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Weißeritz-Zeitung : 29.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189212294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18921229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18921229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-29
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.12.1892
- Autor
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H I I ^ck^ZM ^TS^-UP E MM ztt (MN k - Z Patten, Postboten, sowie >x---^ I tt ti -i« Agenten nehmen Be» i v Amtsblatt für die Königliche UmtshauptmannschafL Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, »elche Stil Xtz bÄ>«ulenden Auslage des Blattes ein» sehr »dB» same ÄerbreNmia finde«, werden mit lo Pfa. die Epaltenzeile oder vere» Raum berechnet. — Ta bellarische und evmplieirte Inserate nnt entsprechen dem Aufschlag. -- Einge sandt, em redaktionellen Theil«, die EpaltmzrU« MPfg. Verantwortlicher Redakteur: Dani Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem »^llnstrirteu Uuterhattungsblatt." Mit land« mrd hanSwirthschaftlicher MonatSbeilage. Nr. 153. Donnerstag, dm 29. Dezember 1892. 58. Jahrgang. ,1-7—71,-sid l ' "1'1! !r>!11 Mn.' -Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ausnahmsweise im Winter fand am zweiten Feiertage in der erleuchteten Stadt kirche ein Kindergottesdienst statt, zu dem eine stattliche Jugendschaar sich in Andacht versammelte. Wunderbar rührend erklangen aus frischem Kinder munde die alten unübertrefflichen Weihnachtslieder „Stille Nacht, heilige Nacht" und „O du fröhliche, o du selige". Freudig verklärt hingen die Augen an den beiden großen Lichterbäumen, die den Altarplatz schmückten. Aber auch die Erwachsenen, die zahlreich erschienen, erbauten sich an der Unterredung des Hrn. DiakonuS Büchting mit den Kindern, welcher in sin niger Weise den Christbaum mit den Bäumen des Lebens und der Erkenntniß im Paradiese und dem Baume auf Golgatha (Christi Kreuz) in Zusammen hang brachte. — Die Weihnachtsglocken sind verklungen, die Lichter am Christbaume verlöscht, um nur noch einmal am Sylvester frisch aufzuflackern. Die Vertheilung der gegenseitigen Geschenke ist beendet, die Kirchen- thüren hoben sich hinter den andächtigen Betern wieder geschloffen. Ein Theil der Weihnachtszeit wurde dem verjüngenden Spiel mit den Kleinen, dem fröhlichen Zusammensein mit Freunden und dem Genuß an Theater und Concert gewidmet. Unsere Stadtkapelle erfreute sich zu ihren Concerten am I. Feiertage im Stern und am 3. Feiertage im Schiebhause zahlreichen Besuchs und bot durch schöne Aufführungen einen an genehmen musikalischen Genuß. Der Rathhaussaal war am 2. Feiertage wieder überfüllt, denn das Be- nedix'sche Lustspiel „Der Vetter" hatte eine mächtige Anziehung bewirkt und die Besucher in ihren Erwar tungen auch nicht getäuscht. Diese Vergnügungen der „Erholung" sind Zusammenkunftsgelegenheiten aller jüngeren Weihnachtsgäste, die sich mit den hiesigen Jugendfreunden und -Freundinnen noch dem Theater beim Balle, dem ein Geschenkmnz eingelegt war, ver gnügten. Am 3. Feiertage sand durch den 2. Fcauen- veretn im Eternsaale eine Aindertheateraufführung statt, deren Einnahme zur Bescheerung armer Konfir manden verwendet werden soll. Die WeihnachtSsreuden find zu Ende, möge der Weihnachtssegen immerdar weilen über Familie, Stadt und Land. — DaS in seiner Weise originelle, aber recht be liebte Sommerrestaurant der Stein bruch hat durch Verkauf einen neuen Besitzer erhalten, und beabsichtigt dieser dasselbe insofern zu vergrößern, daß auf dem geschützt gelegenen Bauplatze an der Straße ein Kur haus für Sommerfrischler errichtet werden soll, wozu der Ort ausgezeichnet paßt. — DaS seinem Ende entgegengehende Jahr, welches durch seine abnorme Trockenheit sowohl in sanitärer als auch gewerblicher Hinsicht bedeutende Uebelstände und Störungen mit sich brachte, hat den Gedanken an Wiederaufnahme eines Projektes gezeitigt, welches schon vor nunmehr dreißig Jahren wohl lebhaft er örtert wurde, aber nicht zur Ausführung gelangte, und wobei es sich um die Wasserversorgung der rothen Weißeritz handelt, auch zu Zeiten, wo die natürlichen Quellen und Wasserzuläufe dies nicht im Stande sind. Der erste Schritt dazu ist schon gethan worden, indem mehrere Industrielle des Thales unter Hinzuziehung des Geometers Herrn Hofmann von hier eine Besich tigung deS oberen Gebietes der Weißeritz vornahmen und sich von der verhältnißmäßig leichten Ausführbar keit des Projektes, falls der Staat durch Entgegen kommen die Hand bietet, überzeugten. Es ließen sich vier Stauwerke und zwar zwei im Pöbelthale und zwei auf Echellerhauer Flur errichten, welche nach oberfläch licher Berechnung wohl im Stande wären, dem Fluß für einhundert Tage daS nöthiae Wasser zuzusühren. Eine wesentliche Förderung dürfte diesmal das Unter nehmen auch durch mehrere Gemeinden des Plauen- schen Grundes erfahren, die angehalten sind, im Laufe der nächsten zwei Jahre ihre örtliche Beschleußung durchzusühren. Es würde aber denselben bei dem wasserarmen Zustande des Flußbettes, wie er sich auch in anderen weniger trockenen Sommern darbietet, in sanitärer Rücksicht wohl kaum gestattet werden, die Schleußen in dasselbe münden zu lassen. — Der zweite Schritt in dem Unternehmen wird nun eine Versamm lung bilden, welche heute Mittwoch in Hainsberg tagt. Außer an die Königlichen Amtshauptmannschaften, die von der Sache berührt werden, sind dazu Einla dungen an sämmtliche betheiligte Industrielle ergangen und ist es sehr zu wünschen, daß möglichst alle der selben Folge leisten werden. — Aus einem jetzt zur Veröffentlichung gelangten Verzeichnisse der Aussteller auf der Weltausstellung zu Chicago ersehen wir, daß auch unsere AmtShauptmann- schaft durch Glashütter Firmen vertreten sein wird, und zwar werden Arth. Burkhardt Rechenmaschinen und A. Lange L Söhne Taschenuhren rc. ausstellen. S Glashütte. Auf der Müglitzthalbahn passtrte am 27. Dezember auf Station Dittersdorf ein Un fall. Mit dem ersten thalabwärts gehenden Zuge Uhr früh wollte der Fleischer H. aus Dittersdorf nach Dresden fahren und sprang auf den schon im Gange befindlichen Wagen auf, glitt aber aus und wurde von dem Zug bis kurz vor die dortige Eisen bahnbrücke geschleppt, wo er liegen blieb. Von dem Zugpersonal wurde der Unfall nicht bemerkt. Der Verletzte wurde in der Brückenmühle von einem hies. Arzte verbunden und dürfte wohl noch extra auf empfindliche Strafe zu rechnen haben. Möchte doch dieser Unfall auch für Andere eine Warnung sein! HartmannSbach. Der anläßlich des Brandes der Scheune des Mühlenbesitzers Fischer ausgesprochene Verdacht der böswilligen Brandstiftung erlangt jetzt noch mehr an Gewißheit dadurch, daß am 23. an den hiesigen Gemeinde-Vorstand ein Brief gerichtet wurde, worin gesagt wird, es müßten noch einige Güter brennen, wenigstens alle Wochen eins, da es in diesem Winter an Arbeit mangele. Die Bewohnerschaft ist begreiflicher Weise in große Unruhe versetzt worden, weshalb man sich jetzt genöthigt sieht, Nachtwachen einzurichten. Dresden. Am 24. Oktober 1893 begeht König Albert sein SOjähriges Militärjubiläum, indem derselbe am 24. Okt. 1843 als Lieutenant der In fanterie beim damaligen Leib-Infanterie-Regiment in den aktiven Militärdienst eintrat. Die Armee be absichtigt, mit Genehmigung des Jubilars diesen Tag festlich zu begehen, und es ist bereits unter Vorsitz des Generalmajor von Treitzschke ein aus dem Chef des Generalstabes Oberst Freiherr von Hausen, dem Kom mandeur des Gardereiter-Regiments Oberstlieutenant von Broizem, dem Abthetlungsoorstand im Kriegs ministerium Major von Carlowitz, dem Abtheilungs- vorstand im 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 Major von Gersdorff und dem Hauptmann und Kompagnie chef im Schützen-Regiment von Haugk ein Komitee zusammsngetreten, welches die Leitung der zu Ehren dieses Festtages in Aussicht zu nehmenden Veranstal tungen leiten wird. An dem Jubeltage wird eine für die Armee bestimmte Festschrift unter dem Titel: „Ge denkbuch für die königlich sächsische Armee zum 50- jährigen Dienstjubiläum Er. Majestät deS Königs" erscheinen. König Albert ist mit Ausnahme der säch- sisch-ernestinischen Herzoge sowohl an Lebens- wie an Dienstjahren, als endlich dem Osfizierspatente nach der älteste Offizier der sächsischen Armee, soweit die aktiven Offiziere in Frage kommen, da er im Jahre 1828 geboren, im Jahre 1843 in dm aktiven Dienst eintrat und das OsfizierSpatent von demselben Jahre besitzt; in den Listen der Armee wird König Albert als Chef des 1. Linien-Jnfanterie-RegimentS, jetzigen 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 „Prinz-Regent Luit pold von Bayern" dagegen bereits seit dem IS. Mai 1828 geführt. Feldmarschall Prinz Georg würde am 29. Septbr. sein 40jährtgeS Stabsoffiziers-Jubiläum feiern können. Derselbe ist dem Patents nach der älteste dienstthuende Offizier der sächsischen Armee. — Die Direktion der Deutschen Straßenbahn- Gesellschaft wird mit bereits eingeholter Genehmi gung der zuständigen Behörden de» im nächsten Jahre zu eröffnenden Betrieb auf der Strecke Postplatz-Bla sewitz mit elektrischer Kraft aussühren. Die Ver messungen der Strecke und die Markirung der Punkte, an welchen die oberirdische Leitung einen Halt bekommen soll, wurde schon vor Wochen vorgenommen. Gegen wärtig wird an der Erbauung deS elektrischen Betriebs werkes, welches auf dem Areale des Tatzberges direkt unterhalb des Trinitatisfriedhofes errichtet wird, flott gearbeitet. Pirna. Der Stadtrath hat beschlossen, die zum Ankauf der im Besitze der Schulgemeinde befindlichen sogenannten alten Schule durch die Stadtgemeinde erforderliche Anleihe in Höhe von 50,000 M. bei der landständischen Bank zu Bautzen, welche das Darlehn zu 4 Prozent zu gewähren sich bereit erklärt hat, auf zunehmen. Meißen. Eine groß« Weihnachtsfreud« wurde einer hier wohnenden, in gerade nicht beneidenSwerther Lage befindlichen älteren Frau durch ihren Sohn ge macht, welcher seit ungefähr 4 Jahren nichts mehr von sich hatte hören lassen. Ein Brief aus LouiSville in Amerika brachte ihr von dem todtgeglaubten Sohn die Nachricht, daß dieser, nachdem es ihm einige Jahre sehr schlecht ergangen sei, in einer großen Zigarren fabrik eine gut lohnende Stellung erhalten habe. Da durch sei cS ihm nun möglich geworden, zeitweilig eine Geldunterstützung an seine Mutter zu schicken. Mit dem beigefügten Betrag von 50 Mk. wolle der dankbare Sohn den Anfang machen. — Trotz der oft wiederholten Warnungen vor schwindelhaften Hauftrern ist dieser Tage eine Ein wohnerin von Cölln bei Meißen beim Einkauf von Kleiderstoff wieder einmal arg betrogen worden. Di« Frau kaufte den Rest in dem guten Glauben, dem Hausirer trauen zu können, für den Preis van 12 Mk., mußte sich dann aber einige Tage späler, als sie den Stoff der Schneiderin geben wollte, überzeugen, daß der größte Theil dieser Waare von der Sonne aus gezogen und vollständig verschossen war. Die ersten paar Ellen, welche sie beim Einkauf betrachtet hatte, waren tadellos gewesen. Limbach. DieErbauung einesJnnungsschlacht- hofes wurde in der am Mittwoch abgehaltenen Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums mit 13 gegen 11 Stimmen beschlossen; die 11 Gegner stimmten für Erbauung deS Schlachthofes durch die Stadt. Damit ist für Limbach endlich eine wichtige Frage zum Abschluß gebracht worden, welche seit Monaten die Gemüther lebhaft erregt hat, was sich auch im Abstimmungsverhältniß wiederspiegelt. Arankenberg. Unsere Stadt ist überaus reich an Stiftungen, welche dem Wunsche entsprungen sind, Noth und Mangel, wenn auch nicht zu heben, so doch thunlichst zu lindern. Eine schöne Einrichtung ist es nun, daß die für Arme bestimmten Spenden aus diesen Stiftungen zum größten Theile kurz vor Weihnachten vertheilt werden, wodurch dieselben vielen unserer ärmeren Einwohner die Mittel zu einer frohen Feier deS Christfestes darbieten. So wurden jetzt aus 40 verschiedenen Stiftungen an Rathsstelle 3421 M. 71 Pf. an 451 hiesige bedürftige Personen ausgezahlt, ein Weihnachtsgeschenk, welches mit innigem Dank gegen die meist längst schon dahin geschiedenen Wohlthäter in Empfang genommen wurde. Außerdem gelangten im Laufe dieses Jahres aus un gefähr 40 Stiftungen über 2900 M. für Armenspenden,
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