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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250305018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925030501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19250305
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925030501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-05
- Monat1925-03
- Jahr1925
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vor» her ausgegeden u versendet Monal- licher Be,ugspreis 100 Pfg., aus- fchltthlich Bolen und Postgebühren. Für den Fall des Eintretens von Pro- oubtionsverttuerungen, Erhöhungen ?er Löhne und Materioltenpreiie de- »alten wir uns das Recht der Preis- rrhöhung und Nachsorderungen vor. Bestellungen werden in unserer Ge schäftsstelle, von den Boten, sowie von illen Postanstalten angenommen. MeiMt Der Inlrrlionsoreis beträgt Im sie V-geipall. Petitieilr oder deren Naum iw Amtsgerichtsbezirb Zschopau 1L Psennige, auheihald 20 Piennige Im amtlichen Teile die 3-geipaltene Zeile SO Pfennige Reklamen, die S-gespaltene Zeile SO Psennige Für Nachweis u Osserten-Annahme 1S Psennige Extragebühr. Postscheck-Konto: Leipzig Nr 42684 Vemeindegirokonto: Zschopau Nr 4! Gewerbebonb e G. m b H Zschopau Fernlprech-Anichluh Nr 12 für Zschopau W und Umgegend. Datz „Wockeiwlatt" enthält vie amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des AmrSgerrchtS und des Stadtrats zu Zschopau. Lckriftlcmlnq: Rickard Voigtländer — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zsckopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2 TonnrrStag, Srn ö. Mär; 1N2» « 28. SS. Jahrgang Aus Blatt 242 des Handelsregisters, betr die Firma Mox KreitziS in Gornau, ist heute eingetragen worden: Prokura ist erteilt dem Betriebsleiter Friedrich Arno Loh» in Zschopau. Amtsaericht Zschopau, den 2. März 1925 DertlitHes und CäeHMeheS Zschopau, am 4. März 1925. Uitte, mehr Stil! Natürlich Lebensstil; denn wer wollte sich anmaßen über "Stilistik zu reden, wo cs gar nicht gewünscht und erwartet wird: in einer Lokalspitze! Aber über Lebensstil macht sich doch jeder seine Gedanken, legt sich so etwas zurecht, was nach einem einheitlichen Gebilde aussieht und freut sich, wenn andere Notiz davon nehmen und seine Arbeit aner- Aenncn. Der Lebensstil des modernen Menschen, besonders wenn er sich in der Stadt aufhülh ist ja heute so eigen. Wir haben nicht mehr die Nuhe vergangener Generationen, die sich mit Bricfschreiben einen ganzen Nachmittag und Abend beschäftigen konnten und dann ihr Seelenleben bespiegeltest, als wenn sie es sichtbar in Händen hielten und die einzelnen Teile genau betrachten könnten wie die eines Kunstwerkes. Dazu haben wir weder Zeit noch Lust. Wir können auch keine Briefe mehr schreiben; aber wir empfinden es doch mit schmerzlicher Notwendigkeit, daß wir wieder lernen müssen, uns mit uns mehr als bisher zu beschäftigen. Wie soll man das machen? Soll man sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit absparen, um die Linie des nächsten Tages vorzuzeichneu? Soll man mit einem gleichgesinnten Menschen täglich ein Stück Weges gemeinsam gehen, um mit ihm während dieser Zeit Gedanken auszutauschen ? Soll man mit seiner Gattin oder dem Gatten, wenn die Kinder zu Bett gebracht sind, sich ein paar Minuten unterhalten, um sich selbst und dem anderen nahezukommen? Das soll mau alles, aber man soll mehr! Mit diesen äußeren Dingen ist ja noch nicht viel erreicht, wenn mau innerlich nicht bis zu seinen Kern vorgedrungen ist. Wer sein Leben unter einen bestimmten Gesichtspunkt stellen will, der muß vorerst einmal einen Standpunkt haben. Er muß wissen, was er will, wie er es will und auf welchem Wege er das Gewollte zu erreichen gedenkt. Mit andern Worten: es gehört ein Stück Selbsterkenntnis, ein heiliger Entschluß und große Tatkraft dazu, um aus dem alte« Schlendrian herauszukommen, denn du wirst vielleicht schon den nächsten und übernächsten Tag merken, wie lieb dir die alten Gewohnheiten geworden sind, wie sie sich mit Wider haken in dein Fleisch eingebohrt haben, und wie süß es ist, im gewohnten Gleis zu trotten. Alles Althergebrachte gehl wie von selbst, alles Nene macht soviel Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen. Je ernster du an die Umgestaltung deines Lebens gehst, je fester du zugreifst, um so mehr merkst du, daß du in dir einen Feind hast, der gerade dann am stärk sten ist, wenn du am schwächsten bist. Auch wenn du un gezählte Male diesem Feind erliegst, cs geht vorwärts mit dir, wenn dn immer wieder den Mut behältst, ihn zu be kämpfen und dich auf dein Ziel zu besinnen. Stil haben heißt: Mit sich einig sein, missen, daß man ein Ganzes sein soll, die Abkehr vom Halben, Lebensernst und die Kunst, sich etwas zu versagen. Wer sich nicht selbst vorschrciben kann, was er darf und was er nicht darf, der mag nach außen hin seinem Leben den Stempel des Eigen artigen aufzudrücken vermögen, aber er erlangt nie die Be friedigung des geklärten „Jchs". Lebensstil haben heißt also zu allererst, nicht nach den andern blicken, sondern seine Angelegenheiten mit sich aus machen, seine Freude leben, und seinen Schmerz tragen. Und eines Tages hat man das Gefühl, daß man sich zur Persönlichkeit rundet. Und dann erst ist man ein Mensch im tiefen Sinne Goethes, der alles Leben einen heiligen Kampf nannte. - Deshalb trachtet nach dem euch Gemäßen, findet euern Lebensstil! * — Pie Landestrauer iu Sachsen ist, wie die Staats kanzlei mitteilt, ans Donnerstag, den 5. März, dem Tage der Beisetzung des Reichspräsidenten bestimmt. Entgegen dieser Regelung in Sachsen ist durch die preußische Regie rung für Preußen bestimmt worden, daß in Preußen als „Tag der Beisetzung" Mittwoch, der 4. März, anzusehen ist. Das ist der Tag, an dem die offiziellen Trauerfeierlichkeiten in Berlin stattfinden. Dieser Mittwoch gilt also für Sachsen nicht als Trauertag und für ihn hat das Verbot der öffent lichen Musikaufführungen, Theater, Kinovorstellungen und öffentlichen Lustbarkeiten in Sachsen keine Gültigkeit. Da für besteht dieses Verbot für Sachsen für den Donnerstag. — Hine Gedenkfeier für den Reichspräsidenten soll, auf Anordnung des Ministeriums für Volksbildung, in allen Schulen des Landes veranstaltet werden, bei der des ver storbenen Reichspräsidenten und seiner Verdienste gedacht wird, hje xr sich als höchster Vertreter des Reiches in den Zeiten schwerster Not nm Deutschland erworben hat. In den Volksschulen sind nur die iner oberen Jahrgänge zur Feier zuzuziehen, in allen übrigen Schulen die gesamte Schüler schaft. Haben Schulen für den 5. März Prüfungen ange setzt, die nur mit erheblichen Schwierigkeiten verschoben werden können, so kann die Feier an einem der nächsten Tage ab gehalten werden. Der Gedenktag ist unterrichtsfrei. — Am die Grauer der Reichsveamten über den Fod des Reichspräsidenten Ausdruck zu verleihen, hat die Neichsrcgierung beschlossen, daß die Reichsminister und die leitenden Beamten der Reichsministcrien sich während der Dauer von vier Wochen nach dem Tode des Reichspräsiden ten, also bis einschließlich 28. März 1925, der Teilnahme an allen gesellschaftlichen Veranstaltungen amtlicher oder halb amtlicher Art entziehen. — Pas Gcwerkschastskartell fordert in einem Inserat die Betriebe bezw. Arbeiter und Angestellte auf, Donnerstag, den 5. März, als Zeichen der Trauer für den verstorbenen Reichspräsidenten die Betriebe 15 Minuten von vormittags 11 bis 11 Uhr 15 Min. ruhen zu lassen. — Was fordert die Gegenwart von i>er evange lischen Kirche? Ueber dieses Thema sprach am Sonntag Abend in unserer Kirche, nachdem Bnchbindermcister Wagner die zahlreich erschienenen Mitglieder und Freude des Volks kirchlichen Laienbundes herzlich begrüßt hatte, Bundesmart Lauck, rsv. miu. PokojewSki aus Dresden. Aus der Fülle des Gesagten, das in fesselnder Weise von ihm dargeboten wurde, sei folgendes mitgcteilt: Die Gegenwart steht in einer Spannung zur evang. Kirche. Von hoher Warte aus wollen wir einen Blick auf die Gegenwart tun, sic nicht mit dem Maßstab der Zukunftshoffnung messen, sondern aus der Vergangenheit Linien ziehen. Als die Revolution aus gebrochen war, sprangen nach und nach viele von der Masse dcs Todes ab, wie sie in unserer Kirche vorhanden mar und noch immer ist. Das trat freilich nicht ein, was der Materialismus erwartete, daß er die Kirche schon auf dem Trümmerhaufen der Revolution sähe. Aber es kam zn einer geistigen Revolution in den Seelen der Jugendlichen, in der Schule (Moralunterricht gegen Religionsunterricht), im Be rufe, in der Ehe usw. Dazu kam durch Oswald die Unter gangsstimmung. Die Sekten trugen und tragen das Gift der Verwirrung in alle Kreise. Außerdem sollen altgerma nische Götter wieder zu Ehren gebracht werden. Hinzu kommt die Werbetätigkeit der proletarischen Freidenker u. a. Nachdem der Vortragende von der Vergangenheit her die Gegenwart so geschildert hatte, suchte er weiter die Frage zu beantworten: Was ist unsere Kirche? Sic ist das ir dische wandelbare Gefäß für den sich ewig gleichblcibenden göttlichen Inhalt, der Wegweiser in die überirdische Welt, die Freistatt des Friedens für die unruhevollen Menschen, die Hüterin eines reinen Gewissens, eine Arbeitsstätte seelischer Werte, die Stätte der seelischen Freiheit. Indem die Kirche dieses alles ist und sein soll, hat sie auf die seelenarmc, ver sumpfte Gegenwart (Faschingstrciben) Einfluß auszuüben. Das ist Aufgabe nicht nur der Pfarrer, sondern auch die sog. Laien, die im Volkskirchlichen Laienbund sich zusammen geschlossen haben. Sie alle haben als Glieder der Kirche überall, auch im Berufsleben die Gegenwart Gottes aufzu zeigen, haben im Volke Bibelverständnis zu verbreiten, haben lebendige Christen zu werden, die die Masse der Mitläufer und Lauen unsrer Kirche nicht nur tragen, sondern für das Reich Gottes gewinnen müssen. Die Erkenntnis: „Golt ist gegenwärtig" muß die Kirche immer mehr in unser Volk hincintragen. Buchbindermeister Wagner der rührige Vor sitzende des hiesigen Volkskirchlichen Laienbundes, dankte dem Bundeswart für seine reichen Darbietungen und forderte die Anwesenden auf, den beiden hiesigen Pfarrern treue Mit arbeiter zu werden. Pfarrer Thiergen ergriff dann noch das Wort und wies auf das hin, was der Polkskirchliche Laienbund in Heu Zeittti größter Not unsrer Kirche ge wesen sek, find spräch schließlich den Wunsch aus, daß der Bund weiter in Segen arbeiten möchte am Bill!? des Reiches Gottes. 8t. — Hi« strotzend voller Rortragsfaak. schreiben die „Dr. N.", ist in diesem sogenannten Winter genau so selten wie eine schneestrotzende Winterlandschaft. Alfred Mei,er und Alexander Wierth, die „lachenden Gesellen", hatten cs aber am Sonnabend mit ihrer Verheißung eines „völlig neuen Programms" fertiggebracht, den Künstlerhaussaal der maßen zu füllen, daß der bewußte Apfel nicht zur Erde konnte und die Temperatur bis zur Tropenatmosphäre Hin aufgetrieben wurde. Und bis zu gleichen Tempernturgraden stieg auch die Glut der Beifallsbegeisterung. Die „lachenden Gesellen" Meher und Wierth werden zweifellos auch bei ihrem Erscheinen in Zschopau, heute Mittwoch im „Goldncn Stern", den gleichen Erfolg haben. — Won der hiesigen Ortsgruppe des „P. K. B " werden wir um Veröffentlichung nachstehender Zeilen "ge beten: Wir machen unsere Kollegen auf die morgen Donners tag Abend im Meisterhaus stattfindendc Monatsversammlung (siehe heutiges Inserat) besonders aufmerksam. In Anbe tracht der wichtigen Tagesordnung, wie Kanfmannsgerichts- wahlen, Angestellten-Heimstätten usw., wird ein zahlreicher Besuch erwartet. Ferner ist es der Ortsgruppe gelungen, für diesen Abend einen besonders guten Redner (Kollege Schaarschmidt von der Kreisgcschäftsstelle Chemnitz) zn er halten, welcher zn den einzelnen Punkten der Tagesordnung näher Stellung nehmen wird. Auf die in nächster Zeit stattfindenden Bildungslehrgängc wird an diesen Abend eben falls näher eingegangen, weshalb auch die Anwesenheit der jüngeren Kollegen dringend erforderlich ist. Trinkzwang de- steht nicht. — Pie Arveiter-Samariter-Kotoune Zschopau hält am Sonntag, den 8. März, früh 9 Uhr auf dem Gelände der Gasanstalt eine Werbe-Uebung ab, bei welcher der neue Pulmotor-Apparat zur Wiederbelebung vorgeführt werden soll. Alle Spender zu diesem Apparat sowie alle Freunde der Samaritcrsache sind hierzu herzlich Ungeladen. — Alle Reichsbauknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt, hat die Reichsbank zur Einlösung anfgerufen. Mit dem Ablauf des 5 Juni 1925 verlieren die aufgerufenen Noten ihre Eigenschaft als gesetz liches Zahlungsmittel. — Pie Tabaksteuern sollen eine Erhöhung erfahren und zwar Zigarren- und Pfeifentabak von 20 auf 25 Prozent des Kleinvcrkaufspreises, Zigaretten- und fcingeschnittcner Rauchtabak von 40 auf 50 Prozent, Kautabak von 5 auf AU E ) , I' cü / - ' zivei 14nrerirennl iciic leilci
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