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Dresdner neueste Nachrichten : 21.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-21
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.01.1942
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Nr. 17 50. Iahrgang Mittwoch, 21. Januar 1942 Dresdner Neueste Nachrichten »«l siet«« ZusteNun,tns Haus «tuscht. rrä«tck»da m»naN.r.-NM. », «G» -»e » »» «»»«tzeapresset «mndpntt: dl«1spaltt,,m».ZtN« lm ltla,«l-«nt«Il K Npf„ p»ftb«tus r.— KM. seinschlleßi. ri.SNpf. psst-edahren), hterpi ISNpf. »«skNgelk. -GH HK M^/HHH IM/tzl HHHHIH LGH»HGGHKa*G-tz SleNenpesuch« und privat« ZamIllenonzNgea 11 Kps„ blervmm brttt« mm-Zeil« >m Hatpmonaa.1.-NM.Kr«mdond,eapun,^2ntand71N»s..«uMand1.-NM.w»ch«ntl. GGIGG «^TGGPV^IV' T-GVV ^)GGV-4sGG Gv " ^MvUGUGGV^D r«rti«I, 1.10KM. Nachlaß nach Malslafftl I »txr Mtagenßaffel o. Lrlefg-bühr Gl»,«lpr«lst lvut««hald Sroß-Onsd««» l» k»s- ü> Gn>ß-Vr«sprn t» Apk. sürZisseranrrtgen N>Nps. ausschl. Porto. Zur Z«lt Ist «njil,knpirl<lsl« Ni. IS pülli,. Verla- «ad Schrtßlettung: Vre-dea«. Ferdlnaadftra-e 4 * Postanschrift: Vresden «1, Postfach « Fernruf: Ortsverkehr Sammelnvmmer 2iü»l, Fernverkehr 27SS1« relegramme: Venefte Dresden * Postscheck: Dresden 2oss Nlchtvrrlon-t« Einsendungen an di, Schristleitung ohne Rückporto werden weder »uröckgesandt noch aufbewahrt. - 2m Jolle höherer Gewalt oder LetrlebssiSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelts London um Singapur schwer besorgt Tauziehen hinter -er Konferenz von Rio - Erhebliche Verluste -er Sowjets im Oonezbogen größte ^cku/ ckee ^ormarao/retraKo Lka/aL^a—Sinsapun dbot. Dr. Graes« Au all diesen «ngltschen Sorgen kommt noch di« um die Verteidigung einer Stadt mit dreiviertel Million Menschen sowie aller Anlagen der Mottenbasen. „Eine Analyse der Schlacht in Johore", so schreibt -er Kor respondent von „Tagens Nyheter" in London, ,^eigt, daß sich dort gegenwärtig eine Reihe von einzelnen Zusammenstößen vollziehen, die sich wahrscheinlich all mählich zu Schlachten zwischen gröberen Patrouillen- verbänden ausiveiten. In ihrer Endsumme ergeben diele Kämpfe nach Londoner Ansickst die Entscheidung in dein Kampf der beiderseitigen Hauptstrettkräste an der gegen wärtigen Front." Im übrigen erklären einige militä rische Mitarbeiter der Londoner Presse, das, die Frage, ob Singapur durchzuhaltcn vermöge, vielleicht schon in absehbarer Zeit beantwortet werden könne. Alles in allem hat man sedoch -en Eindruck, daß man in London bereit» beginnt, ans den Fall der Jnselsestung vor- zubereitcn und Singapur selbst abzuschreiben. Luft", so bemerkt ein englischer Korrespondent, „ist nicht nur eine Frage der zahlenmäßigen Gleichheit der Flugzeuge, sondern man muß sich auch vor Augen hal ten, daß die Japaner seht die besten Flugplätze der Halbinsel besitzen und die Briten ihrerseits von den zu sammengedrängten Flugplätzen auf der Singapuriuscl selbst aus operieren müssen. Nur so kann «S auch verstanden werden, -ab die japanische Luftwaffe unbehindert gegen die englischen Stellungen-um Einsatz kommt und die in Johore ein gekesselten Briten erbarmungslos mit Bomben belegt. Gleichermaßen kommt auch die japanische Lustwasse im Kampf um Iohore-Bharu zum Einsatz. Hier, also gegenüber der Insel Singapur, in der Hauptstadt de» Sultanats Johore, spielen sich schwere Kämpfe ab, wo- bei britische Truppen den Uebergang aus die FeslungS- inscl versuchen, um nicht von den uachdrängendcn Japanern abgeschnttten zu werden. Japanische Renaiffanee Funkspruch unseres Korrespondenten )—l Tokio, im Januar Japan erlebt zur Zelt eine Renaissance, die mit. kei- nein Borgange der Weltgeschichte verglichen werden kann. Als ob der Ausbruch des ostasiatischen Krieges tauseno» bisher verborgener Quellen geössnet hätte, so werden sich die Japaner ihrer großen rassischen und völkischen Ausgaben bewußt. Fast drei Jahrhunderte lang, von 1W0 bis 1808, lag Japan von der Außen welt abgeschlossen in tiefem Schlaf. Wie die Acker im Winter, sammelte es Kraft. Inzwischen wurden die schönsten Teile in Ostasten von den Portugiesen, Hollän dern, Engländern und Spaniern mühelos iN Besitz ge nommen. Ja, Japan wurde selbst von dem Schicksal bedroht, Kolonie zu werden. Aber eS erkannte noch rechtzeitig die Notwendigkeit, sich so schnell und gründ lich wie möglich die überlegene Zivilisation Europas anzueignen, um den Mächten im Westen gleichartig zu werden und bann den Kamps um die Emanzipation der Völker OstastenS von Europa und Amerika anzutreten. 70 Jahre lang arbeitete Japan zäh und lautlos auf dteseS Ziel hin. Die japanische Politik legte dabet großen Wert auf die Freundschaft mit den Bereinigten Staaten von Amerika und mit Großbritannien, wäh rend da» großastatische Ziel im japanischen Volk schlummerte. Jetzt plötzlich ist dieses Ziel als Riescnvanner über Japan entrollt worden und strahlt über ganz Ostasicn auS. ES bedurfte keiner amtlichen Weisungen und kei ner Organisation, um alle Mittel der Propaganda in den Dienst dieser Ausgabe zu stellen. Rundsunk, Zeitun gen, Zeitschriften, Bühne, Kunst und Ausstellungen wetteifern darin, der japanischen Kultur di« werden einerseits die grenzenlosen wirtschaftlichen Mög lichkeiten in dem von Japan zu organisierenden ostgsia- tischen Großraum gezeigt. Sie weisen die große Be sucherzahl dieser Ausstellungen, die sich des regsten Interesse» erfreuen, bereits aus die neuen Formen der politischen Praxis im Großraume Asten hin, Formen, di« erstmals mit öer Erhebung Hongkong» zum Gene ralgouvernement äußere Gestalt annahmen. Diesem ersten Beispiel folgt nun da» zweite mit der Ernennung eine» OberkommislarS für die von der japanischen Marine besetzten Gebiete. lOberkommissar wurde der frühere Chef der koreanischen Polizei, nachmalige Poli zeipräsident von Tokio, Kiyosht Ikeda.) Zum anderen -etgen die Ausstellungen Meisterwerke der japanischen Malerei, Literatur und Philosophie, welche fortan neben den modernsten Erzeugnissen der japanischen Industrie allen Völkern OstastenS zngeleitet werde» sollen. Das Motto, unter dem soeben sieben Ausstellungen in Tokio eröffnet wurden, lantet: „Die» ist die Saat, mit der Japan OstastenS kulturell noch' jungfräulichen Boden bestellen wird." In den Zeitungsspalten, in denen vormal» selchte Witze de» „Wallstreet Journals" abgebruckt wurden, stehen heute weishettSvolle Sinnsvrttche des Konfuzius und anderer Denker OstastenS. Die japanische Presse veröffentlicht geschickt ausgewählte Zitate au» Lon- doner Zeitschriften au» der Zeit der Jahrhundert wende, in denen führende Engländer an Englands Kolontalmethoben auf Malaia schonungslose Kritik übten. Die japanischen Zeitschriften lassen japanisches Kulturgut in Hellstem Licht erstrahlen und weisen nach- -rückltch aus Japan» kulturelle Sendung hin, wobei hervorgrhoben wird, -aß bisher nur China und Japan al» Träger der ostastüttschen Kultur angesehen worben seien. Diese beiden großen Völker OstastenS hätten in der Tat ihre kulturellen Pflichten vernachlässigt, indem sie die anberkn ostasiattschen Völker auf Malaia, den Philippinen und.in Jndochtna ihrer kulturellen Armut überlassen hätten. In Zukunft werde Japan dieses Versäumnis aufholen. Ein namhafter japanischer Gelehrter, Professor Tojoschtma, unterstreicht diese» SendungSbewußt- setn tm ostastatischen Raum noch, wenn er in der Zeit schrift .Japanische Rundschau" ausführt: ,LSir Japaner besitzen eine eigenartige Schönheit der Natur und des Lebensstil»: sie wird in Ostasten «Inen neuenHuma- ni»mu» schaffen und mit ihm Vlejrnigen Völker Ost asten» durchdringen, die bisher ohne Erleuchtung in -en Urwäldern haben leben müssen." Japan kenne dabei keine Vorurteile gegen fremde Völker, sondern wolle lediglich den ostastatischen Raum zu einem JrtedrnS- paradie» aller Rasten und Völker gestalten, mit all- gemeiner Gleichberechtigung, im Gegensatz zu der bis herigen «inseitigen Aussaugung durch Briten.und Ame rikaner. Dies« exklusiv« Herrschaft werü« Japan» Schwert vernichten. Go zeigt sich also bereit» wenig« Wochen nach dem Beginn de» ostasiattschen Krieges, daß im ostastatischen Raum mit neuen, tragfähigen Ideen «in neues Zeit- alter angebrochen ist, das, auf seinen Raum begrenzt, in den Gedankengängen sich «ngstenS mit unseren Ideen einer sozialksktschen Völkergemeinschaft venvandt zeigt. ^rviä Lalle Oer Erzbischof von Canterbury geht X Stockholm, 21. Januar Der Erzbischof von Canterbury, CoSmo Gordon Sang, gab am Mittnwchmorgen vor der Vollversamm lung der Synode von Canterbury, wie Reuter meldet, feine« Rücktritt bekannt. Der 78jährige Herr erklärt«, er lege am 81. Mär» b. I. seine Funktion nieder, um einem jüngeren Mätm Platz zu machen. Da» Alter Le» Crzbtschoiö ist kein stichhaltiger Grund- Dieses wütende „Dementi" der Daß ist lediglich geeignet, die Aufmerksamkeit ter Türken noch mehr auf die Erklärungen MacMurranS zu lenken, der aus bester Kenntnis der Absichten Moskaus heraus ge sprochen hat. Worauf diese Absichten hinauSlausen, ist im übrigen durch hundert Erklärungen von englischer oder sowjetischer Seite nicht in Zweifel zu ziehen. Schon im Jahre 1V8» hat der Kreml -cm Außen minister Saracoglu bet besten Besuch in Moskau eindeutige Forderungen hinsichtlich der Meerengen zur Kenntnis gegeben. Bei seinen Besprechungen in Berlin hat Molotow dann versucht, bas Einvcr- ständnis Deutschlands, das ihm vom Führer ver weigert wurde, zu erlangen. Andererseits liegen auS- reichende Unterlagen sür die Feststellung vor, daß Eben die Türkei — wie ganz Europa — verraten hat, als er kürzlich mit Stalin verhandelte. Die Taktik allerdings geht dahin, die Tatsache zu verschleiern, und MacMurray hat nunmehr durch diese Bemühungen einen neuen dicken Strich gezogen. Die Reaktion der Türkei ist be- merkenswert. Man weiß dort, -aß der Bolschewismus intensiver noch als das Zarentum eine jahrhunderte alte russische imperialistische Politik sortsetzt, die sich direkt gegen die elementarsten türkischen Interessen richtet. Angriff auf Moulmein un- Rabaul X Tokio, 21. Januar Zwei japanische Flugzcuggeschwader grisfen britische Truppenansammlungen bei Moulmein in Burin aa und richteten große Zerstörungen an Kasernen, Eisen bahnanlagen, Lagerplätzen, Lastwagen usw. an. Moul- mcin, eine Stadt vvn etwa SSlXXI Einwohnern, wird als Mittelpunkt der ersten britischen VcrteidigungS- stellung gegen die vereinigten japanisch-thailändischen Streitkräfte angesehen und ist als bedeutendster Hafen platz neben Rangun stark ausgebaut worden. Die Engländer haben hier g ißere Truppen massen zusammengezogen, da sie befürchten müssen, daß nach dem Fall von Singapur der nächste Schlag gegen Burma als Versorgungsbasis sür Tschunktng fallen wird. Gleichzeitig wird ein Großangriff japanischer Kampf flugzeuge auf Rabaul, -ie Hauptstadt -e» ehemaligen Neupommern -e» australischen Mandat», bekannt gegeben. Die japanischen Bomber, bi« vermutl'ch von einem Flugzeugmutterschiff gestartet sind, haben am DienStagvormittag den Flugplatz von Rabaul in meh- ..ren aufeinanderfolgenden Wellen angegriffen und milttärtschr Anlagen zerstört. . Cin Geschäft auf Kosten der Türkei Gn UGA.-Dlplomat bestätigt Moskaus Absichten auf bie Meerengen - Wütende Entgegnung der Sowjets Bericht unserer Berliner Schrtftleitung Lr. Berlin, 21. Januar Der bisherige amerikanische Botschafter in Ankara, MacMurray, hat in einem Interview mit der „Baltimore Sun" vor kurzem erklärt, -aß die Sowjet union den Abschluß eines Handels auf Kosten der Tür- kei bezüglich der Meerengen tm Sinne habe. Mac Mur ray hat also als Kenner der politischen Verhältnisse die Absichten der Bolschewisten auf die Meerengen hervor- gehoben. Die amerikanischen Agenturen haben diese Aeußerungen ihres Botschafters, die bie deutschen Fest stellungen bestätigen und unterstreichen, nicht weiter gegeben. In Moskau hat man, offenkundig aus diplo matischem Wege, jetzt von ihnen erfahren und tut aufs höchste entrüstet. Die „JSwesttja" greift die Aeußerungen Mac- Murrays auf und erklärt dazu: „Indem sich MacMur ray aus diese Weise der deutschen Propaganda anschließt, bringt er sich nicht nur in eine lächerliche und dumme Situation, sondern auch in eine Situation, die eines amerikanischen Diplomaten unwürdig ist, selbst wenn er sich tm Ruhestand bcftn-et. Man versteht jedoch, daß diese unerwartete Unterstützung de» Hitler-DeutschlandS nicht nur nicht» ändert, sondern tm Gegenteil baS schandbare Bild vervollständigt und unterstreicht, da» bie Berliner Lügen über die angebliche Bedrohung der neutralen Länder bnrck die Sowjetunion gezeichnet haben." Beachtlich sind dkt Darlegungen MacMurrayS und ebenso beachtlich ist ihre Zurückweisung durch die .JSwesttja". Da» Sowjetblatt begnügt sich damit, den amerikanischen Botschafter zu beschimpfen. ES vermeidet aber, die Haltung Moskaus in irgendeiner Weise zu präzisieren. Das offiziöse Blatt hütet sich, die bolsche- wisttschrn Absichten auf die Dardanellen auch nur mit einem Wort in Abrede zu stellen. Die „JSwesttja" nimmt es Herrn MacMurray Übel, daß er sich der „deutschen Propaganda anschlteßt". Sie behauptet aber nickt, er habe nicht die Wahrheit gesagt. Nicht anders hat die amtliche Sowjetagentur Taß reagiert, deren Stellungnahme folgende» Wortlaut hat: ,Xkin amerikanischer Diplomat zögerte in der Tat nicht, -le Berliner Lüge zu unterstützen, indem er bewußt oder unbewußt in di« Hitlerscb« Kriegslist ringespannt .wurte. Dieser Gentleman veröffentlichte in den letzten Tagen ein« Erklärung in der amerikanischen Zeitung „Baltimore Gun" und fand nicht» Bessere», al» die von den Hitlertanern verbreikete Verleumdung zu wieder holen. Indem Mr. MacMurray sich dadurch zu dem Korp» -er deutschen Propaganda gefeilt, begibt er sich tn eine nicht nur lächerlich« und dumme, sondern auch für «inen amerikanischen Diplomaten selbst im Ruhe stand unwürdige Lage." Neue japanische Truppenlandungen Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, 21. Januar Nach der Nieberringung des britischen Widerstandes in Jo- höre, der durch Flankenangriffe und Umgehungsbewegungcn erzielt worden war, während die japanischen Hauptkräste tu Reserve blieben, sieht man jetzt tn . London dem eigentlichen Kampf in Singapur natur gemäß mit größter Sorge ent gegen. Die» um so mehr, als der Südzipscl Malaias gegen jeden englischen Durchbruchs versuch abgeriegclt wurde und als sich der japanische Auf marsch vor Singapur in drei Kolonnen vollzieht, ohne daß eS In der Macht der Briten steht, diesen Aufmarsch irgendwie be- trächtlich zu stören. Diese Unruhe wird noch ver stärkt durch die Meldungen von wetteren japanischen Truppen landungen. Britische Berichte anö Singapur von bemerkens werter Realistik betonen, -aß die Aussichten für die britische Luftwaffe, in wenigen Tagen di« Luftüberlegenheit oder doch wenigsten» -le Parität zu er- Auchlnlecks neue Ausgabe Die Nenabgrenzung des Befehlsbereichs von Gene ral Auchinlcck, -cm künftig nicht nur die britischen Streitkräfte im Nahen Osten, sondern auch diejenigen in Iran und in Indien unterstehen, ist nicht nur eine Folge der Betrauung des Generals Wavell mit dem Oberkommando im westlichen Pazifik. Man kann ans ihr zugleich auf die Absicht Londons schließen, die ne- samte Front von der Evrenaika bis nach Afghanistan zu einer operativen Einheit zu machen. Ob den Briten dies bei den ungeheuren Entfernungen, über die sich diese Front erstreckt, und angesichts der relativ aeringcn Zahl der verfügbaren Truppen gelingen wird, ist naiür lich äußerst fraglich. ES zeigt sich ja immer wieder, daß die von der englischen Presse laut annekündialen groß zügigen Aklionen meist schon im Anfang an den Nach- schubschwierigkciten scheitern. Ungeachtet dessen ist eS jedoch von Interesse, den britischen Vorbereitungen nachzngchcn und die Methoden im Auge zu behalte», die sie dabei gegenüber den unterdrückten Völkern -eS Naben Ostens anwcndcn. Dies um Io mehr, als nach den Verlautbarungen in« Anschluß an die Washingioncr Besprechungen der Atlantik un- der Nabe Osten weiterhin im Vordergrund der kriegerischen Bemühungen des Feindes stehen sollen. Da» strategische Ziel der britischen Streitkräfte von Nordasrika bi» zum Kaukasus ist einmal die Sicheruna des MittelmeerleewegeS, zum anderen die Verteidigung Indiens gegen Westen und die Osscuhaltung -er Ver bindungswege nach der Sowjetunion, wobei dem kauka sischen und iranischen Oel »och ein besonderes Augen merk gilt. ES ist also im wesentlichen eine defensive Ausgabe, maS verständlich erscheint, wenn man bedenkt, daß bie über Tausende von Kilometer dünn verstreuten Truppen zu großen oksrnfloen Operationen gar nicht «mstan-e fein dürften. Dtr^Häuptkchwterlgkett, unter oer diese Front zu leiden hat, resultiert aus den weiten Entfernungen von allen Nachschub- und Reperalur- plätzen. Dies zeigt sich ja bereit» in den jetzigen wochen langen Kämpfen um die Corenaika, wo die Briten das von ihneü täglich proklamierte Ziel einer „Vernichtung Rommels" keineswegs erreicht haben und auch nicht er reichen werden. In dem Bewußtsein dieser Nachschub schwierigkeiten sind die Engländer daranaegangen, ein umfangreiches Straßen- nnd Eisenbahnnetz ausznbaucn. Quer durch Sy rien wird eine Straße von Süden nach Norden bi» zur türkischen Grenze gebaut, die den Tür ken sicherlich zu denken geben wird. Die Eisenbahnver bindungen von BaSra nach Bagdad sind verstärkt wor ben, während gleichzeitig an einer neuen Bahnlinie aner durch Iran gebaut wird. Unter rücksichtslosem Einsatz der einheimischen Bevölkerung ist ferner eine neue Straße nach den westiranischen sknrdischcn) Distrikten mit Verlängerung nach dem Kaukasus im Ban. Schließ lich soll das afrikanische Gebiet südlich der Sahara von einer Straße durchzogen werden, die den Sudan mit den britischen Atlantikhäsen in Wcslalrika verbindet. Ter Sudan und seine Nachbgrgebicle scheinen letzthin über Haupt strategisch mehr in den Vordergrund zu treten, wie daraus zu ersehen ist, daß die Amerikaner in Eri trea, der italienischen Kolonie in Ostasrika, eine an geblich sehr ausgedehnte Versorgung»- und Reparatnr- basiS für den gesamten Nahen Osten errichten. Eritrea soll dabei zugleich Endpunkt der neue» amerikanischen Den /'üste«- emp/kns tn »ptnem Lkouptyuarttee cken »on »eins»» Le^okunsiunkaud «urüctc- sekesteken k7enerak/«kckmar«cdakk v. 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