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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.02.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188002251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-02
- Tag1880-02-25
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1880, 46 Mllwvch, dell 25/ Februar. ^irksao^ Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahine für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljährl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit 8 Pf. für die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische'Inserate nach Uebcreinlommen. Sparkaffe zu Frankenberg. Gelder zum Ausleihen gegen hypothekarische Sicherheit liegen je derzeit bereit und sind bei pünktlicher Zinsenzahlung einer Aufkündigung bisher niemals unterworfen gewesen. Procentabgaben für Gewährung der Darlehen werden nicht erhoben. Unterhändler werden verbeten. Vom Landtage. In den Sitzungen beider Kammern vom 23. Februar gelangte ein kgl. Decret zur Verlesung, durch welches der Schluß der Sitzungen in bei den Kammern des Landtags auf Donnerstag, den 4. März, festgesetzt wird. Die I. Kammer berielh einen Gesetzentwurf, durch welchen die Bestinimung der Gemeindeordnungen, daß Neu anziehende erst nach dreimonatigem Aufenthalte zu den Gemeindesteuern herangezogen werden dürfen, beseitigt wird. Die Deputation empfahl Annahme des Entwurfs, zugleich aber eine Er weiterung desselben durch eine Anzahl von Pa ragraphen, durch welche, nach dem Vorgänge der preußlschen Gesetzgebung, eine den Gemein den zu Gute kommende Besteuerung der Wander lager und Waarenauclionen festgesetzt wird. Die Kammer genehmigte den so erweiterten Entwurf gegen 4 Stimme,». Die H. Kammer genehmigte in Schlußbera- thung den Gesetzentwurf über Erweiterung der Erbschaftssteuer gegen 4 Stimmen, nachdem der Referent Kirbach darauf hingewiesen, daß das Gesetz dem von ihm eingebrachten Anträge ent spreche, und Liebknecht erklärt, er billige das Gesetz, nicht aber den Zweck, zu welchem die er höhte Steuer erhoben werden soll: den Ausfall der Einnahmen aus den Neichszöllen infolge der Vermehrung der Militärlasten zu decken. Der Gesetzentwurf über das Amtskleid der Rechtsan wälte wurde mit der von der Deputation bean tragten und von der Regierung gebilligten Ab änderung, daß die Vorschrift nur für Verhand lungen vor dem Oberlandesgericht und den Land gerichten, bei denen die Rechtsanwälte betheiligt sind, gegen 7 Stimmen angenommen, nachdem vr. Minckwitz, Lehmann und vr. Schaffrath die Ablehnung desselben befürwortet hatten, wozu Justizminister vr. v. Abeken bemerkte: Die Ne gierung habe sich nicht bewogen gefunden, die Talartracht einzuführen, um die Würde des Rich ters zu erhöhen. Die Würde des Richters liege ganz wo anders. Der sogenannte „Expeditions- und Einspruchsfrack" sei mitunter ein höchst un passendes Kleidungsstück gewesen, man habe des halb die bisherige Einrichtung nicht aufrecht er halten können, namentlich nachdem die Nichter- talare in den übrigen deutschen Ländern einge- führt worden seien. Strafgesetzliche Bestimmun gen habe man in dem Gesetze absichtlich vermie den. Man erwarte von den sächsischen Sach waltern, daß sie auch ohne Strafbestimmungen sich der Talare bedienen, wenn das Gesetz ein mal angenommen worden, um die Uebereinstim mung mit der Amtstracht der Richter herbeizu- führen. — Zum Schluß wurde über mehrere Petitionen von Barbieren und Schnitlwaarenhänd- lern in Deuben und Potschappel verhandelt, de nen von der amtshauptmannschaftlichen Delega ¬ tion in Potschappel das Offenhalten ihrer Ge schäftslocale und die Ausübung ihres Berufs außerhalb derselben während des Gottesdienstes bez. das Offenhalten der Geschästslocale vor Be gin und nach Beendigung des Vormittagsgottes dienstes und während des Nachmittagsgottes dienstes verboten worden war. Die Pstitions- deputation empfahl durch ihren Referenten Uhle- Plaue, die Petitionen der Regierung zur Erwä gung, bez. zur Kenntnißnahme zu überweisen, v. Seydewitz und Grahl verivenden sich für die Petenten und die Deputationsvorschläge. Der Regierungscommissar Geh. Reg.-Rath Eppendorf sagt Erwägung der Petitionen zu, bemerkt aber, daß schon vor Erlaß der Verfügung der Dele gation Potschappel die Nothwendigkeit erkannt worden wäre, die gesetzlichen Bestimmungen der Bevölkerung in das Gedächtniß zurückzurufen, denn der Zustand der Heilighaltung des Sonn tags sei bis dahin ein wertig erfreulicher gewe sen; die Verhandlungen dürften Veranlassung sein, das Gesetz nunmehr im Großen und Gan zen zu handhaben. Die Kammer nahm darauf die Deputationsvorschläge an. Sächsisches. Frankenberg, 24. Februar 1880. — Der vorläufige Schluß des Landtags ist auf den 4. März festgesetzt. — In Plauen beging am 23. d. der Weber meister Bauer son., ein rüstiger Greis, der im mer noch im Stuhle arbeitet, sein 70jähriges Meisterjubiläum, anläßlich dessen er von einer Vereinigung von Berufsgenossen beglückwünscht und beschenkt wurde. — In Leipzig wird allem Anscheine nach die Frage des Neubaues des Rathhauses nunmehr etwas in den Vordergrund treten. Der Nath hat sich bei Zeiten eines interimistischen Unter- kunstslokales für seine verschiedenen Bureaus versichert, indem er in diesen Tagen mit Vor behalt der Zustimmung der Stadtverordneten vom Reiche, das vormals vom Reichsoberhan delsgericht benützte Gebäude ani Obstmarkt für den Preis von 280000 M. käuflich erworben hat. Dieses Gebäude ist sehr umfangreich und wird für seinen vorübergehenden Zweck keiner großen Umbauten bedürfen. Das Reich hat sei ner Zeit das Gebäude von einem Privatmann um den Preis von 270000 M. gekauft. Für den Nathhausneubau sind von Seiten derStadt- gemeinve schon auch nach anderer Richtung hin Vorkehrungen getroffen worden, indem das ganze QuarrS von Häusern, welches zwischen dem jetzigen Rathhause und der Reichsstraße, der Grimma schen Straße und dem Salzgäßchen gelegen ist, mit Ausnahme eines einzigen Grundstückes an gekauft wurde. Diese Häuser sollen sämmtlich, wenn der Neubau zur Ausführung kommt, ab gebrochen werden und auf dem dadurch gewon nenen großen Platze soll sich das neue Rathhaus erheben, welches eine mächtige Kreuzpaffage mit vielen Kaufläden erhalten wird. Die Gesammt« baukosten sind nach den bis jetzt vorliegenden Bauplänen auf 12 Millionen Mark berechnet, die man jedenfalls durch eine Anleihe zu be schaffen gedenkt. — Die Ausstellung der deutschen Wollen-Jn- dustrie im Juli d. I. zu Leipzig erweckt das allgemeinste Interesse und zeigt sich dies im Inlands durch die besonders in den letzten Ta gen äußerst zahlreich eingegangenen Anmeldun gen zur Beschickung; es sind Fälle zu verzeich nen, wo einzelne Städte mit 26, 34, ja mit 45 Ausstellern auftreten werden; neben den Stof fen wird sich die Maschinenausstellung besonders glanzvoll gestalten. Als ein Zeichen, daß das Unternehmen auch im Auslande eine besondere Aufmerksamkeit erregt, dürfte zu gelten haben, daß die Kaiserlich Ottomanische Regie rung Veranstaltung trifft, gleichzeitig mit dieser allgemeinen deutschen Ausstellung eine solche — natürlich in besonderer Localität — zu arran- giren, in der die Erzeugnisse der Staatsmanu- facturen der einzelnen Producenten der Textil industrie und der Bodenerzeugnisse des weiten Landes zur Anschauung gelangen. — Unglückssälle und Verbrechen. MehrerePas- santen der Dresdner Albertbrücke sahen am Montag früh mit Entsetzen einen Mann in guter bürgerlicher Kleidung über da« Geländer sich schwingen und in die Elbe stürzen; im Wasser versuchte der Unglückliche durch Schwimmen nach einem Pfeiler zu gelangen, die Strömung trieb ihn aber zurück, und bald entschwand er den Blicken der Zu schauer. — In Zschopau fand am Sonnabend Abend eiu in der Wiesenstraße wohnender Fleischermeister, al« er sich zur Ruhe begeben wollte, seine verschlossen gewesene Kam- merthüre geöffnet und eine kleine Lade, in der er 1620 M. aufbewahrl, erbrochen» vom Gelde aber keine Spur. — In Krumhermersdors bei Zschopau wurde am Sonn- tag Abend das Richter'sche Gut durch Feuer völlig ver nichtet. — Die Unsitte vieler Kinder, sich an vorüber gehende Wagen zu hängen, hat in Dresden am Montag Nachmittag den Tod eine« 13jährigen Mädchen« zur Folge gebabt; dasselbe hatte sich an einen die Straße passtrenden Lastwagen gehangen, war abgefallen und leblos liegen ge blieben. Nach Angabe des sofort herbeigcrusenen Arzte« hatte da« Mädchen da« Genick gebrochen und war der Tod dadurch augenblicklich erfolgt. Vom Reichstage. In der 3. Sitzung, nm l8. Febr., von wel cher wir den Vortrag über die Finanzlage des Reiches, mit welcher der Reichsschatzsecretair Scholtz die Etalöberathung einleitete, bereits er- wähnten, bekämpfte Abg. Eugen Richter, der auch von seinen politischen Gegnern als Kenner des Finanzwesens geschätzte Fortschrittsmann, Etatsforderungen und namentlich die neueste Finanz- und Steuerpolitik, wie auch die vorge schlagene Verlängerung der Etats- und Legis-
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