern erfolgten Wiederwahl zum Präsidenten, den Entschluß ausgesprochen, auf der Nirderlegung seines PräfidrntenpostenS beharren zu wollen. Der Licepräfident der Kammer erklärte in der heutigen Kammerfitzuna, daß die Kammer bis zur Bildung eines neuen CabinetS vertagt bleiben werde. Ein alt-mericanischeS KönigSgrab. In einem höchst bescheidenen, nur aus Lehmwänden aufgerichteten Häuschen unweit der Vorstadt San- Sebastian zu Tehuantepec wohnt eine arme Frau zapotekischen Stamme» und de» Namen» Gregoria Todedo-Ortiz. Al» sie den Hofraum ihre» Hause» vor ungefähr vier Jahren planiren ließ, war sie so glück lich, einen vom archäologischen Standpunkte au» höchst werthvollen Fund »u machen. Unglücklicher Weise aber wurden diese so unerwartet gefundenen Schätze durch die nahezu unglaubliche Unwissenheit und Stu pidität der Tehuantepecaner der Vernichtung preisge geben. Die derartig verunglückte Entdeckung ist von so hoher archäologischer Bedeutung, daß ihre Geschichte immerhin von Interesse sein dürfte. Sie ergiebt außer dem streng Sachlicken noch eine überraschende Pointe, indem sie un» auf die außerordentliche Kunstfertigkeit ick al» sächsischer Geschichtsforscher einen rühm- icyen Namen gemacht. Wir erinnern zunächst nur an eine Thätigkeit al» Herau»geber de» Archiv« für die Kairt, seit 1863 allein von v. Weber herauS- gegeben). Bon diesem wissenschaftlichen Werke wurde noch der 18. (letzte) Band (der noch nicht im Druck voll endet ist) von ihm selbst redigirt. In weiteren Leserkreisen >.». sb». 73,74-7» -77,60b» ». ». » I».
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