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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192907314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19290731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19290731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-31
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.07.1929
- Autor
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August bis 14. Septem ber 1929 verreisten Friedensrichters Illgen in Bockau wird dem Friedensrichter Lokalrichter Paul Georgi in Aue über tragen. Amtsgericht Aue, den 29. Juli 1929. UeLer das Vermögen des Kaufmanns Armin Oskar Franz Grüning in Schneeberg als alleinigen Inhabers der Firma Nöckler L Tittel daselbst wird heute am 29. Juli 1929, nachmittags 4 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Prozeßagent Louis Colditz in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. August 1929 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über dis Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten- denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 23. August 1929, vormittags 10 Ahr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf'" den 13. September 1929, vormittags 11 Ahr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 16. August 1929 anzeigen. Das Amtsgericht zu Schneeberg. Mittwoch, den 81. Juli 1929, vorm. 10 Uhr, sollen in Schwarzenberg 1 Warenschrank, 8 Haustelephone, 1 Schrank- appatat (Grammophon), 2 Nähmaschinen, 6 Herrenfahrräder, 1 Kindersahrrad und 1 Posten Grammophonplatten öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Kaffee Poehsch. O 3947/28 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schwarzenberg. Schneeberg. Wasserwerk. Die anhaltende Trockenheit und die immer noch abzu stellenden Wasserrohrschäden zwingen uns, das Wasser den hochgelegenen Stadtteilen vom 30. Juli d. I. ab bis auf wei- teres wie folgt zuzuleiten: Bormittags von 5 bis 9 Uhr. Hartensteiner-, Ritter-, Obere Ringstraße, Marienplatz und linker Teil des Kirchplatzes. Vormittags von 9 bi» mittags 1 Ahr. Seminarstraße, Drachenkopf, Scheunenstraße, Fürsten- . platz, Marktplatz, Kirchgasse, Kasernenstraße. Nachmittag« von 1 bis 8 Ahr. Skt. Georgengasse, Frauengass«, Kirchplatz, Schreiber« gasse. Eine regelmäßige Zuführung von Wasser nach oben er sichtlichen Zeiten kann vorläufig wegen noch auftretender Rohrbrüche an Haupt- und Hausleitungen nicht gewährleistet werden. Trübungen des Wassers sind wegen der unvermeidlichen Zonenumstellung nicht zu vermeiden. Schneeberg, den 29. Juli 1929. Der Stadtrat. Schneeberg. Im August 1S2S werben fällig: Am 1.: Musikinstrumentensteuer für August 1929, am 8.: Aufwertung»- (Mietzins-)Steuer für August 1929, am 31.: Biersteuer für August 1929. Im Laufe des Monats August werden di« Kirchensteuer bescheide für das Rechnungsjahr 1929 zugestellt werden. Etwaige auf den 1. und 2. Termin bereits fällig geworden« Beträge sind innerhalb 2 Wochen nach Zustellung des Steuer bescheides zu bezahlen. Zahlstelle: Stadtsteuerkasse, Zimmer Nr. 2. Kaffenstunden: 88—81 Uhr täglich. Nach Fristablauf muß das Mahn- bezw. Deitrekbungsver- fahren auf Kosten der Säumigen emgeleitet werden. Schneeberg, am 27. Juli 1929. Der Ttadtrat — Steueramt» Das Kabinett Poincarö ohne Poincarö. Es bleibl alles beim allen. Die Umbildung des französischen Kabinetts, wie sie Briand versucht hat. ist nicht geglückt. Di« große linksbürger- liche Gruppe der Sozialdemokraten, die von Herriot und Daladier geführt wird, hat auf den Eintritt in die Regierung verzichtet. Sie erklärt, es sei unmöglich, mit der Rechten, der republikanischen Union, in diesem Augenblicke zusammenzu gehen. In dieser Gruppe herrscht der energische Innenminister Tardieu, der seinen Feldzug gegen die Kommunisten trotz der Warnungen von links tatkräftig weiterführt. In ihrem In nern sind natürlich die Radikaldemokraten froh, daß Tardieu die kommunistischen Vorbereitungen zum 1. August abdämmt, nach außen aber nehmen sie einen anderen Standpunkt ein. Das ist in Frankreich so, wie anderswo auch. * Briand hat Tardieu, welcher der Verbindungsmann der Rechten und der offene Vertreter der scharfen Tonart gegen Deutschland im Kabinett ist, nicht fallen gelassen, sondern lieber auf Herriot und Daladier verzichtet, deren er sowieso sicher ist. Damit ist er der Ueberlieferung Poincar^s gefolgt, der klugerweise — im Gegensatz zu deutschen sog. Staats männern — immer Wert darauf gelegt hat, die Fäden nach der unbeirrt nationalen Seite nicht abreißen zu lassen. Es ist also ein Kabinett Poincarö, was sich unter Briands Führung jetzt präsentiert. Die deutsche Linke ist entsetzt. Sie hatte schon eine Linksregierunq in Frankreich am Ruder gesehen. Das hätte sich gewiß famos gemacht, die Dreiheit -er „roten* Regie rungen in Deutschland, England und Frankreich wäre her gestellt gewesen. Daß auch Linksregierungen in den beiden letztgenannten Ländern keine Erleichterung für Deutschland bedeuten, wird bei uns dem Volke verschwiegen. Und die deutsche demokratische Presse findet die Situation, wie sie sich in Frankreich entwickelt hat, „widersinnig*. Nun, in parla- mentarischen Demokratien. ist der Unsinn das Normale. Briand ist auch diesmal seinem nationalen Instinkt gefolgt. Widersinnig ist nur, daß die deutsche Linke immer noch glaubt, Briand sei in erster Linie ein Freund der Welt demokratie und erst in zweiter Linie Franzose. G» * . * Kabinett Brian-. Pari«, 29. Juli. Beim Verlassen de« Elys«« um 1 Ah« erklärte Briand einem Pressevertreter, daß «r sein Kabinett gebildet habe. Di« Rodttale Partei sei darin nicht vertreten, Obwohl die Zusammensetzung de« Kabinett« dieselbe bleibe, Hof'« er nach seiner Besprechung mit dem Führer der Radikale, Daladier, in der Kammer eine verbreiterte Mehrheit zr sinden- Weiter sagte Briand, daß er sein« Ministerkoll«g«n n« 2 Ahr de« Pr»s»«»t« d« NmnMk v«st«H«« »«»di». Paris, 29. Juli. Ministerpräsident Briand hat um 7 Uhr abends dem Präsidenten d«r Republik fein neues Kabinett, das sämtliche Minister des zurückgetretenen Kabinetts PoincarS enthält, ohne daß in der Verteilung der Portefeuilles irgend eine Aenderung eingetreten ist, vor- gestellt. Der Ministerrat hat beschlossen, die Präsidenten der Kammer und des Senats zu ersuchen, die beiden Parlamente für Mittwoch nachmittag 3 Uhr zur Entgegennahme der Regierungserklärung zusammenzurufen. * Ueber den Verlauf der Krise wird berichtet, daß Briand zunächst Herriot unmittelbar nach dessen Rückkehr nach Paris heute früh 8 Uhr empfangen hat. Herriot machte die Annahme der Aufforderung als Staats- Minister ohne Portefeuille in das Kabinett einzutreten, von der Zustimmung seiner Fraktion abhängig. Später erschien Daladier bei Briand, um ihm mitzuteilen, daß er mit Rücksicht auf den inzwischen gefaßten Beschluss der radikalen Fraktion sich nicht an der Negierung beteiligen könne. Her riot hat Briand in einem Brief seine Ablehnung zur Kenntnis gebracht. Um 4,15 Uhr nachmittags ist Briand nach dem Quai d'Orsay zurückgekehrt, nachdem er Poincar 6 einen Besuch abgestattet hatte, um ihm von der Bildung des neuen Ministeriums Kenntnis zu geben. Briand erklärte den Pressevertretern nochmals, es ändere sich nichts an der Zusammensetzung des zurück getretenen Kabinetts, auch würden keine neuen Unterstaatssekretariate geschaffen. Sein 12. Kabinett werde sich wahrscheinlich schon am Donnerstag dem Parlament vor stellen. Darauf aufmerksam gemacht, daß der Donnerstag der rote 1. August sei, antwortete Briand: Was kann das uns ausmachen. * Prefseslimmen. Journal schreibt: Der Rücktritt PoincarSs kann die Richtung der französischen Außenpolitik nicht ändern, weil Poincarö die Leitung dieser Politik Briand bereits völlig übertragen hatte. Der Mann der Ruhr hat dem Mann von Loearno die Geschäfte übertragen. Er hat die Wiederversöh- nung soweit getrieben, daß er grundsätzlich sogar die Rhein- landräumung zuließ. Unter diesen Umständen wird Briand das eingeleitete Spiel einfach weiterspielen. Die einzige gewiß nicht zu unterschätzende Aenderrmg ist, daß er als Ministerpräsident mehr Aussicht und mehr Handlungsfreiheit haben wird als als Außenminister. Das Ereignis wird ohne Zweifel ziemlich besondere Rückwirkungen auf die künftige Regierungskonferenz haben. Wenn Poinears Chef der Re- gierung geblieben wäre, würden im Haag nur zwei Minister- Präsidenten erschienen sein, Iaspar und Macdonald. Jasoar wär« sicher vor dem englischen Ministerpräsidenten zuruck getreten, und damit hätte Macdonald den Vorsitz geführt. Wenn jetzt Briand mit dem Prestige eines Chefs der franzö sischen Regierung in den Haag fährt, dann ist er für Lie ge fährliche Ehre der Leitung der Erörterungen vorbestimmt. Temp» sagt: Man muß die Dinge nehmen, wie sie sink E» gibt «ine Minderheit, di« beständig die Handlung«» der Regierung PoinearS bekämpft hat. Daß diese Minderheit vor der Haager Konferenz durch Kundgebungen etwas weni ger laut hervortritt, daß sie es dem Ministerium ermöglicht, mit voller Autorität, mit dem ganzen Prestige einer möglichst großen Mehrheit nach dem Haag zu gehen, das wünscht die öffentliche Meinung. Das ist der beste Dienst, den die radikal« Partei sich selbst leisten kann. — Journal des Debats schreibt: Briand übernimmt die MinisterprSsidentschaft recht- lich, nachdem er sie in den letzten Parlamentssitzungen tat sächlich übernommen hatte. Man wird gelernt haben, daß zur Verhinderung eines radikalen Abenteuers die national Kammermehrheit beibehalten und im innern wie nach außen die Politik dieser Mehrheit betrieben werden muß. — In- transigeant schreibt: Man darf nicht aus den Augen verlieren, daß das Kabinett das Kabinett des Poungplanes sein wird und nichts weiter. Es wird die einzige Sorge der an der Regierung befindlichen Männer sein müssen, alle anderen Probleme von dem Ausgang der Verhandlungen über die Liquidierung des Krieges abhängig zu machen. Da» erfordert die Klugheit. * * „Der bSse Geist Europa».* Moskau, 29. Juli. „Investija* schreibt zu dem Rücktritt Poin> oarös, daß PoinoarS der böse Deist Europas gewesen set Briand werde zu Anfang die Politik Poincarös fortsetzen müssen, je« doch würde jedes französische Kabinett di« Politik Poincarö» nicht in derselben Gestalt weiterführen, wie bisher. Paris, 30. Juli. Wie verlautet, soll Poincar 4 am Donner» tag von Professor Mariot operiert werden. „Nuttel Behm« s. Berlin, 29. Juli. Die Begründerin und Hauptvorsitzend« der Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutschlands und deutschnationale Abgeordnete Margarete Dehm ist im 77. Lebensjahre gestorben. Muttel Dehm, die mehrere Jahrzehnte als Lehrerin tätig war und dann in di« Gewerkschaftsbewegung überging, ver» körperte in sich das soziale Empfinden in seiner reinsten Form. Im Reichstag hat sie bis 1928 für die Rechte der von ihr vertretenen Volksschichten gekämpft. Margarete Behm ge- noß auch bei dem schärfsten polnischen Gegner ein« menschlich« Achtung, die ihren Grund in der starken und reinen Persön lichkeit der Verstorbenen hatte. Dr. Strutz -f. Münch««, SS. Juli. Der Senatsprfldent am Reichs finanzhof, Dr. Georg Strutz, ist gestorben. Präsident Dr. Strutz gehörte dem Reichsfinanzhvf seit dessen Begrün dung an. Die Rückfahrt der „Bremen". Re»ym:k, 29. Juli. Die „Bremen" funkte, sie fahre seit ihrer Abreise durchschnittlich 27,8 Knoten. Bf» gestern mittag wurden 629 Seemeilen zurückgleat. An Bord der „Bremen* befanden sich -wei unfreiwillige Passagiere, di« den Dampfer in dem Riesengedränge nicht mehr rechtzeitig verlassen konnten. Heute mittag überholte die „Bremen^ dir etwa sechs Stunden vor ihr aus Newyork abgefahrene „Ist« de France".
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