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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.12.1934
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19341219025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934121902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934121902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-19
- Monat1934-12
- Jahr1934
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»34 ' !§6N NS ...s.oo 1,0 i.,0 I. r.oo I. -.40 -ob» » MSI» stsnl Aben-.Ausgabe Rr. S9S Mittwoch, iS. Dezember 1S34 kll «x^Isenpr^se lt. PrelMg« Nr.3: viMImelerjeN« <»» mm brely 11,3 «p,. RschlSile nach Tlagel 0. 8amilienan,elgrn u. SleNengkluchk MlNImklrr- »kll« « Nps. OII^AkbNhr 30 Rps. - Nachdruck nur mlt Quellenanaar« Dresdner Nachrichten. Unverlangte Tchriltftücke «erden nicht aulbewadri Gegrünöet 1866 »qns»,e»iHr r«i vaNch »iveimaNs« s»- Druck u. Verlag r L-lepsch L Relchardt, dr««den-A. l, Marten- M>"- durch straße ZS/42. Fernruf252«. Postscheckkonto loss vre-den Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Un'mal «rch^,,ich°em ».-l^ «n»el. Amt-Hauptmannschaft vre.den und d.» Schi-dsamte« beim »um-l« lo «ul. Vberversicherungsamt Dresden Deutscher Dampfer rettet is Norweger Das Wrack versunken - Dramatische Szenen bet -er nächtlichen Rettunvsarbett Hamburg, 10. Dezember. Nach einem bei der Hambnrg-Amerika-Linie in der Nacht zum Mittwoch eingegangeneu Telegramm des Kommodore istrule leistete der aus der Heimreise von Nemork besi-dttchc Dampser „Neuyork" au der Westküste Irlands dem norwegischen Dampser „Sisto" seit Dienstagabend Hilse in Seenot. Die Rettung der IS Man» starken Besatzung ist «rotz sehr stürmischen Wetters geglückt. Erft tu der Nacht um S Uhr konnte die „Neuyork" ihr« Reise «ach Cherbourg, Southampton und Hambnrg sortsetzen. Sie wird voraussicht lich am Donnerstag nm LI Uhr in Cherbourg eintresse«. An Bord der „Neuyork" ist alles wohl. * In Neuyork liegen ausführlichere Berichte vor, die grösstenteils durch Funksprttche vom Lloyddampfer „E u r o v a" übermittelt worden sind. Danach eilten na»b Aus nahme der ersten Hilferufe des schwerbeschädigten Schiffes Dienstag früh alle in der Nähe sich aushaltcnde Fahrzeuge, darunter sechs Ozeandampfer, «ach der Uuglücksftelle. Als erstes Schiss traf der britische Tankdampser „Mobile Oil" ein, der den ganzen Tag über Oel auf die riesigen Wellen pumpte, um eine Rettung der Besatzung zu ermöglichen. Der Tankdampser blieb in der Nähe des steuerlos treibenden Norwegers, konnte aber von sich aus keinen Versuch zur Ret tung machen. In der Nacht trafen weitere Schisse ein, und zwar der britische Dampfer „A u ra n i a", der Hapagdampser „Neunork" und der Norddeutsche-Lloyd-Dampser „Eu ro ll a". Um 1 Uhr srüh funkte die „Auranta", bah die „Neuyork" Boote ausgesetzt hgbe. Nach einem anderen Bericht soll eS sich nur nm ein Boot gehandelt haben. Alle Schisse pumpten wäh rend der NettungSarbeiten ebenfalls Oel ins Wasser. Die Scheinwerfer der „Aurania" und der „Europa" erhellten die Nacht und zeigten die „Ststo", die schon stark auf der Seite lag und heftig von der hohen See hin- und hergeworfen wurde. Die Kommandobrücke und das Steuerruder waren zer trümmert und die Rettungsboote des Schisses sortgetrieben. Schließlich konnten die Helfer vom Dampfer „Neuyork" die ganze Besatzung der „Sisto", IS Mann, vom Unglücksschisf ber- unterholen, was besonders schwierig war, da sic sich auf dem Deck festgebunden hatte, um nicht fortgespült zu werden. Daö Schiff befand sich in sinkendem Zustand, eS war aber noch an der Wasseroberfläche. Nur noch ein schwaches Licht brannte auf dem Dampser. Um S Uhr telegraphierte die „Neuyork", bast Ne alle Schiffbrüchigen wohlbehalle« geborgen habe und daß diese in glücklicher Stimmung seien. Hierauf traten die übrigen Dampfer ihre Weiterreise an. Daf, sich das nor wegische Schiss überhaupt so lange über Wasser halten konnte, ist daraus zurückzusühreu, daß es Holz geladen hatte. Au der Unglücksstelle der „Sisto" ist in der letzten Woche der englische Dampfer „Usworth" «ntergegange« und der iapa- «lsche Dampser „Victoria Maru" schwer beschädigt worben. Ser geheimnisvolle Motz aus »en Salapagos Dk. Ritter vergiftet? Guayaquil, 10. Dezember. Nach den letzten Berichten des Kapitäns Hancock sollen die geheimnisvollen Todesfälle aus den Galapagos - Inseln in einem Streit um einen Piratcnschatz ihre Aufklärung finden. Dr. Ritter habe das Versteck des Schatzes gekannt und sei deswegen vergiftet worden. Die Baronin Wagner und Philippfon seien auf der Flucht ver- hu ngert. Ritter habe vor seinem Tode der Frau Koerwin Mitteilung von dem Schatze gemacht. Hancock will nun aus Grund der Angaben der Frau den Schatz im Innern der I Floreaner-Insel, das gebirgig ist, suchen. Dir Pariser Presse feiert Laval Paris, 1v. Dezember. Die Erklärungen FlandinS in der Kammer über die Notwendigkeit der Landesverteidigung und der außenpolitische Bericht Lavals im Senat stehen im Mittelpunkte der all gemeinen Erörterungen. Beide werden als Ausdruck des StcherbeitS- und gleichzeitig des Friedenswillens Frankreichs gewertet. Die Bewilligung der zusätzlichen Militärkrcdite in Höhe von »stst Millionen Franken durch die Kammer und die G l ü ck w u n j ch a d r e sse des Senats an Laval gelten als einmütige Zustimmung der Nation zu den Grundsätzen, die beide am Dienstag vertreten haben. Die Presse Ist deshalb des LobcS voll. Sie hebt besonders hervor, daß der Anerkennung des Senats für Laval eine ganz besondere Bedeutung zukomme, weil seit dem Bestehen der dritten Republik bisher nur ein Mann, Georges Clemenceau im Jahre littst, eine ähnliche Ehrung durch den Senat erfahren habe. Das beweise die hohe Achtung, die Laval im Parlament genieste, und das verleihe ihm am Vorabend wichtiger Verhandlungen, die die Regie rung im Hinblick auf eine engere Zusammenarbeit mit Italien und sür den Abschlust eines OstpakteS zu führen habe, ein erhöhtes Ansehen und die notwendige Autorität, um im Namen ganz Frankreichs mit der wttnschenSwerten Energie auszutreten. Die Italien- «nd die Ostpaktverbandlunae« sind «ach Auffassung der Presse die beide« Tragpseiler, aus de«e» das französische Friedcnsgebä«de errichtet werde« müsse. Die Ausführungen LavalS über die Verhandlungen mit Deutschland in diesem internationalen Rahmen finden die Zustimmung der Blätter allerdings nur deshalb, weil dabei die Annahme des Ostpaktes durch Deutschland zur Be dingung gemacht worden sei. Von der marxistischen Presse abgesehen, ist cs eigentlich nur das „Echo de Paris", besten Austcnpolitiker seine Bedenken gegen die Politik Lavals geltend macht. Laval werde zwischen zwei Dingen hin und her gezogen. Einerseits fürchte er, durch die Organisierung der Friedensfreunde Deutschland den Eindruck der Einkreisung zu geben; anderseits wolle er gegen die deutsche Brutalität s!f die Sicherheit seines Landes gewährleisten. Zwischen beiden Gefühlen zögere er und schwanke wie der Esel Bu ridans. Keine Ginla-unv an Deutschlan- Vrndtmvlckuntz nnioror SvrUnvr Sokrltiloliong Berlin, Ist. Dezember. Die gestrige Rebe des französischen Austenministers Laval dürste vor allem dem Bedürfnis entsprungen sein, das Parlament vor feiner Vertagung über die gesamtpolittschc Lage zu unterrichten. Ein solcher Wunsch war vom Par lament geäußert worden, und Laval hat es offenbar sür zweckmäßig erachtet, diesem Wunsch zu entsprechen. Irgend welche Sensationen hat die Rede des französischen Außen ministers nicht gebracht. Sie ist auch so wenig konkret gehalten, daß man ans ihr eine Einladung an Deutsch land zu Verhandlungen nicht herausleseu kann. ES ist vielmehr eine der üblichen ParlamentSrcden, die mehr par lamentarischen Wünschen und Bedürfnissen entspringt, als außenpolitischen Notwendigkeiten. Der Grfols -er zweiten Gachsenschau vralUmolckuug univror LorUoor Svkrltilolivvg Berli«, Ist. Dezember. Tie zweite Sachsenschau, die vom Werbeamt der sächsischen Industrie in Berlin in den Räumen der ehemaligen sächsischen Gesandtschaft veranstaltet wurde und die der Innen ausstattung gewidmet war, bedeutet ebenso wie ihre Vor gängerin einen erfreulichen Erfolg. Die Zahl der Be sucher dieser Ausstellung, die morgen ihre Pforten schließt, wird ungefähr der der ersten Sachsenschau gleichkommen. Es ist sedoch dabei zu beachten, daß diese Schau in weit stärkerem Maße noch als die erste von den wirtschaftlich interessierten Kreisen besucht wurde. In der Weihnachtszeit ist naturgemäß das Interesse des Publikums für solche Ausstellungen nicht so groß wie zu anderen Zeiten. Dagegen ist die Anteil nahme der großen Geschäftshäuser um so stärker, und so haben diesmal noch mehr als Sei der ersten Schau di« großen Kaufhäuser und Geschäfte ihre AbtcilungSchefS und Einkäufer zu dieser Ausstellung entsandt, so daß die wirtschaftliche Bermtttl««g bei dieser Schau «och größer war als bei der ersten. ES ist dies ein Beweis dafür, wie sehr sich insgesamt die Einrichtung der Sachsenschauen bewährt, und es ist sicher, daß diese Ausstellungen ihren Zweck er reichen und der sächsischen Industrie zu neuen Aufträgen vev» helfen werden. Die nächste Sachse«scha« wird am 8. Januar ervss«et und bis zum 16. Januar dauer«. Sie ist de« moderne« Dame«artikel« gewidmet und bringt gewissermaßen eine Vorschau auf die Som me r in o d e n. Dann folgt am 26. Januar in -er Zeit der Grünen Woche eine Schau sür Herrenbekleidung und Herren- sportarttkel. Während in der Voßstraße morgen die zweite Sachsen schau ihr Ende erreicht, beweist schrägüber im ColumbuShauS die Ausstellung „Wintersport und Winterkuren in Sachsen" nach wie vor ihre Anziehungskraft. Der Besuch hier ist recht rege und besonders viel Gefallen erweckt in dieser Ausstellung das Modelldorf Seiffen in der Winterlandschaft. MsWPonw zivlimMommm gekündigt Tokio, Ist. Dezember. I« Gegenwart des Kaisers fand am Mittwoch« vormittag eine Vollsitzung des japanische« Staats rat S statt, au der alle Minister teiluabme«. Einstimmig wurde die Kündigung des Washingtoner Flottenabkommens beschlossen. Die Admiralität hat sofort die Befehlshaber der Küstenplätze, die Geschwaderchefs und die Marineattachss i« Auslande von diesem Beschluß i« Kenntnis gesetzt. Der zweite „Las -er Polizei" Vrodtnlvlckung nnooror Sarllnar SodrlMoltuntz Berlin, io. Dezember. Der heutige zweite „Tage der deutschen Polizei" brachte in Berlin wieder einen Zug der Polizeihunde durch die Straßenzügc der Innenstadt. Tic Werbung der treuen vierbeinigen Kameraden war, wie man an dem Klappern der Sammelbüchsen scststellen konnte, nicht vergebens. Heute nachmittag wird eine Hundertschaft der Landcöpolizci, Gruppe General Göring, vor der Reichskanzlei in der Wil- Helmstraste vor dem Führer und Reichskanzler Adolf Hit ler Marschliedcr singen, um so gleichsam die Grüste aller ihrer Kameraden aus dem ganzen Reich in sinnvoller Form zum Ausdruck zu bringen. Ten Abschluß deS „Tages der deutschen Polizei" bildet der Große Zapfenstreich am Reichstag vor dem preußischen Ministerpräsidenten General Göring. MM mit du Regierungsbildung beauftragt Belgrad. IS. Dezember. Der prlnzregenl Hal den bisherigen Außenminister Jeftitsch mil der Bildung de» neuen Kabinett» be- austragt. Aus Parts wird dazu gemeldet: Der Rücktritt deS südslawischen Kabinetts wird in Paris mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Obwohl man sagt, eS handle sich nm eine rein tnnerpolitische Angelegenheit, so lästt man doch durchblicken, daß die Lösung der Krise stark« Rückwirkungen auf die außenpolitische Lage haben könnte. Man möchte die Annahme nicht von der Hand weisen, daß die Genfer Verhandlungen über den südslawisch ungarischen Streitfall zur Beschleunigung der Krise bei getragen haben. Beispielsweise hält e» das ,Hournal" für «ine besorgniserregende Tatsache, baß das Er ¬ gebnis von Genf, statt in Sttdslawien Genugtuung auSzu- lösen, zu einer Spaltung innerhalb der Regierung geführt habe. Man rechnet hier stark damit, daß eS Je ftitsch gelingen wird, ein Kabinett der nationalen Einheit zu bilden, da» schon dem verstorbenen König Alexander als Ideal vor geschwebt habe. Diese Lösung wäre nach französischer Auf fassung um so mehr zu begrüße«, als Jeftitsch als Anhänger einer engeren Zusammenarbeit zwischen Siidslawien, der Kleinen Entente und Frankreich und sogar einer franzö sisch-italienischen Entspannung gelte. Den mit Jeftitsch unzufriedenen Kreisen um M a r i n k o w i t sch und General Zivkomitsch wird übrigens vom marxistischen „Populaire" vorgeworfcn, mehr oder weniger eingestandene Sympathien für das nationalsozialistische Deutschland zu haben. Die jetzige Krise, so sagt das Blatt, müsse daher mit größter Aufmerksamkeit verfolgt werden. Ihre Auswirkungen könnten über den Rahmen einer rein tnnerpolttischen Angelegenheit hinauSgehcn. Schulschiff „Deuffchlanö" vor -er La Plata Mün-un- Breme«, 10. Dezember. Der deutsche Schulschissvercin teilt mit: Nach Funk meldungen befand sich daö Schulschiff „Deutschland" des Deut schen Schulschissvcrcins am 17. Dezember auf 64 Grad Süd, 58 Grad West, also kurz vor der La-Plata-Mündung. An Bord ist alles wohl. Sin Gemsjäger tödlich abgeftürzt. Aus dem sogenannten S ch tt tz e n st e t n im Salzkammergut stürzte der Gemsjäger Joseph Franner tödlich ab. Spionage bei der griechischen Flotte. In Athen wurden zwei Personen verhaftet, die Spionage in der griechischen Marine betrieben haben sollen. Gegen sie wurde Anklage wegen Landesverrats erhoben. Eine Fra« in England hingerichtet. Am Mittwoch wurde in London Frau Major, die ihren Gatten vergiftet hatte, durch den Strang hingerichtet. Ihre Begnadigungsgesuche waren abgclehnt worden. Seit mehr als sieben Jahren ist damit zum ersten Male eine Frau in England hingerichtet worden.
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