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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 15.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188405155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18840515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18840515
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-15
- Monat1884-05
- Jahr1884
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Großenhainer UnterhaltuM- L Anzcigeblatl. A»ii8k>kllü l!cr Römgf Aittis^auxtmlllUlfcüaß, lies Röni^' AmiHmülk »Illi lies Ättliimilis zil Alkenimin. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Dierteljährliches Abonnement: am Schatter t M., durch den Boten ins Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 2b Pf., durch die Post ins Haus 1 M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwortl. Redacteur: Herrmann Starke sen. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Ubr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht ander- bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Donnerstag, den 15. Mai 1884. 72. Jahrgang. Bekanntmachung, -je Wahl außerordentlicher Mitglieder des Landes-Medieinal-Megiums bclr. Da am 1. Juni dieses Jahres Herr Apotheker Berg in Dresden als außerordent liches Mitglied des Landes-Medicinal-Collegiums und Vorstand des Dresdner pharma- ceutischen Kreisvereins, sowie gleichzeitig Herr Apotheker Mylius in Freiberg als dessen Stellvertreter regulativmäßig ausscheiden, so ist eine Neuwahl erforderlich. Unter Hinweis auf das Regulativ vom 29. Mai 1872 werden daher alle Mit« glieder des lii «»«vor ein«« im Regierungsbezirk Dresden aufgesordert, sich an diesen Wahlen zu betheiligen und dabei die gesetzlich be stimmten Formalitäten genau zu beobachten. Die Stimmzettel sind von den Abstimmenden eigenhändig zu schreiben und entweder mit Vor- und Zunamen unterzeichnet, oder auf der Adresse eines geschlossenen Couverts mit der Angabe „Wahlzettel des N. N. zu N. N." versehen bis spätestens Mittwoch, den 11. Juni 1884, Nachmittags 2 Uhr portofrei an die Kanzlei der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Dresden einzusenden. Alle nach Ablauf dieses Termins eingehenden Stimmzettel bleiben unberücksichtigt und werden uneröffnet vernichtet. Dresden, den 4. Mai 1884. Der milder Leitung -er Wahl beauftragte MedicinaldeiM MArtishauptmannschast. Medicinalrath vr. Erdmann. Aufgebot. Laut geschehener Anzeige des derzeitigen Besitzers ist der von der Kirchgemeinde Wantewitz unter Nr. 103 ausgefertigte Schuldschein über 100 Thlr. ----- 300 M. ab handen gekommen. Der unbekannte Inhaber wird hiermit aufgefordert, binnen 4 Wochen > und längstens bis zum 15. Juni d. Jahres seine etwaigen Ansprüche an gedachtes Werth- papier bei Unterzeichnetem gültig nachzuweisen, widrigenfalls derselbe seines Anrechts verlustig erklärt und nach den Gesetzen verfahren werden wird. Wantewitz, den 12. Mai 1884. Der Kirchenvorstand. Preil, p. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Waisenvater macht hierdurch bekannt, daß die Leitung der Waisen« Colonie zu Bau da von heute an bis auf Weiteres auf Herrn Pastor Fritzsche in Streumen übergeht, daß aber die Auszahlung der Pflegbeiträge von Herrn Kramer Aug. Schurig in Bauda besorgt werden wird. In allen Angelegenheiten der Colonie unv der Pfleglinge derselben wolle man sich daher an Herrrn Pastor Fritzsche in Streumen wenden, während an Herrn Kramer Aug. Schurig in Bauda nur die Cassengeschäfte der Colonie übergehen. Die Waisen-Colonie zu Bauda, 15. Mai 1884. Gladewitz. Submission Seiten der unterzeichneten Garnison-Verwaltung soll das alte Lagerstroh aus ca. 250 Strohsäcken des hiesigen fiscalischen Casernements an den Meistbietenden ver laust und die Lieferung der zum Neufüllen gedachter Strohsäcke erforderlichen ca. 140 Centner Roggen Richtstroh an den Mindestfordernden verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Bureau „Klostergasse Nr. 79" einsehen und alsdann schriftliche Offerten, versiegelt und mit der Aufschrift „Submission auf Lager stroh betr." versehen, bis Dienstag, den 20. Mai 1884, im vorbezeichneten Bureau abgeben. Großenhain, am 14. Mai 1884. Königliche Garnisonverwaltung. Gras - Verpachtung. Die diesjährige Grasnutzung im hiesigen Stadtparke soll Sonnabend, den 17. Mai d. I., Nachmittags 4 Uhr in 14 Parzellen unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle meistbietend verpachtet werden. Die Versteigerung nimmt am Kinderspielplätze ihren Anfang. Großenhain, am 14. Mai 1884. Der Kultur- und Flur-Ausschuß. Ed. Kämpfe, Stdtrth. Tagesnachrichten. Sachsen. Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August verließ am Montag Nachmittags 6 Uhr 10 Minuten mit dem nach Leipzig fahrenden Courier,zuge Dresden, um sich in Begleitung des Majors v. d. Planitz nach Straßburg zu begeben und an der dortigen Universität seine Studien fortzusetzen. An der vorher im Sommerpalais zu Hoster witz stattgefundenen Familientafel nahmen auch Ihre Ma jestäten der König und die Königin Theil. Als der Prinz nach dem Leipziger Bahnhof kam, war er sichtlich überrascht und hocherfreut, hier das gesammte Offizierscorps des Leib- Grenadier-Regiments Nr. 100 zu finden, welches zur Ab schiedsbegrüßung herbeigekommen war. Bekanntlich wird jedes Jahr nach Beendigung der Manöver eine Anzahl Soldaten aus dem stehenden Heere auf sogenannten „Königsurlaub" entlassen, und zwar sind dies Soldaten, die erst eine zweijährige Dienstzeit zurück gelegt, sich aber während derselben gut geführt haben. Solche Beurlaubungen können von den Angehörigen bean trag. werden, insofern der betreffende Soldat zur Unter stützung der Familie zu Hause dringend nothwendig ist. Derartige Anträge müssen bald bei dem Bürgermeister des HeimathsorteS angebracht werden. Alle später als den 20. Juni eines jeden Jahres eingehenden Anträge werden nicht mehr berücksichtigt. Selbstverständlich müssen solche Anträge durch Thatsachen begründet sein. Die Kreishauptmannschaft Leipzig hat auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. October 1878 das Flugblatt „Corre- spondenzblatt Nr. 13. Als Ersatz für das Stibitzte. Conzett und Ebner. Chur." verboten. Der Strike der Maurer und Zimmerer in Leipzig wird fortgesetzt. Die Meister haben auf das Schreiben des Oberbürgermeisters vr. Georgi, um dessen Vermittelung bekanntlich die Strikenden gebeten hatten, erklärt, daß sie ihm für seine Bemühungen dankten, daß sie jedoch mit der Strikecommission des Maurerfachvereins nicht unterhandeln könnten. In einer am Sonntag abgehaltenen Versammlung der Strikenden wurde mitgetheilt, daß bereits 1600 Maurer und Zimmerer von Leipzig abgereist sind, auch von einigen Rednern rühmend hervorgehoben, daß die Unterstützungen von den Arbeitern der verschiedensten Branchen in ganz Deutschland jetzt reichlicher flössen, so daß man mit guter Hoffnung in die Zukunft blicken könne. Der beklagenS- werthe Zustand, der nun schon über fünf Wochen dauert, wird in vielen Geschäftskreisen schwer empfunden. Infolge des Aufschwunges im Export soll die bisherige ConsulatSagentur Glauchau der Vereinigten Staaten von Nordamerika in ein Viceconsulat verwandelt werden. (Den gleichen Plan hat die Unionsregierung bezüglich GeraS.) In einer Färberei zu Chemnitz explodirte am Montag Nachmittag ein eiserner Dampfkochapparat, wobei der gegen 5 Ctr. schwere und aufgeschraubte Deckel durch das Dach des Gebäudes geschleudert und mehrere Mauern demolirt, auch der Inhalt des Kessels, 500 Pfund Garn, nach allen Seiten hin verstreut wurde. Glücklicherweise sind schwere Verletzungen an Menschen nicht zu verzeichnen; nur ein Arbeiter ist leicht am Rückgrat verletzt worden. Am 10. Mai feierte die rühmlichst bekannte Filzfabrik von Ambrosius Marthaus in Oschatz den 50. Jahrestag ihres Bestehens. Kaum hat das Baden begonnen, so ist auch schon ein dadurch herbeigeführter Unglücksfall zu berichten. Am 11. d. Nachmittags wollten in Wernsdorf bei Glauchau ein paar Brüder in der unweit des Dorfes vorbeifließenden Mulde baden, doch alsbald gerieth der eine, im 11. Jahre stehende Knabe in die Tiefe und versank. Obwohl der zwei Jahre ältere Bruder den Unglücklichen gleich darauf aus dem Wasser zu ziehen vermochte, war derselbe doch schon todt. Infolge argen Unfugs, den Kinder auf der „Brauteich wiese" in Lausigk verübten, wurden am 8. Mai die Pferde eines Geschirres scheu; der Führer desselben, der erst im vorigen Jahre ans dem Militärdienste entlassene Kutscher Förster, wollte sich durch einen Sprung vom Wagen retten, wurde aber eine Strecke weit geschleift und erlitt außer anderen Verletzungen einen so schweren Beinbruch, daß die Röhren des rechten Unterschenkels ganz zersplittert wurden. Auf dem Bahnhofe zu Plauen i. V. ist am Montag ein Streckenarbeiter überfahren und getödtet worden. In Moritz bei Riesa wurde am Sonntag früh der Leichnam einer unbekannten Frauensperson aus dem Wasser gezogen, deren Kleidung u. A. in graucarrirtem Kleid, schwarzen Handschuhen, braunen Strümpfen und Stiefeletten bestand; die Wäsche war Kl. O. 6. gezeichnet. Deutsches Reich. Die im bejahenden Sinne aus gefallene Entscheidung des Reichstags über die Verlängerung der Giltigkeitsdauer des Socialistengesetzes hat unserer in neren politischen Situation wieder die nothwendige Klarheit und Gewißheit zurückgegeben; die so beliebt gewordene Rech nung mit der Reichstagsauflösung, an welche oft die sonder barsten Combinationen geknüpft wurden, muß nun aufhören. Nachdem der Reichstag am Montag die Vorlage mit der selben Majorität wie am Sonnabend endgiltig genehmigt, dürfte die aufregende Socialistengesetzfrage wohl für längere Zeit aus der DiScussion verschwinden, vielleicht bis dahin, wo man die Gesetzgebung des deutschen Reiches dahin zu ergänzen sucht, daß das Ausnahmegesetz nach Ablauf der jetzt bewilligten zweijährigen Verlängerung nicht mehr nöthig ist. Wenn nun aber auch die große Spannung bezüglich des endlichen Schicksals des Socialistengesetzes gelöst ist, so werden die dreitägigen Verhandlungen doch noch lange in den Gemüthern nachklingen; von den dabei berührten Ge sichtspunkten dürfte aber das vom Reichskanzler Fürsten Bismarck verkündete Programm der leitenden deutschen Socialpolitik, das sich in den drei kurzen Sätzen: „den gesunden Arbeitern Arbeit, den kranken Arbeitern Ver pflegung, den arbeitsunfähigen Arbeitern Versorgung", zu sammenfassen läßt, den nachhaltigsten Eindruck machen. — Am Dienstag genehmigte der Reichstag in dritter Lesung die Vorlagen über den Feingehalt der Gold- und Silber- waaren und über die Dotation für die Choleracommission. Ferner wurden der Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung der Maß- und Gewichtsordnung, sowie die Anti-Dynamit- Vorlage in erster und zweiter Lesung genehmigt, worauf man schließlich noch die Wahl des Abg. Prinz Handjery mit 119 gegen 100 Stimmen für ungiltig erklärte. Das preußische Abgeordnetenhaus führte am 12. Mai die am Sonnabend begonnene dritte Lesung des Noth- Communalsteuergesetzes zu Ende und nahm dasselbe im Ganzen mit sehr großer Majorität an. Schweiz. Bei der am Sonntag stattgehabten Volks- Abstimmung sind alle vier Referendumsvorlagen verworfen worden, und zwar die Vorlage wegen Anstellung eines Justizsecretärs mit 203,350 gegen 147,498 Stimmen, die jenige wegen Befreiung der schweizerischen Handelsreisenden von den Patenttaxen mit 179,790 gegen 169,452 Stimmen, diejenige wegen Ergänzung des Bundesstrafrechts durch den sog. Stabia-Artikel mit 191,774 gegen 155,614 Stimmen, endlich diejenige wegen Erhöhung der Creditbewilligung für den Gesandtschaftsposten in Washington mit 208,260 gegen 134,630 Stimmen. Frankreich. Die militärischen Erfolge in Tonkin sind nunmehr durch einen großen diplomatischen Erfolg ergänzt worden, als welcher der am 11. Mai in der chinesischen Hafenstadt Tientsin erfolgte Abschluß eines Vertrages zwi schen Frankreich und China zu betrachten ist, kraft dessen China das französische Protektorat über Tonkin und Anam mit den existirenden Grenzen anerkennt und seine drei süd lichen Grenzprovinzen dem allgemeinen Handel öffnet. Zölle und Grenzpolizei sollen durch die contrahirenden Mächte gemeinsam geregelt werden. Eine KriegskostenentschLdigung zahlt China, das seine Truppen sofort aus Tonkin zurück zieht, indessen nicht, welche Forderung die französische Re gierung nach dem Erreichten auch ganz gut fallen lassen konnte. Jetzt, nach Beilegung der Tonkin-Affaire, wird sich die französische auswärtige Politik wohl auch thatkräf- tiger in Egypten wie auf Madagaskar entfalten. Präsident Grevy hat die Mehrzahl der anläßlich der Vorgänge in Anzin Verurtheilten begnadigt. Belgien. Die mit Beschlag belegten 5 Millionen der Diöcesankasse des BisthumS Tournai, deren Besitz der gegenwärtige Bischof Durousseaux und der ehemalige ab gesetzte Bischof Dumont sich, ohne endgiltige Beweise bei bringen zu können, streitig machen, wird jetzt von der Regierung auf Grund des CivilgesetzbucheS als herrenloses Gut beansprucht.
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