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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-192302276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19230227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19230227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-27
- Monat1923-02
- Jahr1923
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WoHenbllltt und Umgegend Mr Zschopau Dienstag, de« 27. Februar 192S. St. Jahrgang. HS 25. Wi DaL „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmarmschast Flöha, des Amtsgerichts und deS StadtraLS zu Zschopau Echriftleitung: R. Voigtländer in Zschopau. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 21. Erscheint Dienstag, Donn ««tao und Sonnabend und wird am Abend vorher aurgeaeben und versendet. Monatlicher Bezugspreis 750,—Mk., ausschließlich Boten- u. Postgebühren Bestellungen «erden in unserer Geschäftsstelle, von den Botm, sowie von allen Post anstallen angenommen. Fernsprech-Anschluß Nr. IS. Der Anzeigenpreis betrüg» fv, dt, I«ch» gespaltene Petitgeil« oder deren Nau« tmAmkgerichkbyirk Zschopau 100 außerhaw 120 Mk. Im amtlichen Teile die 8-gespalteneZeil« 240,— M. Anzeigen werden bis spätesten« oorm. 9 Uhr für di« abend« erscheinende Nummer erbeten Reklamen, die 8-gespalt. Zeile 300,— M Für Nachwei« und Offerten-Annahm« , 50 Mark Ertraoebühr. Postscheck - Konto Leipzig Nr. 42884 Gemeinde-Girokonto Zschopau Nr. 306 Auf Blatt 311 der Handelsregisters, beir die Firma Willsch» lhaler Sptnueret und Webere» AKtien-esellsmaft in Weißbach (Zschopauthal), ist heute eingetragen worden, daß die in der Generalversammlung vom 10. Juni 1922 be schlossene Erhöhung des Grundkapitals um 1500000 M., zerfallend in 1500 auf den Inhaber lautende Stammaktien über je 1000 Mk. »um Kurse von 200°o, mithin auf -4500000 M. erfolgt ist. Amtsgericht Zschopau, den'24. Februar 1923. Ruhrhilfe. Peitsche und Revolver - Frankreich» Waffe. Unsere Abwehr — da« Deutsche Volksopfer! Durchhalte«. Ein schwedisches Blatt gibt den Deutschen folgende Mahnung: „Poincare ist noch nie so enttäuscht worden, als durch den deutschen Widerstand seit dem Einmarsch ins Ruhr gebiet. Damit hat er nicht gerechnet und sieht sich jetzt einer Aufgabe gegenüber, die zu lösen ihm di« Kraft fehlt, haupt sächlich nachdem Amerika und England ihren Beistand ver sagen. Deutschland hat jetzt die Möglichkeit, d«n Krieg zu gewinnen, der 1914 begonnen hat. Hält es am passiven Widerstand fest, dann bricht die Poincaresche Arbeit in abseh barer Zeit in sich selbst zusammen. Möge das deutsche Volk die Front nicht ein zweites Mal zu früh verlassen. Wenn Frankreich erkannt haben wird, daß das Spiel verloren ist, dann wird es zu Verhandlungen bereit sein, verhandelt Deutschland ^ber, dann ist es reif sür den Untergang; damit verlöre es auch die Achtung der Welt für immer." Weitere Spenden für die Ruhrhilfe. 14. Quittung. Ortsgruppe Zschopau des Deutschen Beamtenbundes Mk. 138325,— Gesangverein Gornau - 46190,— Oertlich-S und Sächsisches. Zschopau, de« 26. Februar 1923 Sorgen de» Lage». Das Dasein gleicht heute einem brodelnden Strudel, der in bewegtem Wirbel die Menschheit, die deutsche Menschheit durchcinanderruttelt. Die politischen Sorgen drücken uns nieder, die Sorgen um das harte, schwere Los unserer Brüder am Rbein und an der Ruhr. Ihr Schicksal greift uns ans Herz. Tausend Hände geben freudig, geben viel, ihre Lage zu mildern, sie zu stärken in ihrem harten Abwehrkampf. Der gilt dem unerbittlichen äußeren Feind. Und wir in der Heimat? Haben wir nicht auch einen Feind, der ebenso unerbittlich wie der äußere ist, der so wie dieser seine Fangarme um uns streckt, uns die Luft zum Atmen nimmt, uns zu ersticken droht? Es ist der Moloch Teuerung. In den Jahren der Erfüllung hat man sich ja wohl schon an vieles ge wöhnt. Aber, was unS die letzten Wochen an sich Über schlagenden Teuerungswellen gebracht haben, stellt alle- Frühere weit in den Schatten. Da hat es immer ge heißen, der Dollar steigt, also müssen auch die Preise steigen. Man hat sich ohne Murren an diese Erscheinung gewöhnt. Und im Stillen hat man sich gesagt, wenn der Dollar einmal eine rückgängige Bewegung zeigt, müssen analog auch die Preise herunter. Nun erleben wir alle miteinander wieder eine große Enttäuschung. Von einem Kursstand von rund 50 000 ist der Dollar in gleichmäßiger Rückwärtsbcwegung um mehr als die Hälfte gefallen. Nicht von einem Tag zum andern, also nicht in der Schnelligkeit, daß die Preise im Sinken nicht folgen könnten. Beim Steigen des Dollar» haben wir allerdings immer gemerkt, daß sich die Preise unvermittelt rasch dem hohen Dollarstand angepaßt haben. Was erleben wir nun? Der Dollar fällt und die Preise für Waren aller Art steigen in» Ungemessenc! Wo liegt die Erklärung für diese wohl von keinem Konsumenten verstandene Er scheinung? Man ist versucht, an Recht und Gerechtigkeit zu zweifeln! Um so mehr, als heute schon wieder gewisse Kreise, denen der niedrige Dollarstand nicht behagt, da» Volk damit zu suggerieren suchen, daß der Dollar wieder auf ungeahnte Höhen hinaufklettern wird. Ist eS da nicht verständlich, wenn bei diesen Enttäuschungen sich Er- bitterung zeigt über die Auslieferung deS Verbrauchers an die mehr ober minder große Willkür der Preisfestsetzung? Dabei rührt sich kein Finger, um hier nach Recht und Billigkeit zu sehen. Was nützen alle Lohn- und Gehalts aufbesserungen! Sie hinken immer nach und reichen, auch wenn sie eine vermeintlich große Summe darstellcn, zu nichts anderem als zum Bestreiten des Daseins. In den wenigsten Fällen aber ermöglichen sie Anschaffungen, die zu einer Zeit einmal eben auch nicht mehr zum um- gehen sind. Wer kannn sich heute noch Kleider und Schuhwerk kaufen!. .. Geschlossenheit deS Volkes! jDaS ist der Ruf deS Tage-, das ist das Erfordernis der Zeit. Dann aber auch Schluß mit der Teuerung beim Rückgang de» Dollar», dann aber auch weg mit dem Parasitentum der Schieber und Wucherer, deren Geschäft blüht wie nie z«- vor. Sieht das Volk, daß eS nicht willenlos der Teuerung ausgeliefert ist, dann wird sich auch die nationale Ein heitsfront erhalten. Bayrische Staatszeitung. * — Seminar. Am 23. Februar sande« die diesjährigen Kaudikateuprüfuugeu ihren Abschluß. Sir umfaßten einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Den Vorsitz im Prüfungsausschüsse führte Oberstudiendirektor Professor Or. Singer. Von den 22 Kandidaten bestanden einer mit I b, vier mit 1l a, neun mit II, sieben mit II b und einer mit Illa in den Wissenschaften. Im sittlichen Betragen wurde allen I erteilt. Die kirchenmusikalische Prüfung legten 11 Kandidaten ab und zwar zwei mit I b, drei mit II a, fünf mit II und einer mit II d. Mittwoch, den 2» Februar, 10 Uhr, stabet die feierliche Entlassung der Kandidaten statt. — Theater der Bolk»hochfch«le. Auf vielseitigen Wunsch wird Lessings „Nathan der Weise" auch in dieser Spiel zeit ausgesührt. E» wird im Publikum wahrscheinlich mit großer Freude begrüßt werden, daß allen denen Gelegen heit geboten ist, dieses klassische Werk über die Bühne gehen zu sehen, die verhindert Ware«, der ersten Vorstellung bei zuwohnen. Verehrer der klassischen Muse werden auch die zweite Vorstellung nicht versäumen. — Bolk»hochs-«l«. Die Vorlesung „Wie liest und beurteilt man eine Bilanz?" wird von Montag auf Diens tag, den 27. Frbr., abends 8 Uhr verschoben. — Etädt. Handel»- nnd Gewerkeschule. Auf den öffentlichen Familienabend heute abend punkt */,8 Uhr im „Stern" wird hiermit nomals aufmerksam gemacht. Der Saal ist gut geheizt. Da der Ueberschuß zur Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln für bedürftige Schüler ver wendet werden soll, werden freiwillige Spenden mit Dank angenommen. — Der Abendkursus für Erwachsene muß von Mittwoch, 28. Febr., auf Donnerstag, 1. März, abends 6—9 Uhr verschoben werden. — Städtische Lichtspirl«: Eva, die Sünde, Film schauspiel, Asiatische Liebe, tibetanisches Abenteuer. Zwei zugkräftige moderne Filme, deren Inhalt unsere Kino freunde besonder» interessieren dürften. AIS besondere Neuerung ist zu begrüß-u, daß die Leitung wieder durch 6 Mann der Städtischen Kapelle, Streich- und Blasmusik, die musikalische Begleitung der Ftlme ausführcn läßt. Wir wünschen den Lichtspielen heute Montag und Dienstag wieder ein volles Hau». — Da» Marke»krot zu 1900 Tramm soll auf etwa 2000 Mark erhöht werden. Der zuständig« Ausschuß de» Reichstags hat den Preis für die Tonne Umlagegetreide, und zwar für da» vierte und fünfte Sechstel, von 165000 Mark auf 600000 Mark erhöht. Danach würde da» Markenbrot künftig voraussichtlich etwa 2000 Mark kosten. Begründet wurde diese Erhöhung u. a. damit, daß die Produktion»kosten der Landwirtschaft heute für die Tonne Roggen 687 000 Mark betragen, und daß im freien Handel die Tonne Roggen etwa 9L0 000 Mark koste. — Z« Ker kriußlichru Berotu»g der siuonzielle« Not lage Krr Kirche wird die 11. ordentliche ev.-luth. Laude», stzoode demnächst z« einer kurzen außerordenilicheu Tagung zasammrutrete«. So viel wir hören, ist di, Woche «ach Lätar« für die Beratungen in Aussicht geuommiu. Al» Zeit- punkt für di« Vornahme der Wahlen zur 12 ordentlich«» Lavd.S'huode ist die Zeit alSbold nach Ostern in» Au»e gefaßt. — Bon Ken rund 1500 e»a«gelischrn Geistliche» Sachsen» sind heute mindestens 300 in Fabriken, Banken und Kontoren tätig, um Hilfsquellen für besonders krasse Notstände zu erschließen. Es hat sich infolgedessen unter dem Ehrenvorsitz des Landcsbischofs O. Jhmcls eine sächsische Pfarrhaushilfe gebildet. — Der Dollar wurde am Freitag mit 22 643, am Sonnabend mit 22 718 und heute Montag vorbörslich mit 22 800 Mark gehandelt. 100 tschechische Kronen kosten 67 200 Mark. — Die Ga»preise, die die Gemeinden gezwungen sind, für den Monat Februar zu erheben, sind, wie uns mit geteilt wird, die nachstehenden: Dresden 600 M., Kamenz 550-600 M., Langebrück 600 M., Gröba b. Riesa 600 M., Großschönau 650 M., Herrnhut 620 M, Bautzen 550 bis 570 M., Brand-Erdisdors 650 M., Eppendorf 650 bis 700 M., Glashütte 650 M., Grimma 680 M., Wurzen 640 M-, Lommatzsch 600 M., Mockritz 600 M., Ottendorf 600 M, Riesa 650 M., Apolda 650 M., Bruchsal 650 M., Erfurt 700 M., Gera 700 M., Anna berg 630 M., Wolkenstein 650 M., Ehrenfriedersdorf 620 M., Marienberg 700 M., Zöblitz 700 M., Franken berg 650 M., Oelsnitz i. Vogtl. 670 M., Falkenstein 630 M., Werdau 630-650 M., Reichenbach 700-720 M., Meerane 660 M., Aue 630 M, Miitweika 640 M., Netzschkau 750 M., Gößnitz i. Alt. 650 M., Glauchau 650 M., Waldheim 575 M. — Die Frostperiod«, die vor 14 Tagen eintrut, hat, wie der Wetterprophet verkündet, nunmehr ihr Ende er reicht. Nachdem sich der stark verflachte Kern des Maxi mum» nach Finnland zurückgezogen hat und weiter nord ostwärts zurückzuweichen scheint, dürfte das Hochdruck- und Kältegebiet von Mitteleuropa durch die Rauchwirbel der westlichen Depression bald abgeschnürt werden, so daß von Süwestcn her mit dem Zufluß wärmerer Luft zu rechnen ist. Dementsprechend wird diese Woche vermutlich im ganzen Lande wieder Tauwetter vorherrschend sein. — Da» Heirat«« will der Staat in Zukunft besteuern. Der ReichSrat hat ein Gesetz angenommen, wonach für jede Eheschließung vom Standesamt 1000 M. Gebühren erhoben werden. — Aach auf Ker großen Leipziger Frühjahrsmesse will man die Franzosen und Belgier nicht haben. Die Leipziger Hotelbesitzervereinigung hat einen Beschluß ge faßt, daß Franzosen und Belgier in den Gasthöfen nicht ausgenommen werden sollen. Franzosen kamen nur in be- scheidener Zahl seit dem Kriege zur Messe, Belgier aber waren ziemlich stattlich vertreten. Die Anmeldungen der Ausländer zum großen deutschen Handelsmarkt sind wieder stark, alle Bemühungen der Franzosen, durch ihre internationale Messe von Lyon der von Leipzig den GilrauS zu machen, erweisen sich also dauernd als erfolglos. — Sine kräftige Antwort hat die Firma Löffler in Reichenberg in Böhmen der französischen Firma Palliers u. BilleS in Paris gegeben, al» diese ihr ein Preisverzeich nis schickte. Sie schrieb: „Wir nehmen Ihren Pceis- kourant nicht an, senden ihn zurück. Ein edler Mensch hat mit den Franzosen nichts zu tun. Suchen Sie Ihr Heil irgendwo in Afrika, bei Ihren schwarzen Kanmbalen- brüdern." Die Antwort gibt erneut den Beweis, daß auch die Deutschen in Nordböhmen unsere Not im Reichrlande mit un» fühlen. — Ei« Autrog auf Wirkereiuführuug Ker Sommerzeit ist dem Landtage durch den Abgeordneten Voigt (D. Vp) zugegangen, der die Einführung der Sommerzeit vom 1. April d. I. ab verlangt. — Wrtt«rbrricht. DaS westliche Minimum ist süd wärts gewandert, das nordöstliche „Hoch" behauptet sich, das Teiltief drängt kaum weiter vor, e» verlagert sich an scheinend etwas südostwärts. Da di« Winde allgemein wieder etwas mehr ostwärts wandern dürsten, so ist etwas kälteres Wetter mit trübem Himmel und Schneefällen zu erwarten, umsomehr als ein zweites „Hoch" über Irland lagert. — Dienstag: Trübe, Schneefälle, etwa« kälter. — Mittwoch: Trüb, nahe Null, Schnee.. Später ausheiternd, trocken, Wind, schnell kälter werdend. — Wolkenstein. Unter Lrituu, de» Laudwirtschaftlicheu Krttßverein» im Erzgebirge wurde hier am Do«uer>t-a der KirSjährige Zagochseamarkt ab,«halten, a« dro sich die übliche Prämiierung bestir Tiere schloß. Leider bliev infolge der schlechte« Weges«» hältuiff« der Austrieb weit hinter dem früher«» Märkte zurück, an deaiu mau gewöhnlich weit über 100 Tier« ve«z«ichuea konnte Diesmal zählte man nur etwa SO Stück, woruuter allerdings einige recht stattliche Tiere za bemerken waren. — Wittgeagkorf. Auf dem hiesigen Brauicich brach ein acht Jahr« alter Knabe auf der dünnen Eisdecke ein. Trotz sofortiger Rettung und Wiederbelebungsversuche trat der Tod ein. — Trimmitschau. Auf der Bahnstrecke zwischen Crimmitschau und Ponitz wurde der Oberdahnwärter Sare, als er einem Personenzuge auSweichcn wollte, von einer auf dem andern Gleis hcrankommcnden Lokomotive über fahren. Sare hinterläßt Frau und sechs Kinder.
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