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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061102018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19061102
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-02
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.11.1906
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verugsgedühr: »ni'tittdrtt» >»» *'«»» de» tü«N» pvstmatl,kr »uttaaur,, »ur» unter« Su>,r» »»»« »nt an L«o>- mit Moni»«»» nur »tnmav «tvtl X»v>. durchau»ivürü»,«»m- miMvuürr » Ml de« « Mt »0 Dt Ivr, ei»»iLl>Lkl ZultkllunL durch di« Mrck»Vtt ,°d,ie«c<t«lt««ldi.imilu»- tand «ll kniwrechrnd«« Zuichtaa«. «achdi uck aücr »rtttet». Ortatnol- vi««ril„i„k» uur mU »rulUcher OurUeuanaatel.Drktd Nacbr.tt »lürg,. S!ach>r»,liche Lonorar- «»'vrUchr blkidrn undrrückticdnati -»vertanute Mariuikrivt« werten utcht autdewalrtt. r»I»,ramm «treu«' Machrich»»« De,«de» Gegründet Is836 ^nresgen-tarsf. Innabme von Ankündl,«n,e» di« nachmittaa« s Ubr Sonn. und krirriLu« nur Morirnslrate s» von n di« v,i Ubr Die NvattioeMmnd- «eilr ica « Silben» sc» Piu Sn» kiiudlaunoen aui der PiwalieUe Zeit« Sb Pt» . die sivalliae Zeile aui lert» i>tie bo Pig. al« Einueiandi Zeile «v Bi» In «iiimmer» nach e»u»- »nd Aeierl»,e» > ivalitue Brundjkile so Pi,.. aus Privaiieite «o Pi,., sidalitae Zeile aui lerlieiie ui d alt Linoelaudt so Pi,. Su«würii,e Sul- Ira,e nur ,e,cn PorauLbejodlun«. BelesdILller loilen r» Llmnt,«. Arrnlprecher i Nr. U und LVSS. KllUplgeichLsMell«: Marienstc.rS. Ilvlu^. IN« v«»r» tedei'li'Sli-kliullslliil grosso b'iLneks 2 ölarlc. DUgk' Vsrssnä nneb LuswLrt«. ^ ISalxl. Sokäpotdelsv, vresöen, Oeorxenior. ß ^«rPür»rr^rrL;rrrrr^»^«kM«^ Lkinstk u. milävZts Liier 1oil6t.ig- ---- ----- Zellen! tstliH»«» I xEsrhI Loeiikein xarküiniert. 2li tiLden in Lii. eineoki. KeseiiLkien. ^rrrxrererrrrErsrrrri'rsLKrrr^rÄkrrrU'rrrrtrrrti^rr^rrrrjr^srri r Kunst-Lsloa voll kraxor 8lr-a8se »llc!ireil8- Lnül kiekter ß I'rsLvr LtruLse ^ KesefieiilkkH fsdrilc feine«' «.eliemapeii. HV« Io Kebssueliz- unü l.uxuz-l.sliel'wsi'sii. Ir»»!-«- Li LäoU Maler „ u,i,I « »nie« Nri»><l«»>, l.8liei'v>»3l'8ii-8pöri3l-Kk8l:tiLft -u«» Polen und Ullramonlaiie. Hosiiachrichte». Dresdner AnSslrllungen, Gustav Adolf Festspiele. Mutmaßl. Witterung: j »> H RessvurcrdeiKaufniannschaft. „RaihandelWeisc",Kamnier»insik. Kirchenkonzert. Hensler-Prozetz Kül»l, Veränderlich. I s^l^lll«^, ,»» VV1 llll-kk I vatlkau, Erzbischof und aufsässiger PoloniSmus batten ihren Dreidiind unverändert ausrecht unld wetteifern mit einander in der Bekundung ihrer völligen Nichtachtung und Verstand»lÄolsUgkeit gegenüber allen den Anforderungen, die von der scikver dodrohlich aMwtdenen Lage im Lünten der vreu- sjischen Nionarchie an den nationalen Sinn und an die Be tätigung des Emvslndens stir die staatliche 'Autorität gestellt werden. Der Herr Erzbischof von Etabtewski gibt sich nach wie vor zum Schildbalter der geheimen polnischen Hetzer und > Austviegter her. die. selbst sich im sicheren Hintcrbalte bergend, j dns -Nisi des Ausruhrs von Haus zu Haus, von Hütte z» Hütte streuen, in den Seelen der Minner wilden Hass gegen, das die armen Polen „entrechtende" und „knechtende" Prcusien » entfachen und sogar die Herze» der stinder nicht verschonen, sondern auch dort den ssanatismus züchten, der sie zu osiener Aus- lelntting wider di« Gebote ihrer Lehrer und die Anordniinae» der Behörde treibt. Wie toll die Zustände geworden sind, welche unabsehbaren Folgen von.einer «weiteren Ausbreitung des Kinderkreuzzuges und des Schu'lstreiks drohen, darüber scheinen jetzt endlich auch ultramontancn Kreisen die Angen aufzugehen.: Die „Germ." lästt sich wenigslens dazu herbei, aus einem an sic gerichteten Briefe eines Lehrers vom „Kriegsschauplätze'^ einige Stellen olbzudrucken, die mit ihren scharfen Schlaglichtern ! den ganzen Ernst der Situation ausgielbig beleuchten. Es > heiht darin u. a., daß in allen Klassen besonders die Mädchen ^ ihre Lehrer aus das äusjerste Peinigen, indem sie beispielsweise ^ mit fest verschlossenem Munde sortlwährend polnische Melodien s summen. Wenn dann die Kinder ihre Lehrer in der Schule aus jede mögliche Art bis auss Blut geärgert haben, gehen sie aui den Kirrl-platz zu dem MissionSkreuze und beten dort eine -Stunde lang, während die umstehenden emnEcnen Polen Verttvünlschungen gegen Preutzen und die Lehrer ausslohen. Das ultra-montan« Blatt erklärt hierizu, man könne „nur mit Be sorgnis aus eine solche Demoralisation der polnischen Jugend sehen. Diese Verquickung des Politischen mit dem Religiösen werde bittere Früchte tragen, und der Zdviesoalt, der in die hciligjsten Gefühle der Kinderherzen immerfort hincingetragcn werde, könne nicht ohne den verhängnisvollsten Einsluh aus die Charakterbildung bleiben". Wenn man's so hört, möcht's leidlich scheinen! Sobald e? sich aber darum handelt, den Anfang der Selbsterkenntnis weiter zu entwickeln und den Worten die Tat folgen »u lassen, verlsagt die ultramontane Presse sofort. 'Das wäre sa ein« unverzeihlich« Sünde wider das Parloigöhcntum, das ein Handinhandgehen ntit dem Polonis'm'Us durch dick und dünn verlangt, mag auch die staatliche Autorität darüber in Trümmer fallen. Wollte das Zentrum ernstlich wider den polnischen Stachel lecken, dann mühte es fa vor ollem auch dos Verhalten seines erzbischöflichen Schutzheiligen Florian an den Pranger stellen. Ehe aber Herr Florian von Stablewscki von Zentrums wegen desavouiert wird, eher kann es Steine «m Deutschen Reiche vom Himmel regnen. Und doch ist gerade das Einsetzen der hirtenamklichen Autorität des Erzbischofs »u gunsten der polnischen Rebellen dasiemae Moment, das am ollerbösartigsten wirkt: denn aus dein Bcwuhlsein, dah der Erzbischof hinter ihnen steht, schöpft die deutschfeindliche natianalvolnisch« Be wegung den wesentlichsten Teil ihrer unheilvollen Kraft: aus der Ueberzeugung, dah der Kirchcnsürst. aus den aller Blick« ge richtet sind, ihr Treiben billigt, entnimmt die polnische katho» lisch« Geistlichkeit einen immer erneuten Ansporn »um poli- tischen Mißbrauch der Kanzel und des Beichtstuhls. Die Verwirrung der Geister mutz vollends auf das Höchste gesteigert werden, nachdem der erzbischöfliche Fanatismus, unter dessen Schirm und Schutz die grobpolnischen dlgitatoren ihr schnöde- Handwerk betreiben, nunmehr auch das päpstliche Be- stätigungSsiegel erhalten hat. Und doS in einem Augenblicke, wo die in öffentlicher Volksversammlung von einem polnischen Redner auSgegebene Parole: „Blut mutz fliehen!" bereits ihre Wirkung durch schlimme Gewalttaten zu äuhcrn beginnt. In der allerweltSossiziösen „Wiener Pol. Korr." wird der Stand punkt Pius' X. dahin gekennzeichnet, datz der heilige Stich! die vom Erzbischof von Stablewski in der Polensrage ein genommene Haltung keineswegs mißbillige und dah daher an «ine vatikanische Zurechtweisung des Prälaten nicht zu denken sei. Diesen Schluß mußte man bereits aus der ganzen bisherigen Haltung deS Vatikans mit Notwendigkeit ziehen, und insofern besagt die Kundgebung nichts Neues, sondern ent hält lediglich die offiziöse Bestätigung einer schon bekannten Tatsache. Damit begnügt sich aber der Vatikan nicht, sondern er hält es für erforderlich, noch mehr Ocl ins Feuer zu gießen und nach Berlin eine Drohung zu richten, die am Schluffe des nachstehenden Satze« unverhüllt ausgesprochen wird: „Man rechnet im Vatikan auf di« staatSmannisch« Einsicht und den konzilianten Sinn her maßgebenden preußischen Kieisr den Katholiken gegenüber, und ist überzeugt, daß die cirtfcheidendrn Stellen eS M verhindern wissen werden, daß daS gute Ver hältnis zwischen dem heiligen Stuhle und dein Deutschen Reiche, dessen Aiifrechlerhallnng beiderseits aufrichtig gewünscht wird, durch die obenerwähnten Schwierigkeiten und deren etwaige Folgen eine Störung erfahre." Das ist ein echtes und rechtes Iesnitcnstückchen, von eben dem Staate, der dem Ullramonlanisnnis die denkbar weichste und bcguem-ste Bettstatt bereitet, zu verlangen, das; er dem mit seinem Hirlerisia'oe scharf dreinschlagenden Erzbischof von Stablcwski auch noch die andere Backe Hinhalten solle, um dort ebenfalls so viel Streiche z» empfangen, bis von der staat lichen Autorität überhaupt nichts mehr zu merken ist. Zu einer solchen Brüskier»»« Deutschlands »ersteigt sich Pius X. in demselben Augenblick, wo er in einer anderen offiziösen Kundgebung um die Gunst der kulturkämpserischcn französischen! Republik bettelt und de- und wehmütig erklärt, das; zwischen! dem Vatikan und der Monarch>stiichcn Partei in Frankreich! keinerlei Einverständnis bestehe, datz vielmehr Pius X. die I Republik ebenso akzeptiere, wie Leo XIII., und datz die der § Republik freundlichen Weisungen Leos XIII. ihren vollen Wer: behalten hätten. Diese Auslassungen bestätigen die bereits früher aufgetauchten Gerüchte, dah im Vatikan der Einfluh deS ehemaligen, bei der letzten Papstwahl durchgefallenen KardinalstaatssckretärS Nampolla wieder die Oberhand gewonnen habe, und datz aus sei» Betreiben die vatikanische Politik im Begriffe stehe, mit einem scharfen Linksabmarsch zu Frankreich hiyüberzuschwenken und ostentativ von Deutschland abzurücken. Das ist so jesuitische Taktik: den Franzosen läuft man nach, weil sic in kirchenpolitischer Hinsicht unerbittlich zugreifen: um die „dummen Deutschen" aber bemüht man sich nicht weiter, weil man ihrer so wie so sicher zu sein glaubt, auch wenn man ihre Wohltaten mit Fußtritten vergilt. Da heitzt's denn nun einmal für die preutzischc Regierung, zu zeigen, datz cs auch für sie trotz Zentrum, Erzbischof und Vatikan gegenüber ultramontancr An- matzung und Herausforderung ein „Bis hierher und nicht weiter!" gibt Von „konziliantem" Verhalten des preutziscknm Staates kann in der polnischen Frage unter den jetzigen Um- ständen schlechterdings keine Rede mehr sein. Energie allein vermag als erste aller Tugenden die Polen mitsamt der mit ihnen verschworenen Geistlichkeit bis in diö höchsten Spitzen hinauf zur Vernunft zu bringen, und wenn der Kultusminister Herr Dr. von Studt nicht dementsprechend bandeln kann oder will, so mutz er seinen Platz räumen. Das Vertrauen zu ihm ist in der nationalgesinnten protestantischen Bevölkerung schon längst ans das schwerste erschüttert, nicht blotz durch sein Ber- halten in der Polcnfragc, sondern auch durch die sonstige Gönner schaft. die er dem Mramontanismus bei allen Gelegenheiten und namentlich in der Klostcrfrage angedcihen lätzt. Daraus erklärt sich auch, datz Herrn von Stndts dem polnischen Ab geordneten von Grabski tcleqravhisch gegebene Versicherung, er werde die Bestimmungen über den deutschen Religions unterricht unnachsichtig durchführen, keine wirkliche Beruhigung in nationalen Kreisen hervorgerusen hat. Man hört wohl i»e Bottchast, ober eS fehlt der Glaube. Die Not der Zeit er fordert. datz -auf den exponierten Posten des preutzischen Kriltus- ministcriums ein Mann gestellt wird, der gegebenen Falls, wie hier, auch einmal im stände ist. einen hochmögenden Erzbischof anders als mit Sammcthandschuhen anzufassen und ihm den staatlichen Standpunkt gehörig klar zu nurchen. Erzherzog Otto von Oesterreich 'f'. Wien. Erzherzog Otto von Oesterreich ist ««chmittag 6 Uhr gestorben. Kaum sind die festlichen Klänge verrauscht, die die Ver mählung deS Prinzen Johann Georg und seiner jungen Ge mahlin begleiteten, so kommt aus Wien die Trauerbotschaft, datz die Schwester des Neuvermählten Prinzen ihren Gemahl durch den Tod verloren l)at: Erzherzog Otto von Oe st er reich ist gestern abend 6 Uhr seinen Leiden erlegen, nachdem es in den letzten Tagen den Anschein gehabt hatte, als ob der tückischen Krankheit durch die Kunst der Aerzte Ein halt geboten sei. Erzherzog Otto tvar geboren in Graz am 21. April 1866 als zweiter Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig und der Prinzessin Annunziata von Bourbon-Sizilien: am 2- Oktober 1886 fand in Dresden die Vermählung deS Prinzen mit der Prinzessin Maria Joseph« statt, der zweiten, am 31. Mai 1867 geborenen Schwester unseres Königs. Der Ehe sind zwei Söhne entsprossen: der am 17. August 1887 ge- borene Erzherzog Karl, auf den nunmchr die Anwartschaft aüs den österreichischen Kaiserthron übergeht, und der am 13. April 1896 geborene Erzherzog Maximilian Neueste Drnvtmeldunaen vom I. November. Die vol,lisch« Propaganda. Berlin. sPr«o>TeI.> Die Nachricht, datz der Kultus- miwister von Studt in den nächsten Tagen sich nach Posen begeben werde, ist eine irrtümliche. Eine solche Absicht habe nicht bestände«. Berlin. tPiiv.-Tel.» Da über den sogen. Schulstreik in der Provinz Pose» in der iiilöndiiche» mw auslMidipheil Presse viele irrige und entstellte Angaben verbreitet weiden, wird >etzt eine halvainiliche Daiilellnng der Sache veröffentlicht. ES wird ansgklührt, datz man sich dazu enkichlietzen mntzte, um eincr'eits den denNche» Kstider» ihre Rationalität zu erbalien und anderer seits den polnisch sprechenden ein größeres Maß von dcntschrn Kenntnisse» beizubri gen. datz seit 1812 bestandene Sststern zu andern. Tic ^berprasidialverordnung von 1873 südrte deshalb die deutsche Unterrichtssprache in allen BvlkSichulen der Provinz Po'en ei». Nur für den Religionsunterricht schrieb sie vor, daß er Kindern pvlnilcher Zunge in der Mutlcriprnche zu erteile» sei: menri die Kinder jedoch in der Kenntnis ber deutschen Sprache soweit vorgeschritten sind, daß ein richtiges Verständnis auch bei der in deutscher Sprache erfolgenden llnterweffung erreicht werden kann, Iv toll letztere mit Genehmigung der Regierung auch tn diesen Gegenständen aus der Mittel- und Lbersinse als Unterrichts sprache cingesühlt werden. Mit diesen, Spstrm sind durch aus befriedigende Erfolge auch in religiöser Hinsicht erzielt worden, namentlich da, wo der Arbeit der Schule nicht vvn anderer Seile bewußt und hartnäckig entgegcngcwirkt wird. Etz wiivd dann dargiölegl, daß der Schuistrcik einen bedenklichen Charakter annahin, als der Erzbischof »rrmittellbar vor Wieder beginn der Schule nach den Ferien von allen Kanzeln einen Hirtenbrief in polnischer Sprache verlesen Uetz, in dem er über den unzureichenden Religionsunterricht in der Volksschule klagte »nd seine Diözchanen zur Ergänzung deHelden durch einen solchen in .Haus und Kirche ausforderle Der Uänstonid. dah der Hiricnl cief jede Warnung vor ilnge'ctzlichen Schritten unterläßt, gab der Presse und den Agitatoren willkommenen Anlatz zu der irreführenden iZehauvtung, als ob die kirchliche Llberbehördc den ebenso'»»pädagogischen wie »nkirchlrchen Schul- streik billige. Selbst in Orlen, in denen seit mehr als zchn Jahren die deutsche Uittcrrich.tsst>rache einaesührt war. ja sogar an Orten, an denen die Kinder irUolae der sprachlichen Mischung der sZevülkcrung schon vor Eintritt in die Schule völliges Verständnis der deutschen Sprache besitzen, ist cs z» Schiileraussiänden gekommen. Obtwokl >m ReaieounySbczirk Posen bei rund 1100 von katholischen Kindern polnischer Zunge besuchten Schulen in noch nicht 300 Schulen die deutsche Sprach« im RcUgionsunlerrichl überlmupl Anwendung findet, wird in der oa!en>'reundlichen Presse des In- und Auslandes die Sache so dargestellt, als wenn die polnsiche Sprache im Re- liaiovsunterrichte auSnalhwslos beseitigt sei. Die Schul verwaltung bat, so beißt es weiter, der bedauerlichen Bewegung gegenüber Ruhe und Besonnenheit bewahrt. Man wird auch ferner tunlichst vermeiden, die Kinder ni Märtyrern für die Schuld ^ anderer zu »rachen, dagegen wird die Schnlzncht nachdrücklich onsrechterhalten. Die an dcni Religionsunterricht in deutscher Sprache aus Grund des Verbotes ihrer Eltern oder infolge der Aufreizung in der Presse nicht teilnehmenden Schüler werden in den betreffenden Stunden anderweit, möglichst mit deutschem Sprachunterricht, beschäftigt. Ist die Zahl der widerspenstigen Kinder in einer Schule erheblich und ergeben sich Echwieiitzkellen für die Wahrung der Disziplin, so werden jene von den willigen Kindern abaelonocrl behufs eingehenderer erziehlicher Beeinflussung. Die dadurch in vielen Fällen notwendige Nennnstellniia von Leh rern und die Beschaffung weiterer Schulränine erfolgt aus Kosten der Gemeinden, lim auch den streikenden Kmdern klar zu machen, daß der Ungehorsam gegen die Lehrer und das ihren Mitschülern gegebene schlechte Bcisviel eine strafbare Versehlnng darstellt, wird der Widerstand der Kinder durch Nachsitzen in pädagogisch zulässige» Grenzen geahndet. Gegen Eltern, die ihre Kinder vom Schulbesuche überhaupt oder von diesen besi'ndcrc» Mchrstnnden zurückhalle», wird mit SchnlveriänmniSslrasen vorgegangcn. Kinder, die durch ihr ganzes Verhallen zeige», daß ihnen die zrrr Entlassung aus der Schule erforderliche sittliche Reise fehlt, ober die sich die durch die Volksschule vermittelten Kenntnisse absichllich nicht «»eignen, werde» beim nächsten Scdnlenllaffuiigslenirin nicht berücksichtigt. Ansreizung durch die Presse gegen die Schul ordnung, sowie Beleidigungen und Verleumdungen von Lehrern werden slrasrcchtlich verfolgt, unbotmäßige Schnlvorsleher werden ihres Amtes enthoben. Die Unlerrichtsverwaltung hofft aus Grund früherer Erfahrungen, mit diesen Mitteln allmählich eine Beruhigung der durch maßlose Verdesurna erregten Gemüter in der Provinz Pose» herbeizufübren. Bei bewnnencr Ueberlegnno werden mit der Zeit auch die Führer der Bewegung, namenllich ober die polnischen Geistjichen, die de» Schnlsireik bisher offen oder geheim gefördert habe», zu der Erkenntnis gelangen müssen, daß in erster Linie dir Kirche Schaden leidet, wenn zahlreiche Kinder einer religiösen Einwirkung durch die Schule überhaupt entzogen werden. Lohnbewegungen. Cheannitz. sPriv.-Tel.s In der großen Strumpffabrik von Neukirchner u. Thalchcrm ist die Loihntielweguna be endet. Die Firma machte den Artbeilern galoiffe Zugeständ nisse, woraus 360Avbeilrr ihre Kündigung zurnchzoacn. Hamburg. Der Ans stand der B i n n« nk cht>s ser hat sich heule dadurch vestchärsl. daß die Sieuerleutc der Ver einigten Elbckchissahrtsgckellschastcn die Arbeit aus anderen «Is den von rbnen geführten Obcvländcr Kähnen verweigern. In Geestemünde liegen jetzt 8 von den Räannschaflen verlassene Fischdampser. Die Zahl der Ausständigen ist ans 90 gestiegen. Bestinrmte Forderungen haben sie noch nicht gestellt, doch solle» die Reedereien sich zu Zugesländniffen bereit erklärt 1>ave». Zur Lage in Rnkland. Petersburg. Der Kaiser ist heute mit der kaiserliche» Familie von Pcterhos nach Zarskoje-Selo ndergesiedelt Petersburg. Gr igort -Gcrsch unr. der be kannte politische Verbrecher, der IfftlZ in Kiew verhaftet wurde, nachdem er eine ganze Reitze von Attenlalen aus Gouverneur» geleitet balle, ist vor wenigen Tagen aus dem Gcsängniffe ü> Sibirien ni einer Tonne entflohen, in der den Gäsangene» Wasser angeführt wurde. Paris. sPriv.-TelF Der Petersburger Korrespondent d«S „Echo de Paris" hatte eine Unterredung mit dem russischen Professor der Finanzwisscnschast Friedman» über den Stand der russischen Finanzen. Jriedmairn sieht di« finanziell« Lage Rußlands schwarz und warnt vor «eitere» >»-
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