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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189006286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-28
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1890
- Autor
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und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden z« Freiberg and Brand. Sonnavend, de» 28. Jm.i. 18SV. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesctzblntt Seite 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt marktortes Dresden im Monat Mai dieses Jahres festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen im Monate Juni dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt im Lieferungs- 'verbande der hiesigen Königlichen Amtshauptmannschaft 9 Mk. 46 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 4 Mk. 3,2 Pfg. für 50 Kilo Heu, 3 Mk. 43,Pfg. für 50 Kilo Stroh, was zur Nachachtung andurch bekannt gemacht wird. Freiberg, den 27. Juni 1890. Königliche Amtshauptmannschaft. Idr I8al»erlL«rn. Hbld Bekanntmachung. Mit hoher Genehmigung wird vom 1. Juli d. I. an für den Stadtbezirk Brand eine Biersteuer eingeführt. Dieselbe betrügt für den Hektoliter einfaches Bier 30 Pfg. und für den Hektoliter der übrigen Biere ohne Unterschied der Sorten 60 Pfg. 100 ganze und 200 halbe Flaschen Inhalt werden einem Hektoliter gleich gerechnet. Steuerhinterziehungen verwirken eine dem zehnfachen Betrag der vorenthallcnen Abgabe gleichkommendc Geldstrafe, mindestens aber 20 Mark, im Wiederholungsfälle aber dem zwanzigfachen Betrage der vorenthallcnen Abgabe gleichkommende Geldstrafe, mindestens aber 40 Mark. Die Biersteuer regel! ein Regulauv, welches mit dem Tage dieser Bekanntmachung in Kraft tritt und jederzeit im stadträthlichen Kchwn^imMLtzUig^^n woselbst auch Druckexcmplare käuflich, Dek!ararione^-Mentgclllich abgegeben werden. Der Stavtgemeinverath. * Bürgermeister. Freiwillige Versteigerung. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Ernst Gottlob Grahl in Golbcrova gehörige Fol. 1 und 24 dfs Grundbuchs, Nr. 6 des Brandkatasters für diesen Ort, mit der anstehenden Ernte, eintretendenfalls auch mit dem gesammten lebenden und tobten Inventar, durch da) unterzeichnete Amtsgericht den 9. Juli 1890 an Ort und Stelle freiwilliger Weise auszugs- und herbergsfrei versteigert werden. Erstchungslustige werden hiermit eingeladen, am bezeichneten Tage Vormiltags 11 Uhr im Gute Cat-Nr. 6 zu Golberoda sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und des Weiteren gewärtig zu sein. Das zur Versteigerung gelangende Gut umfaßt eine Fläche von zusammen 45 Acker 179 Et Ruthen mit 1040,61 Steuereinheiten, besteht aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Feld, Gärten, Wiesen und Holzung und ist ortsgerichtlich abgeschäht auf 68 750 Mark, ' während das evenr. mit zur Versteigerung gelangende Inventar einen Taxwerth von ca. 6200 Mark — Pf. besitzt. Tie Versteigerungsbedingungen sind aus den an der Gerichtstafel und in der Jsrael'schen Gastwirthschaft zu Golbcrova aushängenden Anschlägen zu ersehen. Dresden, am 14. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. II. 6. 18/89. Abth. ui «. ». Bekanntmachung. Mittwoch, den 2. Juli d. I., von 9 Uhr an, soll die Grasnutzung auf den Ge meinde- und Gemeinde-(Otto-)Gutswiesen, Versammlung bei der Dampfschneidemühle und darnach von'2 Uhr an, ans den Lehnstückswiesen an der Bahn unter zeitherigen Be dingungen versteigert werden, wozu Käufsintcressenten einladet , der Gemeiuderath zu Lichtenberg, Gcmoiribcvvrstand. Mlumcmlmts-Einllldmlg. Zum Quartalwechsel erinnern wir unsere geehrten Leser an die rechtzeitige Erneuerung des Abonnements, damit in der Zusendung unseres Blattes keine Unterbrechung eintritt. -Auch die neu hinzutretenden Abonnenten ersuchen wir ergebens! um zeitige Anmeldung, da eine Nachlieferung von Exemplaren nur ausnahmsweise geschehen kann. Der „Freiberger Anzeiger" wird auch fernerhin seine gemüßigte und objektive Haltung beobachten und den Lesern von allen interessanten Ereignissen deS In- und Auslandes so schnell wie möglich, zum großen Theile durch telegraphische Berichterstattung Kenntnis; verschaffen. Die besonders wichtigen Tagesfragen werden wie bisher in den regelmäßigen Leitartikeln eingehende sachliche Besprechung -finden. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere 'die des Erzgebirges berücksichtigt werden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts - und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, sowie Mit- Heilungen über Obst- und Gartenbau. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur gediegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller In der werden die Preisräthscl auch während des Sommerhalbjahres fortgesetzt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, die gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und -zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die bekannten Ausgabestellen entgegen. Die Redaktion nnd Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". Tagesschau. Freiberg, den 27. Juni. Der deutsche Kaiser wohnte Donnerstag Vormittag auf Ler Stationsyacht der Segelregatta des Marineregatta-Vereins in Kiel bei, an welcher 67 Segelboote Theil nahmen; 18 starteten um den Kaiser-Wanderpreis. Nach der Regatta begab sich Se. Majestät an Bord der Kreuzerkorvette „Irene". Zu der Nordlandsfahrt des Kaisers berichtet die „Nordd. Allg. Zeitung": Von dem Gefolge werden sich mit dem Kaiser auf Sr. Majestät Panzerschiff „Kaiser" der Generallieutenant und Generaladjutant von Wittich, der Kapitän zur See und Flügeladjutant Freiherr von Senden, der General- nnd Leib arzt Professor I)r. Leuthold und der Korvettenkapitän Siegel, -an Bord der Kaiserlichen Jacht „Hohenzollern" der Gcneral- lieutenant und Gencraladjutant von Hohnke, der Graf Schlitz genannt von Görtz, der Ober-Hofmarschall und Ober-Zeremo- nienmeister Graf zu Eulenburg, der Geheime Kabinetsrath Or. von Lucanus, der Staatssekretär Freiherr Marschall von Bieberstein, der Generalmajor und General L la satt« Graf Wedel, der Oberstlieutenant und Flügeladjutant von Kessel, der Major und Flügeladjutant von Hülsen, der Premierlieute nant und Adjutant von Hülsen, der Rittmeister der Re serve vr. Güßfeld, der Marinemaler Salzmann, die Beamten des Ober-Hofmarschallamtes, des Militär- und Marinekabinets, sowie die Dienerschaft einschiffcn. Der Kaiser wird mit der Manöverflotte heute gegen Abend 8 Uhr in See gehen. Am Sonnabend erfolgt die Ankunft in Helsingör, in Begleitung S. M. S. „Irene" und der Kaiserlichen Jacht „Hohenzollern", während die übrigen Schiffe der Manöverflotte im Kattegatt zurückbleiben. Am Montag gegen Mittag erfolgt die Ein schiffung und Abfahrt der Schiffe nach Christiania. Die Manöverflotte schließt sich gegen 2 Uhr im Kattegatt an. Die Ankunft in Christiania erfolgt am 1-Juli gegen 5 Uhr Nach mittags. Am Sonnabend den 5. Juli wird die Reise nach Bergen in Begleitung der Manöverflotte angetreten. Die An kunft erfolgt am 7. Juli Morgens. — In der am Donners tag abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten verabschiedete sich vr. Miquel von den städtischen Vertretern von Frankfurt a. M. Der Minister hob dabei hervor, daß er sich von dem ihm anvertrauten Gemeinwesen mit schwerem Herzen trenne, er glaube aber dem Rufe Sr. Majestät des Kaisers und des Vaterlandes folgen zu müssen, vr. Miquel bezeichnete es als seine Aufgabe, eine gerechtere, den heutigen Verhältnissen und den verschiedenen sozialen Zuständen entsprechende Vertheilung der Staatslasten ourchzuführen und das preußische Finanzwesen auf dieser Basis in Einklang mit den heutigen Verhältnissen zu bringen. Er wisse zwar nicht, ob ihm dies gelingen werde, aber er habe den redlichsten Willen dazu. — In national liberalen Blättern wird mitgetheilt, es stehe fest, daß das Reichsschatzamt im Spätherbst dieses Jahres in die Hände des Freiherrn von Huene übergeht. — Zu Ehren des Reichs kommissars für Ostafrika, Majors von Wißmann, wird der Reichstag einen Kommers veranstalten. DieserKommers wird amSonnabend im KaiserhofAbends 9 Uhrstattfinden. Einladungen ergingen an die Mitglieder der Reichsämter, des Bundesrathes u. s. w. — Aus Anlaß der gegenwärtig in Spandau stattfin denden Krankenträgerübung des dritten Armeekorps werden auch Versuche mit einem Lazarethschisf gemacht. Die Mili tärverwaltung hat einen großen Spreekahn mit Verdeck ge- miethet, welcher in der scharfen Lanke bei Weinmeisterhorn vor Anker liegt. Das Fahrzeug ist thunlichst wie ein Lazarett) ausgerüstet, mit Betten, Mobiliar, Tragbahren und anderem Zubehör. Durch Erhöhung des Verdecks ist für die Ventilation gesorgt. Nachdem in den letzten Tagen wiederholt Versuche mit der Unterbringung von Verwundeten, die durch Soldaten markirt wurden, in dem Kahn gemacht wurden, soll heute in Anwesenheit höherer Miliiärpersonen und Aerztc eine größere Probe mit dem Transport von Verwundeten in dem Fahrzeug vorgenommen werden. Fallen diese Versuche zur Zufrieden heit aus, so beabsichtigt die Militärverwaltung im Kriegsfälle da, wo Wasserwege vorhanden sind, dieselben hauptsächlich zum Transport der Verwundeten in die Heimath zu benutzen. — Das Hamburger Landgericht verurtheilte den Sozialisten Pu- lian, welcher in Glückstadt und auch in Hamburg in die Wählerlisten eingetragen worden war und auf Grund dieser Eintragungen im Februar zum Reichstage doppelt gewählt hatte, zu vier Monaten Gefängniß und zweijährigem Ehrver lust. Pulian wurde sofort verhaftet. Drei im Mai verur theilte Doppelwühler waren damals mit je 5 Tagen Gefängniß bestraft worden. Der Reichstag hat am Donnerstag den § 1 der Mili tärvorlage, durch den die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres auf 486 983 Mann festgestellt wird, mit 211 gegen 128 Stimmen angenommen. Ueber die vorhergegangene Debatte ist Folgendes zu berichten: Abg. Payer (Volkspartei) begann mit der Erklärung, daß er und seine Freunde den Wählern versprochen hätten, im Reichstage für Sparsamkeit und gegen jede Erhöhung der Militärlasten einzutreten, wenn nicht gleichzeitig Kompensationen dafür geboten würden. Die Vermehrung der Dispositionsurlauber könnten sie aber nicht als genügende Kompensation ansehen, sondern nur die frei sinnigen Anträge, vor Allem die Herabsetzung der Dienstzeit auf zwei Jahre. Nachdem diese Anträge von der Regierung als unannehmbar bezeichnet seien, würden seine Parteigenossen gegen die Vorlage stimmen. Die Nothwendigkeit der erhöhten Militärforderungen sei nicht erbracht. Herr von Maltzahn meine, das Volk könne diese 18 Millionen noch ertragen, aber die Summen häuften sich und die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Volkes würden dadurch ungeheuere. Dazu kämen die Zukunftspläne für die weitere Ausgestaltung der Wehrpflicht. Der General Vogel von Falckenstein habe von der schlechten Ernährung der Zivilisten gegenüber den Sol daten gesprochen. Wenn der General Recht hätte, wie könne man dann von den schlecht ernährten Zivilisten noch mehr Aufwendungen für die Armee verlangen? (Heiterkeit.) Die bescheidenen Gegenforderungen, die das Wohl des Vaterlandes erheischt Hütten, seien kurz abgewiesen worden; das habe man als ein Streben nach parlamentarischer Machtstellung bezeichnet. Die 240 Sachverständigen, auf welche sich der Kriegsminister stütze für die dreijährige Dienstzeit, urtheuten nur vom mili tärischen Standpunkte aus; die Erfahrungen mit der einjährigen Dienstzeit sprächen aber dagegen. Die zweijährige Dienstzeit, müsse kommen, aber sie werde sehr theuer werden, wenn eS im.
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