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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-05
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1898
- Autor
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«ud Auxetger WMM «S AWM der Trlrgrmnm-Adrrsi, „.Tageblatt", Nies«. Amtsötalt FemsprechpeÜ« «r. 2V. König!, «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS Stadtraths zu Riesa. 179. Freitag, 5. August 1898, Abends. 51. Juhrg. Du» Riesaer Lazeblwt «scheint jede« Tag Abend» mit Ausnahme der Son«, und Festtag«, vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung tu den Expeditione» tu Riesa und Strehla oder durch nnstri Diiga frei in» Hau» 1 Mark SO Psg., bei Abholung am Schatt« d« tatserl. Postanstaltru 1 Mart 2V Psg., durch den Briefing« fr» tu» Hau» 1 Aart SV Pfg. Auzeige»A>«atzu« PK di, Rmmm» de» Au»gadrtage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich i» Riesa. — G«IchLst»stell« Kastanirnstraß« SS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermau« Schmidt st» Riesa. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Bildhauers August Paul Rühle in Riesa, Inhabers der Firma Rie'aer Gradsmrgeschä't, Paul Rühle in Riesa wird heute am 5. August 1898, Bormittags 9.«° Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Friedrich in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 17. September 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf Ven 30. August 1898, Vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 13. Oktober 1898, Vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. August 1898 Anzeige zu machen. Riesa, am 5. August 1898. Das Königliche Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar Gänger. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen deS Musikers und Schnittwaarenhändlers Earl Ludwig Heinrich Schneider in Riesa wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hindurch aufgehoben. Riesa, den 5. August 1898. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den GerichtSschreibrr: Aktuar Gänger. «--SS—> .. > . Im Hotel zum „Reichshof" in Zeithai« sollen Montag, den 15. August 1898, Vorn». 11 Uhr die einem Anderen gehörigen Gegenstände, alS: 1 Kleider« u. 1 Wäscheschrank und 1 Kommod« gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 3. August 1898. Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Freibank Riesa. Morgen Gormabend, de» s. August, von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch dreier Schweine im eingesalzenen Zustande zum Preise von 45 Psg. pro V» dz zum Verkauf. Riesa, den 5. August 1898. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meissner, Sanitätsthierarzt. Pflichtfeuerwehr zu Gröba. Ueburrg Sonntag, de« 7. August 18V8. Stellung am Große'scheu Gast hofe Vormittags punkt 10 V» Uhr. Aus die Strafbestimmungen des Statuts der Pflichtseuer» wehr wird aufmerksam gemacht. Zur Vermeidung von Jrrthümern wird hiermit bekannt gemacht, daß zu dieser Uebung die freiwillige Feuerwehr allarmirt wird. Gröba, am 3. August 1898. A» Otto, G.-V. für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten uns »i» spiitestv» Vormittags v Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die SeschLftssteLe, Aus Friedrichsruh. Die au» aller Welt eingehenden Kranzspenden für den verstorbenen Fürsten werden so zahlreich, daß selbst der ge räumige Rasenplatz vor dem Schloßeingana im Park zu ihrer Riederlegung nicht mehr auSieicht. Dieser ist bereits voll ständig von ihnen bedcckt und verschwindet unter Blumen und Seidenschleifen in allen erderklichen Farben. Auch die inmitten de- Rasenplatzes zwischen den Linden stehende, pracht volle Opferschale au» japanischer Bronze, die die Deutschen in Aokohama dem Verewigten zu seinem achtzigsten GeburtS- tagr schenkten, zu deren Aufstellung am genannten Platz der Schloßherr damals aber nur ungern seine Zustimmung gab, weil, wie er künstlerisch richtig empfind, ihre powphatte Pracht nicht in den schlichten C aracler der Umg bung paßte, ist bereits vollständig mir Blumenarrangements und K änzen , behängt. Man ist also dazu übergegangen, daS Schlog selbst > mit einer Art Blumenhkcke zu uwzichen, indem man die Kränz: ringsherum an die Hauswand lehnt. Es find wun derbar schön: Spenden, darunter einer der herrlichsten ist der, den der Prinz«Regent Luitpold von Bayern sandte. Er ist aus Edelweiß und rothen Alpenveilchen gewunden und die riesige weiß, blau-seidene Schärpe trägt in goldenen Buch staben die Inschrift: „Dem großen Kanzler den letzte» Gruß au» Bayern« Bergen, Borderriß, den 2. August 1898. Luitpold, Prinz-Regent von Bayern." In oer Nähe erblickt man Kränze mit oer Aufschrist: „Der deutsche Verein in Lima", „die Deutschen in Guatemala", „der Deutsche Club in Bangkok, und viele andere, zum Zeichen dafür, wie gerade für die Deutschen im Auslande der Verewigte bi« an sein Lebensende die Verkörperung de« nationalen Gedanken« bil dete, dessen heldevhaste Erscheinung den Deutschen über den ganzen Erdball hier al« Symbol der Zusammengehörigkeit diente. Trotz der schon unübersthbaren Zahl der Kränze ist diese weiter im Steigen begriffen. Die Kisten, in denen sie «langen, werden immer größer. Ich «aß selbst einige, die zwei Meter lang und ebenso breit bet einem halben »Meter Tiefe waren. Acht Mann find unter den beiden Riesen bäumen vor dem HauSeingang unablälstz mit Aue packen be schäftigt. Trotzdem thürmen sich Kisten und Enron« zu wahren Bergen. Mit jedem Tage trcffen neue Ladungen «in. In diesem Augenblick harrt eine ganze Wiqgonladung auf drm Bahnhof der Ueberführung in« Schloß. Die Namen ; der Absender und ihr Wohnort werden beim «»«packen sorg fältig ,a «in Buch nortrr. Der Maler Ismael Gentz ist auf einem F-ltstühlchen in der Strauchhecke nach der Remise zu postirt und mit der Anfertigung einer farbigen Skizze de« Parkplatzes bei seine« jetzigen märchenhaften Aussehen beschäftigt. Ven Zeit zu Zeit kommen einzelne Herrschaften aus dem Schloß, um einen Blick auf die neu angekommenen Kiänze zu werfen. B. L. A." Der frühere Vizepräsident de« Reichstage-, Spahn, der Abgeordnete Bachem und RechpungSrath Huigheim über brachten als Vertreter dr« R-ich-tagSbureau« gestern namens deS Reichstage« einen großen Kranz und wurd n vom Firsten Herbert, dem Grafen Wilhelm und der Giäfin Rantzau empfangen und in da« Sterbezimmer geführt, wo am Sarge der Kranz niedergelegt wurde. Der Fürst drückte in seinem und im Namen der Familie warmen Dan' für die Aittbeil- nahme de« Reichstage« au«. Die Kranzschleife trug die An schrift: Dem ersten Kanzler de« Deutschen Rüche«. Der deutsche Reichstag. In Friedrichsruh ist jetzt, so schreibt man unterm 4. d. von dort, wieder Stille eingrkehrt. Zwar bringt jeder Zug Deputationen, namentlich viele von Regimentern und größeren Truppenverbänden, aber diese verlassen nach nur minuten langem Aufenthalt wieder den Schloßhos, sämmtlich, ohne das Sierbezimmer betreten zu haben. Auf der Bahnhofsramre liegen Kranzkisten und Körbe zu Hunderten aufgethürmt, theilweise von kolossalen Dimensionen. Einen Rresenkranz hat Bürgermeister Brunner-München gesandt ; er mißt zwei Meter im Durchmesser. Auch die seßhaftesten Journalisten verlassen heute Friedrichsruh, da soeben definitiv festgestellt worden ist, daß der Sarg im Sterbezimmer bi« zur Fertig stellung der Mausoleumsgruft, etwa fünf Woche», verbleibt. Der Oberbau de« Mausoleum« wird im Frühjahr fcrtigge- ftellt sein. Die H-lberstädter Kürassiere verlassen morgen Frtedrich-ruh; die Jnfanteriekompagnie, bezw. eine Ablösung verbleibt bi« zur Beisetzung in fünf Wochen. Ein gegen 12 Uhr eintretende- Regenwetter vertreibt die letzten Besucher vom Schloßportal. Dem „B. T." schreibt man: Zwei Hamburger Photo- graphen, Wilke und Priester, find in der Sterbenacht Bismarck'- auf Raub gegangen und haben unter Mitwirkung eine- pflicht vergessenen Förster« ein Bild dr« todten Fürsten vom Faß ende de« Belte« au» erstohlen. Diese« Bild soll sie zu reichen Lruten machen, und so bieten sie e« in Inseraten mit der Bemerkung feil, e« sei da« einzige, da« gemacht worden. Demgegenüber muß ich t« öffentlichen Jntereffr sagen, daß hierdurch ei« Diebstahl von einer Lüge getragen wird. Da« Bild ist nicht da« einzige. E« widerstrebt mir, zu behaupte», daß e« ein schlechte-, de« todten Helden umverthe« sei, da nur ein blöde« Photographenauge ohne Sin» für Kunst und Größe auf den Gedanken kommen konnte, gerade da« ganze Bett entlang zu photographiren. Aber laut hinaus muß ich sagen, daß acht Ausnahmen da sind, von denen mindesten« sechs de« Jahrhunderthelden würdig find. Diese Aufnahme« gehören der Familie, und nur so hat dereinst, wenn «eben der Trauer um den herrlichsten Vater die Freude am welt- geschichilichcn StaarSmanne in ihr Recht tritt, zu bestimmen, ob der allzeit Lebende den Zeitgenossen in der — glücklicher weise dankbarst monumentalen — Hülle seines Tode« gezeigt werden soll. Ich füge hinzu, daß Herbert Bismarck die ftaatsanwaltschaflliche Verfolgung in Hamburg und Berlin bereits einzcleitet hat. Wegen der Trauer um den Fürsten Bismarck waren ! in Berlin gestern Vormittag« bi« 2 Uhr nicht nur die Börse, alle Banken und Bankgeschäfte, sondern auch in den Haupt- und Nebenstraßen der Friedrichstadt, sowie den Haupt straßen des Ceotrum« mit wenigen Ausnahmen alle Kaujhäuser, die meisten Manufaktur« und Modewaarenmagazine, die Bü- reaus von Aktiengesellschaften, eine große Anzahl von Juwe lierläden, viele Konfektionshäuser, sowie sämmtliche Läden einer bekannten Chocoladenfabrik geschloffen. Unter den Linden, wo sich eine tausendköpfige Menschenmenge drängte, um den Kaiser und die Mitglieder der Kaiserlichen Familie z" begrüßen, waren mit Ausnahme einiger Ctgarrengeschäfte sämmtliche Läden geschlossen. Ja einigen Straßen hatte «an die Schaufenster mit den Büsten, Statuetten, Bildern re. Bismarcks geschmückt und diese mit brennenden Kerzen, Pal men und Trauerdekorationen umgeb «. In der Friedrich straße machten die fliegenden Händler mit Btsmarckmedaillen, Anficht «Postkarten von Friedrichsruh und sonstigen auf den Trauerfall bezughabenden Erzeugnissen gute Geschäfte. Seit dem Tode Kaiser Wilhelm« und Kaiser Friedrich« hat kein Traurrfall die Bevölkerung Berlin« so tief und anhaltend bewegt wie der Tod de« großen Kanzler«. Weiter gingen un« heute folgende Meldungen zu: 8 Friedrichsruh. Boa der Ueberführung der Leich* de« Firsten Bismarck in eine provisorische Begräbnißstätte ist mcht mehr die Rede. Da der von de« Fürsten selbst gewählte Platz zur definitiven Ruhestätte wegen der Näh« der Bahn ungünstig liegt, find Verhandlungen im Gau«; um dem Fürsten Hrrbert vorzuschlagrn, daß der Bau «ehr
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