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Dresdner Journal : 28.02.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-02-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186602285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18660228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18660228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-02
- Tag1866-02-28
- Monat1866-02
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1866
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48. Mittwoch, isÄ 28. Februar: 1866. Lbmnu«»l1M'r»ts»r Nbrllob! « H»lr. — «r». io ., 1b ., ,, .. HomttUeL io vr»«L*»: 1b N»r. Ri»»«to» Koou»»n>! 1 N«r. 1» L«UmS» .tritt ko«t o»<1 St.wp.1 »lsrratrmrrrise: ö«o «»ow «Io«r «,p»It«ooo L«U«: 1 Nssr. Vvtor „LioUs—oät" äi» 2sil«: 8 kixr » Lrschrtn««: VRxUrd, mit Sn»n»km« 6«r 8onu- nvä ksiort»^», ^booä, Nir ävo 1olx«o6so laseratsuuouch« a«a»triBr DreMerImrml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Latvai,: t'». 6ommi»«l,»Lr ä»i vro—loor ^oorooi», «d»uck»».r L Loal.»», L 1r.e,«»»i MuavniU^NIWiNt tVooi.»»; >«U»: S«oriv»'»eb« 8o»b- kooäl, Lor»»»,»»', 8or,»o; >r»»«: L. 8o»i.o»r»; >r»^»»: L.0VM 8,L»<,»»; »raülckUrt ». N.: ^o»«»» »«^» Loebb.i Lbi»: ^voi., SLo»»»»; k»r1»: v. (LS, ro,äe,boo,«ok»»,)j r,»^! ^».L»»!.«,,', Lu«bb., Vl«: Oomptoir ä. ^.Wworr L»ttuo^, 8t«k»o»pt. 887. Herau»N»»: LSnigl. Lopsäitioo <l„ Vr»»6o»r ckour»»!», Dr»»ä«o, Lorichostr^». No. 7. SS» Monnemmts - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für den Monat März werden für Dresden in unsrer Expedition, für aus wärts bei den zunächst gelegenen Postan- stalten angenommen. Für Dresden und alle Orte im Bezirke der k. sächsischen Post- verwaltung beträgt der Preis für diesen Monat IS Rgr. Die JnserttonSgebühren betragen beim „Dresdner Journal" für die Petitzeile oder deren Rau« im Jnseratentheile L Ngr., unter „Eingesandt" 3 Rar, Käsigi. riMtim» des Drttdatr Aovnals. (Marienstraße Nr. 7.) Amtlicher Theil. Dresden, 27. Februar. Ihre Majestäten der König und die Königin sind gestern Abend A9 Uhr von München wieder hier eingetroffen. Nichtamtlicher Theil, ««»erficht. Telegraphische Nachrichten. Zeit««a»scha». (Debatte. — Wiener Abendpost. — Ost-Deutsche Post. — Frankfurter Postzeitung.) TageSgeschichte. Dresden: Rückkehr der Majestäten. — Wien: Tagesbericht. — Prag: Vom Landtage. — Pesth: Entgegennahme der Adressen. Abreise der kroatischen Deputation. — Venedig: Hohe russische Gäste. — Berlin: Graf v. d. Goltz. Keine Depesche nach Wien. Erklärung des Juristentages an Adv. Aronheim. — Posen: Denkschrift über die Lage der Katholiken. — Mainz: Ronge verurtheilt. — Karlsruhe: Gesetzentwurf über Verantwortlich keit der Minister. Der Großherzog erwartet. Diffe renzen im Ministerium. — Paris: Eonferenz we gen der Donaufürstenthümer. Barsche erkrankt. Preß« processe. Beschlagnahme. Die peruanische Fregatte in Brest. Fredenlegion nach Mexico. Deputirtenwahl. London: Prinz Alfred. Todesfälle. Weitere Ver haftungen in Dublin. Parlamentsverhandlungen. — Konstantinopel: Die neuesten Vorgänge in Bu karest. — Ntw-?)ork: Jefferson Davis. Chilenen in Anklagestand gesetzt. AuS dem Repräsrntantenhruse. Schleswig» Halstet«. (Ein Vertheidiger der Neunzehner- adresse. Preßproceß. DiekatholischeKircheinFlensbura.) Ernennungen, Versetzungen re. i« öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Pra»inzialaachrichte«. (Leipzig. Freiberg. Pillnitz.) Gerichtsverhandlungen. (Meißen.) Eingesandte». Statistik und «olkswirthschast. Leuilletan. Inserate. Tagerkalend». Varsenvach« richte«. Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag, 26. Februar. „Wanderer" und „Presse" enthalten Telegramme au» Bukarest van» heutigen Tage, welchen zufolge Susa gestern uuter «»«arte nach Kronstadt in Siebenbürgen abgereist ist, nachdem er der neuen Regierung eine schriftliche Er klärung seiner freiwilligen Abdikation übergeben hatte. Die öffentliche Ordnung sei ungestört, die Zufrieden heit allgemein. * Wie«, Dienstag, 27. Februar. Die heutige „Debatte" ranstatirt die Existenz einer Depesche der Pforte aus Anlaß der jüngsten Ereignisse in vuka- FeuMeton. Das Modell zu einer Porzellanvase von Schnorr v. Larolsfeld. In allen großen Kunstepochen strahlte die Industrie die Blüthe der Kunst zurück und selbst auf Gegenstände, welche rein praktischen Zwecken dienten, ruht ein Ab glanz davon. Die Hausgeräthe Pompejis unter Andcrm legen neben den größern Schöpfungen der bildenden Künste beredtes Aeugniß ab, wie weit der Einfluß der Kunst auf alle Jndustriegegenstände sich erstreckt hat. Anmuthig und reich, den eigentlichen Zweck der Gegen stände klar symbolisirend und den zierenden Zusatz mit der Kernform organisch verschmelzend, umspielt die Kunst Küchengeräthe, Möbel und LuruSgrgenstände in den Ver kaufsbuden, wie in den Atrien oder Höfen, um welche sich das antike Familienleben gruppirte. Heutzutage ist dieses Verhältniß gestört und das in früher« Zeiten fo eng verschlungene Band der Composition und der Aus führung zerrißen; erstere überhaupt durch die Mechanik auf ein Minimum reducirt. Unsre Zeit ist sich dessen bewußt und bestrebt, die alte Verbindung zwischen Kunst und Industrie wieder herzustellrn. Die unendlichen Fort schritte der mechanischen Erfindung, dir Mode, welche an Stelle eine- allgemein giltigen künstlerischen SMS getreten ist, die Hast, mit welcher die Speculation ar beitet, treten diesem Streben hindernd in den Weg. Dennoch aber kann sich die Herrschaft der Mechanik nicht halten, da, wo «S auf Schönheit ankommt, den Erzeug nissen der Kunstindustrie gegenüber, deren Existenz oft, wir erinnern hierbei nur an LuruSgefäße, erst durch Schönheit der Composition ihre Berechtigung erhalten. Und immer wird man, will man fruchtbare Resultate »zielen und mit der Kunstindustri« vergangen» Jahr- hundnte wetteifern, den Einfluß dn Kunst anerkennen rest. Die Pforte erkläre, daß sie die Wahl eine» Hospodaren au» einer europäischen Dynastrnsamilir nicht zugrstehen könne. * Hamburg, Dienstag, 27. Februar, Mittags. Der Gouverneur von Schleswig, Freiherr v. Man teuffel, ist unerwartet in Alton« eingetroffen und ohne Aufenthalt nach Berlin weitergereist. E» heißt, derselbe sei dahin durch königliche Ordre zu einem Con seil brrusea worden. Paris, Dienstag, 27. Februar. In der gestri gen Sitzung des gesrtzgrbendrn Körper» begann die Adreßdebatte. Thier» bekämpfte die innere Politik der Regierung, rerlamirte die iudividurllen Privilcgirn der Presse und de» v»ein»wesen» und verlangte die Mi- nisterverautwortlichkeit, sowie da» Jnterpellationsrecht al» das für da» Land nothwendtge Minimum. Als dann sprach Latour für deu Adreßentwurf. Brüssel, Dienstag, 27. Februar. Da» offitiose „Echo du Parlement" glaubt bestätiae« zu könne«, daß der Graf von Flandern die auf ihn gefallene Wahl zum Fürsten von Rumänien abgelehnt hat. Der Graf von Flandern ist vorgestern nach Italien gereift. Diese Reise war schon vor den jüngsten Ereignissen beschlossen. Florenz, Montag, 26. Februar, Abends. Iv der heutigen Sitzung der Deputirtrnkammer beantragte Pepoli einfache Tagesordnung, da es nicht opportun sei, über das Ministerium ein Urtheil auszuspreche«. Der Finanzminifter Srialoja erklärte, das Ministerium werde eine Vertagung der Abstimmung, oder die An nahme der einfachen Tagesordnung als Mißtrauens votum ansehen. Hierauf wurde die einfache Tages ordnung mit 181 gegen 156 Stimmen abgelehnt, und eine motivirte Tagesordnung, wonach die Kammer sich dir veurtheilung der Finanzgesetze vorbehält, dagegen dem Ministerium sür seine politischen und administra tiven Verbesserungen ein Vertrauensvotum giebt, unter Zustimmung de» Ministeriums mit 181 gegen 142 Stim men angenommen. Das provisorische Budget wurde alsdann mit 288 gegen 58 Stimmen auaenommen. Aus Messina wird die Wahl Mazzini*» zum De- puttrten für da» italienische Parlament gemeldet. St. Petersburg, Dienstag, 27. Februar. Da» heutige „Journal de St. PStnsbourg" sagt in «e- r»g aus die neueste» Ereignisse in Bukarest: Dieser Aufstand sei nicht nur ei«e Verletzung der i«ner» Landesgesetze, sondern durch die Proelamirung eine« fremden Prinzen zum Fürsten von Rumänien auch eine Verletzung de» Pariser Vertrag» vom »Jahre 1858. Schließlich erinuert da» halbamtliche Blatt den Grafen von Flandern an da« Beispiel seine» Vater», der den belgischen Königsthron erst nach er folgter Zustimmung der Confere«; angenommen habe. Dresden, 27. Februar. Die neuesten Ereignisse in den Donaufürsten thümer geben der Presse heute nur erst zu rathen. Die Wiener Blätter sind am aufmerksamsten. Die „Debatte" sagt: „Kusa fiel vor der Action der zur gemeinsamen That vereinigten Demokraten, die in der neugebildeten provisorischen Regierung durch General Golesko vertreten sind, und der Bojaren, deren Reprä sentant in der jetzigen Regierung Catargi ist. Kusa'S Ende kommt nicht unerwartet; Kusa hat während der Dauer seiner Herrschaft Nichts gethan, was ihm den Thron sichern konnte, und Nichts unterlassen, was den selben in seinen Grundfesten erschüttern mußte. Mit dem friedlichen und ohne Blutvergießen vollzogenen Umstürze in Bukarest ist aber die Donaufürstenthümer frage in ein Stadium getreten, welches die größte Auf merksamkeit erheischt und das besonders Oesterreich zu großer Wachsamkeit auffordert. Die Donaufürsten- thümerfrage kann zu einer europäischen werden, und zwar nicht blos durch ihren directen Zusammenhang mit der orientallschen Frage, sondern auch durch die Stellung, die der Moldau und Walachei auf der Pa- und ihrer Leitung sich anvertrauen müssen. Ist die Kunst auch nicht fähig, die Arbeitskraft einer Maschine zu ver größern, so wird sie doch den an sich eiteln Luxus den Gesetzen des Schönen unterwerfen und so eine Quelle von geistigem Genuß für den Gebildeten werden. Es kann demnach nur sehr erfreulich sein zu hören, daß sich so große und. berühmte kunstindustrielle Etablisse ments wie die Porzellanmanufactur in Meißen diesen Forderungen nicht verschließen. Die genannte Manu- sacturhatgegenwärtig wiederum, um ausderbevorftehendrn Pariser Industrieausstellung auch bezüglich des Kunststils würdig vertreten zu sein, eine künstlerische Kraft ersten Ranges beigezogen. Galeriedirector Prof. vr. Schnorr v. Carolsfeld hat in ihrem Auftrag das Modell einer Vase entworfen, welches gegenwärtig im Locale des sächs. KunstverrinS auf der Brühl'schen Terrasse ausge stellt ist. Im Hinblick auf die Bestimmung, welche die Vase hat, indem sie die sächsische Kunstindustrie und insbesondere die alte berühmte Meißner Porzellanfabrik auf der großen Pariser Ausstellung vertreten soll, ebenso wie in Bezug auf die Lösung einer derartigen Aufgabe feiten eine» Meisters, wie Schnorr, dürste das ausge stellte Modell von großem und allgemeinem Interesse sein. Die Vase ist in einer edeln griechischen Krater form gehalten und mit Darstellungen der Artemirmythe geschmückt. Die griechische Mythologie stellt die Artemis al» freundliche und al» verderblich wirkende Gottheit dar. Dieser Gegensatz drückt sich in den beiden zur Darstellung erwählten Erzählungen von Endymion und Aktäon au». Da» Bild de» Halse» der Vase giebt die erstere Erzählung wieder, in welcher Artemis in ihrer Eigenschaft al» mild waltende Mondgöttin erscheint. Sie pflegte, wenn sie am nächtlichen Himmel über den Ort gekommen war, wo Endymion, beschützt von seinen Hunden, schlief, ihren Mondwagen zu verlaflrn und. riser Eonferenz eingeräumt wurde. Welche Haltung wird Frankreich einnehmen, das bekanntlich den Fürsten Kusa lange Zeit in auffallender Weise protegirte? Wie wird Rußland, im Hinblick auf seine geheimen und doch so bekannten Pläne, die neuesten Ereignisse in Buka rest betrachten? Welche Zwecke verfolgen endlich die in Bukarest selbst jetzt anS Ruder gelangten Parteien, und wie verhält sich die Masse des Volks und beson ders die von Kusa so sehr begünstigten Bauern zu die sen Zwecken? Alle diese Fragen drängen sich von selbst auf, ohne daß sie jetzt schon beantwortet werden kön nen. Aufgabe des österreichischen CabinetS aber ist eS, rasch jene Maßnahmen zu treffen, die den so wichtigen Interessen Oesterreich» in den Donaufürstenthümern entsprechen, die uns gestatten, vorläufig feste Position zu fassen in einer Frage, bei welcher wir in erster Reihe betheiligt sind, und wir zweifeln auch nicht, daß die Regierung ihrer Aufgabe gerecht werden wird." — Die officiöse „Wiener Abendpost" begnügt sich mit der Hindeutung, daß „die Versuche, ein modernes Staats wesen nach bekanntem Muster zu schaffen, kläglich ver unglückt sind." Die Namen der Mitglieder der pro visorischen Regierung seien ziemlich obscur, es lasse sich aus ihnen vorerst kein Rückschluß auf den politischen Charakter der revolutionären Bewegung ziehen. — Die „Ost-Deutsche Poft" und andere Wiener Blät ter gehen mit der Ansicht heraus, daß Rußland die Er eignisse in Bukarest vorbereitet habe und in aller Stille sich in Stand gesetzt habe, die orientalische Frage aufs Reue zu eröffnen. Die Proclamirung des Grafen von Flandern, der sicher ablehnen werde, verhülle nur die russische Absicht, einen russischen Prinzen als Hospodar einzusetzen. Preußische Blättn ergreifen diese neue Ver wicklung mit großer Hast, um daran die Aussichten auf all gemeinere Eonflagrationen zu knüpfen. Andererseits hat gewiß auch die Meinung ihre Berechtigung, wonach gerade durch diese Angelegenheit wieder Gelegenheit zur Annäherung unter den Großmächten gegeben würde. Die „Frankfurter Postzeitung" sagt darüber: „Die Wichtigkeit des Vorgangs ist nicht zu verkennen. Das schon längst gefürchtete neue Auslodern der orien talischen Frage öffnet einen Herd neuer Verwickelungen, welcher nothwendig die die jetzige Gruppirung der Groß mächte umgestalten muß. Bei dem allgemeinen Frie- denSbedürfniß Europas ist an bewaffnete Conflicte in- A-vskn Palastrevolution sür jetzt wohl um fs weniger zu denken, al» ja das ganze Land zur Zeit noch ruhig ist. Sollte die Sache jedoch größere Di mensionen annehmen, so wird gerade durch diesen Zwi schenfall für alle Großmächte auch wieder eine Veran lassung geschaffen, sich über andere brennende Fragen zu verständigen und die bisherige Jsolirung aufzuge ben, mit welcher das Interesse des europäischen Friedens nicht bestehen kann." — Aeußerungen französischer, englischer und russischer Blätter, auf die man mit Recht gespannt sein muß, liegen noch nicht vor. Tagesgeschichte. Dresden, 27. Februar. Die Rückkehr Ihrer Ma jestäten des Königs und der Königin au» München erfolgte gestern Abend kurz nach A9 Uhr. Allerhöchft- dieselben wurden bei Ihrer Ankunft hierselbst auf dem Perron des Leipziger Bahnhofs von Ihrer Majestät der Königin Marie, Ihren königlichen Hoheiten dem Kron prinzen und der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie aufs Herzlichste begrüßt. (Jeder officielle Empfang war allerhöchstem Wunsche gemäß unterblieben.) Wit«, 25. Februar. (Pr.) Der Staatssekretär im Staatsministerium, Ritter v. Helm, ist infolge einer telegraphischen Berufung noch gestern Abend mit dem Pesther Zuge nach Ofen abgereist. — (O. P.) Vom Finanzministerium ist dieser Tage ein RcorganisationSplan der Finanzbehörden den k. k. Finanzlandesdirectionen zugemittelt worden, über dessen Durchführung bis 28. d. M. Bericht zu er statten ist. ES sollen nach diesem Plane die Finanz während Eros, ihr Begleiter, die Hunde einschläferte, am Anblick des Jünglings sich zu erfreuen. In sehr anmuthig» Weise ist dieses Motiv zur Darstellung ge bracht. Der Erzählung von Aktäon und seinen fünfzig Hunden, welche uns in den Hauptbildern am Rumpf der Vase vorgeführt wird, liegt die Anschauung von dem Erliegen der frühlingssrischen Natur unter der ver zehrenden Sommergluth zu Grunde. Eine reiche und schönheitsvolle Composition ist hier die Belauschung der Artemis, und ebenso lebendig und dramatisch bewegt ist der Racheact an Aktäon dargestellt, wie Letzterer, in einen Hirsch verwandelt, von seinen eigenen Hunden zerrissen wird. An dem Fuße der Vase deuten Grup pen ruhenden Wildes den Frieden an, welchen dasselbe unter dem Schutze der Göttin genießt. Das Ganze ist sehr glücklich, frisch und warm gedacht und ebenso mei sterlich auSgeführt. C. Elß. Dir Erforschungt-Erpeditisnen im Aeg»a1«ri»l-Afrik« »au Karl 8. p. Decke«. Dre»de«. In der am 23. Februar stattgefundenrn Sitzung des Vereins für Erdkunde, die unter dem Vorsitze de» Hrn. Majors v. Abendroth im vollgedtäng- ten Saale der HandelSinnung abgehalten wurde, hielt Hr. vr. O. Kersten au» Altenburg einen freien, sehr anziehenden Vortrag über die Reifen und Schicksale de» hannöverschen BaronS Karl v. d. Decken, den er in den Jahren 1862—1865 nach dem Djagga- und Kili- mandscharolande u. s. w. im Aequatorial-Oflafrika be gleitet hatte. Hr. vr. Kersten begann seinen auf That- sachen der Autopsie beruhenden Dortrag mit einer kurzen Skizze d» „geographischen Laufbahn" de» BaronS v. d. Decken (Sohn Ihr» Durchl. der in Berlin wohnen den Frau Fürstin Adelheid v. Pleß) und mit der Be merkung, daß da« Unglück mit seltener Consequenz die lande-directionen aufgehoben, an deren Stelle Finanz« senate den betreffenden Statthaltereien einverleibt, die Finanzbezirksdirectionen ebenfalls aufgehoben und an ihre Stelle Finanzinspectoren mit einem Hilfspersonale gesetzt werden. Die Hauptsteuerämter sollen aufrecht bleiben. — (O. P.) Aus der Zahl der sieben Gastpredig» ist mit einhelliger Stimmenmehrheit Herr vr. und Rabbiner Moritz Güdemann aus Magdeburg zum Prediger der hiesigen israelitischen Gemeinde gewählt worden. Prag, 26. Februar. (Pr.) In der gestrigen Sitzung desWahlrevisionSauSschusse» stellten die Tschechen, von den Feudalen unterstützt, abermals die exorbitan testen Anforderungen. Die Deutschen enthielten sich der Abstimmung, beabsichtigend, dasselbe wahrscheinlich auch künftighin zu thun. Pesth, 25. Februar. (Deb.) Die feierliche Audienz zur Entgegennahme der Adressen ist für die Adreßdeputation der Magnatentafcl auf Dienstag halb 2 Uhr Nachmittags, für die Deputirtentafel auf 2 Uhr Nachmittags desselben Tages festgesetzt. Gleichzeitig ver lautet, daß Ihre Majestäten Ende dieser Woche nach Wien zurückkehren. — Die kroatische Adreßdepu» tation hat Repräsentationen behufs Sanktion der Sta tuten der kroatischen Akademie deS Museums und be hufs principiell» Genehmigung der südslawischen Uni versität dem Leiter der kroatischen Hoskanzlei, Feldmar- schallleutnant Kussevich, überreicht. Ihre Abreise ist für morgen festgesetzt. Venedig, 25. Februar. (W. Bl.) Großfürst Niko laus, Großfürstin Alerandra von Rußland und Prinz Peter von Oldenburg sind heute Morgen auS St. Pe tersburg hi» angekommen. * Berlin, 26. Februar. Der „N. Pr. Z." zufolge wird der Botschafter in Paris, Graf ». d. Goltz, durch Geschäfte noch hier zurückgehalten, hat aber die Absicht, sobald diese erledigt sein werden, spätestens am 4. k. M. nach Paris zurückzukehren. — Fern» schreibt dasselbe Blatt: Die Nachricht, daß die österreichische De pesche vom 7. d. M. vom preußischen Cabinet schon beantwortet sei, ist unbegründet. Die Andeutungen einiger Blätter über den Inhalt der angeblichen preu ßischen Antwort sind also erdichtet. — Die „D. R.-Z." veröffentlicht aus Braunschweig, 23. Februar, eine Er klärung deS Advocaten Aronheim, der bekanntlich den Juriftentag wider da» Obertribunal berufe« wollte, in der es heißt: Auf meinen Antrag, die sofortige Be rufung des Juristentages betreffend, ist von dem Vor sitzenden der ständigen Deputation folgende Bescheidung gegeben: „Der deutsche Juriftentag trete nach tz 2 der Statuten in der Regel alljährlich zusammen, dir stän dige Deputation sei wohl ermächtigt, eine regelmäßige Jahresversammlung ausnahmsweise auSfallen zu lassen, nicht aber eine außerordentliche Versammlung zu be rufen, eS könne deshalb auf den gestellten Antrag nicht eingegangen werden." Posen, 24. Februar. (Schl. Ztg.) Vom Erzbischof Grasen LedochowSki, der gegenwärtig in Rom weilt, ist beim hiesigen Domcapitel die Benachrichtigung ein- getroffen, daß er vom h. Vater mit sehr wichtigen Ar beiten betraut sei und daher die Verwaltung der ihm anvertrauten Erzdiöcese schwerlich vor Mitte Mai werde übernehmen können. Wie man hört, bestehen die dem Erzbischof Grafen LedochowSki übertragenen Arbeiten in der Ausarbeitung einer sehr umfangreichen Denk schrift über die gegenwärtige Lage deS Katholi- cismuS in den dem russischen Scepter unterworfenen ehemals polnischen Landestheilen, zu der das Mate rial von polnischen Geistlichen geliefert wird, welche mit den kirchlichen Verhältnissen in Polen und Lithaue« genau bekannt sind. Diese Denkschrift soll die Grund lage des feierlichen Protestes bilden, den der Papst vsr Europa und der ganzen Welt gegen die Rrpressivmaß- regeln der russischen Regierung in Polen und Lithaue« zu erheben beabsichtigt. Außerdem soll diese Denkschrift an die katholischen Höfe übersandt werden, um sie zu einer ähnlichen Kundgebung zu Gunsten der russisch- sen Mann voll kräftigem Unternehmungsgeiste und deutsch-nationaler Gesinnung auf seinen afrikanischen Reisen stets verfolgt habe, bis es in der letzten bekla- genswerthen Katastrophe auf dem Dschubafluffe, wo die räuberischen Somalis daS gestrandete Dampfschiff über fallen, geplündert und mehrere der ErpeditionSmitglie- der niedergemacht, seinen Höhepunkt erreicht hatte. Zuerst beabsichtigte Baron v. d. Decken, sich mit de» nach dem Nyaffasee vordringenden Albrecht Roscher aus Hamburg zu vereinigen und ihn in seiner peku niären mißlichen Lage zu unterstützen. Bei seiner i. I. 1859 erfolgten Ankunft in Zanzibar wurde aber diese edelmüthige Absicht durch die Nachricht von der Ermor dung Roscher'S, der am 19. März 1866 in Hidonguny unsern deS Sees Nyassa dem Pfeil eines gemeine» Mörders »legen war, vereitelt; ebenso verunglückle infolge vielfachen Mißgeschickes die von dem Baron zur Rettung der Papiere Roscher'S und zur Bestrafung d» Mörder von Kilos in da» Innere veranstaltete erste Erpedition. Bess» gelang die zweite Expedition in daS Innere, die der Baron mit dem englischen Geolo gen Thornton nach dem Schneeberg« Kilimandscharo unternahm. Dieser unter dem Aequator liegende, ea. 26,000 Fuß hohe Bergkoloß wurde bis zu rin» Höhe von 8000 Fuß erstiegen. Ans sein» dritten Expe dition im Sommer 1862, auf welcher vr. Krrste« ihn begleitete, gelang e» dem Baron — wenn er auch ver geblich versuchte, in das von einem kriegerische« Volke bewohnte Massailand rinzudringrn — den Kilimandschara zum zweiten Male, und zwar diesmal bi» zu ein» Höhe von 14,000 Fuß, zu besteigen. Rach Zanzibar zurück gekehrt, beabsichtigte der Baron mit vr. Kersten «ine viert« Expedition quer durch Madagaskar zu unter nehmen und fuhr auch zu diesem Zwecke über die Seyschellen nach der Insel Rtunio», mußte aber leid» die Aut.
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