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Dresdner Nachrichten : 16.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189505167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-16
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1895
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Lizsrio Strodliuttsbrilc. * Konsul,« MvcksII«. «* l'onwpreeber HI, :j!j!Lt. s Iw^mckc-r!- .ineb Ilir ilktt NIun»«»ii« »i »«o MWD ED MG ^WM M MWM — «» ITVk44IINI4 I K «IIN II IUI NIsll »WIILIIIR >»T IWWW^I M WM WMW > I M — fül' l>ie 8por1kv8lvoede «>»> «ÄL li. VtzLäix, <Vsi8klisiLli88ll'. 34. M, 1 kckr Otrgiernna und Geistlichkeit in Frankreich. französische Finaiizeil. Hosiiachrichtcn. Ausstattung für Sit. ^«»O. NUlkgri. ^jnt.ni'ilrgk.S' " -"' ' - Politische». „Drei Tage wird raisounirt. nacht,er wieder Ordrc parirt!" lautet eine alte Soldatenregel. die sich auch gegenüber der Um slurzvvrlage bewährt. Tie Pa ringe ist gefalle» und das Prestige der Regierung hat durch die de» Sturz des Gesetzentwurfs be gleitenden Umstände keine Stärkung rrsahren. Diese That'achc sieht nun fest und damit basta! Jetzt handelt es sich nicht mehr darum, die begangenen Hehler in beklagen' und zu bekritteln, sondern ihre Wiederkehr zu verhindern, und das kann nur erhielt werden, wenn man sich ihrer klar bemüht wird. Welcher Art diese Hehler sind, darüber kann kein Einsichtiger im Zweifel sein und die Regierung selbst am wenigsten. Darf man also hasse», das; die maßgebenden Kreise aus der letzten Niederlage die entsprechende Nutzanwendung für die Zukunft ziehen werden, so wäre es ver- werilich. wenn die nationale» Parteien durch kopfhängerische Ans blicke die Sammelarbeit der Regierung stören wollten. Das srutsche Reich wird durch das Scheitern der Umsturzvorlage nicht aus de» Angeln gehoben. „Ein Mann über Bord — vc»In tont !" Tas Rcichsschisf aber, nachdem es einen Augenblick back gebraßt batte, um eine» vergeblichen Bersnch zur Rettung des Pernnglückten ;» machen, verfolgt seinen Kurs weiter, die Bemannung entert am und mit Hurrah geht es vorwärts in die Wogen: „Poll Dampf voraus!" In der That sind wir bei uns zu Lande noch lange nicht so »chliiinn daran, wie andcrSwv. Manch eine frcnidc Regierung würde sich Glück wünschen, wen» sie in unserer Haut fleckte. Zu diesen slemden Rcgierungsinhabern. die sich ans ihren Posten hervor ragend ungrmüthlich suhlen, gehört in erster Linie Herr Ribot, der wenig beneidenswerthc Präsident des 3t. Ministeriums der dritten französischen Republik. Ter Schrecken des Landes. die Depntirlcn- kannncr, ist am Montag wieder zusannnengetreten und diese Ge legenheit hat Herr Ribot benutzt, um i» Bordeaux eine Rede zu Hallen, die ihrer Absicht »ach eine Empfehlung der bisherigen Verdienste des Kabinets darstellcn sollte, in Wirklichkeit aber nichts Maimccting, Eorsvprvbesahrt. Tistanzri». Besuch der Schlachtfelder. Bisiuarckhnldignng. diese hingebiingsvollc Aufopferung? Sie hatte nichts Eiligeres zu thnn, als von dem so schwer betrosienen Lrdcn schleunigst die Ziiwachsstener einzutreibe»! Dieser Vorfall erinnert lebhaft an ein ähnliches Borkommnik. bei dem die leitende Rolle der Pariser Gemeindcralh spielte. Bei der Ausstellung des StadtbudgctS kam n. A. ein Posten von IM Zes. in Hragc. den die Stadt Paris alljährlich als Beihilfe an einen Schwcstcrorden zahlte, der unent geltlich eine große Anzahl siecher Kinder verpflegt. Diese lüOü Hrrs. wurden gestrichen, ans Fanatismus gegen den kirchlichen Eharakter der wohlthätigen Anstalt, zu deren Unterhaltung sie als bescheidener Beitrag bisher gedient hatte». Hür streiken c Arbeiter aber ie>,«00 HrcS zu bewilligen, daraus kommt cS demselben Stadt- rath gar nicht an. Bon dieser kleinlichen Gehässigkeit sind sowohl die staatlichen wie die kommunale» Behörde» gegen Alles erfüllt, was mit der Kirche, mit der Religion znsammenhängt. Tic staat liche Autorität gräbt sich dadurch selbst ihr Grab und bciorgt die Geschäfte des revolutionären Sozialismus, der auch bei dem neuesten kirchlich-staatliche» Konflikt wegen der ZuwachSslcuer das Jett von der Suppe abschöpscn wird. Das; der jüngste Zusamnrcnslvtz zwischen Staat und Kirche in Jranlrcich gerade wegen einer sinanzicllcn Jragc erfolgte, ist be zeichnend für den Eharakter der Lage überhaupt. In dem Haus halt der dritten Republik hat sich die große Raubspinne des chronischen Defizits cingcnistct. Sic spinn! ihr Gewebe fort und fort und verschlingt eine Milliarde »ach der anderen. Ans 30 hat sie es bereits gebracht und noch immer wisse» die Staatsmänner der Repnblik leinen Rath, wie sie des gefräßigen Ungeheuers -Herr werden sollen. Ter Radikalismus möchte cs gern mit der direkten Stenerzange zu Tode zwacken, aber erst muß die Zange angesertigt werden und da hapert es. Direkte Steuern sind der herrschenden Schule ein Gräuel der Verwüstung. Rach der Meinung dieser Theoretiker haben sic ihren Namen »nr deshalb, weil sie „direkt" in den sozialistischen Staat hincinsuhirn. Andcrcrseits sind aber die Gegner der direkten Besteuerung auch nicht gewillt, zu einer dnichgrrifenden Reform des indirekten Steuerslistems die .Hand zn bieten und so kommt überhaupt nichts GescheidtrS zn Stande Vermnlhliche Witterung: Kuhle,. Niedcricbläge. weiter war. als eine lendenlahme Entschuldigung für die unver zeihliche ^hatsache, daß ein Kabinet Ribot-,Hanotnm überhaupt und da und tastet unsicher ans'S Gerathcwohl nach zu enmren wagt. Man denke — -Herr Ribot, der m Gemein Man denke — schall mit .Herrn Hanotauz. dem Lande dir „Schmach von Kiel" ausgehalst hat! TaS hat die Ehauvinislcn ganz a»S dem Hänschc» geblacht und sic wollen ihren Gefühlen einen Pnrlnmcntarischcn Abzugskanal durch eine entsprechende Interpellation eröffne». Taß .Herr Ribot cinigermaßen Dampf davor hat, steht außer Hragr Ist er doch bereits i» seiner in Bordeaux gehaltenen Rede nni diesen Punkt wie die Katze um den heiße» Brei herumgegangrn und hat sogar bei der Erwähnung der Intervention der drei Mächte in Lstasien nur von einem „Zwcibnnd gewroche». nicht einmal spricht. Diese kleine, aber bezeichnende Konzession a»"" neuen Stcuerobjekten umher. Dabei ist man denn auch ans die ' Ziiwachsstener verfalle», mit der man gleich zwei Jliegcn mit j einer Klappe schlug, indem man nicht blos das Loch im Staats säckel ei» wenig ziistopftc, sondern zugleich auch der verhaßten kirch lichen Autorität eins versetzte. Freilich, an das dicke Ende, das nun hinterher kommt, hatte man nicht gedacht. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man die ganzen inneren Schwierigkeiten der dritten Republik, die so bedrohlich sind, daß sic an den Grund lagen der französische» Gesellschaft rütteln, i» letzter Linie aul die Jinanzgcbahrung des Landes znrücksührt. Jede sran- Lcutfchland ist also nur eine „>z»antitö nexligv.iblo , von der man jonische Regierung von heute isi in dir fatale Nothwcndigkeit ver- „ . . , ^ , i setzt, mit der Revolution und dem Radikalismus zn feilschen, um den Ebanv.nismus lägt al-S Vorspiel aus die Weiterungen ,ch>,r,;cn. ^ (Zslieberpuppc des Budgets alljährlich der Nation präien di. nch bei der Besprechung der verhängnißvollen Interpellation Tnbri erscheint aber diese Gliederpuppe von eigrben können. An Ausfällen und Nngezogcnhcrten gegen j z„ Hahr in immer dürftigerem Aufputz und schon beginnen Trulichland wird es schwerlich fehlen. Las sind wir aber be>>^ 2ägrspä»c ans ihrem liiiisrlichen Körper bernnszufallcn. Es ic länger desto weniger das Budget rechtzeitig fertig» stellen, ivdaß man bereits aus den Gedanken gekommen ist. das Etatsjahr künftig erst am k. Juki beginnen zu lassen. Bei dem können. An -Ausfällen und wird es schwerlich fehlen. Das sind wir aber bei! unseren westlichen Nachbarn bereits so gewohnt geworden, daß »ns bloße wörtliche Ausbrüche ihrer nationalen Leidenschaft nicht ' mehr anzusechten vermögen, sondern uns höchstens ein Lächeln ent locken über die bunten Schellenkappen, mit denen die .Herren von -^^schreiten Ehauvin's Gnaden sich so schön herauszuputzen verstehen. Die ' .Hauptsache ist, daß die Regierung mit heiler Haut aus dem bevor stehenden chauvinistischen Sturzbade herauSloinmt. daß sic nicht, während der Gischt ihr in'S Gesicht spritzt, den festen Standpunkt verliert, ausglcitet und das Rückgrat bricht. Daneben droht dem Kabinet Ribot noch ein anderes Jntrr- pellationSgewitter. In diesem Halle handelt eS sich um einen Vor stoß der rechten Seite des Hauses, die in der That durch den neuesten Schachzug der Regierung ans kirchrnpolitischem Gebiet gerechten Grund zur Beschwerde erhalten hat. Es ist nämlich vor Kurzem ein neues Gesetz über die Besteuerung der geistlichen Erden erlassen worden, das die sogenannte Znwachssteuer betrisst, d h. eine Abgabe, die beim Tode eines ErdcnsmitglicdeS mit Rücksicht aus den Zuwachs, den dadurch daS Ordensvermögcn er hält, erhoben wird. Diese Steuer worden, daß zahlreiche ärmere Orden Weise den Werke» der christlichen in ihrer Existenz gefährdet werden. Die Angelegenheit steht aus dcm Sprunge, sich zu einem scharfe» Konstikt zwischen der Re gierung und der Geistlichkeit zu entwickeln. ES ist bereits aus Seiten der Betroffenen die Möglichkeit eines allgemeinen passiven WwerstandeS durch Verweigerung der Steuer in ernstlichen Be tracht gezogen worden und nur die gemäßigte Haltung Leo's XIll.. der ans Gründen der hohen kirchlichen Politik zur Zeit keine obene Verfeindung mit der französischen Republik wünscht, hat bisher den Ausbruch der Feindseligkeiten verhindert. Von wie ge hässigem Geiste die französier Regierung gegen die Orden erfüllt ist, geht aus folgender Thatsache hervor. Vor einiger Zeit herrschte in einem kolonialen Distrikt eine tödtliche Epidemie unter den Truppen. Die Regierung wendete sich mit der Bitte um Ent sendung von Hilfskräften au einen Orden des Mutterlandes. Dieser schickte sofort mehrere Schwestern, die sämmtlich in Aus übung ihres Berufes starben. Damit nicht genug, ging sofort eine weitere Anzahl von Schwestern an den Ort der Seuche ab und auch diese folgten größtentheils ihren Vorgängerinnen im Tode nach. Wa» war nun der Dank der französischen Regierung für am diesem Wege gäbe es schließlich eine» Posi- numerando-Elat. Dieses budgetäre Ideal, bei dcm die Negierung nach eigenem Ermessen die nöthigcn Ausgaben zu machen und die Kammer nur hinterher ihr Plarct z» geben hätte, wird vielleicht eine Errungenschaft des 20. Jahrhunderts werden. Einstweilen aber bleibt Alles beim Alte» und dieser BeharrnngSznstnnd bat gerade für die französische Republik so wenig Verlockendes, das; die Franzolen ungleich schwerer wiegenden Anlaß als wir haben, an daS Schicksal die sorgcnbeschwcrte Frage zu richten: „WaS nun?" Akrnichrkib- nnd Fcrnsprcch-Pcrichte vom Isi Mai Berlin. Reichstag. Aus der Tagesordnung siebt der vom Abg. Rickerl ,sresi. Ver.l beantragte Gesetzentwurf bekr. Abän derung des Rrichswahlgesetzes. - Abg. Nickcrl: Der Antrag ist im Voriabre von diesem Hauie bereits angenommen worden. Die und sogar in Parlamenten lant geworden sind gegen unser be stehendes Wahlrecht. — Abg. Basjermann <»l.): Auch wir wün schen Erhaltung des bestehenden Wahlrechtes und von diesen; Ge ! sichtspnnltc aus sind wir bereit, die '.'essernde Hand an etwa vor l handcnr Mängel desselben zn legen. — Abg. Lieber Ecntr. Nachdem wir selbst frittier die Anregung dieser Angelegenheit ge geben und noch im Voriabre dem gleichen Antrag zugeslimmt haben, verstehe es sich von selbst, das; wir dies auch beule thnn Wir werden so lange wiedcrkommen, bis diese Forderung erreicht ist. Redner bedauert sodann den Widerstand, aus den die Forder ung nach Tagegeldern für die Abgeordneten stoße. Auch er lege ferner Verwahrung rin gegen die auch parlamentarisch hervorge- trctenen Bestrebungen nach Beseitigung des allgemeinen Wahlrechts. — Abg. v. Bucklig erklärt kurz, ihm je» von Bestrebungen in seiner, der koni'rwatinen Partei. a»f Absctmssung des allgemeine» gleichen Wahlrechts nichts bekannt. ,Gelächter »inks^. Seine Partei leime den vorliegenden Antrag ab. — Abg. Singer <Soz.): Wenn Herr v. Buchka von solchen Bestrebungen nichts weiß, io niag er doch Herrn Graf Mirbach darnach frage» (Beifall). Was den vor liegende» Antrag »nd die Diätenfrage anlangt, so kann ich nur sagen: Wenn der Reichstag seine verfassungsmäßige Macht ge brauchen will, dann wird der BnndeSrath, der mit souveräner Ver achtung aus den Reichstag und seine Beschlüsse blickt, es nicht Timnerstilil, 16. Mai. wage», über Beichlüsie des Reichstages io ohne Weiteres hinirez zngche». Wir würden, wenn wir bc»pielsweise dcn Eicit ableluiien. auch die Bewilligung von Diäten erzwingen könne». — Staats sckretär v. Bötticher lieber den voriahrige» Beschluß des Reichs tages. der sich mit dem gegenwärtigen Antrag deckt, bat dcr Bllndesrath »och keinen Beschluß gefaßt, ich kan» mich daher hie, über nicht weiter äußern, »nr dem muß ich entgegen treten, als blicke der BundeSralh mit souveräner Verachtung an'' dr» Reichs tag. Wenn der Vorredner einen solchen Schluß daraus zieht, daß de» Biindesrath Beschlüsse» dieses Hause-) nicht bcilrill. io tonnte man ja mit demselben Rechte ans der Ablehnniig von Bundesralhs- vorlage» durch den Reichstag de» Schluß ziehen, daß der Reichstag mit sotweräiiec Perachiiing aui den Bnndesratb blick!. Biindesrath und Reichstag sind gleichberechtigte Faktoren, jeder darf für sich Freiheit seiner Beschließinigen beanspruche». Wenn dann H'rr Lingcr »och mit Ablehnung des Etats drobl. w alanbe» S>. doch nicht, daß Sie dem Bundesralh einen Ge allen mit dem Etat thn» nnd mit dcr Verweigerung des Etats ihm Kninmer be reiten. Der Bni.desrnth legt Gesetz nnd Etats vor, nicht in icinem Jnteresie. sondern in dem des Reiches, und wen» der Reichstag aus Empfindlichkeit oder Ucbelwollc» den Etat avlehnt — linke»! nita — Abg v Ezcnlinsli Pole» erklärt sich Namens der Polen tür den Antrag Rickert »nd fügt bin;»: Die Polen halten se't an dein allgemeinen gleichen Wahlrecht. - Abg. Förster ,AnI. wrichl ebenfalls für Ailirechterhallnng des bestehenden Wahlrechtes und für möglichste Sicherung des Wahlgeheimnisses. Tie in dem Antrag Rickert »orgeschlageiie» Jsolirzrllcn rricheineii ihm über ilnisig. — Abg Rickert. Wenn der Herr Staatssekretär für den BnndeSrath Freiheit in der Entschließung fordert, so kann ich »nr erwidern: Fanen Sie doch cndbch einen Entschluß' Herr Buchka weiß nichts von den Bestrebungen gegen das allgemeine gleiche Wahlrecht Jni Herrenhaus hak Gral Mirbach gesagt, die Regier ungen möchten einen neue» Reichstag auf anderer Grundlage in s Leben treten laneii und zwar »iiverzüglich, »nd dann hat Herr Graf Mirbach an Alexander nnd sein Schwert erinnert. Was lall das Alles Heiszen. wenn rS nickt einen Bruch dcr Ver fassung bedeuten soll? - Aba. Graf Limvurg-Stirnm (kons.) be streitet. daß die Worte des Grafen Mirbach io anSzuIegen seien: auch sei cs gerade die Linke, welche in der Frage des Wahl geheimnisses »nd in dcr Diätrnsrage nni einen KoMkt lossiencre. — Abg. v Buchka ikons.i stellt ebenfalls nochmals in Abrede datz von den Konjcrvalwen beabsichtigt werde, das Wahlrecht anzn- tafle». — Aba- Lieber lEentuim-: Tie Aeußernnaen Singers batten ledenialls de» Vortheil. daß sie die Herren Gras Limburg- Sliriim »nd v. Buchka zn ihrer im Name» dcr ganzen ko»!ervativen Partei abgegebenen Erklärung, daß die konservative Partei das allgemeine gleiche direkte geheime Wahlreicht nicht anzutaskcn be ahsichtige. veraiilaßt habe». Herr» GrafLimbnrg-Stirlim kann ich darin nicht heislininien daß die Tiätensiage in irgend einem Zu- saminenhange des Wahlrechts sieht, andererseits werden Sie von »ns nicht erwarte» könne», daß wir lins, nm unsere Forderungen dnrchzlijetze». ans die Seite der Slenerperweigerer slellen, wie Herr Singer dies wünicht. Das haben Sie von »ns bisher noch nicht erlebt nnd das werden Sic auch künftig von unS nicht erleben. — Abg. Liebcrmann v. Sonneiibeig spricht sich für de» Antrag Rickert ans. aber nicht wegen der Wahlbceinsliissuiig durch Beamte, sondern vielmehr um der Wahlbccinflussiing seitens der Parteien links rin Ende zu machen, insbesondere der Wahlbeeiniinssnng durch freisinnige indische Arbeitgeber zn Giliisten freisinniger Kandidaten. Redner empfiehlt dann noch Einführung der Wahlpflicht. — Abg. Bindewald iA»t.> sucht die Behauptung, das. die Koinervativen eine Antastung des de sichenden Wahlrechts beabsichtige», durch den Hinweis aus ein konservatives Wahl'lugblcitt zu beweisen, das die Worte ent hält. „Tic Stimmen müssen nicht »nr gezählt, sondern ge wogen werden." — Abg Singer Soz.s: Mit dcr Wahlpsticht seien seine Jrenndc einverstanden, aber freilich gehöre dazu auch die Wahlpflicht der Franc». - Abg. Träger ircii. Volksp. Es ist dem Abg. Gras Limburg Stimm nicht gelungen, dir Deutung abzujchivächen. welche Rickert der Aciißernng des Grasen Mirbach im Herrenlians gegeben bat. Was soll den» wohl das Durchhauen des gorpi'chc» Knotens in diesem Zusammenhänge »»!'> »och dazu »iiverzüglich. wenn nicht einen Versasinngshrnch bedeute» ? — Abg. Bebel: Trotz der Erklärung der Konservativen würäen dieselben den Tag mik Freude» begrüßen, wo die Regierung gegen das allgemeine gleiche Wahlrecht verginge. Habe doch Graf L:iu bürg selber vor eineinhalb Jahren im preußischen Avgeord»et.'» Hans sich gegen da? bestehende Wahlrecht ausgesprochen. - Abg. Gras Limhiirg Sllkiii» besirrilet Vas; ans seiner damaligen Acnße'. iiiig der von Bebel gezogene Scblns; ;n zirben >ei. -- In der zweiten Lesung wird zunächst der rrsie Pamgrapb ves bcanlrgzten Gesetzentwurfs gegen die Stimme» der Könservativen nnd der Reichspgrtei angenommen. Vor der Ab'ijmniniig üver den n ick itcn Parngraplicn beuveisell Abg. v. Kordons die Beichlnßsäiiigkeit des >sa»scs Tie Auszählung ergiebt die Anwesenheit von IG Mitgliedern, dns Hmis ist oho beichlußiinkäbig. — Morgen drille Brrnthnng der Vorlage Mililärreliktciivrnvranng vom ,-celbweöel abwärts, sowie Jiivalideiigrietznovellr. «erner Nnchirag-setit. Zaäer- sieneriiothgesed Berlin. In der Kommission des Reichstages in, die No vellc des Braniitweinilrnergesetzes ibeille Srhotzielrekär Gra? v Posadowskn mit. daß dcr Biindesrath über den Schluß der Session »och keine ElitlcheiSilng gelaßt habe: jedeinalls «olle aber »ach dcm Wunsche der verbündeten Regierungen die Branntwein sicncrnovrllc noch in der gcgriiiväitio.eii Taoang vera'»chiedek werden. — Die Kommission Ses Reichstages inc sic Novelle der Gewerbeordnung hat beschlossen daß mir dicienigen Puch . Kunsi. »nd Bildwerke vom Hansirhandel g»s;»schlicßcn sind, die in sitt licher oder religiöser Beziehung Aergerniß erregen. — Tie Kaiserin Friedrich bat mit Gciichmigiiiig des Kaisers über die große iiilci- nationalc KliiislanSslclliing ii» Jahre 1806 das Ehrenpräsidium übernommen. — Die König!. Skiilplnrensginmlnng in Dresden h.u aus der große» Berliner Knnsi AncsleNiing Hugv Lederer s (Berlin> „Heinikehrensc Soldaten". Giipsreliesabguß. angekausi. — Tic Kommiinon für das Bürgerliche Gesetzbuch wird vor Eintritt de, Sommcrfericn die 2 Lc»mg beendigen nnd im Oktober beim Wirderziisammcntrilt wird das E>>isnhrungsge>etz diirchbrralhen werde». Man >si in der Kommission dcr Ncbcrzengniia. daß mit dem Ende des Jabres die gelammte» Arbeiten dem Bnndcsrakhe die Förderung der Planlagcnarbeiten denen die Znknnst wirthlchastlichen Arbeit, der Handels- und und der kausmännliche» Bestrebungen, ans L rutsch Ost AsiilaS bcmhe. tm weiteren An- Pf»,6,'« «8W «j„der»iilii,. LL. orks-ncr Aiolkerc, tzetri'. Pimid. Valltmkrlr. 7N.
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