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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070412012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907041201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907041201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-12
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1907
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verugrgedllhn M^WMKK und 0r>atnal kknieilun,« nur mit deutlicher Ousltenannad« ,.Drk»d Rachr/s «»lüMa. Ka«lrS«. liche vonorarunivsüch» dielt« uiibcrulNichtlnt: vwrriaqat« «auv Mn« »erd« «ini« «utbewaoa. r»le«ra»m.>dre»«»: «»chrtch«,, » LauvtoEtttVraei Mari«IIr.»/«a. Mreigen-carif. Lnvabme vo» a»k«»dl»„u^n »I, xachnütla«« 3 Ut>r, Sonn- «nt ftennng« »ur Marceninatze A v»n II bi« '/,! Mi Die l Ivati« biumdieile ica « Silben» «s Pi,., sianiiliennatlirnltien so PI«.; W- Ichallrattieiaen auf der Pnvaiieite Neke so Ps,.: die Livalü,« üeke auf Lerlicite So Via : als Einaclandr »aliige eieile vo» Dresdner Au> r>r>all Gegründet ^856 HI»»!«!'!»«!!»». f>ö»«!I>liiiii», Imlmlkli' ß ILdvIInxö^Oi'opuvi'. vresüeo, vaollstr.LI. IWI Uae iraoacbern 7« Pi«., vo» auLwäriiaen I MI An «mumerii nach Sonn- und «leiert»,»»: l ivaIiiaeGni»d«-i!- 80 Pi«., aüi Piwulie»! -10 P>«.. rivaliiae?.c>!e ats Einaciandt vo» Dresdner Änilrnaaedcr» l Mk.. vo» auSwarüaen l.so M. hamilien- »achnckien Ä rund,eile W Pia. — Ti« Prelle der Anierate lind im Dloiaen- uud Abcudblallc dieselben Aus- wdrtiae Auiiwae nur acaen Äor- auLdezadlu»«. — Be>c,bljtUer koken io Pienniae. Femlprcchcr: Skr. U und 2vflL Namen-Lsaen KoriSme »F I»vIvr1UDI», urü..r-^.....-I.I owplloNlt. «isil» LperlalsesedLIt vo° los. rievdtl »w lirol? 8odl088- 8tr«ssv 6 Optiker Periei k'aclijraiu««» Uedionunx. Ilnnpt- 8tr»8vv I Lilüxo kreme z Legen üblen Mundgeruch, i I ^nkiikni tv«. e-utrüniliioko ^ustiilldo clos sralillüei^eiws u. UuncivL L S c-mpüslilt 8>ek äsr roxvlmkosj^s Uebrnuck von I^nl>t»ilr»- ^ H Anl»i>i»r»8t«»> llervoriit.ul0i»Io8 ant>8s:»ti8c-!>e8 LIittei rnr H K Itloliigung vor /k>i»»o. 'I'ubo 75 ks. Versand nach aniovürts. A Keint^I !ev, I»v«n«le», Vie oi LOiit««. ' ^ - - » «^e»nitr>. «eee, »»> eeeeeiee», »eoi. ^-> 8oi-gkii!1Ig rsntrlm-t« und pussends ^axv»s>L«vr jeder 8vI,I»!7«wt. MMbSMtr«^rrE^iMiE4««reEeErre»r«««ÄK«MrM: räÜslll lölklöl^ ^6lI6^!IVä^ö!I. ludmciir iiail tMi tiiliiAsieii ^SolL »Llvr ^ ^ ,7. ,^7 - 2« I-i.i^vr Str.^s« SO. A»n<»a»l' Enalische Plüne u. Fricdkiiskonfcrenz. L^iiigsikise. ^orstgehülter, Streik bei Sridel L Sknumnim, > VL» vjiltüll. HvlzinbclleraiiSspenitna Dciilschlniidu.Anierikn.Enal Havereien. MvnteCarlo-Oper.Loilericliste. Mutmotzl. Witterung: Kühl, ziemlich lieiter. ^rcitag^2.-lprtt1W7. Cartagena und Haag. Acht Wochen vor -cm Zeitpunkte, wo im Haag zum zweiten Male die Friedenstaube ausflicaen und den Völ kern dcS in Waffen starrenden Erdballs den Oelzwcig bringen soll, hat in Cartagena ein merkwürdiges Vorspiel zu der Haager Veranstaltung stattgcsunden. Es hat zwar nicht an Stimmen gefehlt, die die Begegnung König Eduards mit dem Beherrscher des glutvollen Kastanien- landeS jeder politischen Bedeutung entkleiden und sie ganz in den Nahmen persönlich-höfischer Beziehungen verweisen zu sollen meinten. Daß aber in dem vorliegenden Falle dieser üblichen Vertuschungspolitik ganz die tatsächliche Unterlage fehlt, lehrt schon ein flüchtiger Blick auf die temperamentvollen Auslassungen der spanischen und der sranzöstschcn Presse, die beiderseits von der internationalen Bedeutung der Zusammenkunft voll überzeugt ist. Uud mit Recht! Denn wer den englischen Souverän und seine stille Bielgeschüstigkcit kennt, wird nicht im Zweifel darüber sein, dasi sein Werben um die spanische Gunst ein wohl- berechnetes Glied in der Kette der politischen Abmachungen mit fremden Staaten darstcllt, die in ihrer Gesamtwirkung das unvcrrückt im Auge behaltene Ziel der britischen Diplo matie, die Lahmlegung Deutschlands in der Wcltpvlitik, verwirklichen sollen. Ein spanisches offiziöses Blatt hat sich die Mühe ge nommen, in einer mit verblüffender Offenheit geschriebenen Betrachtung zur Lage das englische Nänlcspicl gründlich zu enthüllen. Die Naivität, mit der das geschieht, ist so gross, dah man unwillkürlich staunen und sich fragen mns>, ob am Ende etwas anderes dahintcrstcckt. Direkt unmög lich ist eine solche Annahme nicht, da in der spanischen Presse neben der Verhimmelung Englands und der Abneigung gegen Deutschland doch auch recht beachtliche Waruuugs. stimmen zur Geltung kommen. Vereinzelte Blätter geben sogar ihrer Mißstimmung gegen England unverhohlenen Ausdruck, mit der Begründung, dah die englische Politik des Egoismus Spanien das größte Mißtrauen und znm wenigsten die schärfste Vorsicht ausnüttge, damit es sich nicht wieder nach alten üblen Erfahrungen für einen anderen auSnuhen und mißbrauchen lasse. Es werden Mah nungen zur Vorsicht gegenüber den Versuchen Englands, Spanien zu bevormunden, laut, und ein Bündnis mit Eng land wird als ein internationales Abenteuer bezeichnet, das Anlaß geben könnte, daß die Spanier sich eines Tages mit Schrecken der Entrcvue von Cartagena erinnern würden. Angesichts einer so stark kritischen Stim mung in der spanischen Presse könnte man fast auf den Gedanken kommen» daß das offiziöse Blatt selbst, die „Corrcspondcncia de Espaüa". sich im spanischen Zntcrcsse veranlaßt gesehen habe, dem allzu beflissenen englischen Freunde einen Streich zu spielen, indem cs dessen Ränke und Winkelzüge unter der Maste des Wohlwollens für Spanien ausdeckte. Anderenfalls bliebe nur die Schlußfolge rung übrig, daß man an leitender Madrider Stelle das Gefühl für die internationale Verantwortlichkeit, die mit der Unterstützung derartiger englischer Machenschaften ver bunden ist, überhaupt verloren hätte. Doch «vie dom immer sei» ungemein bezeichnend sind die spanisch-offiziösen Enthüllungen aus jeden Fall. Da finden rvir zunächst die politische Bedeutung der Znsamimenkunst in Cartagena unumwunden bestätigt Lurch die Feststellung, daß sie «die öffentliche, feierliche und völlige Genehmigung bereits vorher eingegangener Verpflichtungen" bilde. In betreff Marokkos wird erklärt, daß nach Algcciras zwischen Spanien, England und Frankreich noch zwei weitere Ab kommen geschlossen worden seien, die „alles regelten". Kraft dieser Vereinbarung habe Frankreich zur Besetzung Udschdas lediglich die Zustimmung Englands und Spaniens cin- glcholt, dagegen die übrigen Staaten einfach benachrichtigt. Genau so werde Spanien gegebenenfalls auch verfahren. Das ist ja «ine recht erstaunliche Offenbarung, die ganz geeignet erscheint, die nationale öffentliche Meinung Deutschlands mit neuer schwerer Beunruhigung wegen der weiteren Entwicklung der marokkanischen Frage zu erfüllen. Allzu glänzend haben wir im Vergleich mit unserem jüngst so forschen Auftreten und mit dem, was von unserem ursprünglichen Progranvm schließlich verwirklicht worden ist, sowieso in AlgeciroS nicht abgcschnitten. Wenn aber nun auch noch dieses Wenige, das wir glücklich durchgesetzt haben, durch geheime Sonderabmachungen »wischen London, Paris und Madrid mehr oder weniger unwirksam gemacht «vLvde, dann müßten wir die schicksalsschwere Frage stellen, zu wolchem Zwecke das prunkvolle Schaustück von AlgeciraS »berhempt in Szene gesetzt worden ist. Wir wären dann genau so klug wie vorher und stünden beim Beginn der zweiten Friedenskonferenz vor der Alternative, entweder ohne Umschweife „mutig zurnckmcichen" oder um Marokkos willen doch noch vom Leder zu ziehen, falls cs nicht der Klugheit des Fürsten Bülow, die ja nach Lchmollcr selbst das Unmögliche möglich machen soll, gelänge, abermals einen goldenen Mittelweg zu finden, der uns wenigstens in annähernd vollen Ehren unseren Pfad unbehelligt weiter zu wandeln gestattete. Das eine aber ist klar: über die ge heimnisvollen Abmachungen, auf Sic das Madrider Blatt anspielt, wird der Reichstag sich nicht ausschmcigcn dürfen, und Fürst Bülow wird nicht umhin können, je nach dem Stande seiner Wissenschaft ein offenes Wort zu der deutschen Volksvertretung darüber zu sprechen. Sehr interessant ist ferner, was das offiziöse Organ der spanischen Negierung über das englische Hinterhcmüspicl bei der Haager Konferenz ausplaudcrt. Die Abrüstnngsfrage bietet darnach für England deswegen eine große Schwierig keit, weil Frankreich nicht mittun will. Zwischen Frank reich und England, die fast in allem einig seien, bestehe in diesem Punkte noch eine Meinungsverschiedenheit, da Frankreich den Nevanchegedankcn nicht aufgeben wolle. England wolle übrigens die Abrüstung nur unter der Bedingung, daß feine Flotte stets stärker sei als die vereinigten Flotten zweier Mächte, die zur See nach England am stärksten seien. Es drohe, gegebenenfalls eine Flotte zu schassen, stärk« r als die von 4 Mächten zusa m m en genommen. Vielleicht werde Spanien „beauftragt" werden, im Haag alle diejenigen Fragen auf- zuwersen, womit England ans taktischen Gründen nicht selbst hervortrctcn wolle. Demnach würde Spanien die selbe Rolle zugcmntct werden, die Großbritannien den von ichm bevorzugten „Freunden" überhaupt zuerteilt, indem es sie der Ehre würdigt, die englischen Kastanien aus dem Feuer zu holen. Daß auch die Franzosen den Engländer» im Grunde genommen nicht über den Weg trauen, geht aus den Madrider Indiskretionen eben falls hervor. In Paris fürchtet man offenbar, daß Eng land. falls man sich ihm in der Abrttstungsfrage in die Hände gibt, der französischen Politik eine ganz im eng lischen Interesse gebundene Marschroute gegenüber Deutsch land vorschreibcn könnte, während die Franzosen ihrer seits den Zeitpunkt der Revanche selbständig bestimmen und vielmehr England dabet ins Schlepptau nehmen möchten als umgekehrt. Wenn alle diese verschiedenartigen Strömungen aus der einen Seite insofern für unS beruhigend sind, als sie erkennen lassen, wie weit in der Praxis die englischen Be strebungen zur Begründung einer Art „Kontinentalsperre" gegen Deutschland noch von der Verwirklichung entfernt sind, so enthalten sie doch in erster Linie für uns die Lehre, daß der gemeinsame Geist der Abneigung gegen Deutsch land, der die verschiedenartigen Element' im gegnerischen Lager zusammeuführt, zu wach und regsam ist, als daß er uns unter irgendeinem Vorwände oder in irgendwelcher Formel auch nur die geringste Schwächung unserer kraft vollen Wafsenrüstung zu Wasser und zu Lande gestattete. Daß man in der Wilhelmstrabe sich nicht im unklaren darüber ist. woher der Wind weht, der uns die abermalige Spannung in der politischen Atmosphäre gebracht hat, geht aus dem kurzen und bündigen Dementi der „Nordd. Allg. Ztg." in bctross des deutschen Kaiserbesuchs in England nnd aus dem bis ans Herz hinan kühlen Kommentar her vor, den die Vülow-ofsiziöse „Sttdd. Reichst." dazu gegeben hat. Dieser Kommentar bestätigt sachlich gerade das, was er formell in frostigem Tone zu leugnen scheint, daß nämlich das Verhalten Eng lands in der Abrüstnngsfrage, das sogar schon zu amtlich inspirierten Drohungen gegen Deutschland für den Fall seiner mangelnden Willfährigkeit gegenüber den britischen Wünschen geführt hat, den Anlaß zu einer Wiedercntfremdung der beiden Staaten gegeben hat, nach dem die deutsch-englischen Beziehungen kaum notdürftig auf einen korrekten Stand zurttckgcsührt waren. Mit Frankreich steht die Sache vorläufig zweifelhaft. Unter Kaiser hat den neuen Botschafter in Berlin» Herrn Jules Cambon, sympathisch begrüßt und aus Len Segen einer Ver ständigung zwischen den zwei großen Nationen, die beide fähig und bestimmt sind, Gesittung und Fortschritt unter den Völkern der Erde zu verbreiten, hingewiesen. Das Echo der maßgebenden französischen Presse aus das kaiser liche Entgegenkommen, Las sich im Zusammenhänge mit den Erörterungen über die Begegnung in Cartagena geltend macht, ist im allgemeinen nicht unfreundlich gehal ten. Namentlich das mit der Regierung in Fühlung stehende „Journal deS Däbatlb" spricht sich befriedigt über die „guten deutschen Absichten" aus und erklärt, Frank reich sei in Berlin jetzt so vertreten, daß es jedem guten Willen, auch den Wünschen nach einer Verständigung, ent sprechen könne. Wie weit sich diese theoretische Freundlich kcit praktisch bewährt, wenn die Notwendigkeit einer rein lichen Scheidung der französischen Politik zwischen Tcutsch land und England eintritt, bleibt abzuwartcn. Bis aus weiteres dürfen wir nicht vergessen, wie herausfordernd sich Herr Cle-mcnecau noch jüngst in der Kammer bei der Er örterung der Rcvancheidce des Generals Baillond gegen über Deutschland geäußert hat. Tie Zeichen der Zeit sind, alles in allem genommen, so, daß mir durchaus unser Pulver trocken uud unser Schwert scharf halten müssen und uns im Haag auf keinerlei Abrüstungsutopicn einlassen dürscn, wenn wir nicht selbst den Boden lockern wollen, auf dem mir bisher fest und sicher in der Welt gestanden haben. Neueste Drulitmtldlmuen vom 11. April. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tet.j Die Beratung des Etats des Ne ich Samts des Inner» wird beim Titel „Staatssekretär" fortgesetzt. Zur Debatte stehen zugleich die zahlreich dazu eingebrachtcn Resolutionen, meist sozial politischen Inhalts. — Abg. Raab iWirtsch. Vgg.j erklärt, auch seine Freunde wünschten dringend eine baldige Zu sammenlegung unserer gesamten sozialen Versichcrungs- aesctze. Sollte es dem Grasen Pvsadvivsky gelingen, dies hervorragende Werk zu stände zu bringen, so werde er sich den Rainen eines Bismarcks der Sozialpolitik verdienen. Seine Freunde wünschten schleunige Schaffung von Arbeits- kammcrn, mit besonderen Abteilungen für Handlungs gehilfen, Ausbau des Arbcilerschntzcs, u. a. Beschränkung der Arbeitszeit auf manchen Gebieten, Ausdehnung der Sonntagsruhe, Förderung der Tarifverträge, einen Arbeit geber-Paragraphen znm Schutze der weiblichen Angestellten gegen unsittliche Angrtssc und Zumutungen, allgemeine Durchführung des Achtuhrladenschlilsscs und Erledigung der Frage der Konkurrcnzklauscl. Redner verlangt eine Abwälzung der sozialpolitischen Lasten allein ans die leistungsfähigen Schultern und begründet sodann die von seinen Parteifreunden eingebrnchte Resolution, die die verbündeten Regierungen ersucht, in den Bestrebungen für die Vereinheitlichung der deutschen Kurzschrift mitznwirkcn oder sie wenigstens zu fordern. Im preußischen Abgevrd- nctcnhcnise sei ein gleicher Antrgg von den National- liberalen eingcbracht worden. Das Reichsamt des Innern scheine aber die geeignete Stelle hierfür zu sein. Ein Flensburger Fall, in dem ein Warenhaus das gerichtliche Nrtcil geradezu verhöhnt habe, indem cs in derselben Nummer mit dem Tenor des Urteils dieselbe Reklame wieder veröffentlichte, zeige die Notwendigkeit einer Acndr- rung des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb. Red ner befürwortet weiter die soziale Fürsorge für Seeleute und Hafenarbeiter und bespricht das bekannte Vorgehen der Hamburger Reedereien gegen den Verein der Kapitäne und die Hamburger Hasenarboitcr-Anssperrung. Die Ar beiter seien durch eine unerhörte Ausbeutung der Arbcits kraft zu diesem Kamps getrieben worden. Zum Schluß wendet sich Redner gegen die Konsumvereine und ihre sozialdemokratische Führerschaft, die sic zu Klasscnkcnnps- instituien mache. Mau müsse bei der Zulassung von Konsum vereinen die Bedürswisfrage prüfen und die Dividenden- Verteilung verbieten. — Abg. Dr. Mugdan lskcis. Vp-l: Die Vorbedingung jeder Sozialreiovm sei sreies Koali tions- und Verlamtmliingsrecht. Der mißbräuchlichen Er schwerung deS Kogsitionsrechtcs der Arbeiter seitens der Arbeitgeber müsse unbedingt gostencrt werden. Um io mehr, als auch die Arbeitgeber von dem Kvalitionsrccht reichlichen Gebrauch machen. Den Streiks der Arbeiter stellten sie die Aussperrungen entgegen, die wirtschaftlich noch viel gefährlicher seien als die Streiks. Alle nur er denkliche Förderung verdienen die Tarifverträge. Aber cs dürfe darüber ein ausgiebiger Arbeiterschntz nicht vernach lässigt werde». Nötig sei n. a. eine Anzcigepflicht für ge werbliche Vergiftungen. Gegen Tarifverträge sträube sich leider die Grostindustrie immer noch: das allgemeine Inter esse verlange, dast mau sie dazu zwinge. Nicht zu bestreiten sei, daß eine Stockung in der sozialpolitischen Gesetz gebung eingctrctcn war, und zwar zu einer Zeit, da das Zentrum die „regierende Partei" war. Trimborn sei sehr stolz auf die Witwen- und Waiscn- versichernng, aber diese Versicherung werde doch aus hohe landwirtschaftliche Zölle anjgebant. Es könne die Zeit wie. Verkommen, wo sich die Landwirtschaft nach niedrigeren Zöllen tclnt, vor allem nach niedrigeren Zolle» aus Futter- mittel. Werde da noch das Zentrum so stolz auf seine Rcliktenvcrsichernng sein? lBcisall links.) — Abg. Nau mann isrcis. Vcrcinio.j stellt fest, dah ebenso wie im vori gen Reichstage so auch im jetzigen für eine große Anzahl sozialvvlitischer Ausgaben eine feste Mehrheit vorhanden sei. Auch in diesem Reichstage babcn wir ein großes, genau formuliertes Quantum sozialpolitischen Willens. Wenn sich im »origen Reichstage dicker Wille vielfach unfruchtbar erwiesen habe, so liege die Schuld daran nicht beim Reichs tage, sondern beim BnndcSrate. Wenn man auf die per sönliche Tüchtigkeit des Grasen Posadowsky hinmcist, so sage ich: das ist eine interne Angelegenheit des BundeS- rates. Die Tüchtigkeit der einzelnen Person ist uns kein Ersatz dafür, daß der Wille des Reichstages nicht zur Durchführung kommt. Es gibt io viele Materien, die schon
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