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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 24.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-193103248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19310324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19310324
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSchönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-03
- Tag1931-03-24
- Monat1931-03
- Jahr1931
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Schönburger Tageblatt Erschein? werktäglich Nachmittags. Bezugspreis monatlich im voraus 1.80 RMk. frei ins Lau«, «uzelne Nr. 10 R.-Pfg., Sonntags-Nr. 30 R.Z>fg. Anzeigenpreis«: Lgesp. Petitzeile 15 R.-Pfg^ «ußerhaw de« Bezirkes 20 R.-Pfg., 3gesp. Reklamezeil« 45 R.-Psg., Liuweise auf Anzei- und Eingesandte 10 R.-Pfg^ Nachweise- «d Offertengebühr 2V R.-Pfg, Rabatt nach Tarif. Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag, ««mm,«— ttr.'»- v-stfchE-ch Ns «. V-ML«-Non»» Amt Lrtp»I- Nr- «E voEonU-: vrret««d<na »>> «E», MU«I« wa>l>knbur-. «t«dt,troronU> waldenbnr, Sa R«b»n» z«l>e» nur bri pünktlich«» Zahlung, bet uvangiweij«» Mntrrlbnng b«» RrchnungtbetrSg« »trd jeder Nachlaß hinjilllig. UN- Wal-enbnrzer Anzeiger Diese« Blatt «nthLlt di« amtliche» Bekanntmachungen de« Amtsgericht« m»d de« Stadttat« z« Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreich« ander« staatlich«, städtische n. Gemeinbe-Behörden ihre Bekanntmachunge» i« Schönburger Tageblatt. Verantwortlich fiir Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachse«. Nkttgltr» dr« SLchftlche» »»» dr« Dratjchrn ZkNungearrlegtr-Berkin« (U. ».) — »rriagl-rl «g-ldrnbar, Sachs««. Anzeigen bis Vorm. 9 Uhr am Ausgabetag Ausgabe nachmittag« st,3 Uhr in der GeschtWV' stelle in Waldenburg Sa., Altenburaerstr, Erfüllungsort Waldenburg. Filiale« bet L««M, Otto Förster; in Callenberg bei Lern» Fri^chh Lermann Richter; in Langenchur«dorf bei Le« Lerman» Esche; in Wallenburg bei Lern» Limes Friedemann; tnPenia bei Finna Wilhelm DahlSW in Ziegelheim bei Frl. Schmids Postagent^ A» 8aN«»h»r«» «»a>»lt, Nrt«g, Str««, «plsoarn-a-, »lasch Kuch, Stbruno«- tm DktrteL der Druckrrrl od«r »»se^e Ws bat da B«,i«bkr keine» «»spruch auf «rha» de» Zeit»», Na<kzahluua b«» »«zuatpreise». Für Nichtigk«U d«» durch j spr»ch«» a»sg«,ebenen N»,«<gtn übernehme» wie ket»e Um Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenlenbsp- Riederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwi-, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Die ReichStagSsitzuug am Sonnabend stand im Zeichen der Trauer um deu verstorbene» srühereu Reichskanzler Hermann Müller. In verlta fand gestern ein gewaltiger Stahlhelmaus- Marsch im Lustgarten statt. Tte Besprechungen über eine Berlängeruug des Bee- liuer Vertrages sind abgeschlossen. Alle Blätter verzeichnen die außerordentliche Bedeu tung des zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung abgeschlossenen Zollabkommens. Im preußischen Landtag kam es am Sonnabend zu eiliem petuUchrn Zwischenfall. In Ostoberschlesieu ersolgten neue Zeitungsbeschlag- uahmeu. Bom 1. April an wird die WohnuugszwaugSwirtschast in Sachsen gelockert. In Jugoslawien find Riesenüberschwemmuugeu ein- getrete». England steht vor einem Elektrikerftreik. Der Schottland-Erpreß ist gestern entgleist. Acht Tote sind zu beklage«. Bei Ostschottlaud ist eiu kanadischer 16,000-Tonuen- Dampser gestrandet. Die Zahl der Arbeitslosen in den Bereinigten Staaten betrog Gude Januar 6,050.000 Personen. 'Waldenburg, 23. März 1931. Bereits seit Monaten ist die Ueberzeugung ver breitet, datz sich die wirtschaftliche Lage im Frühjahr bessern werde. Den Termin dieser Besserung hat man im allgemeinen mit dem 1. April angenommen. Auch der Reichsarbeitsminister hat sich offenbar diesen Zeit punkt zu eigen gemacht, denn er hat erklärt, er werde loch bis April warten, um zu sehen, ob die Industrie alles daransetze, die Tätigkeit zu beleben, ob sich An leichen einer wirtschaftlichen Besserung bemerkbar ma chen, und ob die Zahl der Arbeitslosen abnehmen werde. Eine gewisse Stütze findet die Hoffnung auf Belebung der Konjunktur im übrigen in der günstigen Entwick lung am Geld- und Devisenmarkt. Fast alle führenden Devisen sind unter die Goldparität mit der Mark ge- mllen, und die Tatsache, daß hierbei Holland und die Schweiz in erster Linie beteiligt sind, läht darauf schlie- »<n, datz sich hier allmählich eine Rückkehr des deut- !chen Fluchtkapitals, das bekanntlich in erster Linie nach diesen beiden Ländern gegangen ist, vorbereitet. Zu den wichtigsten Voraussetzungen dafür, daß diese optimistischen Erwartungen aber wirklich erfüllt Werden, gehört vor allen eine planmäßige Fortsetzung der bisherigen Lohn- und Preissenkungspolitik der Re- ölerung, deren Erfolge nach dem soeben veröffentlichten Gericht des Konjunkturinstitutes auch auf der Preis- Ate weit beträchtlicher sind, als man bisher annahm, ^dr allem wird es sich aber gerade im Augenblick dar- "i handeln, die wichtigste unserer Saisonindustrien, Nr. 70 Dienstag, den 24. März 1931 BerMaltung VIN AWmmiWWmi ln MW SttMMn. 53. Jahrgang. - -SUSSUM Amtlicher Tel!. ii. ilmgeg. Einladung zurFrühjahrs-Ausschußversammlung am Montag, den 10. März 1931, abends 8 Uhr im „Ratskeller". Tagesordnung und Unterlagen werden den Herren Ausschuß mitgliedern zugestellt. Waldenburg Sa, den 23. März 1931. Der Borfitzend« de« Borstondesr R. Reuter. nämlich die Bauindustrie, wieder anzukurbeln, da ge rade von hier aus erfahrungsgemäß die stärksten Wir kungen auf die Konjunkturbelebung ausgehen. Leider scheinen die Aussichten dafür nicht sehr günstig zu liegen. Im Reichstag hat der Reichsarbeitsminister Dr. Steger wald soeben darauf hingewiesen, daß für das Jahr 1931 mit besonderen Schwierigkeiten im Baugewerbe gerech net werden müsse, da Länder und Gemeinden bei ihrer finanziellen Notlage öffentliche Bauten nicht mehr in dem früheren Umfange auszuführen vermöchten. Schon im vergangenen Jahr hat bekanntlich der Rückgang der Bautätigkeit mehr als 20 Prozent gegenüber dem Jahre 1929 betragen, obwohl sich der Wohnungsbau noch auf derselben Höhe hielt wie 1929. Die Zahl der beschäftigungslosen Baufacharbeiter, die (in Tausenden) zu Anfang und Mitte 1930 etwa 225 betragen hatte, stieg zu Ende September auf 241, Oktober 285, No vember 360, zur Jahreswende auf 498 und zum 15. Ja nuar auf 543. Es entspricht dem, wenn die Gewerk schaften des Baugewerbes zum Jahresende 33L von 100 Mitgliedern als vollbeschäftigt ausweisen. Wie sich diese Entwicklung fortsetzen wird, wenn die Aufträge der öffentlichen Hand, die schon im Jahre 1930 spär licher flossen, im Jahre 1931 noch weiter gedrosselt wer den, das läßt sich unschwer voraussehen. Wo sind die Mittel, um dieser gerade jetzt ver hängnisvollen Entwicklung zu begegnen? Wenn Dr. Stegerwald dieVeschaffung zweitstelliger Hypotheken als eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine Gesun dung des Baumarktes bezeichnet, so ist das sicher zutref fend. Aber man wird mit solchen Maßnahmen, deren Möglichkeiten noch mehr als zweifelhaft erscheinen, we nig ausrichten, wenn man nicht zugleich von anderer Seite her eingreift. Die Löhne der Bauarbeiter sind 27,5 Prozent über die der anderen Gruppen empor geklettert und halten sich noch immer auf dieser Höhe. Daraus erklärt es sich, daß trotz gesunkener Baustoff, preise der Baukostenindex noch immer auf 167 steht, während der der industriellen Fertigwaren nur 150 be- trägt. Baukosten und Vauarbeiterlöhne haben di« Löhne und Preise in der Eesamtwirtschaft besonders in den Jahren 1927 bis 1929 immer mehr überflügelt. Man konnte daher gerade in der Vauwirtschaft, in der unter dem Einfluß einer besonders übersteigerten Son- derkonjunktur die Löhne im ungewöhnlichen Maße über höht worden sind, mit der üblichen Senkung der Tarif sätze um 6 bis 8 Prozent schwerlich auskommen, wenn die Regierung das bauwirtschaftliche Ziel dieses Som mers, nämlich die Herstellung billigster Kleinstwohnun gen, nicht gefährdet sehen will. M Reich bleibt SberWeiien Mu! Die Oberschlesien-Keiern. Brüning und Severing in Beuthen. In ganz Oberschlesien waren große Vorbereitungen ge- troffen worden, um den Abstimmungsgedenkstunden eine« würdigen Rahmen zu geben. Straßen und Plätze zeigen reichen Flaggenschmuck. In jeder Stadt und in jedem Dors des deutsch gebliebenen Teiles Oberschlesiens gedachte di« Bevölkerung in schlichten Feiern der Bedeutung des 20 März 1921. Die überaus große Anteilnahme aus allen Teilen des Reiches wird dankbar empfunden. Bei den Be- Hörden und den Organisationen der Vereinigten Verband« heimattreuer Oberschlesier liefen ununterbrochen aus dein ganzen deutschen Sprachgebiet Glückwunschtelegramme ein Zahlreiche auswärtige Gäste sind eingetroffen, darunter viel« Deutsche aus dem entrißenen Ostoberschlesien. Eine besondere Vorfreude wurde der Veuthener und dei Gleiwitzer Bevölkerung zuteil. In Beuthen rückte die Tra- ditionskompagnie des früheren Beuthener Infanterie-Regi- ments ein, während Gleiwitz die Traditionsschwadron seiner früheren Ulanen-Regiments empfing. Bei der Abstimmungsfeier in Beuthen hielt Reichskanzler Or. Brüning eine Rede, in der er u. a. ausführte: Ls ist ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, aus dem her aus die Reichsregierung mit Ihnen des Abslimmungstagcz vom 20. März 1921 gedenkt. Dieser Tag ist für Oberschle sien und ganz Deutschland ein feierlicher Gedenktag. Ls if ein Tag des Sieges, den Oberschlesien vor zehn Dohren er rungen hat. Lin Sieg aber, der durch die auf Grund de« Genfer Votums geschaffene Entscheidung vom 20. Oktobe« 1921 zu seinem wesentlichen Teil zunichte gemacht wurde Ein Drittel des Abstimmungsgebiets mit dem wertvollster Industrieland und fast einer Million Einwohner wurde unr trotz unseres Abstimmungserfolges entrissen. Die Abstimmung des Jahres 1921 ist in der ruhmrei chen Geschichte Oberschlesiens das größte nationale Ereignis Treue und Vaterlandsliebe der Oberschlesier sind nicht er schüttert worden durch die Polenaufstände, in denen die Stel len, denen der Schutz der oberschlesischen Bevölkerung über tragen wurde, nicht für Leib und Leben der Einwohner sorgten und die Deutschgesinnten nicht vor Mißhandlungen und Bedrückungen schützten. Wenn sich trotzdem eine Zweidrittelmehrheit bei der Abstimmung für Deutschland ergab, so war dies ein wahr haft großes Bekenntnis zum Deutschtum, das allen übrigen Deutschen in jener schweren Zeit Mut und Stärke gab. Mit besonderer Dankbarkeit muß ich des einmütigen Abwehrkampfes der Bevölkerung gedenken, das einträchtigen Zusammenwirkens sämtlicher Stände und Konfessionen, der selbstlosen Tapferkeit der Selbstschutzkämpfer und ihrer Führer, die ganz auf sich gestellt, sich den polnischen Auf ständischen entgegenwarfen und durch ihre tapfere Gegen wehr, durch die Eroberung des Annaberges, zu einem guten Teil dazu beigetragen haben, daß wenigstens zwei Drittel des Abstimmungsgebietes uns erhalten geblieben sind. Nur als schweres Unrecht konnte deshalb die Zerreißung des Landes von Deutschland und mil ihm wohl von den Teilen der Well empfunden werden, die den Sinn für Gerechtigkeit nicht ganz verloren hatten. Die deutsche Reichsregierung hat auf das feierlichste Protest gegen die Entscheidung vom 20. Oktober 1921 eingelegt. Diesen Protest lehnte der Oberste Rat ab; aber der damalige Reichskanzler hat in der Sitzung des Reichsrates vom 7. November 1921 festgestcllt, datz durch die Antwort des Obersten Rates der Protest und die Rechtsverwahrung des Deutschen Reiches nicht aus der Welt geschafft werde. Das gilt selbstverständlich auch heute noch! Besonders folgenschwer erweist sich der Genfer Spruch, wenn wir sehen, mit welcher Willkür im einzelnen diese Grenze mitten durch den lebendigen Leib eines Wirtschafts organismus gezogen wurde, wie überall nur Restteile eines ehemals blühenden Ganzen geblieben sind, die nun schwer um das Leven zu ringen haben. Ramens der Reichsregierung erkläre ich Ihnen feier lich, datz das deutfche Volk in seiner Gesamtheit an Ihre« Sorgen Anteil nimmt und sich mit Oberschlesien» Schicksal verbunden fühlt und immer fühlen wird! Hierauf sprach Innenminister Severing, der u. a. sagte: Wenige Tage nor dem Abstimmungstermin eilten da- mals aus allen deutschen Provinzen die Heimattreuen Ober schlesier in ihre Heimatprovinz, um durch ihren Stimmzettel die alte Heimat bei Deutschland zu erhalten. Der äußere Lrfolg des Abslimmungstages war für uns. Bon rund 11S6 000 Stimmberechtigten haben 707 000 sich für die Zugehörigkeit zu Reich und Staat bekannt, während 479Ü00 Stimmen für Polen abge geben wurden. Wenn trotz dieses Abstimmungsergebnisses Oberschlesien ge teilt wurde, so dürfen wir uns trotz dieser bitteren Tatsache das Gedenken an diese Abstimmung nicht verbittern lassen.
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