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Dresdner neueste Nachrichten : 01.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193912012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19391201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19391201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-01
- Monat1939-12
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.12.1939
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res-ner Neueste Nuchrithteu mit Handels- und Industrie.Zeitung S-rlstlettung, Verlag und -aaplgefthD-fielle: SreSden A, FerdinandSraße 4 Anzeigenpreise: <k>nmdpr*i«: di» iibamg» mm-zeü» im «»- ,»lg«nt»i> 14 Rpf, Stellengesuche und privat» Famltlmant«lgen SRps^ditl» wwbrrit« ww-Zeii» imTertteIl1,1oRM. Rachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel v. Lriefgedühr für Ziffer anzeigen 30 Rpf. ausschl. Porto. Jur Zeit Ist Anzelgenpreisltste Nr. s gültig. Sezugspreise: ^'frel? Zustellung,n» Hau« - rtnschl. Trügertohn monatlich past>monaN.lMlM.postd«,ugmonast.r/)0RM.elnIchl.zaRpf.postgebahr«n <HIerzu ZS Rpf. ZusteNunqlgebühren). Kreuzbandsenbung: Inland all Zeitungsdrucksach, 73 Rpf^ Ausland IX« RM. für dl» Doch« Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Swb-0rt-ben4 IS Rps. I.rso x Freitag, 4. Dezember 1S3S 47. Jahrgang 735 000 Tonnen Schiffsraum versenkt Oer gewaltige deutsche Erfolg im Handelskrieg — Scharfe Kritik an Chamberlain - Katastrophaler Rückgang des englischen Exports Ohrfeige für Benesch Scharfe Rede des slowakischen Ministerpräsidenten X Preßburg.l. Dezember DaS slowakische Parlament schloß am Donnerstag die Aussprache über die Regierungserklärung mit -treu einstimmiger Annahme ab. In einer Schluß rede ging Ministerpräsident Dr. Luka nochmals aus die wichtigste« Punkte der Regierungserklärung ein und wteö die wcstbemokratische Agitation sür eine Wicderausrichtnug derTschecho-Slowakei scharf zurück. Tie Hauptarbeit der Regierung, so erklärte der Ministerpräsident, müsse sich gegen Not und Armut wenden. Die Regierung werde mit aller Schärfe gegen Korruption und Protektion auftreten. Der Minister präsident gab Pläne für die Ne.uerrichtung von In dustrien bekannt und bemerkte zur Stellung der Volksgruppen, die Slowaken betrachteten deren Angehörige als gleichberechtigte Bürger. Wenn in der Regierungserklärung von fremden Elementen die Rede gewesen sei, die anSgemerzt werden müßten, so seien natürlich nicht die Volksgruppen gemeint gewesen, son dern jene Juden, Freimaurer und söge- nannten „Tschecho - Slowaken", die ihre feind lichen Gefühle und destruktiven Bestrebungen zum Schaden Leö Staates immer wieder zur Geltung brächten. Diese müßten dorthin verjagt werden, wo die KanderkomSdiantentruppeBeneschu. t!o. eine Operette sür die Wieberansrlchtnng der tschecho slowakischen Republik anssührteu. Die Regierung werde sich mit aller Härt« gegen diese Schädlinge, di« sich auch uiederholt als willsahrige Handlanger o«S Jntelli« zence Servier erwiesen hätten, vorgehen. Zum Schluffe befaßte sich Tuka mit den Ursachen ter Erfolge Aböls Hitlers. Er sehe sie darin, daß der Führer des deutschen Volkes immer nur das unternehme, was historischnotwendig sei. Weil sich die unsichtbaren, aber dafür um so mächtigeren historischen sträsie an seine Seite stellten, erziele er Erfolg über Erfolg. Daraus ergebe sich sür das slowakische Volk die Folgerung, daß auch sein Staat nicht durch Zufall, sondern ans historischer Notwendigkeit geboren sei. AuS dem gleichen Grunde sei die deutsche Linie sür die Slo wakei eine historische Notwendigkeit. „WaS immer geschehen mag", so sagte Dr. Tuka znm Schluss „unser Plast ist an der Seite deS deutschen Bolkeö und wird immer dort sein!" Feierliche Beisetzung prtmo -e Riveras Kranz des Führers an der Gruft im (Lücorial X Madrid, 1. Dezember Nach einem Marsch über 800 Kilometer traf am Donnerstagabend der Trauerzug mit den sterblichen Ueberrcsten des FalangegriinderK Jose Antoni Primo - eRiveravor dem historischen Königöschloß ElEs cor t a l, daö im 16. Jahrhundert von Philipp II. er baut worden ist, ein. Der Nationalrat «Fd der politische Ausschuß der yalange trugen den Sarg bis »um Eingang der Schloß kirche. Hier stand der Eaudillo, begleitet von sämt lichen Regierungsmitgliedern sowie dem Diplomatischen Korps, voran die Botschafter Deutschlands, Italiens und Portugals. Außerdem waren von deutscher Seite die sechs größten Ortsgruppen der NSDAP, in Spanien mit ihren Hakenkreuzsahnen vertreten. Nach dem Gottesdienst legte Landesgruppenleiter Thomsen im Auftrage des Führers einen Lor- beerkranz nieder. Ebenso hat der Duce einen Kranz geschickt. Unter der Mittelkuppe der Kirche wurde der Sarg in die Gruft gesenkt, die nur wenige Meter von dem Mausoleum mit den Gräbern der größten spa nischen Könige entfernt liegt. General Franco trat dann vor die Gruft und verpflichtete das neue Spanien, das Werk Primo de Riveras sortzusithren. Dann traten die deutsche und italienische Abordnung vor das Grab und senkten die Fahnen. An der Feier nahmen 80000 Falangisten ans allen Provinzen Spaniens teil. Japanischer Protest gegen Frankreich X Tokio, 1. Dezember Die japanische Negierung protestierte beim fran zösischen Botschafter In Tokio aus das schärfste gegen die Wasfenlteseru itgen über Jndochtna an die Tscha n g-Kai-schek-Regierung. Wie „Tokio Ashaht Shimbun" hierzu schreibt, wies Außen- Minister Nomura bet dieser Gelegenheit nachdrücklich daraus hin, daß Frankreich nich^nur Tschang Kai schek mit Kriegsmaterial unterstütze, sondern sogar wieder holt in der Nähe der Küsten von Französisch-Jndo- china japanische Schisse an gehalten und be lästigt habe. Oer heutige Bericht -es OKW. X Berlin, 1. Dezember DaS Oberkommando der Wehrutacht gibt bekannt: Im Weste« gering« Artillerie, «nd Spähtrupp, tiittgk.it. Bei derLnsta «sklär « « g über der Nordsee g«, riete» die eingesetzte« «käste in «i« schw « reS U «, wetter. Bier Klugboote m«ßte« ans See «iedergehe« mch w«rde« teilweise beschädig». Die Besatzung«« fl«d sämtlich gerettet. ' 194 nach England fahrende Schiffe vernichtet Besonders viele Tankdampfer versenkt — Gesamtverluste in Wirklichkeit noch höher x Berli«, 1. Dezember Die Verluste der aus England fahrenden feind» lichen und neutralen Handelsschiffahrt sind weiter ge- stiegeu. In der Zeit von Kriegsbeginn bis znm 29. November 1988 sind durch U-Boote oder Minen versenkt: a) nach bereits bestätigten Meldungen» 182 Schiffe mit SZS68S Bruttoregistertonnen, davon 52 nenirale Schiffe mit 188 248 Bruttoregister tonnen; b) nach sonstigen Meldungen weiter« Z2 Schiffe mit VS07S Bruttoregtstertonnen, davon 16 neu trale Schiffe mit ZS 321 Bruttoregistertonnen. Damit sind die Gesamtverluste seit Kriegs beginn auf 1S4 Schiffe mit 735 768 Druttoregtster- tonnen gestiegen. In dieser Zahl ist ein besonders hoher Prozentsatz an versenkten Tankern enthalten, und zwar beträgt der versenkte Tankraum 180 867 Brutto, registertonnen bei einer durchschnittlichen Ton nage deS einzelnen Tankers von 7800 Bruttoregtster« tonnen. Unter Berücksichtigung der bekannten Tatsache, daß von englischer Seite die Verluste an eigenen Schissen, insbesondere im der Nähe der englischen Küste, ver ¬ schwiegen werden, sind die Gesamtverluste nolL wesentlich höher anzusetzcn. H Vriiischer Piratenakt im Mttelmeer Jugoslawischer Dampfer verschleppt X Belgrad, 1. Dezember Der jugoslawische Dampfer „Lovtschen", der einen regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Jugoslawien und Rumänien durchführt, wurde an der griechischen Küste von einem englischen Kriegsschiff ausgebracht und nach dem ttriegshasen La Valette aus Malta be ordert, wo seine Ladung untersucht werden soll. In politischen und diplomatischen Kreisen Belgrads er wartet man mit Spannung, ob Jugoslawien diesen neuesten völkerrechtswidrigen Eingriff Englands in seine Hoheitsrcchte stillschweigend wie die früheren hin nimmt, oder ob es diesmal wenigstens einen offiziellen Protest gegen den britischen Secräuberstaat wagt. Brauchltsch an der Oberrheinfront X Berlin» 1. Dezember Der Oberbefehlshaber deS Heeres, Generaloberst v. Branchttsch, hat sich an die Obcrrhcinsrout zur Besichtigung der dort eingesetzten Truppen begeben. Deutsche Erfolge im Atlantik „Ohnmacht Englands gegenüber geheimnisvollen deutschen Kreuzern" XRom, 1. Dezember „Gazzetta del Popolo" verössentltcht einen Aufsatz seines «ach Panama entsandten Sonderberichterstat ters, in dem dl« Erfolge der deutschen Seekriegs führung im Atlantik und die Ohnmacht Englands gegenüber geheimnisvolle» deutschen Kreuzern aus führlich dargelegt werde». Seitdem die Anwesenheit deutscher Schlachtschiffe im Atlantik bckanntgeworden sei, habe der Seekrieg ein neues Aussehen gewonnen. Die englische« Kriegsschiffe im Atlantik schienen nicht in der Lage zu sein, den starken deutschen Krcnzern Widerstand entgegen,»setzen. Auch die britischen Kolonien «nd Flottenstützpunkte im Atlantik könnten schwerlich einer deutschen Beschießung widerstehen. Für England sei «S Lnßerst schwierig, wenn nicht unmöglich, die Versorgnngsstützpunkte der deutschen Kriegsschiffe auSsindtg zu machen. Die An wesenheit deutscher Kriegsschiffe im Atlantik, schließt das Blatt, sei eine Realität, die daraus hinziele, di« Ver sorgung Englands «nd Frankreichs lahmzulegen. In einem Artikel im „Giornale d'Jtalia" wirb von dem Marincrefercnten dieses Blattes ausgcsithrt, Deutschlands Kriegführung gegen Eng land konzentriere sich ans Grund der Erfahrungen deS Weltkrieges auf daö Ziel, den englischen Handel mit jedem Mittel zn treffen, um den Gegner, der be kanntlich nur von aus Ucbersee eingeführten Rohstoffen lebt, arbeitet und Krieg führt, in die Lage zu versetzen, den Konslikt nicht sortführen zu können. Rücktritt -er finnischen Regierung Neue Regierung Tanner gebildet — Oie ersten finnisch-russischen Kampfhandlungen X OSlo, 1. Dezember Die sowjetrussisch-flnnische Spannung hat gestern zum AnSbruch von Feindseligkeiten geführt. Die Sowjettrnppen rückten an verschiedenen Stellen über die sinnisch-rulstsche Grenze vor. Militärische Objekte in Wiborg und Helsinki wnrde« bombardiert. Rach Meldungen, die in OSlo ans Helsinki einge- trosfen sind, ist die Regierung Eajander trotz dem vom Reichstag erhaltenen einstimmigen Vertrauensvotum heute nacht znrückgetreten. Am frühen Morgen ist die neue Regierung gebildet worden mit dem bisherigen Finanzmtnister Tanner als Ministerpräsident «nd Kivimäkl, der vom Dezember 1982 bis Oktober 1930 Ministerpräsident war, als Außenminister. Um 0.48 Mr Moskauer Zeit (22.48 Uhr MEZ.) wurde über sämtliche sowjetischen Sender eine amtliche Mitteilung verbreitet, in der cS heißt: In der Nacht vom 2V. auf den 80. November haben sich an der sowjet-finnischen Grenze mehrere neue Zwischenfälle ereignet. Um 2 Uhr nachts über schritt beim Dorfe Kowaino (nördlich des Ladoga-Sees) eine Ärypve finnischer Soldaten die Grenze und griff die sowjetische Grenzwache an. Die finnischen Abteilun- gen wurden mit starken Verlusten zurttckgefchlagen. Um 3.18 Uhr eröffnete.eine weitere starke Abteilung fin nischer Truppen beim Dorfe Raafult auf der Karelischen Landenge Maschtnengewchrfener auf die Sowjettrnppen. Die Angreifer wurden gleichfalls zurltckgeschlagen. Dabet wurden von den Sowjettruppen in der Nähe des Dorfes Kormtanki zehn finnische Soldaten und ein Unteroffizier gefangengeiiommen. Um 4 Uhr morgens versuchte eine weitere Abteilung finnischer Truppen aus der Karelischen Landenge beim Dorfe Termolowo einen Angriff, wurde jedoch von Sowjettruppen mit Ma- schinengeivehrfeuer znrttckgetrteben. In Anbetracht dieser neuen Provokation mit be waffnetem Ueberfall seitens der finnische» Truppen er teilte das Oberkommando der Roten Armee den Trup pen denBes«hl, am 80. November um 8 Uhr morgens die sowjetisch-finnische Grenze zu über schreiten. Abteilungen der Roten Armee rückten so- fort an mehreren Punkten der Grenze vor, und zwar auf der ka r e lts ch e n La n b e n ge um 10 bis 15 Kilo meter westlich der Grenze, und von Petrosawodsk aus btö zum See Suojarwy. Auf der karelischen Landenge wurde» von de» Sowjettruppr» mehrer« Dörfer und Karte DNN. Eisenbahnstationen besetzt: die Stabt Tiiliokt ist bereits erreicht worben. Beim Vormarsch wurden von den Sowjettruppen einige Dutzend Gefangene gemacht. Gleichzeitig unternahm die sowjetische Luftwaffe trotz ungünstiger Witterung Erkundungsslüge Uber das Territorium Finnlands und bombardierte die Flugplätze von Wiborg und Helsinki. Schweden unternimmt vorerst nichts X Stockholm, 1. Dezember lieber die Haltung Schwedens -um russtsch-smnlschen Konflikt liegen bisher noch kein« Mitteilungen vor. „Aftonblabrt" meldet, baß bis auf weiteres keine schwedischen Maßnahmen erfolgen würden: di« Lage könne sich jedoch sehr schnell ändern. Die Flugverbin dung von Helsinki »ach Stockholm lft eingestellt. Unsere Ll-Boote Von Konteradmiral a. D. vrünlngkau, Eovuriabt: Earl Duncker Berlaa. Berlin. Nachdruck und Ueberlevuua, auch auszuasweile verböte«. Die Erfolge unserer N-Boote, sowohl gegen Kriegsschiffe, als auch im Handelskrieg, haben se bst hochgespannte Erwartungen übertroffen. Vor allem hat man in England offenbar damit nicht gerechnet. Der hohe Stand unserer Untcrseewasfc ist um so mehr anzu erkennen, als durch das Diktat von Versailles der Bau von Unterseebooten seit dem Ende deS Weltkrieges ver boten war und erst nach der durch Adolf Hitler verwirk lichten Wehrsreiheit wieder ausgenommen werden konnte. Dasselbe gilt sür die Ausbildung deS Perso nals. Ter oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat durch die vorzugswe'se Beförderung deS Führers der Unterseeboote zum Konteradmiral anch nach außen hin den hervorragenden Stand unseres U- Boot-WesenS unterstrichen. Konteradmiral Dö- nitz, der 1910 in die Marine cintrat, war schon wäh rend deS Weltkrieges bet der U-BootS-Wasse tätig, zu- letzt im Jahre 1018 als Kommandant von „U B 63". Bereits vor 135 Jahren schlug der Amerikaner F n l- t o n der britischen Admiralität vor, ein von ihm erfun denes Unterseeboot alö Kanipstnstrumcnt gegen die französische Flotte zn verwenden. Admiral Sir John Jervts, der Sieger von St. Vincent, wies den Gedan- kcn von sich. Er sagte: „Rühren wir nur nicht an diese Sache. Wenn wir den Gedanken aufnchnicn, werden uns «andere Marinen folgen. DaS wird dann der schwerste Schlag gegen unsere Vorherr schaft zur Sce swörtlich: our aiiproinaox on Ilio uon) fein, den man sich überhaupt vorstrllen kann." Wie man ohne weiteres rkennt, ist man sich in England seit langem über die Gefahr, die gerade daS U-Boot für die von England angemaßte Beherrschung der Meere bietet, im klaren. Daher auch nach dem Weltkriege die wieder holten Versuche Englands, die Abschaffung der U-Boote als eines „unhumanen KricgömtttelS" — man denkt da bei unwillkürlich an die englischen Gelbkrenzmincn für Polen — auf den verschiedenen Konferenzen durch- znsetzen. Diese Bestrebungen scheiterten. Durch den Flottenvertrag mit England, der durch die von London eingclettcte Vernichtungspolitik gegen daS Deutsche Reich hinfällig wurde, war die Stärke unserer U-Boot- Waffe auf 45 Prozent der englischen Tonnage scstgelcgt. Deutschland hatte sich aber ausdrücklich das Recht Vor behalten, bei seinen Bauten auf 100 Prozent der englischen N-Boot-Tonnage zu gehen. Heute sind alle Beschränkungen sortgefallen. Wie falsch in England die Leistungsfähigkeit unserer U-Boote ctngeschätzt wurde, erhellt am besten aus einer Rede deS parlamentarischen MarincstaatssckrctärS, der vor dem Kriegsausbruch Darlegungen im Unterhaus mit der, wie mir heute missen, grundfalschen Zusammen- sassung schloß: „DaS deutsche Unterseeboot bildet keine Gefahr mehr für die britische Schisfahrt." In der Praxis hat sich jetzt das deutsche U-Boot als eine nn ge rn ein gesährlicheWaffe gegen diebrttische Kriegs- und Handelsflotte erwiesen. Unsere U-Boote sind ausgesprochen als Torpedo träger konstruiert. Eine geradezu geniale Raum- ansnuhung hat es ermöglicht, ihnen einen gehörigen Vorrat an Brennstoff mitzngeben, so daß sic einen großen Fahrbereich haben und für Fernverwen dung geeignet sind. Schon vor Kricgöbeginn war man in Fachkreisen davon überzeugt, baß die Boote Uber starke Seefähigkeit, Armierung und große maschi nelle Zuverlässigkeit verfügten. Der bisherige Verlauf des Seekrieges hat diese Ansicht bestätigt. In der Un sichtbarkeit bzw. geringen Sichtbarkeit des U-VooteS sowohl in getauchtem, als auch in aufgetauchtcm Zu stand liegt seine Stärke. DaS MomentberUeber- raschung, das eine ausschlaggebende Nolle im Kriege spielt, tritt wohl beim U-Boot am augenfälligsten in die Erscheinung. Tie Verwendung des U-BooteS ist eine vielseitige. Die Hauptvermcnbnng als Torpedoträger ist bereits genannt. Dazu kommen die Verwendung zum Minenlegen, als Fernaufklärer, die Verwendung in Zusammenarbeit mit Ucbcrwasscrstreitkräften und mit der Luftwaffe sowie endlich die Verwendung im Handelskrieg. Beim Angriff muß das U-Boot versuchen, in die Kursrtchtung des Gegners und vor ihn zu kommen. Diese vorliche Stellung zum Gegner ist für einen er folgreichen Angriff erforderlich. Sobald daS Boot diese Stellung erreicht hat, versucht eS, aus Scerohrtiefe fah rend, eine möglichst günstige Schußposition zn gewinnen. Dabet muß cS darauf bedacht sein, unbe merkt zu bleiben. Die verhältnismäßig geringe Ge schwindigkeit unter Wasser erschwert diese Aufgabe gan- wesentlich. Hier setzt bann die erlernte Fahrkunst und die angeborene Begabung für diese vielleicht schwerste Art der Seekriegstthrung ein. In der Nacht wird sich das U-Boot, ähnlich wie ein Torpedoboot, an den Geg ner heranpirschcn und, nachdem eS eine günstige Schuß position erreicht hat, die Torpedos abfcuern. Die W t r- kung unserer Torpedos, die ja selbst eine Art kleiner Unterseeboote ohne Bemannung sind, ist, wie die Vernichtung der „CourageouS" und „Royal Oak" beweisen, ganz ungeheuer. Der Ehcf unserer Nnlcrsce- flotte, Konteradmiral Dönth, sagt in einer sehr auf schlußreichen Arbeit, die Im letzte-, Jahrbuch für Deutschlands Seeintercffen, im „NauticuS 1030", er schienen ist, über das Thema „Aufgaben und Stand des U-Boot-WesenS" folgendes: „ES gibt für die U-BootS-Wetterentwickeluna Ziele genug. Die Nach richten über Ihre Verwirklichung -ei -en .einzelne«
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