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Dresdner Journal : 08.07.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-07-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185307089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-07
- Tag1853-07-08
- Monat1853-07
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 08.07.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaetenr: I. G Hartmann. -v 15« Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abend« und ist durch alle Postauftalten zu beziehe». Freitag, den 8. Juli. Prei« ftr da« Vierteljahr Lhaler. Insertion«-Aebihre» für de» Raum einer gespaltene» Zelle I Reugroschen. 18SL Amtlicher Theil. Dresden, 7. Juli. Ihre Majestät die Königin von Griechenland sind heute Vormittag von Pillnitz nach Prag abgerrist. Nichtamtlicher Theil. Acbersicht. Tagesgeschichte. Telegraphische Depesche au« Lon don. — Dresden: Zur Feier deS TodeStageS d,S Kur fürsten Moritz von Sachsen. — Wien: Die Besetzung der Donaufürstenthümer durch die Russen. Vermischtes. — Berlin: Empfang de« König« von Baiern. Die Zoll konferenz eröffnet. — Koblenz: Besuch deS König« er wartet. — Hannover: Beschwerde über da« dänische Wachischiff auf der Elbe. Die Rückkehr de« König« und »ine Proklamation an da« Land erwartet. — Pari«: Vermischte«.—-Au« der Schweiz: Bedrohliche« Stei gen de« Rhein«. — Bern: Eröffnung der Bundesver sammlung. — London: Hofnachrichten. Zur orien talischen Frage. — Odessa: Rüstungen. — Konstan tinopel: Wortlaut der Antwort der Pforte auf die neueste russische Note. Russische Notifikation an die Regierungen der Donaufürstenthümer. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Verhandlungen der Stadtverordneten. Einnahme der Dampfschifffahrtsgesellschaft. — Leipzig: Die Hau- schild'sche Petition. — Chemnitz: Geschäftsbetrieb der Skadtpolizridehörde. — Au« der Freiberger Berg- amtSrefier: Eisenbahnangelegenheit. — Annabecg: Die Arbeiten zum Himmlisch-Heer Bergbau begonnen.— Lauenstein: Eröffnung de« königlichen Gericht«. — Meerane: Vermischte«. Aeuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsenuachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphische Depeschen. London, 5. Juli. Nach dem „Herold" wäre im Ladinet dec Zwiespalt wegen der orientalischen Frage so weit gediehen, daß Lord Aberdeen'« Austritt bevorstehe. An der, Blätter betrachten dagegen diesen Zwiespalt al« bereits beigelegt. . DreSden, 7. Juli. Nächsten Sonnabend, den 9. d. M, al- am dreihundertjährigen Jahrestage der Schlacht bei Sie- verShausen, wird auf Veranstaltung einer Anzahl von Freunden sächsisch-vaterländischer Geschichte zur Erinnerung an den Kurfürsten Moritz auf dem ehemaligen Schlacht feld, ein zwar einfach,« aber würdige« Denkmal aufgestellt Und feierlich eingeweiht werden- Heut, begeben sich die bei dem patriotischen Unternehmen näher betheiligten Männer, darunter der berühmte Historiograph de« Erlauchten Ahnen unser« verehrten Königshauses, OberappellationSgrrichtSprä- sident Wirkt. Geh. Rath Ör v. Langen«, nach SieverS- hausen. Rath und Stadtverordneten haben auf geschehene 'N.» j' -q . - Hoftheater. Mittwoch, 6. Juli. Linda von Lhamounir. Oper in drei Arten, Musik von G. Donizetti. Linda — Fräulein Wildauer, k. k. Hoffchauspielerin und Hofopcrnsängerin ' au« Wie» al« Gast. ' Fräulein Wildauer zählt zwar nicht zu den GesangS- virtuofinnen oder dramatischen Sängerinnen ersten Range«, ah/r fie besitzt nicht wenig Eigenschaften einer solchen in ihrer Ausfüh rung ersterSoubrettenpartien, nach denen manche derSängerinnen, die jetzt jene Stellung einnehmen möchten, leider vergeblich streben. Ich rechne dahin »in höchst vorzügliche« Spiel voll Geist und Empfindung, mit Geschmack durchbildet und auf eine natürliche und graziöse Weise mit dem Au«drucke de« Gesänge« geeinigt, und nächstdem namentlich eine künstlerisch sichere, maßhaltende und ruhige Beherrschung der Mittel, wodurch jedem Theil ihrer Leistung die ihrer Individualität eigene und möglichste Voll endung verliehen wird mit all' der Anziehungskraft und genuß reiche Befriedigung, dir ein bedeutende« Talen» in solcher Weise entwickelt. Die hohe Sopranstimme de« Fräulein Wildauer ist keine«, weg» von großem Volumen, aber sehr angenehm und in der Höhe zugleich weich und au«giebig an Klang, eine Eigenschaft, die durch Reinheit und Begeistigung de« Tone« unterstützt wird; und die letztere wird gehoben durch eine musterhafte und sinngemäße Aussprache der Wort«, wa» dem Talente der Schauspielerin zu verdanken ist. Nur dir Aussprache de« r möchte reiner sein, und dir zu breite Aecentuirung der Endsylb, einer Phrase ist einige Urbertreibung italienischer Manier. Bildung und leichte An sprache de« Ton«, feiner Geschmack und Eleganz in der formellen Anregung beschlossen, die hiesige Stadtgrmeinde bei dieser Feier ebenfalls zu vertreten. Selten de« RathSeollegiumS werden der erste AbtheilungSvorstand, Vic,bürgermeister Neubert, und aus der Mitte de« Stadtverordnetencollegiums der zweite Vorstand desselben, Advokat Künzel, zu der EinweihungSfeier nach SieverShausen reisen. Wie wir weiter vernehmen, so begeben sich von hier auch Wasser baudirector Lohse und Condukteur Riederich zu der Auf stellung und Einweihung de« gedachten Denkmal« nach SieverShausen. Dasselbe besteht auS einem bei Camenz ge brochenen Granitblocke, welcher auf Stolpener Basalt ruht und al« Inschriften die Angabe de« Tage« der Verwundung deS Kurfürsten und der Errichtung de« Denkmal« enthält. Der Granitblock ist durch dir Direktion der Leipzig-DreSdner Eisenbahn kostenfrei von hier au« auf der .Eisenbahn be fördert worben. Wien, 5. Juli. In Bezug auf den gestern bereit« telegraphisch gemeldeten, am 2. Juli erfolgten Einmarsch der Russen in die Donaufürstenthümer enthält der „Lloyd" folgenden Artikel: „Daß Rußland den Frieden wünscht, ist keine diplomatische Floskel. Die Okkupation der Donau- fürstenlhümer — so sonderbar e« lautet — findet eben statt, um den Frieden, nicht um den Krieg vorzubereiten. Da« ist wenigsten« die Absicht de« russischen Cabinet«. Rußland will und kann keine Demüthigung erleiden, auch nicht eine selbstverschuldete. ES darf seinen Einfluß in Konstantinopel, sein Anseh,g im Morgenlande nicht von Lord Redcliffe in den Staub treten lassen. Es wäre auch für Europa nicht heilsam — so laut und so unbedacht auch Manche darüber jubeln würden — wenn Solches geschähe. Die anscheinende Aussöhnung wäre dann nur ein sehr kurzer Waffenstillstand, und die Flammen der Zwietracht würden bald gräßlich emporlodern, trotz dem Häuflein Asche, mit dem man sie bedeckt, aber nicht erstickt hätte. Das Wohl, der Friede und die Ruhe Europas verlangen eS, daß Rußland stets seiner Macht würdig, groß und geachtet, in Konstantinopel auftrete. Wenn das osmanische Reich überhaupt jemals in Zukunft sicher sein wird, so kann es nur dann sicher sein. Rußland eine zweite Rolle in Kon stantinopel spielen lassen, hieße bSe Türkei muthwillig zer trümmern wollen. Man glaube auch nicht, daß die leiten den Staatsmänner des Westens diese Thatsacke übersehen. Der „zweite nüchterne Gedanke" der politischen Leiter Frank reichs und Englands zeigt ihnen, daß sie einem ersten Ge danken, der in manchen Häuptern entsprang, einem Ge danken gefährlichen Triumphs, unvorsichtiger Ueberhebung nicht Raum geben dürfen. Von dem Augenblicke, daß Frankreich und England allein Einfluß in Konstantinopel besäßen, wären die Interessen Frankreichs und Englands in Konstantinopel am ärgsten gefährdet. Sowie daS diplo matische Gleichgewicht am Bosporus verloren geht, so stürzt die ganze Theorie des europäischen Gleichgewicht« , welche noch die Türkei aufrecht hält, in Trümmer zusammen. Wenn Rußlands Gesandte nicht- mehr in Stambul gellen, so werden bald seine Generale vor Stambul Geltung be haupten müssen. Eine heftige parlamentarische Debatte wird dieser Tage im englischen Parlamente staltfinden. Die Meinung der beiden Häuser wird sich in kräftigen, in heftigen, in leidenschaftlichen Worten Luft machen, und eine Masse angehäuften Gases in einer lodernden Debatte verpuffen lassen. Während der Zeit wird da« russisch» Cabinet sich mit dem englischen und dem französischen zu verständigen die Gelegenheit finden. Die einfach, Thal sache, daß Admiral Hamelin den Admiral de la Süsse er setzt, beweist schon, daß Frankreich nicht gewillt ist, England wider dessen Willen in einen voreiligen Kampf zu ver wickeln. Admiral de la Süsse würde kraft seiner Anciennetät, Feuilleton. Behandlung find außerordentlich loben-werth; correct und erfreulich eine graziöse Ausführung der Verzierungen und Koloratur, ohne dieselben mit dem Ansprüche der Virtuosität auS- zustatten. Mit sehr feinem musikalischen Gefühl versteht Fräulein Wildauer durch Präciston und rhythmisch belebten Aufschwung de« Vortrags dem AnSdrucke an rechter Stelle Beseelung und Erhebung zu geben. Die zu häufige Vibration de« Tone« wünscht man vermindert ; nachdem ich mich aber überzeugt habe, daß diese durch die italienischen Sänger in Wien eingeführie Manier dort bi« zur Ausartung heimisch geworden ist, kann ich wenigsten« bemerken, daß Fräulein Wildauer sich unter allen Wiener Sängerinnen dieser Mode am wenigsten ergeben hat. In der Auffassung der „Linda" bliebe eine noch naivere de« unschuldigen Landmäbchen« im ersten Acte jedenfalls die richtigere, obwohl Donizetti dem entgegen den Vortrag der Arie auf einige Koketterie angewiesen bat. Der zweite und dritte Act aber zeigten da- wahrhaft dramatische Talent der Künstlerin, die mit klarem Bewußtsein über ihre Intentionen gebietet und fie mit Wärme und regster Sympathie deS GemüthS, lebensvoll und einfach ohne äußere Effekthascherei und falsche Manieririheit zu gestalten und zu einer echt künstlerischen Wirkung zu bringen versteht. Al- meisterhaft vollendet durch einfachste Wahrheit der Dar stellung sei die letzte WahnstnnSsttiiation im dritten Acte hervor gehoben. Die weitern Gastrollen deS Fräulein Wildauer werden dem kunstsinnigen Publikum unzweifelhaft »inen In manchen Rollen langentbebrten Genuß darbieten, und ich verweise dir Theilnahme desselben namentlich auf „Da- Versprechen hinter'm Heerde" und auf die „Susanne" in „Figaro'« Hochzeit". im Fall er auf seinem Posten verblieben wäre, den Ober befehl über die vereinigten Flotten geführt haben» jetzt ist der englische Admiral Dundas der Senior und befehligt al« solcher auch döe französische Flotte. Wir sind heute auch der Meinung, der wir stet« waren: in wenigen Wochen weiß Europa, daß der Friede de« Welttheil« vollkommen sicher gestellt ist." — (W. Bl.) Der türkische Gesandte am hiesigen Hofe, Arif Effendi, hat sich auf die Dauer der Sommer monate zum Landaufenthalte nach Baden, der kaiserl. fran zösische Gesandte, Herr v. Bourqueney, nach Meidling begeben. — Der köntgl. niederländische Gesandt« am hie sigen Hofe, Herr Baron von Heekeren, ist gestern von seiner Reise nach Amsterdam zurückgekehrt. Berlin, 6. Juki. (Z.) Ihre Majestäten der König und die Königin von Baiern trafen gestern Abend um A9 Uhr auf dem Anhaltischen Bahnhofe hier ein. Ihre Majestäten der König und dir Königin, welche daselbst Allerhöchstihr, hohen Verwandten erwartet hatten, sowie di, hier anwesen den Prinzen und Prinzessinnen des hohen königl. Hauses fuhren nach stattgehabter Begrüßung nach Potsdam, um an der Wildparkstation Allerhöchstflch in den bereitgehakte- n»n Equipagen nach dem Neuen Palais zu begeben, wohin die Generalität und die Offiziercorp« der Potsdamer Gar nison, sowie die sämmtlichen General- und Flügeladjutan ten Sr. Majestät zur Begrüßung befohlen waren. Se. Maj. der König von Baiern trugen die Uniform des achten Husarenregiments, dessen Chef Se. Maj. sind. — Heute Mittag fand zu Ehren der anwesenden hohen Herrschaften Courdiner in Sanssouci statt. — Heute Mittag um l Uhr ist di, Generalconferenz der Bevollmächtigten de« Zollverein« durch den Herrn Finanzminister im Gebäude de« Finanz ministerium« eröffnet worden. Nach der Eröffnungsrede traten die Bevollmächtigten zu einer vorläufigen Besprechung zusammen, in welcher der Geh. Finanzrath Hennig zum Vorsitzenden erwählt wurde. Koblenz, 3. Juli. (N. Pr. Z.) ES verlautet, daß Se. Majestät der König unsere Stadt in diesem Sommer, und zwar im Monat August, wieder mit einem Besuch beehren werden. Derselbe soll dem Vernehmen nach längere Zeit dauern und um dieselbe Zeit staltfinden, wenn der Bau der Breschbatterien auf der Kartbause begonnen werden wird, die gegen die am Fuße de« Karthäuserberge« erbaute Veste Alexander alsdann errichtet werden sollen. Bekannt lich wird letztere« Fort, da« mehrere schadhafte Stellen hak, von den Truppen zerstört und sodann im solidern Neubau an derselben Stelle neu aufgeführt werden. Hannover, 2. Juli. (Z. f. N.) Da« dänische Wacht- schiff an der Elbe hat sich wieder einmal brutal benommen. Da« von England nach Hamburg bestimmte hannoversche Schiff „Anna Maria" wurde, al« e« an dem Wachlschiffe „Elden" vorbeisegelte, zur Aufhissung der Flagge aufgefordert, eine Forderung, di, auf freien Strömen ungerechtfertigt und unerhört ist. Al« es sich nicht fügte, wurde e« zum Beilegen gezwungen, und ein Leutnant kam mit 8 Mann an Bord. Wie wir hören, Kat sich der hannoversche Con- sul in Hamburg sofort an da« Ministerium in Hannover gewandt und um Abhilfe dieser fortdauernden Beeinträchtigung der freien Schifffahrt auf der Elbe gebeten. — 6. Juli. (Hannoversch, Zeitung.) Eingelangten Nach richten zufolge hat Se. Maj. der König Empfangsfeierlich keiten irgend welcher Art bei seiner heute zu erwartenden Rückkehr in die Residenz nicht gewünscht. — Die „Weserz,itung" meldet: Wie verlautet, wird bald nach der Aurückkunft de« König« eine königliche Prokla mation an da« Land erlassen werden, welche sich über die letzten Differenzen der zweiten Kammer mit der königl. Re- Die übrige Darstellung wie« viel Mittelmäßiges auf. Auch die Begleitung de« Orchesters war einigemal unpräci« und ohne genügende Nachgiebigkeit und DiScretion für den Gesang. Da« Orchester spielt allerdings immer so, daß eS ihm Vergnügen machen kann, sich selbst zu hören: den Zuhörern macht eS aber «in noch berechtigierrS Vergnügen, den Gesang zu hören. Hinfichtlich der letzten Aufführung der „Lucrezia Borgia" sei hier noch eine Bemerkung hinzugefügl. Man giebt das Finale de« letzten Acte- in einer Verlängerung, die gewissermaßen eine Verdoppelung ist und außer der Intention de« Komponisten lag. Donizetti schrieb für Moriani die Sterbescene de« Gennaro atS Schlußscene mit der Bestimmung, daß in diesem Falle die Schlußbravourarie der Lucrezia Wegfälle. Soll die Lucrezia statt deS Gennaro den Effect de« Schluffe- durch die Arie erhalten, so muß dagegen jene auSgeführle Sterbescene wegbleiben und die vorhandene kürzere Manier, vom Leben zum Tode zu kommen, für den Gennaro beliebt werden. Beide große Schtußscenen find ein musikalische» Nebel. k. Banck. Der erste Anblick deS Nil. Von Kogumil Goltz. (Schluß.) Diese irdischen Paradiesekscenen, die ich gleich beim ersten Anlanden in Aifeh noch vor der Passage durch die Kanalschleusen zu Fuße aufgesucht hatte, indem ich mir, von wüthender Sehn sucht nach dem Anblicke de» wunderreichen Strome- ergriffen, auf'« Gerathewohl einen Weg durch da» Dorslabyrinth bahnte,
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