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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190705099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19070509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19070509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-09
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.05.1907
- Autor
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Einlegerguthaben 7400000 Mark, Reservefonds 466000 Mk. Geschäftszeit 8—12 und 2—5 Uhr täglich. Einlegerzinsfuß All oi Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werde« noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsoerlust in beliebiger Höhe. Das Wichtigste. -Der Kaiser stattete gestern in Karlsruhe den großherzoglichen Herrschaften einen Be such ad. * Die Braunschweigische Rea ent- schaftSfrage nähert sich ihrem Abschluß. Immer deutlicher stellt sich heraus, daß die Verhandlungen mit dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg zum Ziele führen dürsten. * Der Reichstag wird sich oorauSsichtlick schon am 15. Mai vertagen. * Abg. Kämpf wurde zum zweiten Vize präsidenten d«S Reichstags wied erge w ählt und nahm das Amt an. * Der NuSstand im mitteldeutschen Braun- kohlenreoier ist beendet. * Der Aetna nimmt an Tätigkeit zu. Der neue Staatssekretär. Das vielumstrittene koloniale EtaatSfekretariat hat sich am Freitag in sanftester Weise zum Licht des TageS turchgerungen. Man kann sich keinen größeren Segensatz denken als den zwischen der Beratung vom Freitag und jenen gewitterschwan» geren Tagen, in denen Prinz Hohenlohe seine Hoffnungen begraben und Dernburg den Zorn des noch ungebändigten Zentrum« und der Sozial- demokratie auskosten mußt«. Und jetzt? Statt de» üblen Sernegroß Erzberger mit seinen demagogischen Manieren ließ das Zentrum seine verklausulierte Absage im sanftesten Ton durch Dr. Spahn flöten, daß man daraus nur die Sehnsucht nach dem ver lorenen Regierungsparadies heraushörte und fast darüber ver-essen konnte, daß er trotzdem «ine Ab sage war. Ja, sogar dazu ließ sich das Zentrum herab, dem reuen Staatssekretär, dem eS fein« Stimmen verweigerte, die Missionen warm ans Herz zu legen. Mit Recht weist der „DreSd. Auz." auf diese Zeichen einer politischen Situation b«. sonder- hin. Die Zeiten, wo daS Zentrum Herrn Gröber grob und Herrn Schädler gröber reden und Klein- Erzberger aus den Tisch d«S Hauses schlagen ließ, sind vorüber. Zwar sträubt es sich in berechtigter Schamhaftigkeit noch erst rin wenig, ehe er dem Fürsten Bülow wieder in die Arme fliegt, der ob dieser Rückkehr seiner alten Lieb« vielleicht gar nicht fo besonders erbaut wäre, aber iS läßt auS seiner Haltung deutlich erkennen, daß niemand die ver- ändert« Situation so fatal ist, wie ihm selber — rin lehrreiches Exempel für den Freisinn, der sitzt allmählich auch anfängt, Geschmack an seiner Re- aiernngSfähipkeit zu bekommen und zu erkennen, daß man visier mit der Regierung alS ohne sie fährt. Man darf also wohl erwarten, daß der Freisinn die r ölige Klugheit besitzen wird, um nicht ant PrinzipienreUeret seinen Platz für daS Zentrum frei zu machen. Die Rotwendigkeit einer Umwandlung de« KolonialamteS in ein Staattsekretariat ist bereit« früher vom Parlament und in der Presse so ost und soviel erört«rt worden, daß man davon absehen dann, jetzt noch einmal darauf zurückzukommen, besonders da die Debatte durchaus keine neuen Gesichtspunkte gezeitigt hat. Nur nach einer Sette hat das Zentrum vielleicht doch überrascht, nämlich I dadurch, daß es zwar für die in Südwestafrika durch den Aufstand geschädigten Ansiedler die Ent- I schädigung nach Möglichkeit kürzen, gleichzeitig aber dafür eintreten möchte, daß den Missionen ihr ent- standener Schaden voll und über Gebühr bezahlt werde. „Jo, Bauer, das ist ganz was andere« l" Wesentlich bei der ganzen kolonialpolitischen Lage ist aber das rückhaltslose Wohlwollen, daS dem neuen Staatssekretär von allen Seiten, zuweilen mit einem Optimismus entgegengebracht wurde, nach dem man früher vergebens geblickt hatte. Die Erwartungen, die man im Hauf« von der Tätigkeit deS Kolonialdirektors hegt, wurden am besten charakterisiert durch das Wort de« Stabsarztes Dr. Arning, der dem Schiff, mit dem Dernburg in die Kolonien gehen will, das Motto mit auf den Weg gab: „Du trägst Dernburg und sein Glück !" In diesen Hoffnungen, die auf seinen Namen gesetzt werden, liegt für den Kolonialdirektor allerdings auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr, sowohl nach der subjektiven wie nach der objeltioen Seite hin. Wer sich so von der Gunst der Menge empor- getragen fühlt, kann leicht zu einer Selbstüberschätzung kommen und ebenso kann die Menge ihren Götzen, wenn er ihren Erwartungen nicht entspricht, ebenso schnell bei Seite werfen. Mögen Dernburg diese beiden Möglichkeiten erspart bleiben, möge das Der- trauen, das säst ganz Deutschland in ihn setzt, sür ihn nur ein Mittel sein, um seine Kräfte frei zu betätigen zum Wohl unseres Kolonialbesitze«. Deutsches Reich. L*eSd«m (Sachsens Beteilig»«- a» de» Beratungen de- Eisenbahnzentral amt rS.) Unter Lrituxavox Mitgliedern de- Eisenbahn- zentralawteS in Berlin sind zur Zeit dir Ausschüsse für die Konstruktion von Lokomotiven, d«r Personen-, Gepäck- und Güterwagen, sowie für da« Matertalwrfen zu ei»er gemeinsame» Sitzung zusawmengetrete». DieAuSschüffe sitze» sich zusamme» an» Beamte» de« Zentral«mir« und Mitglieder», sowie 3nfpektio»Svorstä»dr» der ver- Kunde ist. So ungefähr überreicht« der vielseitige Graf Posadowsky der Volksvertretung die Materre zur wohlwollenden Prüfung. Diese wurde von allen Rednern, nur in verschiedenen Tonarten, zu- gefagt. Graf Schwerin-Löwitz macht von der Beantwortung einiger Fragen in der Kommission die Zustimmung abhängig. Sie fiele seinen Freunden schwer, da dieses Provisorium der Landwirtschaft gar nichts bringe. Der nationalliberale Strese mann sieht die Vorlage nicht als Erfüllung der versprochenen ReciprocitätSoorlcge an. Seine Fraktion behalte sich die endgültige Stellungnahme in der Kommission vor. Sein« Jungfernred« hielt Molkenbuhr. Er sprach in demselben Sinne, wie der freisinnige Kämpf, der mit dieser Vorlage angesichts der inneren politischen Verhältnisse Amerikas zufrieden ist, weil sie ein Stück vorwärts bedeute. Herr o. Dirksen (kons.) und der wirt- sch östliche Vereinter Böhme sprechen sich vom Standpunkt der Landwirtschaft ablehnend kritisch der Tendenz der Vorlage gegenüber au«. Im Fluge ging eS nach Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern, durch den Rest deS Marine«tatS. Ein lä igerer Abstecher wurde nur bei Wilhelmshaven gemacht, wo der freisinnige Lehrer Ahlhorn in seiner Jungfernrede Lokalschmerzen der Ortschaften um Wilhelmshaven vorbrachte, die von der Regierung gelindert werden müßten, sollten diese nicht de« wirtschaftlichen Ruin entgrgengehen. Bon der Re gierungsseite wurde mitgeteilt, eine diese Angelegen heit fassende Vorlage sei in Vorbereitung. Herr o.Tirpitz war schnell fertig, wie man, um Pfingsten schließen zu können, heute überhaupt einmütig das Wort dcS großen Schweiger- beherzigte. Die Be willigung der 80 Millionen für den Erweiterung«» bau de« Nordostseekanals geschah — man höre und staune — mit Zustimmung der Sozialdemokratie, die ihr Verneinen, das sie früher so oft ange wendet hat, jetzt allmählich verlernt. DaS große Ereignis des TageS, daS wohl auch die überfüllten Tribünen erzielt hat, blieb auS. Der KommissionSbeschluß, die Wahl de« Kon servativen Richt Hosen, dem eine Depesche des Kanzlers zum Stege verholfen haben soll, für ungültig zu erklären, wurde in« Gegenteil ver wandelt und zwar ohne Debatte gegen Zentrum, Sozialdemokraten und Polen. Freiherr von Rcht- Hofen hatte vor der Abstimmung den Saal ver lassen. Seine Freunde reichten ihm ironisch zu« Abschied die Hand. DaS Resultat, vom „Block" mit stürmischem Beifall ausgenommen, wurde Richt hofen sofort überbracht. — Der Rest der Tage«- ordrung wurde im Handumdrehen erledigt. Der Mai ist gekommen und mit ihm die Hitze des Sommers. Die Abgeordneten, zum Teil schon iw Hellen Sommeranzüpen und gelben Schuhen, waren froh, einmal um 5 Uhr Feierabend machen -n können, um die im Mtllionengetriebe ost schmerzlich vermißte Natur genießen zu können. Herr Kämpf, -er wieder»« wählte Bizepräfldewt de« Reichstage-. ötimmM «s iw keilst» Eigen-Bericht. 8. Berlin, 7. Mai 07. Wie vorcuSzr sehen war, wurde Herr Kämpf zu Beginn der heutigen Sitzung zum zweiten Bize- näsidrntrn wiedrrgewählt. Zentrum und Sozialdemokraten hatten weiße Stimmzettel ab- gegeben. Herr Kämpf erhielt 192 Stimmen und rahm die Wahl dankend an. Seine Wähler riefen >azu kräftig Bravo! Die Stimmlosen lachten. DaS teste, was man in solcher Situation tun kann. Dar HauS blieb aber auch noch der Wahl, bei der ein paar Spaßvögel übrigen- den „gemaßregelten" Lebebour ihre Stimmzettel gewidmet hatten, in suter Besetzung zusammen. Die Veranlassung sür »lese seltene Erscheinung gab da« zur Beratung lehrude Handel-abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und den Bereinigten Staaten von Nordamerika. Graf Posa- dowSky hatte die Berlage zu vrrlrrtrn, beinahe u vertetoigen. Da mit Amerika wegen seiner Hohm Zölle -i-her noch kein Tarifvertrag abgeschlossen oerden könnt«, mußt«, zur L«rm«tdung ein«« Zoll- ti«-e-, dt«s«S Provisorium ttvg«bracht werde». Umerim möge bedeut««, daß Deutschland sein bester
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